gletscherspalten 1/2015

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gletscher spalten 1/2015 | Mitteilungen der Sektion Rheinland-KĂśln des Deutschen Alpenvereins

www.dav-koeln.de

Sardinien Kammerlander kommt am 13. März 2015

> Mitgliederversammlung 21. Mai 2015, 19:30 Uhr


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Der Kölner Alpenverein sucht eine/n ehrenamtliche/n

Bildredakteur/in

Die gletscherspalten leben von der Buntheit der Fotos und Berichte. Damit unsere Zeitschrift weiterhin farbig bleibt, sucht die Redaktion dringend einen Bildredakteur oder eine Bildredakteurin mit Kenntnissen in der Bildbearbeitung. Die Aufgabe besteht darin, eingereichte Fotos druckfertig für das Layout zu bearbeiten. Hierzu gehört auch die gelegentliche Ermittlung der Bildunterschriften. Wir bieten eine ehrenamtliche Tätigkeit in einem hochmotivierten Team. Als Belohnung winkt dreimal im Jahr die Freude, maßgeblich zur Produktion eines bunten Sektionsheftes beigetragen zu haben. Über Interesse und Zuwachs in der Redaktion würden wir uns sehr freuen. Weitere Auskünfte bei Karin Spiegel, karin.spiegel@dav-koeln.de

DER BERGISCHE WEG – VOM RUHRGEBIET INS SIEBENGEBIRGE

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Liebe Mitglieder,

Inhalt

die Redaktion konnte sich über einige Tourenberichte des letzten Sommers freuen. Oft war zu lesen, dass wegen der Wetterverhältnisse umdisponiert werden musste oder auch einfach durchgehalten wurde. Es ist zu hoffen, dass die Planungen für diesen Sommer nicht ins Wasser fallen. Sollten Sie noch bei der Planung sein, so blättern Sie doch einmal durch unser Veranstaltungsprogramm. Vielleicht finden Sie das für Sie Passende oder auch Anregungen zu eigenen Unternehmungen. Eine weitere interessante Möglichkeit, sich Touren anzusehen und auch durchzuführen, bietet das Portal alpenvereinaktiv.com von DAV, OeAV und AVS. Derzeit sind etwa 15.000 Tourenbeschreibungen für den Alpenraum und über 11.000 für Deutschland online. Näheres hierzu finden Sie in dem Artikel von Kalle Kubatschka auf den Seiten 8 und 9. Zu einem Tagesausflug oder Wochenendaufenthalt bietet sich die Kölner Eifelhütte an. Hier gibt es viele Möglichkeiten für Rundwanderungen, ausgehend von unserer Hütte. Kurzbeschreibungen hierzu finden Sie auf der Seite 7 und Näheres auf unserer Homepage. Das Angebot der Kölner Bergwoche auf dem Kölner Haus hat sich im vorigen Jahr bewährt und so wird es Anfang Juli eine Fortführung geben. Besonders für Familien wird ein attraktives Programm geboten. Informationen hierzu finden Sie auf Seite 11 und beim Informationsabend in der Geschäftsstelle am 17. April 2015. Ein weiterer Termin, den Sie nicht verpassen sollten, ist die Abschlussveranstaltung der AlpinVisionen dieses Winters mit Hans Kammerlander im Forum Leverkusen am 13. März 2015.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und Blättern.

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infos der sektion Vorstand

bergauf – bergab 5 Sardinien

thema 8 alpenvereinaktiv.com tourentipp 10 Rundwanderungen ab Blens 11

infos der sektion Kölner Bergwoche

tourengruppe 12 Auf den Spuren der Walser veranstaltungen 14 AlpinTag und Kammerlander klettergruppe 15 Sektionsfahrt Sardinien reportage 17 Erstbesteigung Kokodak Dome 21

alpinistengruppe Tauferer Ahrntal

frauenbergsportgruppe 23 Am Berg mit Petra Berg tourengruppe 25 Stubaiwoche 27

rechenschaftsbericht Das Jahr 2014

infos der sektion 31 Vermischtes/Impressum

Ihre

editorial  |  gletscherspalten 1/2015

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Geschäftsstelle und Vorstand

Einladung zur Mitgliederversammlung 2015 Die Einladung und die Tagesordnung zur diesjährigen Mitgliederversammlung am 21. Mai 2015 um 19:30 Uhr in der Aula des Königin-Luise-Gymna­ siums, Eingang Albertusstraße 19A, finden Sie in der Heftmitte im orangefarbenen Einleger. Bitte bringen Sie diesen Einleger zur Mitgliederversammlung mit. Er soll Ihnen als Tischvorlage dienen. > Der Vorstand

Mein Alpenverein

Über den neuen Service „Mein Alpenverein“ auf unserer Webseite kann der Mitglieder-Service mit dem Mitglieder-Passwort genutzt werden. Sie finden den Link dazu ganz oben im Menü, gekennzeichnet mit einem kleinen Edelweiß. Der Vorteil dabei ist, dass Sie Ihre Mitgliederdaten einsehen können, bevor Sie uns Änderungen mitteilen. Ebenso haben Sie die Möglichkeit, sich Beitragsbescheinigungen auszudrucken. Das Mitglieder-Passwort ist nach einmaliger Registrierung sofort nutzbar. Über „Mein Alpenverein“ können Sie jetzt aber noch weitere Funktionen nutzen: Sie erhalten Einsicht in Ihre Mitteilungen, die Sie über den MitgliederService an uns gerichtet haben, zu Ihren Online-Anmeldungen zu Veranstaltungen und Kursen sowie den Anmeldestatus dazu, zu Ihren Bestellungen zu Karten für die AlpinVisionen oder zu ermäßigte Karten für Kletterhallen. Aus „Mein Alpenverein“ können Sie auch direkt Karten bestellen, sich für die Kletteranlage Hohenzollernbrücke eintragen oder die Kölner Eifelhütte reservieren. Dabei werden Ihre persönlichen Daten automatisch in die Formulare übernommen, was Ihnen Tipparbeit erspart und lästige Tippfehler vermeidet. Über Ihr persönliches Tourenbuch können Sie alle Gipfelsiege und Tourenerfolge in den Tourenarten Wanderung, Hüttentour, Bergtour, Klettertour, Eis-/Hochtour, Skitour, Trekking, Sportklettern oder Klettersteig eintragen. Damit behalten Sie den Überblick über Ihre Touren und können bei Anmeldungen zu Kursen und anspruchsvolleren Touren Ihren Kenntnisstand belegen. > Karl-Heinz Kubatschka

Heidi Cremer ist verstorben

Die langjährige Vorsitzende und spätere Ehrenvorsitzende unserer Nachbarsektion Düren ist kurz vor Weihnachten für immer von uns gegangen. Heidi war eine streitbare Vorsitzende mit Profil, die ihre Sektion mit viel Herz und unendlicher Kraft und Ausdauer mehr als 25 Jahre geführt hat. Sie war in ihrer DAV-Karriere unter anderem zwölf Jahre 2. Vorsitzende und vier Jahre 1. Vorsitzende des DAV-Landesverbands in Nordrhein-Westfalen und noch in vielen anderen Ämtern und Gremien des Bundesverbands des Deutschen Alpenvereins aktiv. Mit ihr verliert der DAV eine besondere Persönlichkeit und eine Kämpferin in unserer Sache. Sie wird uns sehr fehlen. > Karl-Heinz Kubatschka

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Einsatz in unserem Arbeitsgebiet

Haben Sie Zeit und Freude an sportlichen Aktivitäten und möchten Sie für den Verein einmal aktiv werden auf 2.000 m Höhe bei gemeinsamen Wegebauarbeiten mit dem TVB Serfaus? Denen, die letztes Jahr dabei waren, hat es jedenfalls sehr gut gefallen! Termin: 21.–27. Juni 2015. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung auf dem Kölner Haus sowie die Anreise übernimmt der Kölner Alpenverein. Informationen und Anmeldung bei Michael Stein bis 04.05.2015: michael.stein@dav-koeln.de.

Sonderverkaufsaktion von Skinfit

Am 24. April findet ab 18 Uhr in unserer Geschäftsstelle eine Sonderverkaufsaktion unseres neuen Ausrüstungspartners Skinfit statt. Skinfit gewährt Mitgliedern des Kölner Alpenvereins einen Preisnachlass von 15% auf ihre hochwertige Bergund Ausdauersportbekleidung. Wenn Sie möchten, können Sie jedes erworbene Bekleidungsstück mit unserem Sektionslogo bedrucken lassen.

Erbse kommt zum DAV-Tag bei Globetrotter Am 24. März 2015 findet „Der DAV-Tag bei Globetrotter Ausrüstung“ im Olivandenhof in Köln statt. An diesem Tag gibt es 20% Rabatt für DAVGlobetrotterCard-Inhaber und 15% Rabatt für DAV-Mitglieder. Näheres dazu finden Sie in der zugehörigen Anzeige auf der Umschlagseite 4. Ab 12 Uhr ist Erbse vor Ort und zeichnet seine Comics auf alles, was Sie ihm bringen. Um 20:30 Uhr zeigt er seine aktuelle Show „Einmal unsterblich“. Karten dazu gibt es bei Globetrotter in der Filiale und auf unserer Website bei den AlpinVisionen: DAVMitglieder 8 Euro, Nichtmitglieder 12 Euro, Abendkasse 14 Euro.

infos der sektion  |  gletscherspalten 1/2015


Strände wie in der Karibik

Sardinien

Ein Juwel im Mittelmeer Sardinien ist einfach anders! Ein nahezu eigener kleiner Kontinent mit atemberaubenden Stränden, türkisblauem Wasser, zerklüfteten Felsformationen, duftender Macchia und jeder Menge Einsamkeit. Wer Sardinien außerhalb der Hochsommermonate bereist, wird die Insel für einen Geheimtipp halten. Ganz im Kontrast zum Alpen-Trubel ist es hier noch möglich, stundenlange Wanderungen zu unternehmen und an hohen Felswänden zu klettern, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Die zweitgrößte Insel des Mittelmeers (nach Sizilien) und autonome Provinz Italiens beherbergt nur 1,6 Mio. Menschen – im Durchschnitt teilen sich 69 Personen einen Quadratkilometer. Sardinien liegt im Zentrum des westlichen Mittelmeers, 189 km vom italienischen Festland und 184 km von der Küste Afrikas entfernt. Landschaftlich ist die Insel zu 80% von Hügeln und Gebirge bedeckt, gleichzeitig aber auch von 1.849 km Küste umgeben. Das größte Bergmassiv Sardiniens ist das Gennargentu Gebirge mit der Punta La Marmora (1.834 m) als höchstem Gipfel. Nördlich davon schließt sich das aus schroffen Kalkfelsen bestehende Supramonte Gebirge an. Die wilde Landschaft des Supramonte mit ihren tiefen Schluch-

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ten und Höhlen war im 18. Jahrhundert traditioneller Rückzugsort der Banditen im Inselinneren. Im Osten liegt das Monte-Albo Massiv, welches wegen seiner weißen Dolomitfelsen gern als „sardische Dolomiten“ bezeichnet wird. Insgesamt ist Sardinien eine sehr wasserarme Insel, daher sind weite Teile der Insel mit Niedrigwald und Buschvegetation bedeckt. Typische wild wachsende Pflanzenvertreter sind hier Wacholder, Myrte, Ginsterarten, Zwergpalme, Erdbeerbaum und Kräuter, wie Lavendel, Thymian und Rosmarin. Zudem findet man verschiedene Nutzpflanzen wie Ölbäume und Korkeichen. Diese Pflanzen und Kräuter findet man entsprechend in der sardischen Küche wieder. Aus den Früchten des Erdbeerbaums wird beispielsweise Marmelade oder Likör hergestellt; die Olivenbäume sorgen für hervorragendes Öl; die Myrte endet im unverwechselbaren Kräuterschnaps mirto. Desweiteren ist Sardinien, neben den üblichen Speisen des italienischen Festlandes, von zahlreichen kulinarischen Besonderheiten geprägt. Als Vorspeise wird so gut wie immer das blattdünne, knackende Hirtenbrot pane carasau gereicht. Im Zwischengang sind unter anderem fregola, couscouskleine Grießnu-

Stundenlange Wanderungen ohne Alpentrubel

Einheimische Kräuter und Pflanzen in der sardischen Küche

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Das felsige Hochland Sardiniens

Wer nach Sardinien reist, sollte Zeit mitbringen.

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deln, und Spaghetti mit bottarga (Fischrogen) üblich. Beim Hauptgang überwiegen gegrillte Fleischgerichte, vor allem in Honig mariniertes Spanferkel und Lamm. Berühmt ist selbstverständlich auch der aus der Hirtenkultur stammende Schafskäse pecorino sardo. Dieser findet sich auch in der traditionellen Nachspeise seadas (frittierte, mit jungem pecorino gefüllte Teigtaschen, übergossen mit Honig) wieder. Durch Vegetation und Geographie gewissermaßen vorgegeben, haben das bäuerliche Leben und die Hirtenkultur auf Sardinien eine lange Tradition. Schwer zugängliche Bergregionen und Waldgebiete führten dazu, dass sich viele Dorfgemeinschaften voneinander gelöst entwickelten. Die erste große, die gesamte Insel vereinende Kultur war die der Nuraghen, die im 2. Jahrtausend v. Chr. aufkam. Noch heute sieht man überall auf der Insel die als Nuraghen bezeichneten, bis zu 15 Meter hohen Kegelstümpfe aus Stein, die den zahllosen Hirtensippen vermutlich als Wehrtürme dienten. Ebenfalls zur Nuraghenkultur gehörten die heute noch sichtbaren sog. „Gigantengräber“, aus Felsplatten errichtete Grabkammern für Familienverbünde. Nach der Zeit der Nuraghenkultur begann mit der Besetzung der Küstenbereiche durch Karthago eine lange Zeit der Fremdherrschaften. Über zwei Jahrtausende hinweg war Sardinien fremdbestimmt und kolonialisiert. Erst nach dem zweiten Weltkrieg wird Sardinien zur autonomen Region. Die Insel erreicht man entweder direkt per Flugzeug oder mit dem eigenen Fahrzeug und der Fähre, die von zahlreichen italienischen Küstenorten aus verkehrt: Genua, Livorno, Piombino, Civitavecchia (Nähe Rom). Ist man nicht gerade mit dem Fahrrad auf Sardinien unterwegs, so benötigt man vor Ort dringend ein motorisiertes Fortbewegungsmittel, da die Entfernungen weitläufig sind und die kurvenrei-

chen Straßen ein Fortkommen ohnehin sehr zeitaufwändig gestalten. Wer nach Sardinien reist und von der Insel auch ein bisschen was sehen will, sollte also Zeit mitbringen. Ein schneller „HopOn-HopOff“ Urlaub in einer Woche wäre fast zu schade für dieses Juwel im Mittelmeer. Die besten Reisezeiten sind im späten Frühjahr (April–Mai) und frühen Herbst (September–Oktober), wenn man auf weniger Touristen und gemäßigtere Temperaturen Wert legt. Hauptsaison auf der Insel ist im August, wenn vor allem italienische Urlauber die Insel regelrecht überschwemmen. Das sardische Klima ist ein mediterranes Meeresklima, jedoch mit ausgeprägten Jahreszeiten. Während die Sommermonate trocken und heiß sind, wird es im Winter teils empfindlich kalt und regenreich. In einigen Berggebieten fällt sogar Schnee. Zudem ist Sardinien ganzjährig starken Windströmungen ausgesetzt, die im Nordwesten für Kühlung sorgen und im Süden gelegentlich heiße Saharaluft herbeibringen. Da die Insel in allen Himmelsrichtungen sehr unterschiedlich ist, hat man bei der Wahl der Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten viele Möglichkeiten. Der nordwestliche Zipfel rund um Alghero und Sassari ist geprägt von felsigen Küsten und wunderschönen Buchten. Hervorzuheben ist insbesondere der malerisch gelegene Ort Castelsardo, dessen Altstadt sich innerhalb eines Burgareals befindet, das auf einem hohen Felssporn erbaut wurde. Die Westküste Sardiniens offenbart beschauliche Örtchen und zahlreiche Naturschönheiten, von der noch relativ unerschlossenen Costa Verde mit ihren kilometerlangen Sanddünenstränden bis zur felsigen Costa del Sud am südlichen Ende der Insel. Nicht weit entfernt hiervon liegt auch Cagliari, die historisch geprägte und touristisch attraktive Hauptstadt Sardiniens. Die bergigen Regionen finden sich vor allem im

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Nuraghen, die kulturellen Wahrzeichen Sardiniens

Die malerische, an einer Felsküste erbaute Stadt Castel Sardo

Zentrum der Insel und an der Ostküste. Gennargentu und Supramonte Gebirge laden jeweils zu atemberaubenden Wanderungen in teils schroffer und karger Landschaft ein. Hier lassen sich zudem Höhlen und Schluchten besichtigten. Die bekannteste Schlucht ist Gola su Goroppu, nahe Dorgali. Sie wird von senkrechten, über 500 m hohen Kalksteinwänden eingefasst. Von Dorgali führt eine kurvenreiche Passstraße hinab an den Golf von Orosei zum Küstenort Cala Gonone. Dieser ist vor allem bei Kletterern beliebt aufgrund der großen Auswahl an Klettergärten, die teils fußläufig zu erreichen sind und über Meerblick verfügen. Im Nordosten liegt die Stadt Olbia, die aufgrund ihres Fährhafens häufiger Startpunkt von

Sardinienurlaubern ist. Nördlich von Olbia erstreckt sich die Costa Smeralda mit ihren Luxushotels und Yachten, die auf Sardinien jedoch eigentümlich deplatziert wirken. Diese Insel hat Aktivitäten für jeden zu bieten. Insbesondere sportlich Begeisterte und Naturfreunde kommen hier voll auf ihre Kosten. Wandern, Sportklettern, Biken, Wassersport, Badeurlaub, Camping – dafür gibt es Möglichkeiten in Hülle und Fülle. Wer zu den sportlichen Ambitionen noch die Sehnsucht nach Weite und Ursprünglichkeit in sich trägt, der wird auf Sardinien reich beschenkt und danach immer wiederkommen wollen.

