gletscherspalten 1/2016

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gletscher spalten 1/2016 | Mitteilungen der Sektion Rheinland-Kรถln des Deutschen Alpenvereins

dav-koeln.de

Berchtesgadener Land > Mitgliederversammlung 19. Mai 2016, 19:30 Uhr


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Liebe Mitglieder,

Inhalt

was lange währt, wird endlich gut – dieser Spruch passt sehr gut auf unsere Ausarbeitung zur Geschichte unserer Sektion während des Nationalsozialismus und zum Thema „Antisemitismus“. Sie hat seit der ersten Idee dazu 17 ­Jahre bis zu ihrer Fertigstellung gebraucht. Es waren mehrere Anläufe nötig, um dieses TabuThema auf den Weg zu bringen. Nun ist es Dank der Beharrlichkeit unseres Archivars Reinhold Kruse, der wissenschaftlichen Expertise unseres Historikers Dr. André Postert und der breiten Unterstützung durch den Vorstand endlich gelungen, sich dieses Themas anzunehmen. Die Erforschung der „dunklen Jahre“ unseres Vereins wurde unter anderem durch die gute Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum Köln und den Archiven des Deutschen und des Österreichischen Alpenvereins möglich. Durch die jahrelangen unermüdlichen Recherchen hat Reinhold Kruse akribisch unzählige Quellen aufgetan und wieder in unser Bewusstsein gebracht. Die schriftliche Ausarbeitung und die Zusammenstellung der Biographien unserer ehemaligen jüdischen Mitglieder wurde federführend durch den versierten Historiker Dr. André Postert, heute wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der Technischen Universität Dresden, durchgeführt und so auf eine solide, wissenschaftliche Grundlage gestellt. Bei all der Mühe war es uns ein Anliegen, dass die nun vorliegende Aufarbeitung allen Mitgliedern als Beilage der gletscherspalten zugänglich gemacht wird. Wir werden sie außerdem am 14. April im EL-DE-Haus beim NS-Dokumentationszentrum Köln der Öffentlichkeit vorstellen.

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infos der sektion Geschäftsstelle und Vorstand

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bergauf – bergab Berchtesgadener Land

tourentipp 7 Tipp für heiße Tage im Chiemgau thema 8 50 Jahre Kölner Eifelhütte tourentipp 10 Rund um Bechen infos der sektion 12 Vermischtes veranstaltungen 13 Rückschau 8. Kölner AlpinTag 14 Jubiläum und Sommerfest Kölner Eifelhütte 15 AlpinVisionen 2016 reportage 16 Mountainbike- und Hike-Tour im Berchtesgadener Land alpinistengruppe 18 Wallis familiengruppe 20 Zugspitze reportage 22 Mit dem Fahrrad über die Via Claudia veranstaltungen 25 Einladung zur Kölner Bergwoche 2016 26

rechenschaftsbericht Das Jahr 2015

30 Impressum 31 Collage Kölner Bergwoche 2015

Ihr Kalle Kubatschka

editorial  |  gletscherspalten 1/2016

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Geschäftsstelle und Vorstand

Nachruf zum Tode von Manfred Stein

Am 12. November 2015 verstarb unser langjähriges Ehrenmitglied Manfred Stein. Er gehörte seit 1968 unserem Verein an und übernahm 1972 das Amt des Beisitzers Wege, das er bis 2001 ausübte. Danach erfolgte seine Wahl in den Ältestenrat. Unter seiner Führung entstanden einige neue Wege und Steiganlagen, so z.B. zu der 1974 errichteten Hexensee Hütte. 1976 war der Weitwanderweg 712 fertig trassiert und markiert, und erstmals wanderten Mitglieder der Sektionen Heidelberg und RheinlandKöln über die Strecke Kölner Haus–Heidelberger Hütte. Ab 1986 übernahm der Tourismusverband zum größten Teil die Pflege des vorhandenen Wegenetzes und es entstand eine fruchtbare Zusammenarbeit. Wir werden Manfred Stein ein ehrendes Andenken bewahren. > Der Vorstand

Der Kölner Alpenverein sucht eine/n ehrenamtliche/n verantwortliche/n

Redakteur/in für die gletscherspalten Es erwartet Sie eine hochinteressante, kreative und herausfordernde Aufgabe: Es gilt, dem hochmotivierten Redaktionsteam vorzusitzen und alles zu koordinieren, was zur Herstellung unserer Zeitschrift nötig ist. Dies beginnt mit der Planung und Aufteilung des Heftes und dem Sammeln, Sichten und gelegentlichem Verfassen von Texten. Gemeinsam wird der Inhalt nebst Bildmaterial zusammengestellt und ein Zeitplan abgestimmt. Das Layout wird professionell hergestellt, in enger Abstimmung mit der Redaktion. Ferner muss alles Notwendige mit der Druckerei, vom Angebot bis zur Druckfreigabe, geklärt werden. Als Belohnung winkt dreimal im Jahr die Freude, maßgeblich zur Produktion eines bunten Sektionsheftes beigetragen zu haben und dadurch ein lebendiges Vereinsleben mitzugestalten. Es besteht auch die Möglichkeit, an Seminaren zum Aufgabenbereich, organisiert von der DAV-Akademie, teilzunehmen. Als verantwortliche/r Redakteur/in sind Sie Beisitzer/in im Referat Öffentlichkeitsarbeit und somit auch Mitglied des Gesamtvorstands. Über Interesse würden wir uns sehr freuen. Weitere Auskünfte bei Karin Spiegel karin.spiegel@dav-koeln.de oder Kalle Kubatschka kalle@dav-koeln.de.

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Mitgliederversammlung 2016 Die Einladung und die Tagesordnung zur diesjährigen Mitglieder­versammlung am 19. Mai 2016 um 19:30 Uhr in der Aula des Königin-Luise-Gymnasiums, Eingang Albertusstraße 19A, finden Sie im orangefarbenen Einleger in diesem Heft. Bitte bringen Sie ihn zur Mitgliederversammlung mit. Er soll Ihnen als Tischvorlage dienen. > Der Vorstand

Mein Alpenverein

Über den neuen Service „Mein Alpenverein“ auf unserer Webseite kann der Mitglieder-Service mit dem Mitglieder-Passwort genutzt werden. Sie finden den Link dazu ganz oben im Menü, gekennzeichnet mit einem kleinen Edelweiß. Der Vorteil dabei ist, dass Sie Ihre Mitgliederdaten einsehen können, bevor Sie uns Änderungen mitteilen. Ebenso haben Sie die Möglichkeit, sich Beitragsbescheinigungen auszudrucken. Das Mitglieder-Passwort ist nach einmaliger Registrierung sofort nutzbar. Über „Mein Alpenverein“ können Sie jetzt aber noch weitere Funktionen nutzen: Sie erhalten Einsicht in Ihre Mitteilungen, die Sie über den Mitglieder-Service an uns gerichtet haben, zu Ihren OnlineAnmeldungen zu Veranstaltungen und Kursen sowie den Anmeldestatus dazu, zu Ihren Bestellungen zu Karten für die AlpinVisionen oder zu ermäßigten Karten für Kletterhallen. Aus „Mein Alpenverein“ können Sie auch direkt Karten bestellen, sich für die Kletteranlage Hohenzollernbrücke eintragen oder die Kölner Eifelhütte reservieren. Dabei werden Ihre persönlichen Daten automatisch in die Formulare übernommen, was Ihnen Tipparbeit erspart und lästige Tippfehler vermeidet. Über Ihr persönliches Tourenbuch können Sie alle Gipfelsiege und Tourenerfolge in den Touren­ arten Wanderung, Hüttentour, Bergtour, Klettertour, Eis-/Hochtour, Skitour, Trekking, Sportklettern oder Kletter steig eintragen. Damit behalten Sie den Überblick über Ihre Touren und können bei Anmeldungen zu Kursen und anspruchsvolleren Touren Ihre Erfahrungen belegen. > Kalle Kubatschka

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Watzmann von Hinterbrand

Berchtesgadener Land Alles andere als flach „Herr, wen Du lieb hast, den lässest Du fallen in dieses Land.“ Mit diesem Ausspruch formulierte Ludwig Ganghofer treffend sein Verhältnis zur Region. Sein Leben lang wird er fasziniert sein von diesem Teil seiner Heimat. So ist es nicht verwunderlich, dass viele seiner Werke Geschehnisse aus der Geschichte des Berchtesgadener Landes aufgreifen. Pfeilförmig ragt ganz im Südosten Bayerns ein Keil nach Österreich hinein. Die Grenze dieser „Schwanzspitze des bayerischen Löwens“ bildet im Osten, Süden und Südwesten zugleich die Staatsgrenze. Im Norden und Westen schließt sich der Landkreis Traunstein an. Kein Teil der deutschen Alpen ist von Köln weiter entfernt als dieser Landkreis mit seinen weltbekannten Attraktionen: Bad Reichenhall, der Watzmann, der Königssee, der Obersalzberg und natürlich das Zentrum Berchtesgaden. Geht es im Norden im voralpinen Rupertiwinkel noch relativ flach los, so steigt die Landschaft hin zur Großen Kreisstadt Bad Reichenhall schon zur alpinen Region an und wird sich mit der Gegend um Berchtesgaden hochalpin aufschwingen. Höchster Punkt der Region ist mit 2.713 m der Watzmann mit seinen drei charakteristischen Hauptgipfeln. Der Watz-

bergauf – bergab   |  gletscherspalten 1/2016

mann wurde 2014 von den Lesern der Zeitschrift „Bergsteiger“ zum schönsten Berg der Welt gewählt, noch vor all den Schönheiten des Himalayas. Seine berühmt-berüchtigte Ostwand ist mit ihren 1.800 m die längste durchgehende Felswand der Ostalpen und seit ihrer Erstbesteigung 1881 haben mehr als 100 Bergsteiger hier ihr Leben gelassen. Der Weg zum Einstieg zur Ostwand befindet sich gleich hinter der Wallfahrtskirche Sankt Bartholomä am Königssee, einer weiteren weltbekannten Attraktion der Region. Watzmann und Königssee befinden sich im „Nationalpark Berchtesgaden“, dem einzigen deutschen Nationalpark in den Alpen, der seit 1990 sogar zum UNESCO-Biosphären-Reservat ernannt wurde. 21.000 Hektar alpiner Natur werden von allen Eingriffen des Menschen freigehalten und sind so idealer Standort für selten gewordene Arten, vom Edelweiß bis zum Steinadler. Durch die oben beschriebene Gliederung eignet sich das Berchtesgadener Land zum Wandern und Biken für alle Ansprüche. Familiengeeignete Wanderwege finden sich in großer Zahl in jeder der Regionen und selbst im hochalpinen Nationalpark kann man auf barrierefrei gestaltete Wege zurückgreifen,

„Herr, wen Du lieb hast, den lässest Du fallen in dieses Land.“

Das Berchtesgadener Land eignet sich zum Wandern und Biken für alle Ansprüche

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Auf dem Märchenpfad Bischofswiesen