Der Kölner Alpenverein sucht ehrenamtliche

Wanderleiter/innen Ihre Aufgaben – Sie leiten bergsportliche Aktivitäten, wie z.B. eintägige oder mehrtägige Wanderungen im Mittelgebirge oder Mehrtagestouren in den Alpen – Sie planen Ihre Aktivitäten eigenverantwortlich, die sich an den Bedürfnissen der Sektions­ mitglieder orientieren – Sie erstellen die korrekten und informativen Ausschreibungen Ihrer Touren – Sie wählen die Teilnehmer für Ihre Touren aus den Anmeldungen aus Voraussetzungen – Sie verfügen über gute alpine Erfahrungen und kennen sich in den Bergen aus – Sie haben schon Touren durchgeführt oder organisiert

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Atemberaubende Wanderungen in teils schroffer und karger Landschaft

Der Küstenort Cala Gonone ist vor allem bei Kletterern beliebt

Text und Fotos: Andreas Pfanzelt

– Sie bringen eine gute Portion Führungskompetenz und Motivationsvermögen mit – Sie sind teamfähig und können gut mit unterschiedlichen Personen- und Altersgruppen kommunizieren Wir bieten – E ine qualifizierte Ausbildung zum/zur DAVWanderleiter/in, wenn Sie sich für mindestens drei Jahre verpflichten, Wanderungen oder Touren anzubieten – Den Ersatz aller Auslagen, die Ihnen im Rahmen der ehrenamtlichen Tätigkeit entstehen, wie z.B. Fahrtkosten und Kartenmaterial – Die Übernahme der Kosten von Fortbildungen zur Erlangung und Weiterentwicklung von themenspezifischen oder wünschenswerten Kompetenzen – Die Mitarbeit in einem motivierten Team von Gleichgesinnten Ansprechpartner: Rainer Jürgens, Referent für Gruppen, Tel. 02202 58276, rainer.juergens@dav-koeln.de

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THEMA

Tourenportal alpenvereinaktiv.com Beim Tourenportal alpenvereinaktiv.com, das von DAV, OeAV und AVS seit Juni 2013 betrieben wird, finden Bergsportbegeisterte alle Informationen zur Tourenplanung aus einer Hand. Herzstück des Portals ist eine flächendeckende, detailreiche und interaktive digitale Karte. Von dieser Karte ausgehend, bietet alpenvereinaktiv.com Tourenbeschreibungen sowie Informationen zu den aktuellen Verhältnisse vor Ort (Bergwetter, Lawinenlagebericht) und den vorhandenen Hütten. Alle Informationen können für die Tour ausgedruckt oder über die kostenlos erhältliche App für Android und iOS genutzt werden. Die GPS-Tracks und die Karten können damit in Smartphones geladen und im Gelände genutzt werden. Auch mit herkömmlichen GPS-Geräten, wie zum Beispiel von Garmin, können die Tracks verwendet werden. Derzeit sind etwa 15.000 Tourenbeschreibungen für den Alpenraum und über 11.000 für Deutschland online. Rund 2.500 dieser Beschreibungen stammen von den Aktiven in den Sektionen der Alpenvereine und bieten eine besonders hohe Qualität. Die Zahl der Alpenvereinstouren nimmt stetig zu. alpenvereinaktiv.com ist ein Projekt der Alpenvereine – also unser Projekt. Helfen Sie dabei, dass das Projekt erfolgreich ist und sorgen wir gemeinsam dafür, dass die Alpenvereine den entscheidenden Schritt in die digitale Zukunft machen! Schauen wir uns die tollen Möglichkeiten der digitalen Tourenplanung auf dem PC einfach einmal an: Auf der Startseite fallen zuerst die Bilder und Kartenausschnitte der zur Jahreszeit passenden Tourenvorschläge auf. Darüber gibt es einen plakativen Button mit der Aufschrift „Was?“. Über ihn kommt man zur Auswahl der gewünschten Aktivität in den Bereichen Wandern, Klettern, Winter und Rad. Wählt man „Wandern“ aus, werden alle Touren aus den Bereichen Wanderungen, Bergtouren, Hochtouren und Mehrtagestour angeboten. Die Übersichtskarte zeigt an, dass es im angezeigten Bereich über 17.000 Touren gibt. Nun macht es Sinn, das

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Gebiet einzugrenzen, in dem man unterwegs sein will. Gibt man bei „Wo?“ einen Ort oder die Region an, wird das Angebot überschaubarer. Wählt man zum Beispiel die „Samnaun-Gruppe (Gebirgsgruppe)“, werden 119 Touren angezeigt. Man kann bei der Darstellung zwischen einer Liste oder der Karte oder einer Kombination von beidem umschalten. Die Touren werden in der Karte mit verschiedenen Symbolen angezeigt, je nach Art. Sind in der Karte mehrere Touren am selben Ort verzeichnet, ist deren Anzahl in der Karte angegeben. Mit einem Klick auf diese Zahl wird in die gewählte Region hineingezoomt. Man ge-

langt so zum Beispiel in die Umgebung des Kölner Hauses, wo mehr als 90 Touren im Angebot sind. Will man alle Touren finden, die von einer Hütte ausgehen, gibt man am besten deren Namen direkt bei „Wo?“ ein. Alle Hütten in den Alpen sind in der Datenbank vorhanden. Wenn der Mauszeiger über einer ausreichend kleinen Anzahl an Touren ruht, springen diese im Kreis auseinander. Man kann mit der Maus über die Symbole fahren und so die einzelnen Touren in einer Vorschau mit rot eingezeichnetem Wegeverlauf durchgehen. Vom Kölner Haus und Lazid aus sind zur Zeit ca. 25 Touren online.

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THEMA

Nicht alle dieser Touren sind allerdings vom Kölner Alpenverein erstellt worden. Klickt man auf eines der Toursymbole wird eine Kurzübersicht in einem kleinen Fenster angezeigt. Mit einem Klick in dieses Fenster wird die Tourseite aufgerufen. Hier im Beispiel verwenden wir die Tour „Rotpleiskopf 2.936 m“. Nun sieht man einige Bilder im automatischen Durchlauf von der Tour, die dazu Lust machen sollen, sie zu gehen. Rechts daneben ist ein kleiner Kartenausschnitt mit Höhenprofil abgebildet. Darunter finden sich weitere Details, wie die Tourdaten, Wetter heute, beste Jahreszeit und Bewertungen. Rechts unten unter „Service“ finden sich die Symbole für den Druck der Tourenbeschreibung und des Downloads der GPS-Daten sowie ein QR-Code zum schnellen Finden der Tour auf dem Smartphone oder Tablet. Über „Karte öffnen“, rechts oben im Kartenausschnitt, kann man sich die Tour auf einer größeren Kartenansicht anzeigen lassen. Mit dem Mauszeiger auf dem Wegverlauf oder dem Höhenprofil, kann die Tour im Detail „durchgegangen“ werden. Ganz rechts kann, wie bei Google Maps üblich, über die Zoom-Symbole der Kartenausschnitt eingestellt werden. Wegpunkte wie Hütten (AV-Hütten in

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grün), Gipfel oder Abzweigungen erleichtern die Orientierung. Fotos geben einen guten Eindruck von der Landschaft. Ruht der Mauszeiger über einem Wegpunkt, wird er mit Namen und Bild links in der Liste und unten im Höhenprofil angezeigt. Die Liste und das Höhenprofil können auch ausgeblendet werden. Über das Symbol ganz rechts oben kommt man wieder auf die Tourenseite zurück. Scrollt man dort weiter nach unten, findet man die Tourenbeschreibung. Über „Weiterlesen“ können zusätzliche Informationen, wie Ausrüstung, Sicherheitshinweis, Kartenmaterial und die Anreise eingeblendet werden. Ganz unten kann die Tour bewertet, mit einem Kommentar versehen und Fotos hinzugefügt werden. Zur Tourenvorbereitung suchen wir in der App unsere Tour auf gleiche Weise über „Was?“ und „Wo?“. Über das Menü kann man die Tour über „Offline speichern“ auf dem Smartphone mit allen notwendigen Daten in den Favoriten der App ablegen. Man ist dann unterwegs nicht auf eine Datenverbindung angewiesen. Nun geht es mit den digitalen Daten hinaus ins Gelände: Am Beginn der Tour öffnen wir in der App aus den Favoriten unsere Tour. Wenn GPS aktiviert ist, kann man seine Position auf der Karte erkennen und dem Tourenverlauf so einfach folgen. Zusätzlich erhält man laufend aktuelle Informationen zum eigenen Standort, zur Tour und wie weit es noch ist. Eine Wanderkarte aus Papier ist so nicht mehr notwendig? Dies gilt natürlich

nur so lange der Akku des S ­ martphones reicht. Im GPS-Betrieb verbrauchen die Handys viel Strom und bei längeren Touren kann da ein Zusatzakku hilfreich sein. Der GPS-Empfang ist bei modernen Smartphones mittlerweile mit denen von reinen GPS-Geräten vergleichbar gut. Die Smartphones sind allerdings nicht so robust wie die GPS-Geräte. Ich persönlich habe bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht – auch nicht bei schlechtem Wetter. Unabhängig davon kann man ja zur Sicherheit eine Papierkarte mit in den Rucksack packen. Im Gebiet um das Kölner Haus und die Hexenseehütte hat der Kölner Alpenverein ca. 25 Wanderungen, Bergtouren und Hüttenverbindungswege auf alpenvereinaktiv.com veröffentlicht. Rund um die Kölner Eifelhütte und im National Park Eifel sind es ein Dutzend. Text und Karten: Kalle Kubatschka

AV-Touren auf dem Portal

Kölner Haus Hexenseehütte http://goo.gl/NcF8GJ http://goo.gl/SvKbdV

Kölner Eifelhütte App für Android http://goo.gl/V1tWDJ http://q-r.to/0RUr

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Die Rur bei Blens

Im Odenbachtal

Rundwanderungen ab Blens

Die Wanderungen finden Sie bschrieben unter: www.dav-koeln.de/ cgi-bin/page.cgi?332

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Haben Sie sich schon einmal die Mühe gemacht und sich den Inhalt der Homepage des Kölner Alpenvereins genauer angeschaut? Neben den vielen Informationen zu unserer Sektion gibt es unter der Rubrik „Kölner Eifelhütte, Rundwanderungen“ Wandervorschläge als Rundwanderungen, die von unserer Eifelhütte ausgehen. Es werden Wanderungen zwischen 8 und 18 Kilometern beschrieben. Besonders im Sommer ist die Wanderung zum Rursee zu empfehlen. Man kann zwischendurch eine Badepause einlegen. Lohnend ist in jedem Fall die wunderbare Aussicht von der Hubertushöhe auf die Talsperre. Wer einmal die Hütten der Nachbarsektionen erkunden möchte, kann diese mit einer Verbindungstour zu den sechs DAV-Hütten im Rurtal erwandern. Diese 14,4 km lange leichte Tour ist in 4 bis 5 Stunden zu bewältigen. Eine Gipfelbesteigung auf 342 m Höhe bietet die Tour Blens-Hondjesberg-Klemenzstock, die teilweise an den Buntsandsteinfelsen entlangführt. Zunächst geht es nach Abenden zur Burg und über den Hondjesberg zum Klemenzstock. Über den Heldenberg wandert man wieder zurück. Ein lohnendes Ziel ist Maria Wald, nicht nur, aber auch wegen der Erbsensuppe, die in der Klosterschänke ausgegeben wird. Man wandert durch das Rurtal nach Heimbach und, fast schon alpin, hinauf über den Grat nach Maria Wald und zurück über die Buntsandsteinroute. Der „Hausberg“ von Blens ist der Rossberg mit 384 m. Eine waldreiche Wanderung führt über das Odenbachtal durch den nordöstlichsten Teil des Nationalparks Eifel. Die Strecke beträgt 11,5 km.

Eine kurze, 8 km lange Wanderung führt an der Aachener Eifelhütte vorbei ins Odenbachtal. Es geht stetig bergan und in einer großen Schleife wieder zurück nach Blens. Sie wandern auf eine abwechslungsreiche Wegstrecke mit Panoramablicken und Ruhebänken. Diese Wanderung eignet sich auch als Abendspaziergang. Der Blenser Zickzack führt durch das Rurtal und über die Höhen rund um Blens. Zunächst geht es nach Hausen und dann den Berg hinauf bis auf die Hochebene. In vielen Kehren wandert man wieder hinunter nach Hausen und Blens. In fünf bis sechs Stunden bewältigt man diese 18 km lange Strecke. Die sehr lohnende Tour rund um Blens wurde in den gletscherspalten 3/2014 ausführlich beschrieben. Während der Wanderung findet ein ständiger Wechsel zwischen Wald und offener Landschaft , zwischen Tälern und Höhen statt. Sie ist auf der genannten Seite der Homepage nachzulesen. Alle genannten Wanderungen werden mit Tourenverlauf, Höhenprofil, Weglänge und Schwierigkeit beschrieben. Teilweise werden sie durch ausführliche Routenbeschreibungen, direkt zum Nachwandern, ergänzt. Für die Tourenplanung und einen ersten Überblick sind die Karten auf dieser Seite gedacht. Für die Details können Sie jeweils mit einem Klick auf die Tour zu alpenvereinaktiv.com wechseln. Machen Sie sich auf den Weg, es lohnt sich! In unserer Kölner Eifelhütte kann man übernachten und rasten. Text: Karin Spiegel

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Kölner BERGWOCHE

Rückschau auf die Kölner Bergwoche 2014

Auf dem Furgler Jeden Morgen steht eine ungeduldige Kinderschar vor dem Kölner Haus. Kleinere Gruppen Erwachsener sind in ihrer Nähe. Alle schauen erwartungsvoll auf die umliegenden Berge und suchen die Route, die sie heute begehen wollen. Am Abend vorher trafen sich zunächst die Tourenführer und später gesellten sich alle Teilnehmer hinzu, um zu erfahren, welche Touren für den nächsten Tag geplant waren. Jeder fand für sich das Passende, je nach Kondition und Interesse. Dies wurde zum bewährten allabendlichen Ritual.