Der SalzAlpenSteig führt in 18 Etappen vom Chiemsee ins Salzkammergut

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die für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen durchaus machbar sind. Ob Sie geruhsam an einem Seeufer entlang laufen, sich schwitzend zu einer urigen Alm hochkämpfen oder sich auf einen ausgesetzten Klettersteig wagen wollen, für jede Ambition werden Sie ein entsprechendes Angebot finden. Eine Reihe von Weitwanderwegen führt durch diesen Teil Bayerns. Hierzu gehört natürlich auch der themenbezogene SalzAlpenSteig, der in 18 Etappen auf den Spuren des Salzes vom Chiemsee über den Königssee ins österreichische Salzkammergut führt. Vorbildlich informiert den Wanderer eine kostenlos zur Verfügung gestellte „Berchtesgadener Land Wander App“ über eine große Zahl von Touren, ihren jeweiligen Schwierigkeitsgrad und die Beherbergungsmöglichkeiten am Wegesrand. Ergänzt wird dieses Angebot durch drei weitere Apps: „Let´s Geo, Schnitzeljagd 3.0“ für Freunde des Geo-Caching; „Bad Reichenhall / Bayerisch Gmain App“ als idealer Begleiter während eines Aufenthalts in Bad Reichenhall und der Gemeinde Bayerisch Gmain; „Berchtesgaden/Königssee App“ sodann für Freunde dieses heilklimatischen Kurgebietes. Natürlich bietet das Berchtesgadener Land weit mehr als vielfältige Wander- und Biketouren. Tradition und Brauchtum werden groß geschrieben. Zu den Festtagen des Kirchenjahres finden aufwendige Prozessionen statt, die Kultursommer in der Altstadt von Bad Reichenhall und im Rupertiwinkel sind, historisch bedingt, stark beeinflusst von der Mozartstadt Salzburg und die Zeit des Erntedanks und der Almabtriebe schließt den Sommer festlich ab. Traditionelles Handwerk ist in dieser Region erhalten geblieben und die vielen Trachtenvereine und Volksmusikgruppen sorgen dafür, dass Zünfte, wie die der Lederhosenmacher und Bierbrauer, lebendig tradiert werden. Museen und Ausstellungen infor-

Funtensee mit Kärlingerhaus

mieren über die reiche Historie dieses Landstrichs, angefangen von der 4.000-jährigen Salzgeschichte, über die spätmittelalterliche Zugehörigkeit zum Erzbistum Salzburg, seiner Angliederung um 1810 an das Königreich Bayern bis hin zu der unrühmlichen Zeit des Dritten Reiches, in der der „Gröfaz“ sein Refugium am Obersalzberg aufschlug. Nur ein Dokumentationszentrum erinnert hier an seinen „Berghof“, der am 25. April 1945 von 1.300 Bomben dem Erdboden gleich gemacht wurde. Das Kehlsteinhaus, ein Geschenk von Bormann an Hitler zu dessen 50. Geburtstag, ist vollständig erhalten geblieben und ist heute ein lohnendes Ausflugslokal mit phantastischem Ausblick auf die Berchtesgadener Alpenlandschaft. Bad Reichenhall und Berchtesgaden wurden als einzige Orte Deutschlands mit dem übernationalen Prädikat „Alpine Pearls“ ausgezeichnet. Diese Orte bieten den Besuchern damit eine umweltverträgliche Mobilitätsgarantie, sowohl für die An- und Abreise, als auch für die Mobilität am Ort und in der Region. Alle weiteren Informationen zu dieser Umwelt­ initiative und zu weiteren touristischen Aspekten der Region kann man bequem und ausführlich der Internetseite „Berchtesgadener Land – Perle der Alpen“ unter berchtesgadener-land.com entnehmen. Vieles wird hier dafür getan, dass das Motto von Ludwig Ganghofer seine Gültigkeit so schnell nicht verlieren wird. Text: Bernd Weber Fotos: berchtesgadener-land.com

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Gipfelkreuz des Gurnwandkopfes, ein Kunstwerk

Seitlicher Ausleger der Hörndlwand

Tipp für heiße Tage im Chiemgau Am Gasthof „Seehaus“ an der B305 von Ruhpolding nach Reit im Winkl gibt es einen Wanderparkplatz ohne Einkehr-Verpflichtung. Wir gehen ein erträgliches Stück gut beschilderte Forststraße, bis sie nach rechts abschwenkt und wir den breiten Wanderweg geradeaus nehmen. Links unter uns braust es im Ostergraben: „Ich hört’ ein Bächlein rauschen wohl aus dem Felsenquell, hinab zum Tale rauschen, so frisch und wunderhell“ (Wilhelm Müller). Nach gut zwei Stunden durch angenehm schattigen Wald will uns schon die Branderalm zur Einkehr verführen, aber wir bleiben standhaft: Erst auf dem Rückweg! Eineinhalb Stunden sind es noch bis zum Gurnwandkopf. Sie vergehen schnell, denn jetzt wird es „kletterig“. Wir haben ja schon von unten gesehen, dass es sich bei unserem Ziel um einen „steilen Zahn“ handelt. Ein Glück, dass uns der Wanderführer zum Aufstieg die etwas schwierigere, schwarze Route empfohlen hat. So schwarz ist sie dann gar nicht und überwiegend im Schatten, gut zu schaffen. In der Kerbe oben angelangt, wenden wir uns zuerst nach rechts zum Gurnwandkopf mit 1.691 m Höhe. Wir genießen die wunderbare Aussicht zu den beiden Kaisern, dem zahmen und dem wilden im Südwesten. Dann folgen im Halbkreis nach Osten die Loferer und die Leoganger Steinberge, ein Zipfel vom Steinernen Meer, die Reiteralpe, als deren Nachbar das Sonntagshorn und ganz links der breite Riegel des Untersbergs. Im Norden glänzt zwischen Hochgern und Hochfelln ein Stück Chiemsee herüber. Also diese Mühe hat sich schon mal gelohnt! Nach kurzem Ab in die Kerbe und wieder Auf steht ein kunstvoll geschmiedetes Gipfelkreuz auf der

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Hörndlwand mit ihren 1.684 m. Für die Jause ist es auf der schattenlosen Felskuppe einfach zu heiß. Wir müssen uns weiter unten ein schattiges Plätzchen suchen und amüsieren uns über den Labrador anderer Wanderer, der das knappe Plätzchen unter den Latschen auch angesteuert hat und uns zum Zusammenrücken zwingt. Dann geht es durch das Ostertal weiter abwärts und nach einer Stunde schließt sich der Kreis zum Aufstiegsweg. Wie gut, dass wir die Runde genau so gemacht haben, denn auf den etwas gerölligen Südhang knallt die Mittagssonne. Doch dann empfangen uns erst wieder der Hochwald und dann die Brander­ alm. Jetzt sind Radler und Kaiserschmarrn verdient! Zur Unterhaltung sitzt da eine junge Argentinierin, die zum Studium nach Deutschland kam und hängen blieb, weil sie alles wunderbar findet: Das Leben in Bayern, die Arbeit und den hessischen Mann an ihrer Seite. Ich als gebürtige Sächsin mit Wohnsitz in Köln und den Salzburger Freunden freue mich über unsere unkomplizierte, fröhliche Runde. Text und Fotos: Uta Schütz

Infos Die Gesamtgehzeit: ca. 6 Stunden bergauf und bergab: ca. 850 Hm Zufahrt: von Ruhpolding auf der B 305 Richtung Reit im Winkl bis zum Parkplatz Seehaus Rother Wanderführer „Chiemgau“ von Heinrich Bauregger, 9. Auflage 2015 Rother Wanderbuch „Berchtesgadener und Chiemgauer Wanderberge“, erscheint im März 2016

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Die ehemalige Pension Hoor

Blick auf die heutige Hütte vom Garten aus

50 Jahre Kölner Eifelhütte Im Hühnerstall Morgenwäsche – Matratzenschlaf unterm Dach

Das Eifeldorf Blens liegt ruhig und ­abseits vom Verkehrslärm an der Rur

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… so lautete die Überschrift eines Beitrags in der Kölnischen Rundschau vom 1./2. November 1965. Die Zeitung berichtete vom 1964 getätigten Kauf eines ca. 200 Jahre alten Fachwerkhauses in Blens durch den Kölner Alpenverein. Es war die alte Pen­ sion Hoor, die in ein Heim für Kletterer und Wanderer umgebaut wurde. Die Sektion zählte damals 2.500 Mitglieder. Seit nunmehr 50 Jahren fahren an Wochenenden und Feiertagen unsere aktiven Bergfreunde in die nördliche Eifel nach Blens und Nideggen, um dort ihrem Sport nachzugehen. Auch die Wanderer können ungestört stundenlang Täler und Hügel, Wälder und Wiesen erkunden. Der Nationalpark Eifel, der Naturpark Hohes Venn und die Kletterfelsen des Rurtals bieten fast unbeschränkte Möglichkeiten. Ein Teil unserer Ausbildungskurse wird in der Kölner Eifelhütte abgehalten, die Familiengruppe und die Jugendgruppen organisieren Wochenenden, die Wandergruppe veranstaltet ihre Weihnachtsfeier. Auch die Naturerlebnisgruppe organisiert Arbeitseinsätze und Wanderungen in der Umgebung der Eifelhütte. Alle diese Möglichkeiten, die mit den Zielen des Alpenvereins in Einklang stehen, haben ihren Ausgangspunkt in dem Eifeldorf Blens, das ruhig und abseits vom brausenden Verkehrslärm am Ufer der Rur liegt. Mit unserer Eifelhütte bieten wir allen Mitgliedern eine zweckentsprechende Unterkunft. Die optimistische Prognose der Einweihung im Oktober 64 konnte, wie so oft beim Bauen, nicht

eingehalten werden. Im Februar 65 wurde in den gletscherspalten ein weiterer Aufruf zur Beteiligung am Ausbau des Hauses veröffentlicht. Ferner wurde den Mitgliedern die Möglichkeit gegeben, durch Zeichnung von „Eifelheim-Bausteinen“, die mit zehn D-Mark pro Stück ausgegeben wurden, den weiteren Ausbau des Hauses zu unterstützen. Am 27. Mai 1965 war es dann soweit. Im Rahmen eines Festes weihte Dr. Schmidt-Thomé, der damalige 1. Vorsitzende, das Haus unter großem Anteil von Sektionsmitgliedern und Dorfbewohnern ein. 200 Gäste hatten sich eingefunden. Das Haus war zu dieser Zeit erst halbfertig. Endgültig eröffnet und vollständig in Betrieb genommen, wurde es dann am 15. Mai 1966. Was geschah und geschieht in unserer Hütte und in ihrer Umgebung 1987 fand anlässlich des 111-jährigen Jubiläums der Sektion eine Wanderung unter dem Motto „ich mööch no Blens zo Foß von Kölle jon“ statt. Am Ufer der Rur wurde anschließend das „kölsche Jubiläum“ in einem Festzelt gefeiert. Zum 125-jährigen Sektionsjubiläum gab es eine Wanderung Köln-Blens über 125 km (pro Jahr wurde 1 km zurückgelegt). Beim anschließenden Sommerfest rund um die Hütte wurde das Jubiläum mit Angeboten zum Wandern, Klettern etc. und einem attraktiven Kinderprogramm gefeiert. Bei Kaffee und Kuchen und einem Abendimbiss mit Kölsch kam auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Dieses Sommerfest ist zum festen Bestandteil unseres Veranstaltungspro-

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Das kleine Matratzenlager unterm Dach