Heute wandern die Kinder zum Furglersee. Zwischendurch bleibt immer Zeit zum Essen, Trinken und zum Spielen und Toben. Eine Gruppe Erwachsener hat sich für eine Blumenwanderung entschieden, jeder mit einem Bestimmungsbuch in der Hand. Andere steigen zum Klettergarten Furglersee auf und gehen an den Oberen Glockhäusern vorbei bis zum Blankasee. Am späten Nachmittag treffen die Kleinen und auch die Großen, vielleicht ein wenig müde aber glücklich und zufrieden, wieder am Kölner Haus ein. Eine warme Dusche macht alle wieder fit für das abendliche Ritual und das wohlschmeckende Menü. Im Laufe der Woche werden z. B. Sturzflug-, Six Senses-, Panorama- oder Böderweg erwandert und anspruchsvollere Touren, z. B. auf den Furgler, den Hexenkopf oder den Rotpleiskopf, unternommen. Natürlich sind auch Highlights, wie Wanderungen mit Übernachtung auf der Hexenseehütte, angesagt. Eine besonders nette Idee der Familiengruppe möchte ich hervorheben. Auf einer Wanderung wurden alle Lebensmittel und Süßigkeiten, die die Kinder in ihren Rucksäcken vergraben hatten, zu einem bunten Buffet hergerichtet, an dem sich jedes Hungermäulchen bedienen konnte. Es war eine gelungene Veranstaltung, an die man gerne zurückdenkt, auch weil Kontakte zu Gleichgesinnten aus verschiedenen Gruppen unserer Sektion geknüpft wurden. Im Namen aller Teilnehmer bedanke ich mich ganz herzlich bei den Organisatoren und Tourenführern für ihren hervorragenden Einsatz. Nicht zuletzt gilt unser Dank unseren Hüttenpächtern Anja und Walter, die uns mit einem Grillfest auf der Terrasse, den gepflegten Zimmern und ihrem guten Essen verwöhnten. > Elisabeth Stöppler

Vorschau auf die Kölner Bergwoche 2015

Die vielfältigen Wander- und Klettertouren werden von erfahrenen Tourenleiter/-innen geführt. Sie sind vorgesehen auch für Familien mit Kindern ab zwei Jahren und alle anderen, die sich begeistern lassen. Die Touren werden in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und nach Interesse angeboten. Für Kletterfreunde gibt es Aktionen im Klettergarten. Vom Kölner Haus sind interessante und abwechslungsreiche Wanderziele zu erreichen. Beispiele sind der Hausberg Furgler als 3.000er, bewirtschaftete Almen, Bergseen, unsere Hexenseehütte sowie ein schöner Abenteuerspielplatz in unmittelbarer Hüttennähe. Als Programm ist vorgesehen: Samstag, 04.07.15: Anreise und Eröffnungsabend Sonntag, 05.07.15, 10:00 Uhr: Bergmesse, nachmittags eine Eingehtour Montag–Freitag, 06.–10.07.15: Wander-, Berg- und Klettertouren Die konkrete Tourenplanung ist abhängig von der Zusammensetzung und den Interessen der Teilnehmenden sowie den Wetterbedingungen. Kosten für Unterkunft und Verpflegung werden direkt beim Kölner Haus bezahlt. Die Halbpensionspreise und weitere Informationen finden Sie auf www.koelner-haus.at. In den Preisen eingeschlossen ist die Super-Sommer-Card, die u.a. die freie Benutzung aller Seilbahnen in Fiss, Ladis und Serfaus beinhaltet. Darüber hinaus gibt es eine Ermäßigung von 3 Euro/Tag bei Buchung von mindestens 7 Übernachtungen im Rahmen der Bergferien. Wir laden Sie ein zum Informationsabend am 17. April um 18:00 Uhr in die Geschäftsstelle, 50676 Köln, Clemensstr. 5–7. Informationen bei Ulrich Ehlen, ulrich.ehlen@dav-koeln.de, Telefon 02171 32948 mobil: 0177 4277521 Anmeldung: Nur über das Online-Formular, Anmeldeschluss 31.05.2015

infos der sektion   |  gletscherspalten 1/2015

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Aufstieg zum Hocharlpass auf der westlichen Seite des Widdersteins

Blick von der Freiburger Hütte auf Rote Wand und Formarinsee

Auf den Spuren der Walser

Ein wunderbarer Weg durch saftige Wiesen vorbei am Warther Horn

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Zehn Wanderer des Kölner Alpenvereins trafen sich an einem heißen Sommertag im Walser Museum in Riezlern/Mittelberg, um bei einer Führung die weit verstreuten Siedlungsgebiete der Walser kennenzulernen und anhand der Ausstellungsstücke einen kleinen Eindruck von ihrem Alltag zu bekommen. Nach einem schnellen Bad im Freibergsee verbrachten wir im Naturfreundehaus Oberstdorf den ersten von vielen entspannten und lustigen Abenden in der Gruppe. Wir stimmten uns mit Kartenmaterial und umfangreichen Informationen auf die vor uns liegende Wanderwoche ein. Am nächsten Morgen ging es mit dem Bus vom Söllereck nach Bödmen, wo wir bei schwül-heißem Wetter durch das Gemsteltal knapp 900 Hm auf zur Widdersteinhütte (2.015 m) stiegen. Wir erreichten die Hütte vor dem ersten Gewitter. Die geplante Besteigung des Widdersteins wurde wegen der Wetterverhältnisse abgesagt. Nach dem Regen erkundeten wir in Kleingruppen die Gegend, bestiegen das felsige Gabi-Horn und genossen am frühen Abend doch noch ein paar Sonnenstrahlen vor der Hütte. Am wolkenverhangenen Morgen stiegen wir durch die Wiesen und den Nieselregen nach Hochkrumbach ab, wo wir den Bus nach Warth nahmen. Von der Talstation Steffis-Alpe ging es in Serpentinen hinauf fast zur Bergstation und dann wieder hinunter über Küh-Schrofen und über Bürstegg nach Bodenalpe – ein wunderbarer Weg durch saftige Wiesen vorbei am Warther Horn. Am Gasthaus Bodenalpe nahmen wir den Bus nach Lech. Trotz Dauerregens stiegen wir die nächsten fünf Stunden durch das Lechtal hinauf zur Freiburger Hütte. Der wunder-

schöne Weg führte direkt über dem Lech durch Wald und Wiesen, teilweise über Holzstege, am Ende über Felsen und bot immer wieder wildromantische Blicke auf den Fluss und die angrenzenden Berge. Wir erreichten die Formarinalpe über dem Formarinsee und stiegen zur Freiburger Hütte hinauf, die weithin sichtbar auf 1.931 m über dem See thront. Komplett durchnässt bezogen wir unsere Zimmerlager in der voll belegten Hütte und wurden mit einem guten Schnitzel für den fast zehnstündigen Wandertag mit 1.100 Hm Aufstieg entschädigt. Wegen anhaltenden Regens musste die für den nächsten Tag geplante Besteigung der Roten Wand (2.704 m) ausfallen. Für eine Teilgruppe gab es eine Wanderung rund um die Rote Wand mit ca. 900 Hm über Laguzalpe, Klesenzaalpe und dann am Rothorn vorbei über felsiges Gelände zur Formarinalpe und zurück zur Hütte. In den Schuhen stand zwar das Wasser, doch auch die düsteren, wolkenverhangenen Ausblicke über die Alpenwiesen und Hänge hatten ihren Reiz, und am Ende hörte der Regen auf. Die zweite Teilgruppe ging zum Spullner See und genoss in der Ravensburger Hütte den Apfelstrudel. Sonnenstrahlen weckten uns am nächsten Morgen und alle starteten fröhlich in einen langen Tag. Vorbei an der Roten Wand gingen wir einen wunderschönen Weg zuerst bergauf und dann bergab zur Laguzalpe, wo wir eine kurze Kaffeepause in der Sonne einlegten und Kraft tankten für den Aufstieg zum Garmilpass. Hier hatten wir nochmal einen großartigen Blick auf die Rote Wand und den Weg, den wir am Vortag gegangen waren – alles sah ganz anders aus im Sonnenschein.

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Alm unterhalb der Roten Wand

Weiter ging es recht steil hinab zur Breithornhütte auf der Oberpartnomalpe und dann mit Blick ins Tal mit unserem Ziel – Sonntag im Großen Walsertal – zur Unterpartnomalpe. Die herrliche Bergflora begleitete uns auf dem Pfad teilweise über rutschsichere Bretter, vorbei an Kühen und Walserhäusern. Der lange steile Abstieg durch den Wald nach Sonntag forderte alle Konzentration. Die letzte Hürde war die Überquerung des reißenden Lutz. Die gemütliche Sonnenterrasse des Gasthauses „Zum Löwen“ und die Aussicht auf ein richtiges Bett mit Dusche ließen alle Strapazen vergessen und wir genossen einen wunderbaren Sommerabend, nicht ohne noch das Heimatmuseum zu besuchen. Am Lutz entlang ging es am nächsten Morgen durch das Tal. Das Morgengewitter warteten wir in einem Stall ab. Dann ging es weiter über Buchboden und Hintergurga, wo der lange steile Aufstieg auf schmalem Pfad begann, zunächst durch Wiesen und Wälder, dann über Felsen und Wasserfälle. Weit oben mussten wir über zahlreiche gerodete Bäume mühsam klettern. Schließlich erreichten wir die Isch­karneialpe und machten Mittagsrast auf der Blumenwiese mit Blick ins Tal. Dann ging es an Kühen vorbei und über Felsen hinweg noch ein Stück höher, bevor wir auf einem schmalen Panoramaweg der Biberacher Hütte (1.846 m) entgegengingen, die man schon von weitem sah. Die dunklen Wolken trieben uns an. Liebevoll bewirtet von Hüttenwirtin Anita und gut untergebracht im Matratzenlager (mit kalter Dusche), ließen wir den Tag mit 1.200 Hm Wanderung am langen Tisch ausklingen. Nachdem wir wunschgemäß die Lager perfekt hergerichtet hatten, starteten wir am nächsten Morgen wieder bei Sonnenschein in den letzten und noch einmal langen Wandertag. Der Aufstieg führte über Wiesen- und Panoramawege mit wunderbarer

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Aussicht zum Braunarlfüggele (2.145 m). Auf dem Sattel genossen wir die Sonne bei einer ausgiebigen Rast. Ein langer Abstieg führte uns auf einem anspruchsvollen und teilweise seilversicherten Weg hinab nach Schröcken. Noch einmal die herrlichen Blumen überall, noch einmal eine Ziegenherde, die uns am Ende ein Stück des Weges begleitete, noch einmal an einem reißenden Wasserfall vorbei und in Schröcken über die Bregenzer Ach, bevor wir dann, nach einer kurzen Pause, mit dem Bus ein paar Stationen zum Hotel Adler fuhren, dem Ausgangspunkt für den letzten Aufstieg zum Hocharlpass (1.938 m), den wir brav eingereiht hinter Martina absolvierten. Dann ging es nur noch bergab nach Baad zur Busstation. Der Bus fuhr uns zum Söllereck, von wo wir nach 800 m Aufstieg und 1.600 m Abstieg rechtschaffen müde zum Naturfreundehaus gelangten. Am letzten Abend in der Gruppe war – erleichtert und noch einmal sehr fröhlich – Zeit zu Rückblick und herzlichem Dank an Martina Röher, die die Tour geleitet und mit Hans-Gerd-Ulrich ausgearbeitet hatte. Geplant ist die Fortsetzung mit weiteren Etappen!

Eine herrliche Bergflora begleitete uns auf dem Pfad Auf einem anspruchsvollen und teilweise seilversicherten Weg hinab nach Schröcken

Text und Fotos: Ulrike Schömig

Einladung der Tourengruppe Die Tourengruppe lädt alle Sektionsmitglieder zu Tourenwochen im Hochgebirge ein. Sie bietet Tourenwochen zum Bergwandern, Bergsteigen und Klettersteiggehen an. Siehe grüne Seiten. > tourengruppe.dav-koeln.de

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Veranstaltungen

Kölner AlpinTag

Hans Kammerlander

AlpinVisionen 2014/2015: Abschlussveranstaltung mit Hans Kammerlander im Forum Leverkusen Zum Abschluss der Saison und als gleichzeitigen Höhepunkt unserer Vortragsreihe ziehen wir mit unserem Veranstaltungsort wieder ins Forum Leverkusen um. Im prächtigen Auditorium des Großen Saals wird Hans Kammerlander am 13. März 2015 seine neue Multivisionsshow „Die Matterhörner der Erde“ präsentieren. Nachdem Hans Kammerlander die Seven Second Summits erfolgreich bestiegen hat, machte er sich auf die Suche nach den „schönsten Berghörnern“ der Erde. Alle ausgesuchten Berge haben eine frappierende Ähnlichkeit mit dem bekanntesten Gipfel der Erde, dem Matterhorn in der Schweiz. Seine Reise führte ihn von den Alpen zu den norwegischen Fjorden, bis nach

Asien, von Kanada in den Kaukasus. Er kletterte in Regionen, in denen er noch nie unterwegs war, ohne Leistungsdenken und alpinen Wettlauf. Erstmals nutzte er Satellitenaufnahmen, um die Einzigartigkeit dieser Bergwelt zu zeigen. Auf Großleinwand entstand ein eindrucksvolles Portrait von Landschaften und ihren Menschen. Und es werden, wie gewohnt, die kleinen Geschichten hinter der großen Geschichte dieses Matterhörner-Projektes sein, die von einem der erfolgreichsten Alpinisten unserer Zeit erzählt werden und das Publikum in ihren Bann ziehen. Hans Kammerlander aus Südtirol hat zwölf der vierzehn Achttausender bestiegen, viele zusammen mit Reinhold Messner. Er gilt als einer

der bekanntesten und erfolgreichsten Höhenbergsteiger mit über 3000 Klettertouren, rund 50 Erstbegehungen und knapp 60 Alleinbegehungen großer Alpenwände. Er hat sieben Bücher veröffentlicht und wurde im Jahr 2002 in Berlin zum „Offiziellen Botschafter der Berge“ ernannt. Weitere Infos und empfohlener Kartenvorverkauf auf unserer Homepage www.alpinvisionen.de oder direkt bei unserem Premiumpartner Globetrotter Ausrüstung Köln. > Andreas Borchert

Vorschau: 8. Kölner AlpinTag am 24. Oktober 2015 Nach sieben Jahren Pause findet dieses Jahr eine Fortsetzung des Kölner AlpinTags statt. Mit tatkräftiger Unterstützung und jahrelanger Erfahrung unseres neuen Veranstaltungspartners GRENZGANG organisieren wir eines der größten Bergsportfestivals in Deutschland erneut in den Räumlichkeiten des Forums Leverkusen sowie neuerdings auch im Kinopolis Leverkusen. Es werden neue Akzente zu den Themen Reisen, Outdoor und Fotografie gesetzt. Schwerpunkt werden aber weiterhin alle Facetten des Bergsports sein. Wie gewohnt, präsentieren wir zahlreiche Multivisionsshows namhafter Referenten aus der Bergsport- und Outdoorszene, lehrreiche Seminare und Workshops werden in den Club­

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räumen stattfinden und zahlreiche Hersteller, Bergschulen und Reiseanbieter werden auf der großzügigen Ausstellungsfläche zu finden sein. Besuchermagnete werden mit Sicherheit wieder der beliebte alpine Second-Hand-Markt sowie eine große Tombola sein. Erstmalig starten wir einen Tag zuvor mit einer Vortrags-Vorschau in den Kölner AlpinTag. Der bekannte Reisefotograf und Nepalkenner Dieter Glogowski wird am Freitag, den 23. Oktober die Premiere seines neuen Vortrags „Nepal – Der Weg hat ein Ziel“ bei uns feiern, worauf wir besonders stolz sind. Höhepunkte werden auch die Auftritte von Peter Habeler (Erstbesteiger Mt. Everest mit Reinhold Messner ohne künstlichen

Sauerstoff) und Thomas Huber (Huberbuam) am Samstag sein. Trotz einiger Veränderungen bleibt der Eintritt für den Kölner AlpinTag weiterhin kostenfrei, nur die großen Multivisionsshows und einzelne Seminare sind kostenpflichtig. Auf unser Homepage www.koelner-alpintag.de und in unseren ALPINNEWS werden wir laufend über das Programm und Neuigkeiten berichten. > Andreas Borchert

veranstaltungen  |  gletscherspalten 1/2015


Weite Ausblicke von einem Klettergarten aufs Meer

Der berühmte Badestrand in der Bucht „Cala Luna“

Sektionsfahrt Sardinien Letztes Jahr im September wurde erstmalig über die Klettergruppe der Sektion eine Gemeinschaftsfahrt nach Sardinien realisiert. In einer Gruppe von fünf Personen sind wir für 10 Tage auf der Insel zum Sportklettern gewesen. Wir haben uns im Klettereldorado Cala Gonone, einem beschaulichen Küstenort am Golf von Orosei, niedergelassen. Dort waren wir mit allem bestens versorgt, angefangen von unserem, in einem von Pinien durchzogenen Campingareal gelegenen Bungalow, über Restaurants und Supermärkte im Ort bis hin zum fußläufig entfernten Strand. Rund um Cala Gonone finden sich zwanzig verschiedene Klettergärten, in Entfernungen zwischen 10-minütigem Fußmarsch und 20-minütiger Autofahrt. In vier der Klettergärten mit gemäßigten Schwierigkeitsgraden haben wir uns während unseres Aufenthaltes ausgetobt. Die Routen im Grad 4a bis 6b (franz. Bewertung) und mit einer durchschnittlichen Länge von etwa 25 Metern mussten alle zunächst im Vorstieg geklettert werden. Die Absicherung war überwiegend gut, viele Routen verfügten über neue Klebehaken in geringen Abständen. Teils durften wir aber auch abenteuerliche Erfahrungen mit unklarer Routenführung, falschen oder fehlenden Angaben im Topo und sportlichen Hakenabständen machen. Die Qualität des Kalkgesteins war hingegen durchgehend hervorragend, auch in angeblich viel begangenen Routen war der Fels teils noch messerscharf

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und keineswegs brüchig. Der Kletterstil ist in diesen Gebieten meist von Plattenkletterei geprägt, aber es gibt ebenso Routen mit Tropflöchern, Sintern und Schuppen. In zwei Seilschaften konnte jeder einige Routen pro Tag klettern, wobei wir in der sengenden Mittagshitze zwischen 12 und 14 Uhr meist den kühlenden Schatten einiger Sträucher und Bäume aufsuchen mussten. Die Zeit haben wir mit italienischer Brotzeit, mit Kaffeekochen und mit Sinnieren über bewältigte und noch bevorstehende Routen verbracht. Wie immer im Urlaub vergingen so die Tage wie im Flug, durch den Kletterfluss haben wir Zeit und Alltag völlig hinter uns gelassen. Zweimal haben wir einen Ruhetag eingelegt, natürlich an den tollen Stränden rund um die nahe gelegene Bucht Cala Luna. An einem der beiden Ruhetage haben wir uns ein Motorboot geliehen und sind Richtung Süden gefahren, die atemberaubenden Buchten entlang bis zur Cala Goloritze mit ihrem türkisblauen Wasser und dem markanten Felspfeiler (der übrigens auch erklettert wird – 5 Seillängen, Schwierigkeit 6b). Das absolute Highlight für alle war eine Mehrseillängenroute im Supramonte Gebirge, die wir am vorletzten Tag in Angriff genommen haben: „Sound of Silence“ an den Surtana Pfeilern, 140 m in fünf Seillängen, Schwierigkeit 5c. Da die Route schwer auffindbar und zudem nicht in unserem Topo verzeichnet war, mussten wir am Tag zuvor in etwas

Um Cala Gonone finden sich zwanzig verschiedene Klettergärten

Der Fels ist teils messerscharf und keineswegs brüchig

Highlight war eine Mehrseillängenroute im Supramonte Gebirge

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Auf Wanderpfaden durch das Supramonte Gebirge

Jeder Einzelne von uns konnte von Tag zu Tag sein Können steigern

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abenteuerlicher Manier einen der lokalen Kletterer aufsuchen. Dazu sind wir in einen Ort, eine Autostunde von Cala Gonone entfernt, gefahren und konnten uns dann alle wichtigen Fakten zum Zustieg und zur Route geben lassen. Am Klettertag selbst lief nahezu alles perfekt. Wir sind zeitig um sechs Uhr morgens losgekommen, haben den Zustieg ohne große Umwege geschafft (auch wenn der Weg wieder anders war als beschrieben) und sind gegen neun Uhr in die Route eingestiegen. Da Klettern in mehreren Seillängen weitaus mehr Anforderungen an den Einzelnen stellt als nur das Klettern, hatten wir die sicherungsrelevanten Elemente, wie Standplatzbau, Nachsichern, Legen mobiler Sicherungen und Abseilen im Vorhinein gemeinsam aufgefrischt und geübt. Das war ein entscheidender Faktor dafür, dass wir in zwei Seilschaften so zügig, präzise, unfallfrei und mit Spaß diese Tour bewältigt haben. Bereits zur Mittagshitze waren wir am Gipfel, konnten unsere Brotzeit bei toller Aussicht genießen und haben uns dann über die Route wieder abgeseilt. Dann folgte noch der lange Rückweg, so dass wir gegen 16 Uhr, nach 10 Stunden auf den Beinen, wieder am Bungalow waren und diesen tollen Tourentag gefeiert haben. Als wir an diesem letzten Urlaubsabend dann die Mehrseillängentour und auch die vergangenen anderthalb Wochen in den Klettergärten Revue passieren ließen, waren wir stolz, wie sehr jeder Einzelne von uns von Tag zu Tag am Fels sein Können steigern konnte und dazugelernt hat. Wir haben gemeinsam festgestellt, dass das Klettern am Fels in jedem Gebiet immer erst eine Gewöhnungszeit benötigt – Gewöhnung an die Beschaffenheit des Gesteins, die Ausgesetztheit am Fels, das Handling des vielen Materials und die Anwendung von Sicherungstechniken und Standplatzbau. Ein schnelles Drauf-Los, wie es Viele aus der Kletterhalle gewohnt sind, ist hier nicht

möglich und auch nicht ratsam. Wer in der Halle schwere Routen runterzieht, ist draußen noch lange kein Held. Mit diesem Bewusstsein, dem Respekt vor dem Berg, dem kontinuierlichen Herantasten und dem Verinnerlichen der wichtigen Sicherungsmethoden, hatten wir in unserer Gruppe sehr viel Spaß am Klettern und sind alle heil wieder zuhause angekommen. Seil ein! Organisation, Text und Fotos: Andreas Pfanzelt

Das Wichtigste auf einen Blick > Fährverbindungen unter www.mobylines.de und www.tirrenia.it > Direktflüge Köln/Bonn–Olbia mit Germanwings und AirBerlin > Ausgangspunkt für Sportklettern: Cala Gonone > Anfragen zum Klettern auf Sardinien mit der DAV Sektion Köln: andreas.pfanzelt@dav-koeln.de Weiterführende Literatur: Baedeker Reiseführer (2013), Sardinien. Klüver, H. (2014), Gebrauchsanweisung für Sardinien, Piper Verlag. Oviglia, M. (2011), Pietra di Luna, Kletterführer. Rother Wanderführer (2012), Sardinien.

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Lager 2 auf 6.306 m

Kokodak Dome, 7.129 m Erstbesteigung durch Kölner Sektionsmitglieder Wo befindet sich der Kokodak Dome? In China und in unmittelbarer Nähe liegt der Muztagh Ata, 7.546 m, der vielen Höhenbergsteigern sicherlich bekannt ist. Der Kokodak Peak mit seinen 7.210 m wurde im Jahr 2006 erstmals bestiegen. Er ist der direkte Nachbar des Kokodak Dome. Motivation für diese Expedition Erstbegehungen sind für einen Bergsteiger immer etwas ganz Besonderes, ob eine neue Kletterroute in einer Wand oder ein unbestiegener Gipfel. 2011 haben wir den Kokodak schon mal in Angriff genommen und „Lunte gerochen“. Damals ist die Expedition an Problemen mit der chinesischen Agentur gescheitert. Wir wollten es nochmal versuchen. Und diesmal hatten wir das Glück auf unserer Seite! Teilnehmer der Amical Expedition Insgesamt waren wir 13 Teilnehmer sowie der Bergführer Luis Stitzinger und zwei Climbing Sherpas aus Nepal. Fünf Österreicher, acht Deutsche – drei Frauen, 10 Männer – von Mitte dreißig bis Ende sechzig bildeten eine bunt gemischte Truppe. Aus bergsteigerischer Sicht war es jedoch eine homogene Gruppe, da alle entsprechende Höhenerfahrung und Bergkenntnisse hatten. Zusammen mit Stefan Nestler, Sportjournalist bei der Deutschen Welle, haben wir zu dritt unsere Heimatstadt Köln gut vertreten. Stefan hat während der gesamten Reise einen Blog über die Expedition geschrieben.

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Anreise Der Flieger von München landete in Bishkek, Kirgisistan. Hier wurde das Expeditionsgepäck entgegen genommen, verladen und wir fuhren mit Bussen weiter nach Osten, Richtung China. Bei Tash Rabat, einer alten Karawanserei im At-Basyh Gebirge, die an einem Teilstück der Seidenstraße liegt, wurde in Jurten übernachtet. Hier waren wir schon etwa 3.000 m hoch, also eine vernünftige Ausgangslage für die Akklimatisation. Von dort begannen die ersten Wanderungen bis in eine Höhe von gut 4.000 m. Es war ebenso eine Zeit sich näher kennenzulernen. Morgens, noch vor dem Kaffee, schlich einer aus dem Zelt und murmelte etwas von 7:1 gegen Brasilien. Wir rieben uns die Augen. Waren das die ersten Anzeichen von Höhenkrankheit? Der nächste grinste still vor sich hin und las uns seinen SMS Text vor: „7 zu 1“. Wer hat hier was gestern Abend getrunken? Erst so langsam wurde das Unfassbare fassbar. Deutschland hatte gegen Brasilien bei der FußballWM wahrlich 7:1 gewonnen. Wir fragten uns, ob wir zumindest ein klein wenig von dem Erfolg unserer deutschen WM-Mannschaft für unseren Berg mitnehmen könnten; Motivation war es auf jeden Fall. Über den Torugart Pass ging es nach China in die Provinzhauptstadt Kashgar. Die Grenzkontrollen, sechs Stück an einem einzigen Tag, waren wirklich ermüdend.

Erstbegehungen haben immer etwas Besonderes

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Aufstieg zum Gipfelplateau

Am Gipfel

Vorbereitungen der Expedition Ein halbes Jahr vorher haben wir mit dem systematischen Training begonnen. Im Frühjahr, an den langen Wochenenden, sind wir immer für ein paar Tage in die Voralpen gefahren. So konnten wir das Steigen im Gelände besser trainieren als in Köln. Für uns hier im Flachland war es auch wichtig, in den letzten zwei Wochen in einer Höhenkammer in Köln zu trainieren. Daneben haben wir zu Hause in den Tagen vor dem Abflug noch „Höhenluft geschnuppert“, also in sauerstoffreduzierter Luft geschlafen. Mit dieser normobaren Hypoxie konnten wir in den letzten Jahren gute Erfahrungen machen.

Auf 4.399 m errichteten wir unser Basecamp

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Wie ging es von Kashgar weiter? „Ursel, Ursel, this time there is more than enough to eat.“ Ganz überraschend wurde Ursel im Hotel von einem Chinesen herzlichst empfangen. Aber wer kannte Ursel hier in Kashgar? Es war Muhammad, der als Küchenjunge an der Kokodak Expedition 2011 teilgenommen hatte. Mittlerweile war er zum Basisleiter aufgestiegen und sollte unsere Expedition diesmal ebenso begleiten. In 2011 war ein Problem, dass es im Basecamp nicht genügend zu essen gab. Dies sollte sich nicht wiederholen. Für die ganz wichtigen Nahrungsmittel hat unsere Gruppe selber Sorge getragen. Mehrere Kästen Bier und eine Kiste Wein machten ebenfalls den Weg Richtung Basecamp. Nach Kashgar fuhr unsere Truppe Richtung Süden zum berühmt-berüchtigten Karakorum Highway. Die Route durch das Kuen-Lun Gebirge war 2011 noch abenteuerlich. Immer wieder war damals die Straße durch Erdrutsche oder Steinschlag versperrt. Nun war es noch wilder. Die Chinesen bauen zurzeit den Karakorum Highway quasi autobahnmäßig aus. Es waren 60 km Baustellenfahren, wofür wir eine halben Tag benötigten und gut durchgeschüttelt wurden.

Nach dem Gebirgszug kommt man auf die Hochebene von Taxkorgan und weiter zum Karakul See, von wo aus auch die Expeditionen zum Muztagh Ata starten. Wir hatten einen herrlichen Ausblick auf beide Berge: Unseren Berg, den Kokodak Dome und gegenüber den Muztagh Ata. Abends gab es eine Übernachtung bei Bauern, bevor wir der Zivilisation für knapp drei Wochen „Tschüss“ sagten. Unser Basecamp – weit weg von der Zivilisation Frühmorgens war die Wanderung im breiten Tal des Kangxiwa Flusses noch flach, vorbei an kleinen Hütten von Gebirgsnomaden, vorbei an grünen Wiesen mit Blumen. Nach einigen Kilometern wanderten wir über Geröllfelder und Gletscherbäche Stück für Stück höher. Insgesamt waren es knapp 15 km Wegstrecke bis wir auf ca. 4.300 m unser Basecamp erreichten. Auf einem Moränenrücken, neben einem Gletscher, lag unsere „Märchenwiese“; grün und – als das Auge die kleinen Dinge wahrnahm – mit einigen Bergblumen. Die Wiese hatte genug Platz für unsere Zelte und das große Gemeinschaftszelt. Zuerst wurde penibel jedes noch so kleine Steinchen im Zeltbereich aufgelesen, denn hier wollte man so einige Nächte ruhig schlafen können. Hinter den Zelten rauschte der Gletscherbach. So waren wir nicht nur mit Wasser versorgt, sondern hatten auch einen perfekten „Kühlschrank“ für unser Bier. Vor dem Genuss aus dem Kühlschrank mussten die Gemeinschaftszelte aufgebaut werden. Aus unzähligen Tonnen wurde das Expeditionsgepäck ausgepackt und gesichtet. Hochlagerzelte, Firnanker, Fixseile, Kocher und Gas wollten organisiert werden. Gefriergetrocknete Nahrung, Brotdosen, Tee, Knabbereien und Schokolade wollten aufgeteilt werden. Ein klein wenig Zivilisation hatte unsere Expedition

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Kölner Erstbesteiger

Lager 1 auf 5.560 m

mitgebracht: Ein Duschzelt. Auch über den Äther waren wir mit der Zivilisation verbunden. Direkt neben dem Lager hatten unsere Handys auf dem „Telefonhügel“ Empfang.

Truppe ja auch ein großes, gemeinsames Ziel – die Erstbesteigung eines 7.000ers! Bei einer so großen Gruppe, mit Luis Stitzinger als Bergführer und den zwei Sherpas immerhin 16 Personen, ergibt sich in kurzer Zeit von selbst eine Aufgabenteilung. Luis und die Sherpas verlegten an den exponierten Stellen die Fixseile. Wir beide, Ursel und Jan, haben als ausgebildete Alpinärzte uns um gesundheitliche Probleme gesorgt. So war es drei zuvor erkrankten Mitgliedern unserer Truppe möglich, an dem Gipfelerfolg teilzuhaben. Stefan Nestler wiederum hat mit seinem tagtäglichen Blog für richtig viel Motivation gesorgt. Es ist schön zu sehen, wie die Augen groß werden, wenn Kommentare und Motivation fern aus der Heimat von Freunden und der Familie kommen. Andere haben ebenso zum Erfolg beigetragen, indem sie zum Beispiel eine Rolle Fixseil oder ein Zelt zusätzlich gewuchtet haben. Sicher ist das Betreten von Neuland auf einer Expedition auf über 7.000 m immer auch ein großes Stück Teamarbeit, ohne die wir nicht alle so erfolgreich hätten abschließen können.

Arbeit am Berg Vom Basecamp aus sollte zuerst die Route über den Gletscher erkundet werden. Es waren schon bizarre Eiswelten, durch die wir uns bewegten. Manchmal stand man zwischen Türmen und Wänden von Eis und musste sich seinen Weg durch dieses Labyrinth suchen. An einem der ersten Tage machten wir hier auf Gipfelhöhe des Mont Blanc ein Zwischenlager zur weiteren Akklimatisation. Jenseits des Gletschers war auf mehreren Hundert Höhenmetern Schotter von der allerfeinsten Sorte zu bewältigen. Eine nervende und ermüdende Aufgabe – zwei Schritt hoch, einer zurück. Auf gut 5.000 m begann das Gelände endlich in Eis und Firn überzugehen. Nachdem gespurt war, war es hier wesentlich angenehmer zu steigen. Andererseits wurden nun die Füße schneller schwer, da in dem Gelände dicke Expeditionsschuhe mit Steigeisen gefragt waren. Nach einer Steilstufe konnte auf 5.500 m das erste Hochlager auf einem Firnrücken errichtet werden. Wie auf einer Perlenschnur aufgereiht lagen unsere Zelte in der Abendsonne mit einem herrlichen Blick tief ins Tal und auf den majestätischen Muztagh Ata. In den Wochen der Besteigung war es für die Höhe nicht sonderlich kalt, so dass man im Firn gut Halt fand. Andererseits brach man trotz Spuren immer wieder ein. Team und zugleich Individualisten Alle Teilnehmer hatten für unser Ziel die entsprechenden alpinen Fähigkeiten und die notwendige Erfahrung. Da arbeitet nach einigen Tagen so mancher direkt Hand in Hand. Letztendlich hatte die ganze

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Wie an einer Perlenschnur aufgereiht lagen unsere Zelte in der Abendsonne

Echternacher Springprozession Diese hohen Berge kann man nicht in einem Zug besteigen. Zwar wird ebenso in großen Höhen im sogenannten Alpinstil geklettert, aber das bleibt eher den Profis vorbehalten. Unser Bergführer Luis hat sich für den altbewährten Stil, wie bei der „Echternacher Springprozession“, entschieden. Nach Lager 1 also zurück ins Basecamp und mit neuem Gepäck für Lager 2 wieder hoch. Wieder durch den Gletscher, wieder den Schotterhang hoch, wieder das Steilstück, wieder … Nein, man kann sich an die Plackerei nicht gewöhnen. Jedes Mal bleibt es mühselig. Zwischendurch bekamen wir einen Schub ExtraMotivation aus Rio de Janeiro: 1:0 Deutschland ge-

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Kokodak Dome, 7.129 m

Steilstufe

gen Argentinien. Deutschland war Fußball Weltmeister 2014 geworden! Von Lager 1 stiegen wir über einen steilen Firngrat, der uns an den Bianco Grat der Piz Bernina erinnerte. Ästhetisch schön zog er sich in mehreren Wellen dem Gipfel entgegen. Darüber kamen einige Steilstufen im Eis, 55 Grad, weiter bis zu Lager 2, das auf 6.300 m im Schutze einer Serac Stufe aufgebaut wurde. Und wieder erst einmal zurück ins Basecamp – erholen, Kraft sammeln, Motivation schöpfen.