Die Kölner Eifelhütte heute

gramms geworden und findet auch in diesem Jahr anlässlich des Hüttenjubiläums statt. Heute ist das gemütliche und zweckmäßige Haus eine Heimstatt für die unterschiedlichen Gruppen der Sektion und ihre Aktivitäten, die nicht nur das Haus, sondern auch die attraktive Umgebung nutzen. Erwähnt seien nur die Buntsandsteinfelsen und Wanderziele wie der Rursee und Kloster Mariawald und der Nationalpark Nordeifel. Am 22.4.2010 erfolgte ein Beschluss in der Mitgliederversammlung zur Sanierung der Kölner Eifelhütte. Fast zwei Jahre wurde an dem geschichtsträchtigen Haus saniert, gebaut und verschönert. Aber es ging nicht nur um eine „normale“ Sanierung, weil die Zeit an dem Haus und der Bausubsubstanz genagt hatte: Teile des Gebäudes konnten vor den Bauarbeiten wegen Brandschutzmängeln nicht mehr genutzt werden. Neben dem Brandschutzkonzept mussten auch die Anforderungen an den Denkmalschutz berücksichtigt werden, denn das Denkmalamt hat das Gebäude als schützenswert eingestuft. Bei der Restaurierung sollten die grundlegenden Regeln für die Erhaltung eines Fachwerkhauses Berücksichtigung finden. Hierzu war es erforderlich, eine neue Raumplanung zu erstellen, da ein zusätzlicher Seminarraum eingerichtet werden sollte. Der Kölner Alpenverein ist mit der Kölner Eifelhütte im Besitz eines der ältesten Gebäude der Region: Bei den Untersuchungen vor der Sanierung konnte das Baujahr des Hauses durch dendrochronologische Analyse ca. auf das Jahr 1590 bestimmt werden. Damit gehört das Gebäude zu den wenigen Zeugnissen der regionalen Baukultur aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg. Wenn man sich dem zweigeschossigen Gebäude nähert, nimmt man die leicht schiefen Wände wahr, wie sie damals gang und gäbe waren. Schnell merkt

man, dass man es hier mit einem historischen Gebäude zu tun hat. Nach dem Bauvorhaben ergab sich ein altes Haus, das aber auf modernen Komfort nicht verzichten musste. Auch bei der Sanierung wurde zu einer Spendenaktion für unsere Kölner Eifelhütte aufgerufen. Viele Mitglieder haben für die Inneneinrichtung gespendet, denn deren Erneuerung konnte aus finanziellen Gründen nicht mehr in das Sanierungskonzept mit aufgenommen werden. Am 23. Juni 2012, einem strahlenden Sommertag, wurde die Einweihung der sanierten Hütte mit einem Sommerfest gefeiert. „Dieses Haus gehört zu Blens wie der Dom zu Köln“ sagte der Ortsvorsteher Martin Waider. Weitere Ehrengäste, wie Sebastian Balaresque, 1. Vorsitzende des Landesverbands NRW des DAV und die Architekten gratulierten dem Kölner Alpenverein zur neuen Hütte. Nach der abgeschlossenen Sanierung in 2012 stand uns das „neue“ Haus in Blens 2013 wieder das erste Jahr komplett zur Verfügung und die Nutzung durch Gäste stieg stark an. Dies zeigte auch: Die Kölner Eifelhütte kam bei Wanderern, Gruppen und Familien sehr gut an. Der Jahresbericht 2015 zeigt auch heute noch zufriedenstellende Belegungszahlen.

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Die Einweihung der sanierten Hütte wurde mit einem Sommerfest gefeiert

Text: Karin Spiegel Fotos: Kalle Kubatschka

Auf zum Sommerfest nach Blens am 4. Juni 2016!

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Ein Bechener Esel

Jakobuskapelle in Spitze

Rund um Bechen im Bergischen Land Aus der Zeit vor der Industrialisierung, als Waren noch zu Fuß bzw. mit Tragetieren zu den Märkten gebracht werden mussten, um sie dort zu verkaufen, stammt ein wenig schmeichelhafter Spitzname für die Einwohner von Bechen: Die Bechener Esel. Im Falle der Bauern aus Bechen wurden die Erzeugnisse auf Eseln nach Köln zum Markt gebracht. Da diese Grautiere ihren eigenen Willen haben, kamen die Bechener immer wieder mal zu spät. Mit der Zeit spotteten die Marktbesucher, sie würden noch warten mit dem Kaufen, da die Bechener Esel noch nicht da wären. Und flugs war der Name der Tragetiere auf ihre Besitzer übergegangen. Offensichtlich haben die heute ca. 2.800 Bechener einen guten Sinn für Humor, denn aus der Not wurde eine Tugend gemacht – und der Esel zum Wahrzeichen von Bechen ernannt. Wanderfreunde nutzen den Wanderparkplatz „Bechener Esel“. So ist auch unser Start und Endziel der bronzene Esel auf dem Parkplatz in der Ortsmitte. Wir starten an einem kühlen Morgen im Januar bei minus vier Grad. Wir überqueren die B 506 und folgen dem Andreaskreuz auf der Straße „Zum Friedhof“. Es geht immer weiter geradeaus, etwas bergab bis zum Ortsrand. Nun wandern wir zunächst bergauf in einem

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Hohlweg. Wir folgen dem Weg hinab und kommen an ein altes 1994 restauriertes Holzkreuz neben einer Bank. Wir steigen wieder bergan und kommen vor dem Waldrand an die Straße. Es geht weiter nach rechts hinunter durch freies Gelände an der alten Hofstatt Durhaus vorbei. Hinter dem nächsten Acker, wo links der „Breibacher Weg“ beginnt, verlassen wir den Wanderweg X 29 und gehen rechts der Bezeichnung mit der Raute und einer 9 nach. Dem Zeichen nach geht es talwärts, an einer Schutzhütte vorbei, bis wir an dem kleinen Weyerbach landen. Wir folgen dem Bach bis an die Weyermühle mit Teich und Mühlenhaus im alten Fachwerkstil. Die ganze Anlage ist prächtig restauriert. Die Mühle wurde erstmals 1799 in Betrieb genommen und ist heute in Privatbesitz. Im Sommer gibt es dort auch Führungen. Wir bewundern ein altes Holzkreuz mit Christusfigur auf dem Gelände der Mühle mit der Inschrift „O hl. kath. Blut erbarm dich unser“. Diese Sprache ist uns heute doch ein wenig fremd. Nun geht es weiter auf der Fahrstraße und wir bleiben noch einen guten halben Kilometer am Bach nach Hove. Hier folgen wir dem Weg K nach links und kommen über den Bach hinweg nach Hauserhof. Es geht an einem Teich vorbei, wo sich Enten

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St. Nikolaus in Dürscheid

Unterwegs auf rutschigem Weg

versammelt haben. Am letzten Einzelhof gehen wir nach rechts, folgen weiter dem „K“ und gelangen so wieder an den Weyerbach. Nun haben wir bald Dürscheid-Steeg erreicht, verlassen unser Wanderzeichen und richten unsere Schritte zur Kirche St. Nikolaus, die auf einer Anhöhe steht. Leider ist sie verschlossen. Wir hätten gerne einen Blick hinein geworfen. So gehen wir an der Kirche und dem Pfarrhaus vorüber bergan, passieren noch die Schule und die Feuerwehr, kreuzen den Hover Weg und wandern den „Kirchberg“ am Friedhof entlang. Es geht bergauf und wir folgen dem Sträßchen „Zur Kapelle“ (A 4). Auf der Anhöhe rasten wir stehend an einer Bank und genießen die Aussicht ringsum. Es herrschen noch immer Minustemperaturen und so müssen wir das Sitzen auf das Ende der Wanderung in einem Café verschieben. Nach Tee aus der Thermosflasche und einem kleinen Imbiss geht es weiter, bis wir kurz darauf den Ort Spitze erreichen. An der stark befahrenen Straße liegt ein wenig abseits die alte Jakobuskapelle, leider auch verschlossen. Die Kapelle aus dem 17. Jahrhundert ist von Kreuzwegstationen umgeben und von einer Buche überwölbt. Links neben der Kapelle entdecken wir ein Kreuz von 1842 mit der Bitte an Jakobus d. Ä., für die Menschen zu beten. Nun folgen wir rechts der „Bechener Straße“ gut 300 m weit, dann führt uns der „A 4“ von der Straße weg in Richtung Bölinghoven. Es geht durch den Wald bis auf eine Asphaltstraße, der wir nach rechts folgen. Unser Wanderzeichen ist jetzt die Denkmalroute. Auf ihr geht es durch den Wald bergauf und wir gelangen auf der Höhe in die „Nußbaumstraße“. Nun wandern wir links entlang der Bundesstraße 506, die wir bald überqueren, um rechts in den Fahrweg „Kramerhof“ (Wanderzeichen K) einzubiegen, der uns zum Hochseilgarten führt. Vor dem Hoch-

seilgarten biegen wir mit dem „K“ rechts ab. Es geht abwärts durch den Wald bis zu einer T-Kreuzung und einer Bachüberquerung. Nun gehen wir rechts dem Zeichen „D 7“ (Eselsweg) nach und laufen auf einem wildromantischen Weg am Bach entlang durch den Wald. Wir bleiben auf dem „D 7“, gehen nun auf breiterem Weg bergan, bis wir die Straße nach Bechen erreichen. Wir müssen noch einige Zeit rechts an der Straße entlang wandern, bis wir im Zentrum von Bechen den Esel wiedersehen. Kaffee und Kuchen haben wir uns verdient. Wir kehren im Café Bauer gleich neben dem Parkplatz ein und lassen die Tour vor unserem inneren Auge nochmals Revue passieren.

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Wir laufen auf einem wildromantischen Weg am Bach entlang

Text: Karin Spiegel Text zum Esel: www.ich-geh-wandern.de/eselsrunde-bechenbergisches-land Fotos: Elisabeth Stöppler

Infos Der Rundweg misst ca. 14 km und ist gut in vier Stunden zu bewältigen. Wanderkarte: Naturpark Bergisches Land, Blatt 2 Nordwesten, 1:25.000, Aufl. 2015, Bücken & Sulzer Anfahrt samstags: Mit der S-Bahn Linie S 11 stündlich nach Bergisch Gladbach, dort vom Bussteig 3 mit der Linie 427 nach Bechen Mitte. Fahrzeit 53 Minuten. Anfahrt sonntags: Die gleiche Verbindung ist nur alle zwei bis drei Stunden möglich. Mit dem Auto sollte man möglichst Fahrgemeinschaften bilden und über die A4 bis Ausfahrt Moitzfeld, über Herkenrath und Spitze nach Bechen an der B506 fahren.

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Vermischtes

Neues aus der Bücherei

Gegen Ende 2015 hat das Bücherei-Team einige Neuanschaffungen im Bereich Wandern, Skitouren und Klettern getätigt. Außerdem wurde das Angebot in Richtung Skifahren ein wenig erweitert, indem zwei neue Zeitschriften abonniert wurden. Wandern Bei den insgesamt 60 neubestellten Büchern handelt es sich zum Großteil um Rother Wanderführer. Wir haben versucht, keinen Wanderführer, der älter als zehn Jahre ist, im Sortiment zu haben. Die meisten neuen Wanderführer sind aus den Jahren 2014 bis 2016. Auch haben wir darauf geachtet, dass wir gebietsmäßig breit aufgestellt sind. Für den deutschen Raum haben wir beispielsweise die Neuauflagen der Wanderführer „Bayerischer Wald“ von E. Krötz, „Eifel“ von D. Siegers und „Rhön“ von J. Reinhardt angeschafft. International können wir unter anderem folgende WanderführerNeuauflagen anbieten: „Cinque Terre“ von M. Locher, „Bergwanderungen rund um den Gardasee“ von H. Bauregger, „Rund um Meran“ von H. Klier, „Andalusien Süd“ von B. Plikat, „Montafon“ von H. Mayr, „Ötztal – Silvretta“ von R. Weiss, und „Glocknergruppe und Granatspitzgruppe“ von W. End. Außerdem „Madeira“, „Lanzarote“, „Fuerteventura“, „Kreta“ und „Toskana Süd“ von R. Goetz. Klettern Auf mehrfache Nachfrage, sowie zahlreiche Anregungen von Bücherei­ besuchern, haben wir auch das Angebot an Kletterliteratur erweitert und aktualisiert. So bieten wir jetzt die aktuellen Auflagen des “Arco Summer Spots Climbing Guide” von M. Senettin und “Klettern in Arco” von M. ­Manica, an.

Außerdem „Schwarze Säulen“ von A. SchmalzFriedberger, „Land der tausend Berge“ von F. Blach, „9 von 10 Kletterern machen die gleichen Fehler“ von D. MacLeod, „Lizenz zum Klettern“ von U. Neumann und „Fisch sucht Fels“ von P. Brunnert. Ski Auch das Angebot der Skitourenführer wurde aktualisiert. Es können jetzt die Neuauflagen der Skitourenführer „Kitzbüheler Alpen, Tuxer und Zillertaler Alpen“ von S. Brandl, „Vorarlberg“ von S. Herbke, sowie „Sellrain – Kühtai“, „Rund um Davos“ und „Engadin“ von R. Weiss ausgeliehen werden. Wir bieten ab sofort, neben Wander- und Klettermagazinen, auch die zwei Skimagazine „SNOW“ und „SkiMAGAZIN an, mit Interviews, Reisetipps, sowie verschiedensten Tests zum Thema Skifahren. Bei Fragen, z.B. zu unseren Neuanschaffungen, oder für Anregungen, stehen wir donnerstags von 17:30 Uhr bis 19:30 Uhr in der Bücherei, oder unter buecherei@dav-koeln.de, zur Verfügung. > Sonja Woywood

Alte Seile und Bandschlingen gesucht

Erinnerungsstücke gesucht

Die Frauen-Bergsportgruppe sucht für ihre Recycling-Aktion beim Sommerfest ausrangierte Seile, Reepschnüre und Bandschlingen. Wer Material abzugeben hat, nimmt bitte Kontakt zu mir auf. Wir freuen uns über jeden Meter Spende! > Johanna Brings, johanna.brings@dav-koeln.de, Tel. 02233-716017

Unser Archivar, Reinhold Kruse, nimmt gerne jederzeit Dokumente, Fotos, Schriftstücke, Erinnerungen und alte Ausrüstungsgegenstände entgegen. Seine Adresse: Schillstraße 7, 50733 Köln, Tel. 0221 763148, ReinholdKruse@t-online.de.

Mitglieder werben Mitglieder Jetzt Mitglieder werben, weil jeder gewinnt > Wenn Sie neue Mitglieder werben, können Sie sich auf Gutscheine freuen und über die Endverlosung attraktive Preise gewinnen. > Jedes geworbene Mitglied gewinnt, weil es von den vielen Vorteilen einer Mitgliedschaft im Alpenverein profitiert. > Auch der Deutsche Alpenverein und der Kölner Alpenverein gewinnen, weil sie in ihrer Arbeit bestätigt und gestärkt werden. Für jedes von Ihnen geworbene, erwachsene Mitglied erhalten Sie einen Gutschein in Höhe von 20 Euro. Diese Gutscheine können Sie für den Grundbetrag bei Ausbildungskursen, in der Geschäftsstelle, für den DAV-Shop oder den DAV Summit Club verwenden. Der Wert der Gutscheine wird Ihnen bei Vorlage einer Rechnung vom DAV-Shop oder DAV Summit Club vom Kölner Alpenverein gutgeschrieben. Die Gutscheine können ohne Vorlage einer Rechnung nicht ausgezahlt werden. Die Gutschrift erfolgt max. in Höhe des Rechnungsbetrags. Wenn Sie die Gutscheine für den Grund-

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betrag bei einem Ausbildungskurs einsetzen wollen, dann müssen Sie den Grundbetrag zunächst in voller Höhe an das Referat für Ausbildung überweisen. Der Gegenwert wird Ihnen nach Aufforderung durch Sie von der Geschäftsstelle erstattet. Für die jährliche Endverlosung erhalten Sie ein Los für jedes geworbene Mitglied, unabhängig von dessen Alter. Was es zu gewinnen gibt, erfahren Sie auf unserer Website. Wenn Sie Mitglieder werben möchten, müssen Sie selbst mindestens ein Jahr dem DAV angehören. Sie müssen aber nicht Mitglied im Kölner Alpenverein sein. Die Daten der geworbenen Mitglieder können Sie über den Mitglieder-Service oder direkt an die Geschäftsstelle melden. Bei Sonderaktionen, bei denen der Beitritt ohne Aufnahmegebühr möglich ist (z.B. Aktion „Mitglied werden ohne Aufnahmegebühr“, Familienmitgliedschaft, etc.), können keine Gutscheine vergeben werden. Die Teilnahme an der Endverlosung ist aber trotzdem möglich! Die Teilnahmebedingungen für 2016 finden Sie unter: www.dav-koeln.de/cgi-bin/page.cgi?672

infos der sektion  |  gletscherspalten 1/2016


Veranstaltungen

Die Messestände im Terrassensaal

Der große Saal kurz vor dem Auftritt von Thomas Huber

8. Kölner AlpinTag: Kompetent, spannend, familiär!

Peter Habeler, Thomas Huber, Dieter Glogowski, Peter Brunnert

Nach sieben Jahren Pause war es am 24. Oktober endlich wieder soweit: Knapp 4.000 Wanderer, Bergsportler, Outdoor- und Reisefans trafen sich im Forum Leverkusen, um gemeinsam die Berge zu zelebrieren. Bei über 70 Programmpunkten war für jeden etwas dabei. Während Peter Habeler von seinen „Missetaten“ am Fels berichtete, informierten Experten in Fachvorträgen über Themen wie Höhenmedizin, Klettersteiggehen, Expeditionsnahrung, Mountainbiking oder Orientierung mit dem GPS. Expeditionsluft konnte bei den Kurzvorträgen der Bergschulen und Reise­veranstalter sowie den ambitionierten Bergsteigern des Kölner Alpenvereins geschnuppert werden. Höhepunkt des Tages war die neue LiveReportage „Sehnsucht Torre“ von Thomas Huber. Packend erzählte der Extrembergsteiger von einzigartigen Momenten, die er am Cerro Torre in Patagonien und am Mount Asgard auf Baffin-Island erlebt hat. Referenten und Besucher zeigten sich gleichermaßen beeindruckt vom hohen Niveau der Veranstaltung. Insgesamt stellten sich 82 Aussteller, darunter Fachhändler, Ausrüster, Reiseanbieter, alpine Institutionen und Tourismusregionen vor, die das Forum in einen Ort des Austauschs und des Ausprobierens verwandelten: Die Besucher nutzten die Chance, sich aus erster Hand von den Herstellern beraten zu lassen, neuste Trends zu entdecken und sich über traumhafte Reiseziele in der ganzen Welt zu informieren. Die Aussteller waren sehr zufrieden und lobten das fachkundige Publikum und die familiäre Atmosphäre. So ziehe auch ich eine positive Bilanz: „Die Neuauflage des Kölner AlpinTags war ein voller Erfolg – auch wenn es bis dahin kein leichter Weg war. Ohne unsere Agentur Grenzgang hätten wir es nie geschafft. Natürlich lief noch nicht alles rund, aber das lässt noch Spielraum nach oben, für Verbesserungen! Ein ganz dickes Dankeschön und großes Lob an alle, die geholfen haben, den 8. Kölner AlpinTag auf die Beine zu stellen und durchzuführen! Euer Einsatz war toll und ihr habt einen super Job gemacht!“ Jetzt schon vormerken: Der 9. Kölner AlpinTag, wird am Samstag, den 29. Oktober 2016, wieder im Forum Leverkusen stattfinden. > Kalle Kubatschka > Fotos: Miriam Ersch und Sven Moers

Klettersteigpapst Eugen E. Hüsler

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Veranstaltungen

Jung und Alt auf der Terrasse der Eifelhütte

Früh übt sich

Einladung zur 50-Jahr-Feier und zum Sommerfest Programm am Samstag, den 4. Juni 2016 an der Kölner Eifelhütte 14:00 Uhr Kaffee und hausgemachter Kuchen Bis 15:30 Uhr Ankunft der Gruppen von ihren Aktivitäten 15:45 Uhr Begrüßung und Grußworte Danach gemütliches Beisammensein Ab 17:30 Uhr Abendessen mit Grillgerichten und … Zwischendurch spielt das Trio „Die Fiesta Poets“ mit Freude und Spritzigkeit vibrierende Grooves und Sounds, die gut ins Ohr gehen. Im Laufe des Nachmittags werden uns die Mutzbacher Alphornbläser verzaubern.

Programm der Gruppen Die Details zu den Programmpunkten finden Sie in den Grünen Seiten bei der jeweiligen Gruppe. Aktivitäten am Donnerstag Von Blens nach Obermaubach Anmeldung bei Hans Schaffgans, 02233 32673, 0162 6117056, hans.schaffgans@dav-koeln.de Alpinistengruppe Klettern in Nideggen mit Stephan Fieth Anmeldung: nur online auf alpinistengruppe.dav-koeln.de Nideggen 2.0: Alpine Vorbereitung, nur für konditionsstarke Teilnehmer Anmeldung bei Axel Vorberg, axel.vorberg@dav-koeln.de Jugend + Familiengruppe Buntes Programm auf der Rurwiese von 10:00 Uhr bis 15:30 Uhr Anmeldung bei Renate Jaritz, 02234 998074, familiengruppe@dav-koeln.de Frauen-Bergsport-Gruppe Recycling-Aktion: Aus alten Seilen und Bandschlingen werden ­nützliche Accessoires. Anmeldung bei Johanna Brings, 02233 716017, johanna.brings@dav-koeln.de

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integrativ Wanderung: Genaue Infos siehe integrativ.dav-koeln.de Anmeldung bei Svenja Nettekoven, svenja@jdav-koeln.de Klettergruppe Klettern in Nideggen: Gemeinschaftsfahrt an die Kieselwände Effels Anmeldung bei Thomas Gaub, 0177 4217583, thomasgaub@gmx.net Mountainbikegruppe Mountainbiken: Details siehe mtb.dav-koeln.de Anmeldung bei Thomas Mundt, 0170 3384222, thomas.mundt@dav-koeln.de Naturerlebnisgruppe: Was lebt im und am Bach? Für Kinder und ihre Eltern gibt es viel Spannendes im und am Blenser Bach zu entdecken. Was blüht denn da? Eine Einführung in die Pflanzenwelt für Kinder von 4 bis 10 Jahren und ihre Eltern. Tourengruppe Rundwanderung: Abenden, Jufferley, Clemens Stock und Rursee Anmeldung bei Joachim Kirmse, 0221 436384, 0177 3560069, aphabibi@arcor.de Wandergruppe Rundwanderung von Blens über Maria Wald Anmeldung bei Matthias Overmöhle, 02234 61241, 0171 2204234, matthias.oevermoehle@dav-koeln.de

Anmeldung zum Sommerfest Um Abendessen, Übernachtung und Frühstück planen zu können, ist unbedingt eine Anmeldung bis zum 8. Mai 2016 erforderlich! – Anmeldung für das Abendessen in der Geschäftsstelle dienstags oder donnerstags unter 0221 2406754 oder per Mail an info@dav-koeln.de – Anmeldung für Übernachtung und Frühstück bei Rainer Jürgens, 02202 58276, rainer.juergens@dav-koeln.de Über Kuchenspenden freut sich Elisabeth Stöppler, elisabeth.stoeppler@dav-koeln.de

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Veranstaltungen

Klettern auf Baffin Island

Gipfelerfolg in Norwegen

AlpinVision mit Ines Papert Ines Papert kommt am 11. März mit ihrem Vortrag „Neuland – Expeditionen und Klettern in Afrika, der Arktis und den Alpen“ nach Köln. Sie entführt die Zuschauer in die Welt ihrer Abenteuer. Dabei erzählt die Profibergsteigerin in einer hochwertig bebilderten Multimedia-Show von Klettererfolgen, Erstbegehungen, abenteuerlichen Reisen und tiefen Freundschaften. Fragen des Kletterstils werden dabei ebenso erörtert, wie die Sehnsucht nach Neuem. Aufgehängt an Unternehmungen der letzten Jahre, erhält der Zuschauer eine emotionale Dokumentation über das Leben und die Abenteuer einer Frau, die im Klettern ihre Erfüllung und Bestimmung gefunden hat. Dabei erfährt man vor dem Hintergrund atemberaubender Fotos und Filmausschnitten, was die Alpinistin antreibt: Ei-

ne unbändige Neugier darauf, Gewohntes hinter sich zu lassen, Neues zu entdecken, eigene Grenzen zu verschieben oder auch in anderen Sportarten Erfüllung zu finden. Darüber hinaus zeigt Ines Papert Szenen aus dem intensiven Trainingsalltag, der Vorbereitung auf Großprojekte. Aus der Wettkampfsportlerin und viermaligen Weltmeisterin im Eisklettern ist über die Jahre eine erfolgreiche Expeditionsbergsteigerin und Kletterin in Fels und Eis geworden. Ines Papert, 1974 geboren in Wittenberg/ Sachsen, zog es Anfang der 90er Jahre ins Berchtesgadener Land. 2001 gewann sie das erste Mal den Gesamtweltcup im Eisklettern und startete ihre Profikarriere. Sie gewann viermal den Weltmeistertitel bevor sie sich 2006 vom Wettkampfgeschehen verabschiedete. Seitdem

locken Expeditionen und Eisrouten die Eisprinzessin in die entlegensten Winkel der Welt. Ausblick auf die Saison 2016/2017 der Alpin­ Visionen: Freuen Sie sich auf „Madeira – die Blumeninsel“ mit Wolfgang Schiemann, „Fas­ zination Dolomiten“ mit Valentin Pardeller, „Klettersteige – Faszinierende Himmelsleitern in den Alpen“ mit Herbert Raffalt, „Stubaital – Licht in den Bergen“ mit Guus Reinartz und „Hütten – Sehnsuchtsorte in den Alpen“ mit Bernd ­Ritschel. > Text: Kalle Kubatschka > Fotos: Ines Papert > Interview mit Ines Papert siehe ALPINEWS 02/2016