Abmarsch um drei Uhr in der Früh

24. Juli – unser Tag Vom Basecamp aus ging es in alt bekannter Weise über Lager 1 mit einer Übernachtung nach Lager 2 auf 6.300 m. Am Gipfeltag war gegen drei Uhr in der Früh Abmarsch angesagt. In drei Gruppen marschierten wir im Lichtkegel der Stirnlampen los. Nach einigen Höhenmetern wurde das Gelände flacher, so dass wir einen großen Teil der 800 Meter zum Gipfel seilfrei gehen konnten. So war es jedem möglich, sein eigenes Tempo in der nun schon recht dünnen Luft machen zu können. Nur noch 40% des üblichen Sauerstoffs stehen dem Körper hier oben zur Verfügung. Auf dem Gipfelplateau wurde die Sonne von ersten Wolken bedeckt und die Expeditionsmitglieder mussten gegen Windböen mit bis zu 80 km/h ankämpfen. Aber so kurz vor dem Gipfel konnte dies einen weder umstimmen noch den Vorwärtsdrang nehmen. Um 9 Uhr kamen die ersten am Gipfel an. Nach weiteren gut zwei Stunden waren alle 16 Mitglieder unserer Expedition am Gipfel – ein toller Erfolg für jeden einzelnen und für das ganze Team! Freut man sich ganz oben – oder doch eher unten? Sicherlich ist man sich am Gipfel bewusst, was man geleistet hat. Aber der Anstrengung folgt dabei im-

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mer auch die Anspannung. Nach kurzen, freudestrahlenden Momenten und den obligatorischen Gipfelfotos konzentriert man sich wieder sofort. Ein langer Abstieg in die Lager 2 und 1 will erst mal bewältigt werden und das mit gut 20 kg auf dem Rücken. Zurück im Basecamp kommen die Glücksgefühle. 7.000er, Erstbesteiger, alle am Gipfel, Unberührtes betreten zu haben, erschöpft, glücklich und … In der warmen Abendsonne scheint Mystik in der Luft zu liegen, während die letzten Vorräte aus dem „Kühlschrank“ getrunken werden. Nicht man hat es geschafft, sondern wir haben es geschafft, wir alle! Es lässt einen schon an ein biblisches Ausmaß denken, wenn einem gewahr wird, dass über 750 Lebensjahre der Erstbesteiger zusammen den Gipfel des Kokodak Dome erobert haben. Was bleibt von dieser Erstbesteigung? Es bleiben nicht nur die Erinnerungen. Sicherlich ist „Erstbesteiger“ ein bedeutsamer Punkt im Bergsteigerleben – für einen ganz persönlich. Nach den Erinnerungen kommt bei uns aber schon die Lust auf neue Projekte in 2015. In den Alpen gibt es noch die ein und andere Wand, die wir gerne auf einer anspruchsvollen Route besteigen wollen. Eine Expedition, das Leben fernab vom Üblichen, öffnet einem auch immer die Augen. Wenn man in den Alltag zurückgekehrt ist, erscheint einem die eigene Zivilisation nicht verändert, aber aus einer ganz anderen Perspektive. Es lässt vieles relativ erscheinen. Und man denkt an die Stunden am Berg zurück, als man sich auf die grundlegenden, einfachen Dinge konzentrierte und als so manches auf das Wesentliche zurückgeführt wurde – einfach leben! Text und Fotos: Ursel Teichmann und Jan Wienands

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Im unverspurten Gelände zum Magerstein

Perfekter Mix in Eis und Schnee Skitouren- und Eiskletterwoche im Tauferer Ahrntal Kein Sonnenlicht durchdringt den massiven, stumpfen Panzer. Schon der erste Schlag bestätigt den optischen Eindruck. Die scharfe Haue dringt kaum in das kompakte Eis. Der dumpfe Aufprall unterstreicht unser erstes Gefühl, dass wir hier im Klausental ein richtiges Bollwerk aufgestöbert haben. Die rund 150 m hohen Eisfälle sind nicht umsonst zu haben. Bei jedem unsauberen Schlag prallt das Eisgerät heftig zurück. Doch sitzt das geschliffene Eisen einmal präzise, wirkt die Klinge wie festbetoniert. Drei, fünf, sieben Meter, dann ist es Zeit für die erste Schraube. Stetig schieben wir uns nach oben, langsam werden die Muskeln warm, wir finden unseren Rhythmus und spulen die Seillängen ab. Die Stände bieten Bohrhakenqualität, die angespitzten Steigeisen sorgen, trotz reichlich Luft unter dem Hinterteil, zusätzlich für entspannte Nerven. Am Ausstieg findet sich endlich Zeit für einen entspannten Blick in die Runde. Unter uns breitet sich der beeindruckende Talkessel in weißverschneiter Landschaft aus. Lediglich schwarzer Fels, ein paar verstreute Tannen und die markanten, grauen Eislinien durchbrechen die eintönige Winterlandschaft. Kein Mensch und kein Laut stört das Idyll. Ein perfekter Wintertag. Südtirol statt Haute Savoie Ursprünglich hatte sich unser fünfköpfiges Team auf die grandiose Eislandschaft bei Sixt Fer-a-Cheval in der Nähe von Chamonix eingeschossen. Doch der kuriose Nicht-Winter erforderte noch im Januar, wenige Wochen vor Abreise, eine Neuplanung. Nach

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einiger Recherche schien das Tauferer Ahrntal in Südtirol am ehesten qualitativ hochwertiges Gefrorenes zu bieten und als Ausweichmöglichkeit auch die ein oder andere Skitour zu erlauben. Von Anfang an schwebte uns eine ausgewogene Mischung vor, so dass jeder ein Maximum an Erfahrungen und Eindrücken mitnehmen sollte. Wir wollten uns bewusst nicht an einem statisch vorgegebenen Programm abarbeiten, sondern angesichts der etwas schwierigen Wetterlage vor Ort entscheiden. Aufwärmen im Eisklettergarten Die Tourenplanung stellte sich als geglückt heraus. Trotz leichten Tauwetters erwartet uns ab 1.600 Hm noch brauchbares Eis. Zum Aufwärmen bietet der Angerer Eisklettergarten perfekte Bedingungen. Leicht zu erreichen, ragt der überschaubare Eisfall bis zu 30 m in die Höhe und hält Schwierigkeiten von WI2 bis WI5 bereit. Am Wandfuß gibt es reichlich Platz, um vorab den Materialcheck und die eine oder andere Trockenübung durchzuführen. Da wir alle schon Erfahrung mit Eisgeräten hatten, stellen sich schnell Fortschritte ein. Unser versierter Eiskenner Charly hat eine Menge Tipps parat und ansonsten entscheidet die persönliche Courage, welche Routen im Toprope und was im Vorstieg gemeistert wird. Das eisige Gebilde ist im Februar schon stark ausgehakt, dass sich an mancher Stelle die Eisäxte ohne großen Kraftaufwand einlegen lassen. Wir sind am bequem erreichbaren Eisfall nicht alleine. Viele Seilschaften drängeln sich am Wandfuß und pickeln sich den Ausstiegen entgegen.

Die rund 150 m hohen Eisfälle sind nicht umsonst zu haben

Der Angerer Eisklettergarten bietet perfekte Bedingungen.

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Eisfall im Klausental

Aufstieg über das 40 Grad steile Gelände zu den Eisfällen

In der Rubrik Mehrtagesveranstaltungen in unserem Veranstaltungsheft (grüne Seiten) finden Sie die Tourenangebote der Alpinistengruppe.

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Am Gipfel des Magerstein, 3.273 m

Der Angerer bietet einen weiteren Vorteil: In der nur wenige Schritte entfernten Jausenstation locken Kaffee, Skiwasser und die lokalen Spezereien zum moderaten Preis. Trotz dieser Komfortpunkte beschließen wir, uns am nächsten Tag einem der längeren Eisfälle zu widmen. Der Triestenbachfall weist mit WI3+ moderate Schwierigkeiten auf. Dennoch liefert die drei Seillängentour weitere wertvolle Einblicke in die Eiskletterei. Diesmal haben wir es mit einer Menge Blumenkohleis zu tun. Bei jedem dritten Schlag zersplittert es wie hauchdünnes Kristallglas. Was bleibt, ist ein riesiges, fragiles Loch, das kaum Halt bietet. Streckenweise ist der Eisfall auch noch stark eingeschneit. Hier gilt es mit Augenmaß zur Sache zu gehen und sich leichtfüßig nach oben zu arbeiten. Einmal Magerstein hin- und zurück Die Meteorologen kündigen den sonnigsten Tag der Woche an. Kein Wetter für schattige Nordwände. Doch angesichts der Verhältnisse und dem Lawinenlagebericht bleiben uns viele Skitouren verwehrt. Die Entscheidung fällt zugunsten des 3.273 m hohen Magerstein via Kasseler Hütte. Wir bewegen uns hier in objektiv sicherem Gelände, das wir zudem ausgiebig studieren: Die eigene Spuranlage, intensives Studium der umliegenden Hänge und ein langer Aufstieg sorgen erneut für einen ausgewogenen Mix aus Theorie und Praxis. Nach über 2.000 Hm bläst uns am Gipfelkreuz der scharfe Wind fast von der exponierten Kuppe, so dass wir uns nach den obligatorischen Fotos umgehend an die Abfahrt machen. Bis zur Waldgrenze gibt es reichlich unverspurtes Gelände. Ein kleiner Verhauer kurz vor Schluss bestätigt einmal mehr die alte Binsenweisheit, dass man den Tag nicht vor dem Abend loben soll. Nach dem quälenden Gegenanstieg zu unserer Unterkunft ist die Nacht bereits angebrochen und unser Quintett

benötigt dringend mehrere Liter Kaltgetränke, um wieder in Form zu kommen. Unglaublich, wie hervorragend eine Pizza nach einer 12-Stunden-Tour schmecken kann. Nach einem weiteren Erkundungstag steht die oben bereits erwähnte Tour zu den Grossklausen Eisfällen an. Vielleicht das vielseitigste Projekt unserer Reise, da uns vor den Eisfällen ein zweieinhalbstündiger Skianstieg durch menschenleeres Gelände bevorsteht. Ein Schneeprofil verschafft uns Klarheit über die Verhältnisse, bevor wir über das 40 Grad steile Gelände zu den Eisfällen aufsteigen. Alles im grünen Bereich, wir finden keine Gleitschichten in dem freigelegten 40x40 Zentimeter Block. No risk, much fun Am folgenden Tag wollten wir per Ski zum Blutschwitza Eisfall. Doch die Wegfindung erweist sich schwieriger als gedacht und das Gelände als äußerst heikel. Angesichts des schattigen, über 35 Grad steilen Hangs entscheiden wir uns lieber für Plan B. Wir unternehmen eine weitere Skitour. Bei strahlendem Sonnenschein genießen wir gut 1.000 Hm in völlig unberührtem Gelände zum Schneebigen Nock. Weitab von ausgetretenen Pfaden haben wir die Chance, eine schöne Spur zu legen. Schließlich stehen wir auf einer kleinen Kuppe vor dem Gipfelaufbau, genießen die herrliche Einsamkeit und freuen uns auf einen unverspurten Powderritt. Da schmerzt es kaum, dass wir aufgrund der Triebschneesituation nicht auf den Gipfelkamm gelangen. Währenddessen statten Sebastian und Charly dem Eisklettergarten im Talgrund einen weiteren Besuch ab. Während wir uns schon wieder den Spezialitäten beim Angerer widmen, versenken die beiden noch eifrig ihre Eisgeräte. So oder so: Für jeden von uns ein perfekter Mix. Text und Fotos: Robert Göring

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Gruppenbild vor der Franz-Senn-Hütte

Sirtaki auf dem Gletscher

Mit Petra Berg am Berg Wie Alexis Sorbas auf den Stubaier Gletscher kam …

Glücklich konnten sich jene Bergsteigerinnen schätzen, die schon im Vorfeld des Aufbaukurses Bergsteigen der Frauen-Bergsportgruppe des Kölner Alpenvereins anstelle eines neuen Pickels und Steigeisen sich für die Anschaffung einer regendichten Jacke und Hose entschieden hatten. Pickel und Steigeisen kamen deutlich seltener zum Einsatz und konnten auch geliehen werden. Denn, wo den Teilnehmerinnen des Grundkurses Bergsteigen im Jahr zuvor im selben Gebiet Sonne und Wärme im Überfluss geboten wurde, herrschte im August 2014 Regen, Kälte und Schneegestöber ab 2.400 m vor. Doch die sieben Frauen, die sich zusammen mit Petra Berg (Ausbildungsleiterin) und Martina Röher aufgemacht hatten, den Stubaier Höhenweg zu wandern, ließen sich von dem schlechten Wetter nicht aufhalten. Schon am Treffpunkt Gondelbahn in Fulpmes nieselte es still vor sich hin. Wir nahmen die Bahn bis zur Haltestation Kreuzjoch und von dort aus den Weg zur Starkenburger Hütte auf 2.237 m, dem Ausgangpunkt unserer neuntägigen Wanderung auf dem Stubaier Höhenweg. Belohnt wurden wir hier nach einer ca. 2,5-stündigen Wanderung mit einem leckeren Abendessen und einem grandiosen Ausblick auf den Stubaier Hauptkamm mit seinen Zwei- und Dreitausendern: Feuersteine, Wilder Freiger, Wilder

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Pfaff, Zuckerhütl, Schaufelspitze, Stubaier Wildspitze, Schrankogel und Ruderhofspitze. Am nächsten Tag ging es weiter zur Franz-SennHütte, eine gute Eingehtour über Stein-und Schotterfelder mit teilweise recht steilen Passagen, die z.T. mit Stahlseilen versichert waren. Der Himmel war bedeckt, meist begleitete uns Nieselregen, die Wolken hingen schwer in die Berge hinein und so manches, im Wanderführer oder auf der Karte angegebene, alpine Highlight blieb uns leider verborgen. Nur selten zeigte sich ein Stück blauer Himmel. Die nächsten drei Tage auf der Franz-Senn-Hütte verbrachten wir mit praktischen und theoretischen Ausbildungseinheiten wie: Knotenkunde, Prusiken, Abseilen, Sichern, Kartenlesen, Routenplanung mit Kompass und Planzeiger. Auch der nahe gelegene Höllenrachen, ein Klettersteig der Kategorie C/D wurde von einigen Frauen getestet. Die Abende auf der Hütte vergingen wie im Fluge mit dem Studieren der Karten, dem Ausarbeiten des nächsten Tourenabschnitts bei einem Glas Bier, Wein oder Skiwasser. Als es nach drei Tagen weiterging, war das Wetter, wie die Tage zuvor, durchwachsen. Zu Dauerregen gesellten sich noch Sturm und Schneefall. Morgens war der Fels mit einer zarten Eisschicht bedeckt, was das Gehen auf Blockwerk in dieser schwierigen Etappe, mit 900 Hm hinauf und 850 Hm

Regen, Kälte, Schneegestöber

Alpine Highlights blieben uns verborgen

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Blick von der Sulzenau-Huette auf Berge mit Neuschnee

Sirtaki auf dem Gletscher

Manchmal ist der Abstieg die bessere Alternative

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hinab, erschwerte. Nach einem Aufstieg zum Schrimmennieder und anschließendem Abstieg in vielen Kehren, erreichten wir vollkommen durchnässt am frühen Abend die Regensburger Hütte. Im viel zu kleinen Trockenraum begann ein erbitterter Kampf um einen Platz für die eigenen nassen Sachen. Als dieser nicht ausreichte, musste auch die gute Stube als Trockenraum herhalten. Überall hingen feuchte Hosen, T-Shirts und Jacken. Die Hüttenwirte drückten beide Augen zu. Am nächsten Tag führte der Weg vorbei an der Zunge des Grawawandferners und des Mutterberger Sees hinauf zur Dresdner Hütte, die eher wie ein Hotel, denn eine Hütte des Alpenvereins anmutete. Der großzügige Hightech-Trockenraum war ein Segen, denn das Regenwetter hielt sich tapfer. Am Nachmittag ging es mit der Gletscherbahn zur Station Eisgrat, um hier endlich die im Lehrplan vorgesehenen Steigeisen- und Firnübungen durchzuführen. Gehübungen, Fallen, Fangen und Wettlauf auf dem Gletscher machten dabei ebenso viel Spaß, wie ein spontan choreographierter Sirtaki frei nach Alexis Sorbas. Die Gipfelpläne am nächsten Tag auf dem Weg zur Sulzenauhütte wurden nach dem Blick auf die Wetterkarte und Abschätzen der Fähigkeiten und Kondition jeder Einzelnen aufgegeben und so ließen wir den großen Trögler links liegen und gelangten über Serpentinen, vorbei am Peiljoch und Sulzenaugletscher, im Nebel sicher zur Sulzenauhütte. Neun Frauen, sechs Hütten an neun Tagen, 3.500 m rauf und 4.150 m runter, hohe Berge, anstrengende Touren, vereiste Steinblöcke und Brücken, Kälte, Regen, reißende Gebirgsbäche und nur selten blauer Himmel. Häufig beide Hände am Fels, manchmal an Stahlseilen, manchmal an die eigenen Grenzen gelangt und manchmal auch die eigenen