Einladung zur Präsentation im EL-DE-Haus Unsere Ausarbeitung mit dem Titel „Wer Mitglied werden will, muß arischer Abstammung sein – Der Antisemitismus in der Sektion RheinlandKöln des Alpenvereins“, die dieser Ausgabe als Beilage beigefügt ist, wird am 14. April im EL-DE-Haus der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Örtlichkeit könnte dafür nicht passender sein: Das NS-Dokumentationszentrum Köln gibt mit seinen Ausstellungen den stimmigen geschichtlichen Rahmen dazu. Wo: EL-DE-Haus, Appellhofplatz 23–25. Wann: 14.04.2016, 19:00 Uhr (Einlass: 18:30 Uhr) Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden und den Grußworten der geladenen Ehrengäste wird Dr. André Postert, einer der beiden Autoren

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der Ausarbeitung, einen kurzen Vortrag halten, der einen guten Überblick zur Thematik geben wird. Nach dem offiziellen Teil stehen beide Autoren für Fragen bereit. Wir laden dazu alle Interessierten herzlich ein. Da der Saal im EL-DE-Haus über begrenzte Plätze verfügt, kann nur teilnehmen, wer sich bis 31.03.2016 angemeldet und für die Teilnahme eine Bestätigung erhalten hat. Bitte melden Sie sich also rechtzeitig schriftlich oder telefonisch an: Geschäftsstelle des Kölner Alpenvereins, Clemensstr. 5–7, 50676 Köln, 0221 2406754 (Di 13:30–18:30 Uhr, Do 15:30–19:30 Uhr). > Der Vorstand

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Trailstück

Der Watzmann im Sonnenaufgang – Blick von der Gotzenalm

Mountainbike- und Hike-Tour im Berchtesgadener Land Auf einer abwechslungsreichen Mountainbikeund Hike-Tour durch das Berchtesgadener Land umrundeten wir das Hohe Göll Massiv, begaben uns in die Fänge des Watzmanns und genossen imposante Blicke auf Reiteralpe und Hochkaltergruppe. Höhepunkte der Tour waren auch die kleineren Gipfel, die wir zu Fuß und ohne Bike bestiegen. Monate vor dem Start ging es mit einem Vorbereitungstraining im Ahrtal los, bei dem Mensch und Bike von Tourenleiter Thomas auf Herz, Nieren und Kettenblätter geprüft wurden. Alle brillierten nach einer fordernden Mountainbiketour bei der felsigen Überschreitung von der Ahrschleife zur Burg Are.

Die einen pedalierten mit harten Waden, die anderen quasselten und schoben

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Im August war es endlich soweit: Pünktliche Anreise, perfektes Wetter mit 34 Grad, rundum gute Laune mit der einzigen wirklichen Herausforderung: Kleingeld für den Parkautomaten zu beschaffen. Beim Hüttenpersonal der Gotzenalm gilt dieser Park­ automat an Hinterbrand als Staatsfeind Nr. 1, so er denn der Hütte Gäste ohne Kleingeld beschert. Beim Aufstieg zur Gotzenalm zeigten sich erste Leistungsunterschiede: Die einen pedalierten mit harten Waden der Hütte zu – die Hart-Biker. Die anderen quasselten und schoben – die Quassel-Schieber. Die Lungen mochten unterschiedlich sein, aber die Vorfreude auf die nächsten Tage und der Spaß an den Bergen waren bei allen gleich. Eines vorweg: Zeitlich machte das kaum einen Unterschied und die Gipfel erreichten alle gemeinsam. Natürlich gab

Thomas beim ersten Sichtkontakt mit dem Watzmann eine Einführung in die Watzmannfamilie, die Höhen, Sagen, Zustiege und Gipfel. Rechtzeitig vor der nächsten Etappe entdeckten wir angehenden Materialausfall, denn ein aufgerissener Reifen musste kreativ durch Bierdeckel vor dem Totalausfall geschützt werden. Übrigens der einzige Schaden auf der gesamten Tour und böse Zungen behaupten, dieser bestand bereits in Köln. Am nächsten Morgen tigerten Frühaufsteher bei Sonnenaufgang zum Aussichtspunkt Feuerpalfen mit Panorama-Blick auf die Watzmann-Ostwand und den Königssee. Zurück in der Hütte waren auch die Langschläfer wach und genossen das Frühstück in der Morgensonne. Auf der Überfahrt zum Torrener Joch bogen wir zur Königstalalm ab. Beim dortigen WanderAufstieg auf die Rothspielscheibe wurden wir vom Trompetenspiel der Elektroboot-Seefahrer auf dem Königssee begleitet. Den Rückweg gestalteten wir abwechslungsreich über die Preisbergalmen und nach einer ausführlichen Rast wieder zurück auf der Königstalalm ging es wacker weiter auf den Bikes Richtung Stahlhaus. Soldaten der Sanitätsstaffel der Gebirgsjäger, die ebenfalls im Stahlhaus übernachteten, wurden in Sternenkunde ausgebildet. Aufmerksame Nachteulen waren herzlich willkommen und so lernte der eine oder andere von uns vor dem Schlafengehen noch was dazu.

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Gruppenbild auf Kühroint

Diesmal waren wir alle Schieber

Der folgende Tag begann mit 300 Höhenmetern Abstieg – diesmal waren wir alle Schieber. Die dann folgende Abfahrt durchs Bluntautal nach Hallein brachte uns zurück in die Zivilisation mit Handyempfang, Eiskaffee, Drogerie und Fahrradladen, wo wir Bierdeckel und Geld gegen einen neuen Nobby Nic tauschten. Gut, kein Reifen für Männer, aber besser als irgendwann auf der Felge zu fahren. Die trotz nur weniger Aufstiegsmeter reichlich verdiente Pause kündigte sich mit Blick auf den Untersberg an. Die paar Kilometer bis zur Kugelmühle zogen wir aber noch durch, bevor uns nach der Rast der Watzmann in seinen Bann zog. Die Auffahrt auf die Kührointalm stellte das Finale dieses dritten Tages dar, und sie wurde steiler mit jedem Tritt. Sie entwickelte sich zum konditionellen Höhepunkt der Bikewoche. Nur durch den Abstecher zur romantischen Kneippanlage kurz vor dem letzten Anstieg konnten Beine gekühlt und neue Motivation gefunden werden. Das Ankommen auf der Kührointalm kurz vor Küchenschluss wurde als besondere Planungsleistung gewürdigt.

zum Kuhroint Aufenthalt: Daumen hoch für Ausstattung, gutes Essen und flinkes und nettes Personal!

Nach einer wirklich erholsamen Nacht dann Tag vier, das dritte Watzmann Kind vor Augen, natürlich ohne Bike. Das Klettern im Geröllfeld und eine kleine Trittunsicherheit mit anschließendem Pflasterwettbewerb bildeten eine passende Herausforderung. Umso unbeschwerter war die erkämpfte Ankunft am Gipfelkreuz mit Blick auf die Watzman-Ostwand, den Königssee und die am ersten Tag besuchte Gotzenalm. Nach Rückkehr und angemessener Pause wurde ein kleiner Reparatur- und Pflege-Workshop der Bikes gewünscht. Getreu dem Motto „weniger ist mehr“ dauerte das aber nicht lange. Abschließend

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Die Besteigung des Litzkogls verschlief der eine oder ande-

Am nächsten Morgen rollten wir zunächst erholsam zum romantischen Hintersee. Wir wurden bei der anschließenden Auffahrt nach Hirschbichl von sympathischen älteren Herrschaften auf Mountain-E-Bikes überholt. Bei einem gemeinsamen kurzen Halt verfielen wir direkt in die TechnikFachsimpelei. Biker sind eben Biker, egal ob mit oder ohne unterstützenden Motor. Am Bergheim Hischbichl angekommen, freuten wir uns über das 12-Mann-Bettenlager, in dem wir die nächsten Nächte netterweise alleine blieben. Die Auffahrt zur Litzlalm wurde von allen noch an den Tag angehängt, winkten doch leckerer Kuchen und Kaffee. Die kurzweilige Besteigung des Litzkogls verschlief der eine oder andere jedoch auf der Hüttenbank. Pech gehabt, denn die Sicht auf die Reiteralpe von dort oben konnte nicht besser sein.

re auf der Hüttenbank

Tags darauf waren alle motiviert, nach Bike-Auffahrt zur Kallbrunnalm, den Hochkranz zu besteigen. Es ging konzentriert rauf und noch konzentrierter bergab und so waren wir zurück auf der Alm ausgelassener Stimmung, fingen fliegenden Kuchen einhändig (die Bedienung war leicht gestolpert) und verdrückten ein großes Wiener Schnitzel. Am letzten Tag rollten wir, die Kühe auf der Bindalm grüßend, durchs Klausbachtal zurück über Schönau bei Berchtesgaden zum Königssee. Es war eine gelungene Tour in einer netten Truppe bei untypischem Berchtesgaden-Wetter: Nur Sonne, kein Tropfen Regen. Macht Lust auf mehr! Text: Axel Schäfer und Claudia Kolf Fotos: Thomas Mundt und Theo Odenthal

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Blue(s) Brothers im Wallis oder Schlümpfe im Rotweinwahn?

Vom Allalinhorn zurück über den Feechopf zur Täschhütte

Rotwein am Rotgrat Die Alpinistengruppe an den 4.000ern des Wallis

Das 4.027 m hohe Allalinhorn, ein herrlicher, neunstündiger Auftakt

Rotwein gehört nach den jüngsten sportmedizinischen Erkenntnissen nicht zu den leistungssteigernden Präparaten. Dennoch sind wir froh, als wir an dem schlechtwetterbedingten Ruhetag unsere zweite Flasche entkorken können, die Stephan dankenswerterweise vom Parkplatz bis zur Täschhütte getragen hat. Am Nachmittag genießen wir den wertvollen Tropfen im Winterraum, während der graue Wolkenschleier beharrlich die Sonne verdeckt. Am Vortag sind wir, das heißt Stephan, Rico, Philip und ich, von unserem Standort aus über den Südwestgrat (ZS = ziemlich schwierig, II) auf das 4.027 m hohe Allalinhorn gestiegen. Ein herrlicher, neunstündiger Auftakt für unsere Gemeinschaftstour. Da es erst Ende Juni ist, haben wir die Berge einschließlich Gipfel für uns. Das ist eher selten an dem leichten 4.000er. Zurück geht es über eine interessante Gratpassage am Feechopf, so dass der Rückweg nicht zu eintönig wird. Bei dem feinen Traubensaft schießen wir uns auf unser nächstes Ziel ein, das ebenfalls reichlich Abwechslung verspricht: Wir wollen über den langen Rotgrat auf den Alphubel (4.206 m), der mit ZS+, III+ bewertet ist. Über den ganzen erzwungenen Ruhetag beobachten wir die Gratschneide, die bis zum sogenannten Quarzturm bestens einzusehen ist. Leider setzt sich der Neuschnee beharrlich fest und will angesichts der kümmerlichen Sonnenstrahlen auch

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nicht weichen. Dennoch starten wir am nächsten Morgen um 4:00 Uhr und erreichen nach kurzer Zeit den Wissgrat, der uns auf den eigentlichen Rotgrat führt. Mit unseren Befürchtungen lagen wir jedenfalls völlig richtig: Unsere Hochtour nimmt mit jedem Höhenmeter mehr den Charakter einer Winterbegehung an. Die versprochenen Bohrhaken verstecken sich unter der trügerischen, weißen Pracht. Stattdessen kratzen die Steigeisen über verschneiten, plattigen Fels. Wer das Geräusch kennt, weiß, dass es die Nerven ganz ordentlich beanspruchen kann … Die Orientierung wird durch die haltlose Pulverauflage auch nicht leichter, dennoch arbeiten wir uns langsam aber stetig nach oben. Die Verhältnisse machen deutlich, wie dehnbar die ZS-Bewertung ist: Vergleichbare Routen haben wir schon deutlich einfacher eingesackt. Am Gipfel treffen dann auch Erleichterung und Ernüchterung aufeinander. Die winterlichen Bedingungen verbieten die ursprünglich geplante Fortsetzung zum Mischabelbiwak und den Weiterweg über Täschhorn und Dom. Stattdessen steht uns der lange Abstieg durch aufgeweichten Firn zurück zur Täschhütte und weiter zum Parkplatz bevor. Nochmals eine echte Quälerei, die erst mit dem letzten Schritt zu Ende geht. Nach 18 Stunden reduzieren sich die menschlichen Grundbedürfnisse wieder auf das allernötigste: Essen und Schlafen. Trost über die verpasste Tour bringt eine Nachricht

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Am Gipfel des Alphubels ist die Reise zu Ende

Vor der Tour auf das Allalinhorn

am kommenden Tag: Ueli Steck, unterwegs auf seiner 4.000er-Odyssee quer durch die Alpen, hat am gleichen Tag angesichts der Verhältnisse ebenfalls auf die Dom-Täschhorn-Überschreitung verzichtet. Offensichtlich haben wir alles richtig gemacht.

und Westseite und den sogenannten Normalweg wird dann nochmals ein eher spannendes Kapitel: Seilfrei huschen wir über den aufgeweichten Firn und das blanke Eis der Flanke, hin und wieder vom dröhnenden Steinschlag musikalisch begleitet. Ein völlig erschöpfter Franzose, den wir unterwegs aufgabeln, bildet den krönenden Abschluss. Ein schönes Beispiel, wohin Selbstüberschätzung führen kann.

Zur Regeneration genehmigen wir uns zwei ruhige Tage im Saastal mit einer entspannten Klettertour am Jegihorn (3.206 m), das uns exakt 1.000 m früher auf den Gipfel lässt, als der mächtige Alp­ hubel. Nachdem für Philip die Hochtourenwoche zu Ende geht, wollen Stephan, Rico und ich es nochmal wissen und wechseln nach Zermatt. In der Schweizer „Bergsteigermetropole“ wird tatsächlich jedes denkbare Klischee erfüllt: Sei es die Pferdedroschke, die den Transfer zum Luxus-5-Sterne-Plus-Hotel übernimmt, die frisch in Goretex eingekleideten Asiaten oder mehr oder weniger elegant auf Stöckelschuhen balancierende Blondinen. Bergsteiger sieht man übrigens eher selten … So sind wir nach einer Stunde auch schon wieder auf dem Weg zum Arbenbiwak. Die Hütte liegt am Fuß des fantastischen Arbengrats (ZS+, III), über den es auf einer luftigen Schneide zum Gipfel des Obergabelhorns (4.063 m) geht. Auch hier sind wir, wie schon am Rotgrat, die erste Seilschaft des Jahres – oder zumindest fast: Zwei junge Schweizerinnen haben die Tour ebenfalls im Blick, so dass wir nach dem kurzweiligen Abend und der kurzen Nacht zu fünft die Hütte verlassen. Wieder erwartet uns reichlich Schnee, doch diesmal erlaubt dieser auf langen Gratabschnitten komfortables Vorwärtskommen. Die abwechslungsreiche Kletterei lässt keine Langeweile aufkommen, und auch wenn die Kälte empfindlich beißt, bleibt das Wetter grandios. Nach sieben Stunden stehen wir auf dem dritten Gipfel in dieser Woche: Perfekt! Der Abstieg über die Nord-

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Die abwechslungsreiche Kletterei lässt keine Langeweile aufkommen

Letzten Endes erreichen aber alle gesund die Hütte, nur die beiden Schweizerinnen flitzen noch weiter nach Zinal. Wir hätten sie gerne auf einen Rotwein eingeladen, so gibt es zum Tourabschluss nur ein kühles Bier. Text und Fotos: Robert Göring

Leserbrief … zum Thema Anreiseempfehlungen, gletscherspalten 3/2015 Das tat richtig weh. Ich bin früher auch unnötigerweise Auto gefahren. Auf der Seite 21 habt ihr, recht unauffällig, erfreulicherweise die Handlungsempfehlung für das Anreisen abgedruckt. Und auf Seite 16 (Ab in die Karpaten) dann der unvermeidbare Zwang: Um möglichst stressfrei und zeitsparend … Das Übliche. Eine tolle Reise, aber sie darf nicht zu lange dauern, denn es gibt ja noch so viel anderes, unendlich wichtiges zu erledigen. Und ausruhen kann Mensch sich anscheinend auch nicht im Urlaub und muss daher schon stressfrei anreisen. Mit Ausnahme vielleicht der Fahrt mit dem Mietwagen von Krakau in die Slowakei. Aber dabei konnte ja möglicherweise die schöne Landschaft bewundert werden. Und es geht nur um Anreiseempfehlungen, nicht um das, was wahrscheinlich wirklich nötig ist, um das Klima und unser Zusammenleben halbwegs zu retten. Mir fällt es auch nicht immer leicht. > Christoph Wiese

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Unser vielseitiges Mittagsbuffet am ersten Tag

Zehn Kinder und Jugendliche und neun Erwachsene direkt vor dem Start

Mit der Familiengruppe quer durch das Wettersteingebirge

Erst einmal eingelaufen, ging es mit den Steigungen los

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Für den Sommer 2015 hatten, wir die Familiengruppe „Die Trolle“ uns etwas ganz besonderes vorgenommen: die Zugspitze, mit 2.962 m Deutschlands höchster Berg. Wie es sich für eine DAV-Gruppe gehört, sollte die Tour seilbahnfrei, in mehreren Tagesetappen von Garmisch-Partenkirchen aus über den Schachen durch das Reintal bis nach Ehrwald führen.

sortiert und genossen den Komfort von 90 cm breiten Matratzen im Lager und das herrliche Panorama auf dem Schachen. Eine erfrischende Dusche gab es leider nicht und so musste der hart erkämpfte Schweiß einem kalten Waschlappen weichen, was aber die gute Stimmung, die wir durchweg auf der Tour hatten, nicht trüben konnte.

Unser Treffpunkt war das Sporthostel in Partenkirchen am Sonntagabend, wo wir uns auf unsere Tour einstimmten, ehe es am Montag in der Früh losging. Und so starteten wir durch die atemberaubende Partnachklamm. Erst einmal eingelaufen, ging es mit den Steigungen los und so manch einer sehnte sich recht schnell ans Ziel, da wir uns für den ersten Tag 1.150 Hm vorgenommen hatten. So war es auch eine unserer jüngsten Gipfelaspirantinnen, die auf halber Strecke am liebsten ihren Rucksack hätte fallen lassen und zurück nach Hause wollte, da sie sich ihre erste mehrtätige Hüttentour so nicht vorgestellt hatte. Geteiltes Leid ist halbes Leid und so wurden rasch ihre Getränke und ihr Kulturbeutel auf ihre Eltern verteilt und mit leichterem Rucksack ließ es sich dann auch schon viel besser laufen. Bei tollem Wetter kamen wir hinauf zum Schachenhaus (1.866 m), wo uns zwei Nächte im Lager mit 26 Betten bevorstanden. Nach anfänglicher Ernüchterung unserer Greenhorns über das Lager, hatten wir uns schnell

Am Dienstag, unserem „Ruhetag“, konnten wir den Luxus unserer Gruppe, vier erfahrene Familiengruppenleiter zu haben, voll ausspielen und uns in zwei kleinere Gruppen teilen, die sich ganz ihren Neigungen widmen konnten. Während die einen etwas für ihre alpine Bildung taten, indem sie Kompass­o rientierung übten, einen Gebirgsgarten besichtigten und Gehen in unwegsamem Gelände trainierten, ergänzt um ausgiebigen Badespaß im nahegelegenen und überraschend milden Schachensee, wanderten die anderen über einen als alpin ausgewiesenen Pfad hinauf zur Meilerhütte (2.372 m). Dieser Weg über das Angerloch hatte es nicht nur technisch in sich, sondern wurde auch für einen unserer Gruppe zu einer wahren Herausforderung. Obwohl er, bedingt durch das Klettern in der Halle und Fahren mit Skiliften, höhenerfahren war, konnte er anfänglich kein Vertrauen in den seilversicherten Passagen finden. Mit viel Zuspruch und jeder Menge Geduld, unterstützt durch technisches Equipment,

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Geschafft – die letzten Meter zur Knorrhütte

Nach dreitausend gemeinsam bewältigten Höhenmetern ist die Gruppe am Ziel

konnten wir ihn wieder zu mehr Selbstbewusstsein zurückführen und helfen, seine Angst zu überwinden. Dies war eine Herausforderung, die uns allen etwas an Erfahrung gebracht hat. Umso schöner war es dann am Abend wieder auf dem Schachen vereint beisammen zu sein und den Tag mit Kartenspielen und viel Lachen ausklingen zu lassen.

Dann war es soweit. Der große Tag der Zugspitzbesteigung war da! Mit viel Elan standen wir um 6:00 Uhr auf und waren um 7:30 Uhr abmarschbereit vor der Hütte. Mit dem nötigen Tagesgepäck ausgestattet und dem Ziel so nahe, machten wir uns auf den Weg, die letzten 950 Hm in Angriff zu nehmen und schafften dies als kompakte Gruppe weit schneller als geplant mit einer sagenhaften Steigleistung von 330 Hm pro Stunde. Kurz vor dem letzten steilen Anstieg durch das unwirtliche Schotterfeld, direkt hinter der Station Sonnalpin, machten wir eine große Pause und formierten uns zu kleinen Teams, da es nun galt, Sicherheitsabstände einzurichten, um die Gefahr durch Steinschlag zu minimieren und auch besser taktisch agieren zu können. Und dann ging es los. Rauf zum Schneefernerhaus durch das Geröllfeld und rein in den Steig bis zum Münchner Haus und dem Gewusel am Gipfel. Was vor ein paar Tagen noch zu einer Tortur für unseren höhenängstlichen Gipfelaspiranten geworden wäre, ließ sich nun mit der in den vergangenen Tagen gewonnen Routine und dem Selbstbewusstsein der Gruppe gut bewerkstelligen. So waren wir am Ziel vielleicht etwas müde, vor allem jedoch überaus glücklich und stolz, die Zugspitze gemeinsam als Gruppe und aus eigener Kraft erreicht zu haben. Die Zugspitze war für uns als Familiengruppe ein großes Ziel. Der Erfolg dieser Woche hat uns gezeigt, dass man in einem Team vieles erreichen kann. Und so schauen wir alle vollen Stolzes zurück auf eine tolle Woche und warten schon jetzt sehnsüchtig auf neue Herausforderungen im Jahr 2016.