Steiler Anstieg zum Niederl auf 2.629 Metern

Grenzen nach vorne verschoben. So ungefähr ließe sich die bergsteigerische Herausforderung der Tour beschreiben. Aber es gab noch eine andere Herausforderung: Für die meisten von uns stand ja im Vordergrund, Spaß zu haben in einer Gruppe von Frauen. Viele hatten sich ganz bewusst für eine reine Frauen-Tour entschieden, verbunden mit der Hoffnung eben mal nicht dem Konkurrenzdruck, wie er so häufig in gemischten Gruppen auftritt, ausgesetzt zu sein. Sie hatten gehofft, dass Schwächen und Grenzen in einer Frauengruppe besser akzeptiert würden. Im Rückblick kann man sagen, dass sich diese Hoffnungen und Wünsche im Großen und Ganzen erfüllt haben. Innerhalb der Gruppe wurde sehr viel Rücksicht aufeinander genommen. Beim morgendlichen Zusammentreffen konnten die Befindlichkeiten und Sorgen geäußert werden. Dann entschied Petra, wer an welcher Position startet. Und wenn es mit dem eigenen Tempo einmal gar nicht klappte, übernahm Martina die Führung und brachte die Gruppe mit ruhigem meditativem Schritt wieder in Einklang. An jedem Wegkreuz wurde, abhängig vom Wetter und von den Kapazitäten der Gruppe, neu entschieden. Der limitierende Faktor war stets das schwächste Glied der Gruppe und das konnte je nach Tagesform jede von uns sein … Gelernt haben wir alle viel. Z.B., dass manchmal der Abstieg die bessere Alternative ist, dass Touren mit Blick auf die aktuelle Wetterlage kurzfristig angepasst werden müssen, dass Klettersteige im Regen auch Spaß machen können, dass Wasserpfützen in den Bergstiefeln kein Hindernis beim Aufstieg sein müssen und dass sich der Rucksack jeden Morgen schneller packen lässt und wie gut es sich mit wenig auskommen lässt. Text und Fotos: Sabine Lipka

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An der Gipfelwand des westlichen Elferturms

Auf dem Weg zur Großen Ochsenwand

Der Bergsommer, der keiner war Klettersteigwoche mit der Tourengruppe im Stubai Fünf Frauen und drei Männer fuhren mit dem Sektionsbus über den Brenner zum kleinen Ort St. Jodok am Brenner, wo sie das sonnige Wetter noch am Anfahrtstag ausnutzen wollten. Der Peter-KofflerKlettersteig an der Stafflacher Wand ist ein optimaler Einstieg für eine Tourenwoche. Kurzer Zustieg, nicht zu schwer und nicht zu lang. Schnell hatten wir unseren Rhythmus gefunden und kamen gut voran. Der Steig liegt landschaftlich schön über einer Talebene mit Ausblicken zum Brenner. Plötzlich zog ein einheimischer Klettersteiggeher in flottem Tempo ungesichert und ohne Rucksack an uns vorbei. Er murmelte, dass er sich oben auf sein Bier freuen würde. Nur wo war die Bierflasche? Als wir ankamen, hielt er sein Bier in der Hand und zeigte kurz nach rechts. Unglaublich, kurz neben dem Gipfelkreuz stand im Wald eine große Kiste mit kühlen Getränken im Schatten. Gegen eine Spende für die Bergrettung konnte man sich sein Gipfelgetränk aussuchen. Nach schnellem Abstieg ging es weiter zur Schlicker Alm mit Hotelcharakter und Komfort, eigentlich für drei Tage Unterkunft gebucht. Die Prognose für diese Juliwoche war schlecht und Improvisieren war angesagt. Für den nächsten Tag sollte es noch reichen und so machten wir uns zeitig auf, um den langen Schlicker Klettersteig durch die Gr. Ochsenwand (2.700 m) in Angriff zu nehmen. Landschaftlich war es ein Genuss, nur das Wetter verschlechterte sich

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stündlich, so dass wir gerade noch trocken aus dem Steig kamen. Das Italien-Tief hatte uns erreicht und wir brachen unsere Zelte ab. Ich telefonierte mit dem Alpin-Fotografen Heinz Zak in Scharnitz, der mit uns zur Wochenmitte auf den höchsten Stubaier Gipfel, das Zuckerhütl (3.505 m), steigen wollte. Er riet uns, schleunigst aus dem Stubaital zu verschwinden. Bei ihm im Karwendel sei es auch nicht gut, aber hier gäbe es mehr Möglichkeiten vom Tal aus. Er besorgte uns eine Pension und versorgte uns jeden Tag mit punktgenauen Wetterberichten. Abends hatte Heinz für uns, als einzige Gäste auf der Scharnitzer Alm, ein leckeres Abendessen organisiert. Am nächsten Tag ging es wolkenverhangen, aber relativ trocken, bei einer Schluchtwanderung durch die Gleirschklamm zu einer Brotzeit auf die Möslalm. Zurück fuhren wir entspannt mit geliehenen Mountain-Bikes auf einer Forststraße nach Scharnitz. Am nachfolgenden Tag wurde es doch trockener und so gingen wir über den Karwendel-KS auf die Westl. Karwendelspitze und danach über den Mittenwalder Klettersteig nach Scharnitz zurück. Ein landschaftlich sehr schöner Höhenweg mit Klettersteig-Einlagen, leicht aber lang. Nach drei Tagen konnten wir zurück ins Stubaital. Unser Ziel war die Innsbrucker Hütte, von wo wir unsere restlichen Touren machen wollten. Vom Parkplatz der Elfer-Seilbahn schwebten wir nach oben und peilten den Nordwand-KS auf den

Neben dem Gipfelkreuz stand im Wald eine große Kiste mit kühlen Getränke

Mit geliehenen Mountainbikes nach Scharnitz

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Auf dem Mittenwalder Klettersteig

Auf dem Elferkofelsteig über mehrere Grate und Türmchen

Wir hatten das Beste aus dieser „Sommerwoche“ herausgeholt

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Gruppenfoto mit Sektionsbus

Westl. Elferturm (2.482 m) und den Elferkofel-KS mit der Überschreitung der Elferspitze (2.505 m) an. Danach sollte es dann weiter zur Innsbrucker Hütte gehen, mit einem etwas schwereren Dreitage-Rucksack, was wir auch direkt merkten, als es relativ steil durch die schluchtartige Nordwand nach oben ging. Die Schlüsselstelle (D/E) mit einem schmalen Spalt wurde inzwischen entschärft durch eine Umgehung, aber auch die war mit Schwierigkeitsgrad C/D noch schwer genug. Nach dem Ausstieg ging es steil (C) über den Nordturm bis zum Gipfel. Anschließend stiegen wir über mehrere Grate und Türmchen auf den Elferkofelsteig zum Zwölferniederpass. Es folgte ein langer Abstieg zur Pinnisalm und nochmals quälende 800 Hm im Dauerregen hinauf zur Innsbrucker Hütte. Der nächste Tag versprach besseres Wetter, zumindest bis zum Nachmittag. Da sollte der Klettersteig auf die Ilmspitze zu schaffen sein. Endlich, mit halbwegs Sonne im Rücken, machten wir uns frühmorgens auf den Weg und erreichten nach 1,5 Stunden die Materialhütte unter der mächtigen Wand der Ilmspitze (2.690 m). Hier sollte ein Klettersteig durchgehen, der nur max. mit C bewertet wurde? Der Steig entpuppte sich als Genusssteig. Am Gipfel machten wir Pause, jedoch mit flauem Gefühl im Magen, denn der Abstieg von der Ilmspitze ist berühmt berüchtigt. Anfangs gesichert, geht es steil hinab in einen Kessel aus Altschnee, Schutt- und Geröllfeldern, zudem extrem steinschlaggefährdet. Nach einigen heiklen Passagen erreichten wir auf einem exponierten Steiglein im Gegenanstieg glücklich und heil die Innsbrucker Hütte, bevor das Wetter wieder umschlug. Zum Abschluss der Tourenwoche planten wir noch die Besteigung des Habicht (3.277 m). Nachts hatte es geregnet und es war verdammt kühl ge-

worden. Der Berg hing morgens in Wolken und wir beschlossen, erst mal loszugehen und es zu probieren. Je höher wir stiegen, desto nebeliger wurde es. Einige Gruppen kamen uns auf halbem Weg wieder entgegen, keine Sicht und unangenehmes Steigen. Ich schaute auf unsere Gruppe: Alle waren gut unterwegs und keiner wollte umkehren. Sogar der Nebel riss immer wieder auf und wir konnten Ausblicke ins Tal und zur Hütte erheischen. Doch alles richtig gemacht, dachte ich mir. Kurz unter dem Gipfel hatte sich Gerd auf einer lockeren Platte den Knöchel vertreten. Er biss auf die Zähne und wir erreichten wenig später den Gipfel. Hier standen wir wieder in der Nebelsuppe, aber waren froh, es geschafft zu haben. Wir versorgten Gerds Knöchel mit einem Tape und begannen nach kurzer Pause mit unserem langsamen Abstieg. Wir schafften es wohlbehalten und trocken zum Fuß des Habicht. Zufrieden und glücklich, nicht umgekehrt zu sein, erreichten wir die Innsbrucker Hütte. Am Abend stießen wir auf unsere gemeinsame Woche an, wir hatten das Beste aus dieser „Sommerwoche“ herausgeholt. Am nächsten Tag stiegen wir zur Pinnisalm ab, wo uns ein Hüttentaxi zur Talstation der Seilbahn brachte und wir uns auf den langen Weg zurück nach Köln machten. Eine erlebnisreiche und vor allem abwechslungsreiche Klettersteigwoche ging zu Ende und die Gedanken drehten sich schon um 2015. Wo geht es denn dann hin? Neugierig, dann schaut doch einfach mal in das Programm der Tourengruppe … Text und Fotos: Andreas Borchert

tourengruppe   |  gletscherspalten 1/2015


Das Jahr 2014

Jahresberichte 2014

Referat für Ausbildung Es gab einige engagierte Neuzugänge. Im Zuge einer Qualitätsoffensive konnten unsere Fachübungsleiter freiwillig an einer zusätzlichen wöchentlichen Fortbildungsveranstaltung teilnehmen. Es wurden Lücken aufgefüllt und die neuesten Standards vermittelt. Die ständige Qualifizierung der Trainer/Fachübungsleiter bestimmt die Qualität der Ausbildungskurse. Wichtig für den Ausbilder ist es, Leistungsreserven zu schaffen. Es konnten neue Standards und Strukturen, sowie Politisches zusammen mit dem Bundeslehrteam besprochen und erarbeitet werden. Um dem „Run“ in die Berge gerecht zu werden, ökologisches und sicherheitsrelevantes Wissen und Können als auch soziales Verhalten zu vermitteln, gerade im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, ist es umso wichtiger, eine fundierte Ausbildung vorzuweisen. Ein immer wiederkehrendes Problem ist, dass nicht ausreichend Kurse angeboten werden können. Hier ist das ehrenamtliche Engagement gefragt. Wer Interesse an dieser anspruchsvollen Aufgabe als Ausbilder hat, der kann sich gerne bei mir informieren. Besonders suchen wir nach Ausbildern im Bereich Bergrettung, Skilanglauf Classic und Skaten sowie Alpinklettern. Häufig werden Kurse gebucht und nach kurzer Zeit wieder abgesagt, manchmal, trotz Verhinderung, nicht abgesagt. Hierdurch werden Mitglieder, die gerne teilnehmen wollen ausgebotet. Mein Appell an alle: Meldet euch doch bitte nur an, wenn ihr wisst, dass ihr sicher an dem Kurs teilnehmen wollt. Natürlich kann mal etwas Unvorhergesehenes dazwischen kommen, aber dies sollte die Ausnahme bleiben. Derzeit verfügt das Ausbildungsreferat über 22 Trainer für Bergsteigen, 7 Trainer für Skibergsteigen (hiervon 2 in Ausbildung (i. A.)), 14 Trainer für Hochtouren (hiervon 2 i. A.), 5 für Skihochtouren (hiervon 1 i. A.), 5 Trainer für Skilauf (hiervon 1 i. A.), 6 Mountainbike (hiervon 3 i. A.), 40 Trainer C Klettersport (hiervon 7 i. A.). Die Trainer C-Klettersport sind nicht nur für das Ausbildungsreferat tätig, sondern ebenfalls als Trainer in den Gruppen und im Referat Leistungssport. Es gibt 19 aktive ausgebildete Wanderleiter in den Gruppen (davon sind 3 i. A.) und insgesamt 13 Familiengruppenleiter. Die Ausbilder decken teilweise mehrere Fachbereiche ab. Insgesamt konnten ca. 75 praktische Ausbildungskurse angeboten werden. Weiterhin gab es ca. 10 theoretische Veranstaltungen in der Geschäftsstelle. Der Ausbildungsbereich Mountainbike wurde weiter ausgebaut und wird dankend angenommen. Ich danke den vielen ehrenamtlichen Fachübungsleitern und Trainern für ihr außergewöhnlich hohes Engagement. > Kirsti Schareina

rechenschaftsbericht  |  gletscherspalten 1/2015

Referat für Gruppen Alpinistengruppe 73 Programmpunkte bildeten wieder ein breites Angebot. Sie waren gut besucht und konnten fast alle durchgeführt werden. Erstmals wurden Gemeinschaftstouren für ambitionierte Bergsteiger angeboten, die von Fachübungsleitern organisiert wurden. Die Resonanz war noch recht bescheiden, so dass nur eine Tour durchgeführt werden konnte. Eigentlich wollten Stephan Fieth und Charly Langbein gemeinsam mit den Teilnehmern anspruchsvolle Eis- und Felswände im Mont Blanc Massiv durchsteigen. Auf Grund der ungünstigen Wetterverhältnisse musste kurzfristig umgeplant werden. Weitere Höhepunkte waren eine Schneeschuh-Wanderwoche und Kletterfahrten mit Heinz Hülser sowie alpine Wanderwochen in den südlichen Schladminger Tauern und im Nationalpark Hohe Tauern, geführt von Kurt Habersatter, die allesamt reges Interesse fanden. Einen Schwerpunkt bildeten auch wieder die 52 Tageswanderungen in der näheren Umgebung. Das Spektrum reichte von einfachen Wanderungen ab 15 km Länge bis hin zu Touren mit bis zu 42 km zur Vorbereitung auf alpine Unternehmungen und zur Steigerung der Kondition. Es wurden in 300 Stunden nahezu 1.200 km und mehr als 44.000 Hm zurückgelegt und drei Radtouren wurden auch unternommen. Es gab zwei Multivisions-Vorträge in der Geschäftsstelle, mit aufregenden Reiseabenteuern von Kerstin Phoa. Der Brauhaus- und der Glühweinabend sind noch zu erwähnen, denn auch die Gemütlichkeit hat bei uns ihren festen Platz. Ich möchte mich bei all denen bedanken, die mit sehr viel Aufwand und Engagement solche tollen Veranstaltungen möglich gemacht haben. > Bernd Kästner Familiengruppen Sechs Gruppen, gestaffelt nach dem Alter der Kinder und der Familienklettertreff, haben wieder ein breites Angebot für Familien gestaltet. Im Mittelpunkt stehen die regelmäßigen gemeinsamen Tageswanderungen rund um Köln, wobei hier die Gruppen mit den jüngeren Kindern besonders aktiv sind. Die „Salamander“ (1–5 Jahre), „Alpinis“ (5–7 Jahre) und „Adler“ (5–10 Jahre) haben monatlich mindestens eine Wanderung unternommen. Auch alpinistisch waren die Familiengruppen wieder aktiv: Die Alpinis haben sich an eine erste Hüttentour durch die Greina gewagt. Die flinken Wiesel verbrachten eine WanderWoche auf der Heilbronner Hütte. Die Trolle bestanden ihre erste Hüttentour auf dem Stubaier Höhenweg, und die Gämsen waren in den Herbstferien wieder im Elbsandsteingebirge zum Wandern und Klettern. Als ein Highlight führten zwei Eltern der Trolle, zeitweise unterstützt durch eine Jugendleiterin, eine dreitägige Kinder-Wanderung ohne Eltern in der Eifel. Die Verbindung zwischen Familiengruppen und Jugendgruppen war lebendig. Viele Kinder der Familien-

gruppen haben an der Pfingstfahrt der Jugend teilgenommen, beim Sommerfest in Blens haben wir bewährt kooperiert und die Familiengruppen haben den Stand von der Jugend beim Weltkindertag übernommen und wurden dabei tatkräftig von Jugendleiter/innen unterstützt. Gruppenübergreifend haben sich die Familiengruppen am Sommerfest in Blens mit ca. 120 Teilnehmern beteiligt und die Rurwiese in einen Alpin-Spielplatz verwandelt. Drei Familiengruppenleiter/innen haben dafür gesorgt, dass während der „Kölner Bergwoche“ familiengerechte Wanderungen rund um das Kölner Haus durchgeführt wurden. Ruth Schmidt (Alpinis) wurde als Familiengruppenleiterin ausgebildet, so dass derzeit 11 Familiengruppenleiter/innen aktiv sind. Regelmäßige (Pflicht-)Fortbildungen durch den Bundesverband, ein reger Austausch in der Sektion und im Landesverband sowie die alle drei Jahre stattfindende Fachtagung Familienbergsteigen sorgen für ein hohes Qualitätsniveau unserer Familienarbeit. > Dr. Renate Jaritz Frauen-Bergsport-Gruppe Die Frauen-Bergsport-Gruppe geht in ihr viertes Jahr. Das Angebot an Wanderungen konnte erweitert werden, da mit Annette Kremser und Heike Helzer neue Tourenleiterinnen hinzu gewonnen wurden. Der wöchentliche Klettertreff in der Frechener Halle ist sehr gut besucht. Im Frühjahr wurden von Veronika Schmied Termine mit speziellem Techniktraining angeboten. Unsere alpine Vorbereitung über drei Tage haben wir in Gerolstein veranstaltet Auf Initiative der Gruppe wurde ein Aufbaukurs Bergsteigen ausschließlich für Frauen angeboten und im Stubaital durchgeführt. > Johanna Brings Handicap-Klettergruppe Auch im 2. Jahr nach der Gründung lassen das Interesse und der Zulauf zu unserer Gruppe kaum nach, sodass wir auf über 50 mehr oder weniger aktive Kletterer angewachsen sind. Die Meisten sind inzwischen dem Kölner Alpenverein beigetreten. Ein besonderes Highlight war unser Gruppen-Wochenende im April auf der Aachener Hütte in Blens zusammen mit der Gruppe INTEGRATIV, welches gezeigt hat, dass auch ca. 20 Leute mit Handicap auf einer Selbstversorgerhütte autark zurechtkommen und ein wunderschönes Wochenende verbrachten. Weitere Aktivitäten waren der erstmalige Besuch des DAV-Sommerfestes und das gemeinschaftliche JahresabschlussTreffen mit der Gruppe INTEGRATIV. Da die ersten Kletterer den Toprope-Schein gemacht haben und sichern können, wird der Unterschied zwischen Helfern und Kletterern immer fließender und die Gruppe immer inklusiver. Anfang des Jahres hat sich Andi Holzer auf Anfrage bereit erklärt, die Patenschaft für unsere Gruppe zu übernehmen. Es wurden wieder ein paar Videos bei unseren Klettertreffs gedreht, sodass wir einen YouTube Chanel mit unseren Videos für Interessenten unter „Handicap-Klettergruppe Köln“ eingerichtet