Am Mittwoch hieß es dann erst mal wieder an ­Höhe abzugeben und so stiegen wir ab ins Reintal, dann wieder leicht hoch zur Reintalangerhütte (1.369 m) und dem Ursprung der Partnach, einem eiskalten Gebirgsbach. Die Hütte liegt wunderschön, daran konnte auch das Gewitter, das uns auf den letzten zwanzig Minuten vor der Hütte erwischte, nichts ändern und die härtesten unter uns, vor allem die Kinder, genossen es, nach dem Abendessen noch einen Staudamm in der Partnach zu bauen. Was wir am Vortag an Höhe verloren hatten, konnten wir so natürlich nicht auf unserem Zettel stehen lassen und so stiegen wir am Donnerstag wieder an zur Knorrhütte (2.052 m). An der Knorrhütte angekommen, machte sich zum ersten Mal in der Gruppe Ernüchterung breit, als wir sahen, wie beengt unsere Lager waren. Verwöhnt von einem großen Mannschaftslager im Schachenhaus und gemütlichen Mehrbett-Zimmern in der Reintalangerhütte, standen wir nun vor zwei winzigen Räumen mit Betten über drei Etagen. Auch dies ließ sich auf Grund des großzügigen Flurs vor dem 12er- bzw. 7er-Lager zu unserer positiven Überraschung recht gut meistern. Inspiriert durch die Kletterpassagen und Herausforderungen auf dem Weg zur Meilerhütte, nutzten wir den Nachmittag zu einem kleinen Training an einem kleinen, leichten Kletterfelsen zur Stärkung des Selbstbewusstseins und Vertrauens in unser mitgeführtes Not-Equipment.

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Wir waren am Ziel etwas müde, vor allem jedoch überaus glücklich und stolz

Text: Carsten Schmidt Fotos: Martin Gehring (20 r.), Carsten Schmidt (21 r.), ­Daniela Schmidt-Schmäling (20 l.), Klaus Wöldecke (21 l.)

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Radfahrer schieben hier besser: Wegstück der Via Claudia mit alten Wagenspuren

Stauseeopfer: halb versunkener Kirchturm von Graun

Von Deutschland nach Italien Mit dem Fahrrad auf der Via Claudia

Manchmal lohnt es sich, neue Wege zu beradeln

„Was? Alpenüberquerung? Einfach so, wo ihr sonst noch nie länger mit dem Rad unterwegs wart?“ Tanja, meine Frau, zweifelte doch ein wenig an unserer Idee, als ich ihr stolz von meinem Vorhaben erzählte, mit meinen Freunden Dyrk und Christoph auf der Via Claudia Augusta von Deutschland nach Italien zu radeln. Oder, um es mit ihren Worten zu sagen: „Ihr seid doch total bescheuert.“ Natürlich lag sie in einem Punkt richtig: Unsere Tourenraderfahrung war nicht gerade üppig. Wir zählten bislang eher zur reinen Wanderfraktion. Doch manchmal lohnt es sich, neue Wege zu begehen, beziehungsweise zu beradeln, wie wir auf unserer zehntägigen Reise erfahren durften: Die Via Claudia Augusta ermöglicht es auch normalen Radlern, die Alpen zu überqueren, dabei kulturelle Highlights zu erleben und wunderschöne Regionen zu entdecken. Nicht umsonst listet der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) die Via Claudia hinter dem Donauradweg als zweitbeliebtesten Radweg im Ausland auf. Die Strecke verläuft durch Deutschland, Österreich, ein Stückchen Schweiz und Italien. Offizieller Beginn ist in Donauwörth. Über Augsburg und Füssen führt sie zur österreichischen Grenze. Hier geht es dann richtig in die Alpen hinein, Richtung Reutte.

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Die Via verläuft hier durch die Tiroler Zugspitzarena und erreicht schließlich den Fernpass. Hinter Imst führt sie nach Nauders und von dort über den Reschenpass ins sonnige Südtirol. Durch den lieblichen Vinschgau und über Meran geht es dann nach Bozen und Trient in das „echte“ Italien. Eine Variante führt ab dort nach Venedig, eine andere nach Ostiglia. Insgesamt sind das rund 700 km Fahrweg für eine Strecke; in der Literatur werden dafür in der Regel 14 Tage Fahrzeit angegeben. Insgesamt hängt die Dauer natürlich davon ab, wie der eigene Trainingszustand ist, und wieviel Zeit für Besichtigungen benötigt wird. Einigermaßen trainierte Radler sollten 70 km pro Tag schaffen, Kulturinteressierte sollten lieber 30 bis 40 km veranschlagen. Da wir nur zehn Tage Urlaub hatten, entschieden wir uns für das Herzstück, der Tour von Augsburg nach Trient. Wir wollten unsere erste Fahrradreise ja auch genießen. Schließlich gibt es auf der Tour so einiges zu entdecken, immerhin reichen die Anfänge der Straße in die Zeit von Kaiser Augustus bis ins Jahr 15 vor Christus zurück. Damals befahl der Imperator, das Reich nördlich der Alpen zu vergrößern. Eine funktionierende Nachschubroute war dabei natürlich für das Militär essentiell. Und so begann die römische Abteilung Straßenbau, eine solide Straße

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Tiroler Tunnelblick in Richtung Reschenpass

Sie haben ihr Ziel erreicht: Neptunbrunnen in Trient

über die Alpen anzulegen. Das ehrgeizige Projekt hatte weitreichende Folgen: Die Römer brachten nicht nur ihre Soldaten, sondern auch ihre Waren, Kultur und Lebensweise nach Süddeutschland und damit nach Nordeuropa. Heute bereiten zahlreiche Museen, Ausgrabungsstätten und Infotafeln entlang der Tour das römische Erbe anschaulich auf. Es gibt sogar noch einige Stücke der Originaltrasse zu bewundern. Viele kulturelle Highlights haben wir auf unserer Tour allerdings nicht angeschaut. An so mancher Ausgrabung rauschten wir einfach vorbei. Daran waren wir natürlich selbst schuld, wir hätten ja auch anhalten und absteigen können. Aber wer einmal Fahrt aufgenommen hat, der bremst eben nicht gerne. Da habe ich das Wandern entschleunigender erlebt.

rund 6 km bewältigen. Für einigermaßen trainierte Menschen ist das kein Problem. Schwierig für mich: Angesichts der starken Steigung ließ sich die Sitzposition auf dem Rad kaum ändern. Mein Hinterteil schrie aber nach Entlastung. Spätestens da begriff ich, warum gepolsterte Fahrradhosen Sinn machen. Schade, dass ich meine anfänglich verschmähte Spezialhose ganz unten in der Gepäcktasche verstaut hatte. Reichlich erschöpft kamen wir abends in dem kleinen Ort Nauders an, wo wir nach heißer Dusche und dem Verzehr einer leckeren Mahlzeit neue Kräfte sammelten. Herausfordernd waren auch die Fahrten bergab, besonders hinter dem Fernpass. Hier ging es über Waldboden, Wurzeln und felsige Passagen mitunter steil nach unten. Mit einem Mountainbike wäre die Strecke sicher kein Problem gewesen. Mit unseren klassischen Tourenrädern war es vor allem auf nassen Wurzeln sehr glitschig. Schon bald erschien es zumindest mir ratsam, den Begriff „Radwandern“ lieber im Wortsinn zu interpretieren: Wer sein Rad liebt, der schiebt.

Besondere Herausforderungen der Tour waren sicher die Pässe: Zunächst der Fernpass in den Tiroler Alpen und dann der Reschenpass an der Grenze zu Südtirol. Wobei der Begriff „Gebirgspass“ uns etwas in die Irre leitete: Normale Tourengeher wie wir verbanden damit eher einen kleinen Pfad, der sich steil empor schlängelt und irgendwann über Schneefelder und vereiste Passagen am höchsten Punkt auf der anderen Seite wieder ebenso ambitioniert an gesicherten Stahlseilen nach unten führt. Verglichen mit unseren Vorstellungen waren die beiden Pässe auf der Via Claudia Spazierwege, oder besser, Radpromenaden – allerdings solche, die konditionell sehr anspruchsvoll sind, weil es über lange Strecken ordentlich bergan geht. Konditioneller Höhepunkt der Tour war für uns die Passage von der Ortschaft Martina – die Via berührt hier kurz Schweizer Gebiet – Richtung Norbertshöhe, kurz vor dem Reschenpass. Hier sind elf steile Kehren und gut 400 Hm auf einer Länge von

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Hinter dem Fernpass ging es über Waldboden, Wurzeln und felsige Passagen

Das Ambiente entschädigte aber für die Mühen. Immer wieder tauchten schroffe Bergzüge hinter sattgrünen Blättern auf. Und am Wegesrand gab es spannende Details zu entdecken. Zum Beispiel die Rillen von Wagenrädern, die sich im Laufe von Jahrhunderten in das Steinpflaster der Via Claudia Augusta gefräst haben. Wer wohl schon alles hier auf dieser Passage seinen Weg in den Süden gesucht hatte? Bestimmt waren auch Reisende aus meiner jetzigen Heimatstadt Colonia Claudia Ara Agrippinensium darunter – heute bekannt als Köln. Wichtig zu wissen: Wer sich die Pässe aus eigener Kraft nicht zutraut, kann auch auf Bus­shuttles

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Fahrvergnügen: Radweg durch das Etschtal

Wer auf den Bus setzt, verpasst wunderschöne ­Natureindrücke

Anmerkung der Redaktion: Das Wandernetz von

setzen, die über alle Pässe angeboten werden. Diese transportieren natürlich nicht nur die Fahrer, sondern auch ihre Räder. In der Regel müssen sich Erstgenannte einen Tag vorher beim jeweiligen Busunternehmen anmelden. Zwischen Landeck und Nauders fährt sogar ein öffentlicher Postbus über den Reschenpass, bei dem der Transport der Räder automatisch im normalen Bustarif enthalten ist. Doch auch hier gilt: Die Reservierung am Vortag ist zwingend. Wer auf den Bus setzt, verpasst allerdings wunderschöne Natureindrücke. Generell sind die Wege und Beschilderungen auf der Via Claudia Augusta in einem sehr guten Zustand. Das gilt auch für die gesamte touristische Infrastruktur. Im Unterschied zu einer klassischen Hüttentour habe ich die Verpflegung und Unterkünfte auf der Tour sowieso als große Pluspunkte empfunden. Nichts gegen Speckknödel und Matratzenlager in Dauerschleife, es ist allerdings äußerst angenehm nach einem anstrengenden Tourentag in ein bequemes Federbett zu fallen, nachdem man in einem gemütlichen Gasthof à la carte speisen konnte. Im Gegensatz zu Bergwanderern sind Radler eben nicht auf mitunter überlaufene Hütten angewiesen, sondern haben in den Tälern mehr oder weniger die freie Auswahl. Sollte die Wunschunterkunft einmal belegt sein, profitieren Radfahrer sowieso davon, dass sie durch ihr Fortbewegungsmittel recht flexibel sind. Im nächsten Dorf ist eigentlich immer etwas frei. Daher ist es nicht nötig, die Unterkünfte lange im Voraus zu buchen, was ohnehin die Tourengestaltung recht unflexibel machen würde.

Serfaus ist durch drei Wege mit dem Wanderweg „Via Claudia“ verbunden.