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Das Jahr 2014

haben. Wir bedanken uns ganz herzlich für den selbstlosen Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer, ohne die dieses Projekt nicht möglich wäre. > Falko Nettekoven Integrativ Die integrativ-Gruppe, die hauptsächlich Wanderungen für Menschen mit und ohne Behinderung anbietet, hat sich von März bis September einmal im Monat mit durchschnittlich 13 Teilnehmern getroffen. Wir haben eine Naturführung durch den Burgauer Wald mitgemacht, in Bergisch Gladbach die Quelle der Strunde erkundet und nach einer Wanderung an der Rur am Sektions-Sommerfest teilgenommen. Wir wanderten durch den Grüngürtel und in der Biologischen Station Oberberg haben wir Kräutersalz und Hustensaft hergestellt. Im April gab es eine sehr erfolgreiche Kooperations-Fahrt mit der Handicap-Klettergruppe auf die Aachener Hütte in Blens mit einer Naturführung durch die Drover Heide. Für viele Gruppenmitglieder waren dies die ersten Erfahrungen mit dem Hüttenleben. Die Fahrt ist sehr positiv angenommen worden. Beim traditionellen Jahresabschlusstreffen haben wir bei Kaffee, Kuchen und Plätzchen Fotos geschaut, Pläne für 2015 geschmiedet und viel geplaudert. > Svenja Nettekoven Klettergruppe Es standen wieder viele Fahrten an, so im Januar die Kletterhallen in Wuppertal und im Februar nach Dortmund. Das geplante Winterbouldern im Odenwald musste leider abgesagt werden, weil es zu warm war. Wir konnten im März und April einige schöne Touren in die umliegenden Klettergebiete machen. Die Osterfahrt wurde kurzfristig vom Lago di Como nach Südfrankreich verlegt, da dort das Wetter besser war. Es gab noch ein paar nette Veranstaltungen, wie das einjährige Bestehen der Kletterhalle Delllbrück, Klettermarathon im Canyon und ein Wochenende mit Erster Hilfe in Blens. Im Frühjahr unternahmen wir Wochenendtouren z.B. Schwarzwald, Vogesen, Belgien, Frankenjura und Kirn und natürlich die Fahrt nach Arco mit Holger. Im Sommer fielen unsere geplanten alpinen Touren ausnahmslos ins Wasser. Neu im Programm war die Tour nach Sardinien. Das Programm konnte neben dem schon gewohntem Klettertreff und Sportabend erweitert werden, mit dem neu eingerichteten Klettertreff „T“. Geleitet von Marcel und Marc ist dieser bisher super angenommen worden und wird hoffentlich ein fester Bestandteil. Der eingeführte Kurs zur Angstprävention wird unter Ausbildung auch weiter angeboten. Vielen Dank für die prima Unterstützung durch die Tourenleiter, die einen tollen Job gemacht haben. > Udo Sauer Mountainbikegruppe Unsere Tourenleiter haben wieder ein tolles Programm zusammengestellt. Es gab kaum ein Wochenende, an dem nicht gefahren wurde und kaum eine Region im Umland, die wir

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nicht besucht haben. Dankeschön an alle, die daran mitgewirkt haben! Neben den vielen Tagesausflügen entwickelt sich langsam auch ein Angebot an Mehrtagestouren. Im Mai ging es für zwei sonnige Biketage nach Hambach in die Pfalz und im September fand unser schon traditionelles Tourenwochenende in Windeck an der Sieg statt. Die erste Wochentour führte im Oktober in sechs Etappen durch die Provence nach Nizza ans Mittelmeer. Trotz des umfangreichen Angebots gab es sehr oft lange Wartelisten und nicht wenige Touren waren schon zum Jahresbeginn komplett belegt. Wir haben den Anmeldemodus so geändert, dass Anmeldungen erst wenige Wochen vor den Touren möglich sind. Zudem hoffen wir, weitere Tourenleiter zu gewinnen, um auf die anhaltend hohe Nachfrage reagieren zu können. Auf der Ausbildungsseite hatten wir vier zweitägige Fahrtechnikkurse auf Anfängerund Fortgeschrittenenniveau, die in Blens und in Schloss Burg stattfanden. Mit Kirsti und Stefan hat die Sektion zwei neue Fachübungsleiter Mountainbike. Zusammen mit Thomas, der bereits 2013 seine Ausbildung abgeschlossen hat, sind wir nun drei Fachübungsleiter und für zukünftige Aktivitäten im Ausbildungsbereich gut aufgestellt. > Stefan Müller und Thomas Mundt Sportgruppe Wir beginnen unseren Sportabend mit einem Aufwärmprogramm, das leichte Koordinationsübungen beinhaltet. Den Hauptteil bilden muskelkräftigende Übungen. Zum Abschluss der Übungsstunde werden Dehn-, Lockerungs-und Entspannungsübungen durch-

geführt. Neben Fitness kommt bei uns aber auch der Spaß nicht zu kurz. In der Gruppe macht Sport einfach mehr Freude. Und wenn die Motivation mal fehlt, dann besiegt die Vorfreude auf den gemeinsamen Sportabend den inneren Schweinehund. Lust auf eine Probestunde? Dann kommt doch einfach mal vorbei. > Josef Nagel Tourengruppe Das Programm, hauptsächlich Mehrtageswanderungen im Hoch- und auch im Mittelgebirge, ist wegen der geringeren Anzahl der noch aktiven Tourenleiterinnen und Tourenleiter etwas kleiner geworden. Anfang Januar wurde wieder ein Infoabend über das Tourenprogramm angeboten. Der Besuch war gut – aber leider waren die meisten der angebotenen Touren bereits belegt. Unsere langjährige Bergwanderwoche auf dem Kölner Haus wurde im Rahmen der Sektionswanderwoche durchgeführt. Das Jahr begann mit Winterwandern und Schiwochen auf dem Kölner Haus, dann Touren in den Dolomiten, Tiroler Klettersteigen und es startete eine langjährig angelegte Tourenfolge auf den Spuren der Walser. Als Rahmenprogramm und zur Vorbereitung und zum Kennenlernen gab es Tageswanderungen im Mittelgebirge. Von 40 Angeboten konnten 34 durchgeführt werden, dabei hatten wir ca. 425 Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer. Ende September hat Peter Hommens die Leitung der Tourengruppe übernommen, wir wünschen ihm von allen Seiten volle Unterstützung und viel Erfolg bei der Arbeit! Allen Tourenleiterinnen und Tourenleitern, Freun-

Die Sektionsjugend Die Gruppen wurden umstrukturiert. Die Mitglieder der Jugend II verteilten sich auf die Jugend I und Jugend III und die alte Jugend I wurde zur neuen Jugend II. Mitte des Jahres wurde dann eine neue Jugend I gegründet. Im Durchschnitt besuchten 40 Kinder und Jugendliche Gruppen. Die vier Jugendgruppen haben im Schnitt 10–12 Teilnehmer bei den Gruppenabenden und Fahrten. Die Jugend teilt sich in drei Jugendgruppen, gestaffelt nach dem Alter der Teilnehmer, auf. Sie stehen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von 7 bis 27 Jahren offen. Sie treffen sich regelmäßig alle zwei Wochen zu Gruppenabenden und unternehmen Fahrten über Wochenenden oder in den Ferien. Zusätzlich gibt es die Jugendklettergruppe für Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren, die ihren Schwerpunkt auf das Sportklettern legen. Sie trifft sich wöchentlich zum Training in Kletterhallen und unternimmt Wochenendfahrten in Klettergebiete im Freien. Es wurde ein breites Spektrum von Unternehmungen und Veranstaltungen angeboten. Neben den vielfältigen Themen der Gruppenabende zur Stärkung des Gruppenzusam-

menhalts und der alpinen und sozialen Fähigkeiten der Mitglieder, waren besonders einige Fahrten ein Highlight. Mit viel Freude haben die Gruppen einige Wochenenden auf der Kölner- und anderen Eifelhütten verbracht. Mit einigen anderen DAV-Jugendgruppen aus NRW wurde am Pfingstzeltlager teilgenommen. Ebenso fuhren einige Jugendliche zum JDAV NRW Alpincamp in Pontresina. Die Jugendleiter haben ihre Fähigkeiten auf zahlreichen Fortbildungen weiterentwickelt, wie z.B. „Avec Plaisir (Alpinklettern)“, „Mit Powderausrüstung unterwegs im Winter (Winter-Touren)“ und „Into the Wild (Biwak)“. Vier neue Mitarbeiter wurden gewonnen und werden die Jugendleiter Grundausbildung besuchen. Auf einem Team-Wochenende haben sich die Jugendleiter und Mitarbeiter besser kennengelernt und ihre Erfahrungen ausgetauscht. Ich danke allen Jugendleitern, Mitarbeitern, Helfern, Kindern und Jugendlichen für ihr außerordentliches Engagement und die rege Teilnahme an den Angeboten der Kölner Alpenvereinsjugend. > Mirko Nettekoven

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Das Jahr 2014

den und Helfern herzlichen Dank für ihren Einsatz. > Hanno Jacobs Wandergruppe Wir blicken wieder auf viele schöne Wanderungen zurück. Es freut mich sehr, dass wir mit Matthias Övermöhle einen weiteren Tourenleiter gewonnen haben. So konnten wir unser Angebot nochmals steigern und führten insgesamt 49 Tageswanderungen in den nahegelegenen Regionen in der Eifel, im Ahrtal, im Bergischen, im Siebengebirge, und an den Rhein- und Sieghöhen durch. Dabei wanderten wir zwischen 15 und 27 km. Teilweise waren anspruchsvolle Strecken mit bis zu 1.000 Hm bergauf dabei. Keine einzige Tour ist ausgefallen. Dank des großen Engagements der Tourenleiter konnte bei Bedarf kurzfristig schnell Ersatz gefunden werden. Wir haben auch drei Wanderwochenenden angeboten. Es ging mit Peter Hommens in den DeutschLuxembourgischen Nationalpark u. a. zum Ferschweiler Plateau und mit Matthias Övermöhle zu den Hermannshöhen im Teutoburger Wald und auf den Lahnwanderweg. Die Wanderbegeisterung ist ungebrochen. Bei einzelnen Tagestouren nahmen mehr als 40 Personen teil. Auch Gäste kommen immer wieder zu uns und entscheiden sich meist nach einer „Schnupperwanderung“ für eine Mitgliedschaft. Auch der gesellige Teil kam nicht zu kurz. Jede Wanderung endete mit einer gemütlichen Schlusseinkehr, die sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern großer Beliebtheit erfreut. Unser langjähriger Wanderführer Martin Weyer organisierte wieder die beliebte Jahresabschlusswanderung am 1. Advent zur Kölner Eifelhütte. Tatkräftig unterstützt wurde er dabei von Ulla Pisters, Margareta Scholl, Peter Daniel und Ida Heinrich. So starteten 30 Wanderlustige fröhlich in die Adventszeit. Ich bedanke mich bei allen Tourenleitern und Helfern, aber auch bei den vielen regelmäßigen Teilnehmern an unseren Wanderungen. > Angela Tibbe Aktivitäten am Donnerstag Wir sind eine Gruppe der Über-60-Jährigen. Jüngere Teilnehmer/innen sind bei uns gern gesehen. Mittlerweile konnten wir zehn ehrenamtliche Wanderleiter/innen aktivieren, die ein ausgewogenes Jahresprogramm anbieten. Fast jeden Donnerstag hatten wir ein aktives Programm im Angebot, meistens Wanderungen in der Eifel, im Bergischen Land, Siebengebirge, Rhein, Ahr und Mosel. Auch Kulturwanderungen, wie das römische Köln, oder Botanik in der Flora und die Tiererlebnisse im Zoo wurden gut angenommen. Das Wandergebiet erreichen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Einige Wanderleiter bieten auch Hochgebirgstouren an, die von 16 Teilnehmern angenommen wurden. Natürlich suchen wir ein Gebiet aus, wo die Infrastruktur stimmt und uns das Bergsteigen erleichtert wird. Wir nehmen gern den Bus und die Bergbahnen in Anspruch. Inseltouren per Flugzeug nach Teneriffa und Lanzarote wurden im Frühjahr gern gebucht.

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Wir passen unser Angebot dem Leistungsniveau der Teilnehmer an. Die Strecke beträgt nicht mehr als 10–15 km, mit einem Höhenunterschied von ca. 300–400 m und dauert ca. 4 – 5 Stunden mit Pausen. Eine gemütliche Schlusseinkehr schließt die Wanderung ab. Es entsteht so kein Leistungsdruck. Dadurch können wir mehr ältere Mitglieder motivieren, bei uns mitzumachen. Wir halten es für wichtig, dass auch älteren Mitgliedern ein Angebot gemacht wird und sie sich im Verein wohlfühlen. Unser ältester Wanderfreund ist über 90 Jahre. Ein besonderer Höhepunkt waren die Aktivitäten beim Sommerfest in Blens. Die Organisation für das Kuchenbuffet war fest in der Hand unserer Frauen und unsere Wanderleiter führten eine Wanderung. Dank sagen wir allen ehrenamtlichen Helfern und Wanderleitern/innen, die ein reichhaltiges Wanderjahr erfolgreich und unfallfrei durchgeführt haben. > Hans Schaffgans

Referat für Hütten, Bau und Wege Kölner Eifelhütte Mit Wilfried Dirr konnten wir wieder einen überaus engagierten Beisitzer für die Kölner Eifelhütte gewinnen. Er kümmerte sich intensiv um die ersten Ergänzungen in der „neuen“ Eifelhütte. So wurde u. a. die Beleuchtung im Aufenthaltsraum ausgetauscht, ein fester Grill am Gartenhaus aufgestellt, der notwendige Schlüsseltresor für die Feuerwehr eingebaut und im Seminarraum Leinwandfarbe angebracht. Auch die Belegung war wieder sehr gut, wenn auch etwas niedriger als 2013. Wir konnten über 1.500 Nächtigungen (davon mehr als 40% DAV-Mitglieder) und ca. 400 Tagesgäste verbuchen. Kölner Haus auf Komperdell Seit der Inbetriebnahme des modernisierten Kölner Hauses können wir von einer exzellenten Auslastung und einer über die Maßen positiven Beurteilung durch unsere Gäste berichten. Durch das tolle Engagement unseres Pächterpaares Anja & Walter mit ihrem Team konnten, trotz der schlechten Wetterbedingungen im Sommer, alle wirtschaftlichen Annahmen für einen erfolgreichen Betrieb deutlich übertroffen werden. So stiegen die Pachteinnahmen aus Gastronomie und Nächtigungsbetrieb um nahezu 100%. Die Modernisierung wurde abgeschlossen und der vorgegebene Finanzrahmen eingehalten. Es wurden noch einige technische und betriebliche Ergänzungen durchgeführt. Es wurde die Optimierung der bestehenden mit Rapsöl betriebenen Heizungsanlage mit den zwei Blockheizkraftwerken und den Solarkollektoren realisiert und noch kleinere Mobiliar­ einbauten vorgenommen. Auch haben wir, zusammen mit unserem Pächterpaar, einen Sommerspielplatz angelegt, einen Terrassengrill aufgebaut und einen Pflanzen- und Blumenschmuck für Terrasse, Balkone und Fenster angebracht. Rechtzeitig vor der Wintersaison konnte die Zuluftanlage für den Küchen- u. Duschbereich eingebaut werden.

Die Teilnahme an der DAV-Kampagne „Mit Kindern auf Hütten“ wird weitergeführt und „So schmecken die Berge“ vorbereitet. Erstmals veranstaltete die Sektion die „Kölner Bergwoche“. Das Programm für Touren, Wanderungen auch für Familien im SamnaunGebiet rings um das Kölner Haus wurde gut angenommen. Hexenseehütte Die Bewirtschaftung im Sommer wurde wieder von unseren Pächtern unter Mithilfe von Sektionsmitgliedern als Hüttenwart/in durchgeführt. Aufgrund des Wetters waren die Besucherzahlen nicht befriedigend. Einige bauliche Schwachpunkte des Zugangs zum Technikraum im Keller sind aufgekommen und sollen mit der Gemeinde Serfaus angegangen werden. Wege Der Einsatz von Sektionsmitgliedern bei der Pflege unseres alpinen Wegenetzes im Samnaun hat sich weiter gefestigt. Anfang Juli wurden, unter der Leitung unseres Wegewartes Michael Stein, durch das Wegebauteam und unter Koordination der Wegegruppe des TVB Serfaus wieder viele Ausbesserungen der alpinen Pfade vorgenommen. Dabei wurden einige Stationen des „Schmugglerpfades“ von der Scheid zur Hexenseehütte als Teil des Weitweges 712 aufgestellt. > Fritz Rodenhäuser

Referat für Leistungssport Unser Wettkampfteam ist kräftig gewachsen. Darüber hinaus haben auch Athleten aus anderen Sektionen unsere Trainingsangebote genutzt. Eine sehr erfreuliche Entwicklung, die aber auch neue Herausforderungen hinsichtlich der Trainingsplanung und Organisation mit sich brachte. So ist der Bedarf an qualifizierten Trainern stetig gewachsen. Ich möchte mich besonders bei den langjährigen Trainern Daniel Bertram, Jakob Märtzhäuser, Jan Grove, Julia Janotte, Kikki Scharf, Nico Graaff, Nils Schäferling und den neuen Florian Hühnermann, Birgit Müller und Claudia Grzybowski für ihren hervorragenden ehrenamtlichen Einsatz bedanken. Unterstützt wurden sie und ich durch unsere neue Beisitzerin Claudia Hanisch und die jeweiligen FSJ-ler. Dominik Klein wurde im Sommer von Ana Tiripa abgelöst. Beiden herzlichen Dank für ihre Unterstützung. Wir können auf viele großartige Erfolge zurückblicken. Denise Plück verbesserte sich mit mehreren Podestplätzen national weiter in der Lead Spitze und hat auch die Westdeutsche – und die NRW Landesmeisterschaft für sich entschieden. Auch der Nachwuchs kletterte ins Rampenlicht. Christian Range und Hannah Meul erreichten in ihrer ersten Saison gleich 3. bzw. 4. Plätze auf Deutschen Jugend Leadcups. Hinzu kommen eine ganze Reihe weiterer Finalteilnahmen sowie viele schöne westdeutsche- und Landesmeistertitel. Insgesamt konnten wir uns damit in der Sektionswertung sogar leicht verbessern und liegen auf einem ausgezeichneten 10. Platz.

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Das Jahr 2014

Vielen Dank dafür an Denise Plück, Rica Naundorf, Hannah Meul, Isabelle Bentfeld, Eric Rolff, Moritz Schnippe, Christian Range, Dominik Minartz, Vincent Hessfeld und alle anderen die gemeinsam durch ihre nationalen Ergebnisse dazu beigetragen haben. Vielen Dank auch den Betreibern der lokalen Kletter- und Boulderhallen ArenaVertikal, Boulderplanet, Bronx Rock, Canyon-Chorweiler, Chimpanzodrome, K11 und der Kletterfabrik für ihre großartige Unterstützung. > Peter Plück

Referat Natur- und Umweltschutz und Naturerlebnisgruppe Neben der Naturschutzreferentin arbeiten ein Beisitzer und die Naturerlebnisgruppe im Natur- und Umweltschutz. Wir versuchen das Grundsatzprogramm des DAV zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums und zum umweltgerechten Bergsport von 2013 mit Leben zu füllen. Ein Schwerpunkt sind naturkundliche Wanderungen und Exkursionen (ein- und mehrtägig), auf denen wir unser naturkundliches Wissen erweitern. Denn was wir kennen, sind wir auch bereit zu schützen. Schützen ist für unsere sensibler gewordene Natur notwendiger geworden als je zuvor. Wir hatten 16 Veranstaltungen: Wildkräuterwanderungen und vogelkundliche Wanderungen gehören zu unseren Klassikern. In Kooperation mit dem Naturschutzreferenten der Sektion Bonn, Marco Reeck, konnten wir an der geologischen und naturkundlichen Wanderung im südlichen Siebengebirge und an einer Wanderung zur Rothirschbrunft im Nationalpark Eifel teilnehmen. Im Rahmen des Sommerfestes in der Kölner Eifelhütte boten wir kindgerechte Naturerlebnisse für die Familiengruppe an, die gut angenommen wurden. Rund um die Kölner Eifelhütte in unserem Arbeitsgebiet betrieben wir, in Kooperation mit der biologischen Station Düren, praktische Biotoppflege und entbuschten Heide- und Orchideengebiete. Ein Biologe der Station gab spannende Einblicke in das Leben der Pflanzen und Tiere des Biotops. Eine neuntägige Treckingtour führte rund um das Massiv des Mont Blanc und durch die Länder Schweiz, Frankreich und Italien. Diese Bergwanderwoche hätten wir auch dreimal durchführen können, so groß war der Andrang. Wir boten bei der Kölner Bergwoche im Kölner Haus Bergblumenwanderungen an. Da wir in Köln hunderte von Kilometern vom nördlichen Alpenrand entfernt sind, ist uns eine klimafreundliche Anreise ein Herzensanliegen. Wir haben eine Handlungsempfehlung für eine ökologisch verantwortungsvolle Anreise zu Bergsport-Veranstaltungen erarbeitet und nach einigen Diskussionen und Überarbeitungen wurde sie vom Vorstand beschlossen. Die Anreise soll vorzugsweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Sektionsbus erfolgen. Für die Anreise mit dem Auto werden gut ausgelastete Fahrgemeinschaften gebildet. Auf Autobahnen halten wir uns an die spritsparende Geschwindigkeit von maximal 120 km/h. Für die Entfernung zum Reiseziel gelten 150 km einfache Strecke

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am ersten Anreisetag. Je weiteren Reisetag können weitere 100 km addiert werden (Beispiel: 8 Reisetage von Samstag bis Samstag = 850 km zum Reiseziel. Als Entscheidungshilfe für potenzielle Teilnehmer der Bergsport-Veranstaltungen soll die Entfernung zum Tourenziel in der Tourenbeschreibung mit angegeben werden. Auch beim Kölner Haus, der Hexenseehütte, der Kölner Eifelhütte, der Geschäftsstelle und den JDAV-Räumen gibt es Möglichkeiten umweltverträglicher zu wirtschaften. Die Elektrizitätsversorgung der Geschäftsstelle, JDAVRäume und der Kölner Eifelhütte wurden auf Ökostrom umgestellt. Im Rahmen der Sanierung des Kölner Hauses wurde angestrebt, die Bedingungen des Umweltgütesiegels zu beachten. Die baulichen Voraussetzungen für die Verleihung des Umweltgütesiegels für Alpenvereinshütten wurden geschaffen und der Antrag auf Verleihung ist in Vorbereitung. Auch die neuen Pächter wirken mit: Sie unterstützen die Aktion „So schmecken die Berge“ und das Umweltgütesiegel. > Elisabeth Roesicke

Projekte: Unser neuer Mitstreiter Philipp Hesse hat einen Flyer für das Kölner Haus erarbeitet, der Anfang 2015 in Druck gehen wird. Die Broschüre soll helfen, die Auslastung des Kölner Hauses in der Sommersaison zu steigern. Außerdem wurde bei einem Besuch des Kölner Hauses im Juli mit den Wirtsleuten besprochen, dass 2015 ein kurzer Film produziert werden soll, der im Internet und auf Veranstaltungen gezeigt werden kann. Ich danke herzlich allen im Referat tätigen Ehrenamtlichen für ihren tollen Einsatz. > Kalle Kubatschka

Referat für Öffentlichkeitsarbeit Das Referat gliedert sich in die Bereiche Print Medien, elektronische Medien, Veranstaltungen und Projekte. Print Medien: Unsere Zeitschrift gletscherspalten erschien in drei Ausgaben mit einer Auflage von bis zu 8.700 Exemplaren durch das Team der Redaktion rund um Karin Spiegel. Alexandra Schnurr begleitete die Veranstaltungen der Sektion pressetechnisch. So berichtete der Kölner Stadtanzeiger unter anderem von der Jubiläums-AlpinVision mit Alix von Melle und Luis Stitzinger. Das Team der Sektionsbücherei wurde durch Sonja Woywod verstärkt, die die Vertretung von Hans-Dieter Eisert übernommen hat. Die Arbeitsgruppe um unseren Archivar Reinhold Kruse hat sich weiter mit der Aufarbeitung der Geschichte der Sektion in der NS-Zeit befasst. Elektronische Medien: Unser Newsletter ALPINEWS erschien in zwölf Ausgaben und ging erstmals an über 18.000 Empfänger. Die Webseite des Kölner Alpenvereins hat im Herbst einen optischen Relaunch erfahren und der Bereich „Mein Alpenverein“ wurde eingeführt. Er ermöglicht den Mitgliedern die Einsicht in ihre Daten und alle über die Webseite getätigten Interaktionen. Unsere Präsenzen auf Facebook und Twitter werden kontinuierlich mit Informationen und Bildern gefüttert – die Fangemeinden wachsen langsam aber stetig. Veranstaltungen: Im letzten Jahr feierten die AlpinVisionen ihr 15. Jubiläum – ein schöner Erfolg für Andreas Borchert und sein Team, das die hohen Berge visuell zu uns ins Rheinland holt. Darüber hinaus veranstaltete Axel Vorberg, zusammen mit den Referaten, dreimal unseren Infoabend für neue Mitglieder in der Geschäftsstelle. Bei Snacks und Getränken gab es viel über den Kölner Alpenverein zu erfahren. Auch bei Großveranstaltungen wie dem „Tag der Begegnung“ waren unsere Aktiven anzutreffen.

Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder

Peter Basic Dr. Godelinde Bechtel Anja Benz Karl Czerwinka Friedhelm Dörr Dr. Günter Franke Liselotte Gebigke Manfred Heiden Theo Hoffmann Leo Honold Friedhelm Knorr Helmut Lembcke Heidi Liebisch Roswitha Mathiä Ferdi Nussbaum Alois Prill Dr. Günther Reek Wolfgang Robertz Felix Schönenborn Timm Troescher Hans-Peter Währ Reinhard Wenner

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Vermischtes/Impressum

Mitglieder werben Mitglieder Jetzt Mitglieder werben, weil jeder gewinnt > Wenn Sie neue Mitglieder werben, können Sie sich auf Gutscheine freuen und über die Endverlosung attraktive Preise gewinnen. > Jedes geworbene Mitglied gewinnt, weil es von den vielen Vorteilen einer Mitgliedschaft im Alpenverein profitiert. > Auch der Deutsche Alpenverein und der Kölner Alpenverein gewinnen, weil sie in ihrer Arbeit bestätigt und gestärkt werden. Für jedes von Ihnen geworbene, erwachsene Mitglied erhalten Sie einen Gutschein in Höhe von 20 Euro. Diese Gutscheine können Sie für den Grundbetrag bei Ausbildungskursen, in der Geschäftsstelle, für den DAV-Shop oder den DAV Summit Club verwenden. Der Wert der Gutscheine wird Ihnen bei Vorlage einer Rechnung vom DAV-Shop oder DAV Summit Club vom Kölner Alpenverein gutgeschrieben. Die Gutscheine können ohne Vorlage einer Rechnung nicht ausgezahlt werden. Die Gutschrift erfolgt max. in Höhe des Rechnungsbetrags. Wenn Sie die Gutscheine für den Grund-

betrag bei einem Ausbildungskurs einsetzen wollen, dann müssen Sie den Grundbetrag zunächst in voller Höhe an das Referat für Ausbildung überweisen. Der Gegenwert wird Ihnen nach Aufforderung durch Sie von der Geschäftsstelle erstattet. Für die jährliche Endverlosung erhalten Sie ein Los für jedes geworbene Mitglied, unabhängig von dessen Alter. Was es zu gewinnen gibt, erfahren Sie auf unserer Website. Wenn Sie Mitglieder werben möchten, müssen Sie selbst mindestens ein Jahr dem DAV angehören. Sie müssen aber nicht Mitglied im Kölner Alpenverein sein. Die Daten der geworbenen Mitglieder können Sie über den Mitglieder-Service oder direkt an die Geschäftsstelle melden. Bei Sonderaktionen, bei denen der Beitritt ohne Aufnahmegebühr möglich ist (z.B. Aktion „Mitglied werden ohne Aufnahmegebühr“, Familienmitgliedschaft, etc.), können keine Gutscheine vergeben werden. Die Teilnahme an der Endverlosung ist aber trotzdem möglich! Die Teilnahmebedingungen für 2015 finden Sie unter: www.dav-koeln.de/cgi-bin/page.cgi?672

Impressum

Erinnerungsstücke gesucht

Zeitschrift für die Mitglieder des DAV Sektion Rheinland-Köln e.V., herausgegeben vom Referat für Öffentlichkeitsarbeit, DAV Sektion Rheinland-Köln e.V.

Unser Archivar, Reinhold Kruse, nimmt gerne jederzeit Dokumente, Fotos, Schriftstücke, Erinnerungen und alte Ausrüstungsgegenstände entgegen. Seine Adresse: Schillstraße 7, 50733 Köln, Tel. 0221 763148, E-Mail: ReinholdKruse@t-online.de.

Auflage: 8.500 Eingeheftet: Veranstaltungsprogramm (grüne Seiten) Titelbild: Die Bucht „Cala Goloritze“ mit Ihrem markanten Fels­ pfeiler, Foto: Andreas Pfanzelt Redaktion: Karsten Althaus, Karl-Heinz Kubatschka, Jörg Paschke, Karin Spiegel (verant­wortlich), Elisabeth Stöppler, Bernd Weber. Die Redaktion behält sich vor, einge­reichte Texte zu ­kürzen. Anzeigen: Karin Spiegel, Tel. 0221 369356 Druck: Warlich Druck, Meckenheim Satz: Jeanette Störtte, Berlin Redaktionsschluss für Heft 2/2015: 4.5.2015 Geschäftsstelle: Frau Dörschug, Frau Küpper, Frau Wellbrock, Clemensstraße 5–7 (Nähe Neumarkt), 50676 Köln, Tel. 0221 2406754, Fax 0221 2406764, www.dav-koeln.de, info@dav-koeln.de Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag 15:30 bis 18:30 Uhr Bücherei: Donnerstag 17:30 bis 19:30 Uhr Bankverbindung: Pax Bank, Kto. 303 030 32, BLZ 370 601 93; IBAN DE37 3706 0193 0030 3030 32, BIC GENODED1PAX Anschriften unserer Hütten > Kölner Eifelhütte (Eifelheim Blens), St. Georgstraße 4, 52396 Heimbach, Tel. 02446 3517 – Hüttenschlüssel bei Frau Waider ­direkt gegen­über, St. Georgstr. 3a, Tel. 02446 3903 > Kölner Haus auf Komperdell, 6534 Serfaus, ÖSTERREICH, Tel. 0043 5476 6214, Fax -62144, www.koelner-haus.at > Hexenseehütte siehe Kölner Haus

Skinfit ist neuer Bekleidungspartner des Kölner Alpenvereins. www.skinfit.eu

infos der sektion  |  gletscherspalten 1/2015

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Rotwandhaus: Lage: auf 1.737 m über NN, Mangfallgebirge, Bayerische Voralpen an der Rotwand. Foto: DAV Sektion TAK

GEMEINSAM FÜR DEN KLIMASCHUTZ Beteiligung von Globetrotter Ausrüstung an den energetischen Sanierungsmaßnahmen des Rotwandhauses DAV-Sektionen betreiben alpenweit 326 öffentlich zugängige Hütten. Ziel des DAV ist die Modernisierung und der ökologische Betrieb der alpinen Unterkünfte. Für das Rotwandhaus kann z. B.

im Rahmen des DAV-Klimaschutzprogramms mit der Beteiligung von Globetrotter Ausrüstung für die energetische Versorgung eine Kleinwindkraftanlage installiert werden.

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DER DAV-TAG 24. KOMMT

G R AT I S : W O R K S H O P S , P R O D U K T V O R S T E L L U N G E N U N D V O R T R Ä G E

März 2015

in der Globetrotter Erlebnisfiliale Köln: Olivandenhof, Richmodstraße10, 50667 Köln Montag bis Donnerstag: 10:00–20:00 Uhr Freitag und Samstag: 10:00–21:00 Uhr Telefon: 0221 / 27 72 88-0 E-Mail: shop-koeln@globetrotter.de

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