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Hinter Nauders ist es für Via Claudia-Radler nicht mehr weit bis zur italienischen Grenze am Reschenpass. Wer bis hierher gekommen ist, hat den

Blick auf den Kalterer See in Südtirol

Wind im Rücken: Auf einem bequem ausgebauten Radweg geht es am Reschensee mit seinem berühmten halb versunkenen Kirchturm vorbei, immer bergab in den lieblichen Vinschgau. Weit ist es dann nicht mehr bis zum Kalterer See, der mit Palmen, Blüten und Weinreben ein schon deutlich mediterranes Ambiente bietet. Dieser Eindruck verstärkte sich für uns noch bei der gemütlichen Fahrt durch das Etschtal Richtung Trient. Hier sieht es schon aus wie in der Toskana. Bis dorthin haben wir es aber auf unserer Tour nicht mehr geschafft. Nach rund 500 km stellten wir unsere Räder auf Trients Domplatz ab. Bevor wir aber den Abschluss der Tour auf den Stufen des barocken Neptunbrunnens feierten, rief ich noch schnell meine Frau an: „Schatz, wir haben´s geschafft, die Tour war absolut nicht bescheuert.“ Text und Fotos: Holger Nacken

Buchtipp Alpenradler: Auf der Via Claudia Augusta von Deutschland nach Italien (Holger Nacken, broschiert, 128 S., Verlag: traveldiary) Kettensägen im Auenland, Ärzte mit Sex-Verletzungen und Schätze, die nicht die Römer versteckt haben: Spannende und unterhaltsame Geschichten von der Via Claudia hat Holger Nacken in Buchform veröffentlicht. Der ausführliche Touren-Bericht ist amüsant geschrieben und macht Lust, selber die Reise anzutreten. Praktische Reisetipps runden das Buch ab. Es ist ab März im Buchhandel oder unter www.alpen-radler.de erhältlich.

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Veranstaltungen

Einladung zur Kölner Bergwoche 2016 Im Juli 2014 wurde die erste Kölner Bergwoche auf dem Kölner Haus veranstaltet. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer, die nicht nur vom Kölner Haus und der Umgebung, sondern auch von den Generationen übergreifenden Aktivitäten und der Gruppendynamik begeistert waren, geben den Anstoß, auch in 2016 eine Kölner Bergwoche zu veranstalten. Wir laden unsere Mitglieder herzlich ein, das im Sommer 2013 modernisierte Kölner Hauses bei der Kölner Bergwoche vom 16. bis 23. Juli kennen zu lernen. Es liegt oberhalb von Serfaus in Tirol, auf einer Höhe von 1.965 Metern, inmitten der Almenlandschaft Komperdell. Die Kölner Bergwoche bietet Ihnen kostenlose Wander- und Bergtouren, die von erfahrenen Tourenleitern/innen geführt werden. Sie sind vorgesehen auch für Familien mit Kindern ab zwei Jahren und alle, die sich begeistern lassen. Die Touren werden in unterschiedlichen Schwierigkeiten und je nach den Interessen angeboten. So sind u.a. Naturerlebniswanderungen für Kinder und Erwachsene sowie Wanderungen auf alten Schmugglerpfaden geplant. Erste Erfahrungen im Klettersteiggehen können im Klettergarten Furglersee gewonnen werden. Vom Kölner Haus sind interessante und abwechslungsreiche Wanderziele zu erreichen. Beispiele sind der Hausberg Furgler als 3.000er, bewirtschaftete Almen, Bergseen, unsere Hexenseehütte sowie ein schöner Abenteuerspielplatz in unmittelbarer Hüttennähe. Zu dieser Zeit sind die meisten Alpenblumen auf dem Höhepunkt ihrer Blüte.

Die konkrete Tourenplanung ist abhängig von der Zusammensetzung und den Interessen der Teilnehmenden sowie den Wetterbedingungen und wird täglich vor Ort vorgenommen. Wenn gewünscht, kann auch eine Übernachtung auf der Hexenseehütte auf 2.588 Metern Höhe mit eingebaut werden. Wenn Sie interessiert sind, dann kommen Sie zum Informations­abend am 8. April 2016 um 19 Uhr in die ­Geschäftsstelle. Kosten für Unterkunft und Verpflegung werden direkt beim Kölner Haus bezahlt. Die Halbpensionspreise und einiges mehr finden Sie auf www.koelner-haus.at. In den Preisen eingeschlossen ist die Super-Sommer-Card, die u.a. die freie Benutzung aller Seilbahnen in Fiss, Ladis und Serfaus beinhaltet. Darüber hinaus gibt es eine Ermäßigung von 3 Euro pro Tag bei Buchung von mindestens sieben Übernachtungen. Anreise mit der Bahn: Von Köln nach Landeck in ca. acht Stunden (ICE+EC). Von Landeck wird ein eigener Shuttle-Service über einen Kleinbus angeboten (Kosten wie Linienbus). Von Serfaus geht es mit der Seilbahn hinauf zum Kölner Haus. Weitere Informationen erhalten Sie bei Ulrich Ehlen, 0177 4277521 oder ulrich.ehlen@dav-koeln.de. Anmeldungen sind nur über das Online-Formular bei der Veranstaltung auf unserer Webseite möglich. Anmeldeschluss ist der 31.05.16. > Kalle Kubatschka

Der Ablauf: Anreise und Eröffnungsabend am Samstag, 16. Juli, von Sonntag bis Freitag Wander- und Bergtouren, Rückreise am Samstag, 23. Juli.

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Das Jahr 2015

Jahresberichte 2015

Referat für Ausbildung Wir haben viele Neuzugänge im Bereich Ausbildung zu verzeichnen und ich bedanke mich herzlichst bei allen, die uns tatkräftig unterstützt haben. Es gehört jede Menge Engagement und Einsatz der persönlichen Freizeit dazu. Ebenfalls freue ich mich, die neue Gruppe vorzustellen, die aus unserem Referat hervorgeht und engagierten Bergsteigern die Möglichkeit gibt, sich selbst in schwierigeren Routen zu entfalten. In Kooperation mit uns können hier interessierte, ambitionierte Bergsteiger gefördert werden, um selbst eine Ausbildung zu machen und später zu geben. Interessierte wenden sich bitte an Stephan Fieth (Leiter der Gruppe engagiertes Bergsteigen, Trainer B Hochtouren und Fachübungsleiter Skibergsteigen). Ein immer wiederkehrendes Problem ist das nicht ausreichende Kursangebot. Hier ist das ehrenamtliche Engagement gefragt. Wer Interesse an dieser anspruchsvollen Aufgabe als Ausbilder hat, kann sich bei mir informieren. Besonders suchen wir nach Ausbildern im Bereich Alpinklettern, Bergsteigen/Klettersteige. Häufig werden Kurse gebucht und nach kurzer Zeit wieder abgesagt oder gar nicht erst abgesagt. Mitglieder, die gerne teilnehmen wollen, werden so ausgebootet. Mein Appell an alle: Meldet euch doch bitte nur an, wenn ihr wisst, dass ihr sicher an dem Kurs teilnehmen wollt. Das Ausbildungsreferat verfügt über 22 Trainer für Bergsteigen, 3 Trainer Alpinklettern, 7 Trainer für Skibergsteigen, 13 Trainer für Hochtouren (hiervon 3 i. A.), 5 für Skihochtouren, 5 Trainer für Skilauf, 7 Mountainbike (hiervon 1 i. A.), 44 Trainer im Klettersport. Es gibt 24 aktive ausgebildete Wanderleiter in den Gruppen und insgesamt 16 Familiengruppenleiter. Die Ausbilder und Trainer sind sowohl im Ausbildungsreferat, im Referat Leistungssport als auch in den Gruppen tätig. Die Ausbilder decken teilweise mehrere Fachbereiche ab. Es wurden ca. 75 praktische Ausbildungskurse angeboten. Weiterhin gab es ca. 10 Theorie-Veranstaltungen. Ich danke den vielen ehrenamtlichen Fachübungsleitern und Trainern für ihr außergewöhnlich hohes Engagement. > Kirsti Schareina

Referat Gruppen Alpinistengruppe Mit insgesamt 104 Programmpunkten und mehr als 700 Teilnehmern hatte die Alpinistengruppe wieder ein interessantes und abwechslungsreiches Angebot. Die meisten Veranstaltungen konnten durchgeführt werden. Unter Leitung des Gruppenreferats haben wir die Angebote der Gruppen neu strukturiert, so dass zukünftig der alpine Charakter der Gruppe verdeutlicht

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wird. Ergänzend hierzu konnten wir Stephan Fieth als Tourenwart für Eis- und Hochtouren gewinnen. Das Angebot an Gemeinschaftstouren im höheren Schwierigkeitsgrad konnte deutlich gesteigert werden. Von den 19 angebotenen Touren konnten 10 durchgeführt werden, teilweise mit nur wenigen Teilnehmern. So wurden z.B. Eisklettern für Fortgeschrittene, eine Winterbegehung des Jubiläumsgrates, alpines Klettern und anspruchsvolle Hochtouren durchgeführt. Weitere Höhepunkte waren eine Exkursion im Kaukasus und ein Lodge Trekking in Nepal, Hüttentouren in Osttirol und der Venedigergruppe sowie eine alpine Wanderwoche im Villgratental. Einen Schwerpunkt bildeten wieder die Tageswanderungen in der näheren Umgebung mit insgesamt 79 Angeboten. Das Spektrum reichte von einfachen Wanderungen ab 15 km Länge bis hin zu anspruchsvollen und langen Touren zur Vorbereitung auf alpine Unternehmungen und zur Steigerung der Kondition. Höhepunkt war eine Tagestour über 70 km, bei der die 4 Teilnehmer zusammen mit dem Tourenleiter Jens Schumann in 15 Stunden 2.400 Hm überwunden haben. Insgesamt wurden bei den Tagestouren ca. 1.200 km und mehr als 43.000 Hm zurückgelegt. Die durchgeführten Veranstaltungen waren gut bis sehr gut besucht. Es gab zwei Multivisions-Vorträge in der Geschäftsstelle, in denen Mitglieder der Sektion von ihren Abenteuern in den Bergen und fernen Ländern berichteten. Es sind noch der Brauhaus- und der Glühweinabend zu erwähnen, denn auch die Gemütlichkeit hat bei uns ihren festen Platz. Ich möchte mich bei all denen bedanken, die mit sehr viel Aufwand und Engagement solche tollen Veranstaltungen organisiert und möglich gemacht haben. > Bernd Kästner Familiengruppen Sechs Gruppen, gestaffelt nach dem Alter der Kinder und der Familienklettertreff, haben wieder ein breites Angebot für Familien gestaltet. Seit dem Herbst befindet sich eine neue Gruppe, „Steinböcke“ für Kinder bis 3 Jahre im Aufbau. Nachdem Ulrich Michel und Martin Gehring die Ausbildung zum Kletterbetreuer abgeschlossen haben, haben sie den Familienklettertreff neu konzipiert. Hier klettern seit dem Sommer monatlich ca. 5–10 Kinder und Erwachsene. Im Mittelpunkt stehen die regelmäßigen gemeinsamen Tageswanderungen rund um Köln, wobei die Gruppen mit den jüngeren Kindern besonders aktiv sind. Die „Salamander“ (2–6 Jahre), „Alpinis“ (6–9 Jahre) und „Adler“ (6–10 Jahre) haben monatlich eine Wanderung im Kölner Umland unternommen. Die Gruppen mit den älteren Kindern und Jugendlichen, die „flinken Wiesel“ (9–14 Jahre), „Trolle“ (11–15 Jahre) und „Gämsen“ (ab 14 Jahre) genießen, dass die Touren mit dem Älterwerden der Kinder länger und vielseitiger werden. Sehr beliebt sind weiterhin Wochenend-Ausflüge in die Umgebung, sei es in unsere Kölner Eifelhütte oder zum Beispiel in die Luxemburgische Schweiz.

Auch alpinistisch waren die Familiengruppen aktiv: Die „Alpinis“ haben eine schöne Zeit auf der Erfurter Hütte im Rofangebirge verbracht; die „Trolle“ durchquerten das Wettersteingebirge in sechs Tagen und vollbrachten die seilbahnfreie Besteigung der Zugspitze. Beim Auftritt des DAV beim Weltkindertag kamen die Toprope-Baumkletter-Routen sehr gut an, ebenso beim Tag der Begegnung des LVR im Rheinpark. Drei Familiengruppenleiter/innen haben an der bei Familien sehr beliebten „Kölner Bergwoche“ mitgewirkt. Karsten und Dorit Rohde („Salamander“) wurden als Familiengruppenleiter/in ausgebildet, so dass derzeit 13 Familiengruppenleiter/innen aktiv sind. Regelmäßige (Pflicht-) Fortbildungen durch den Bundesverband, ein reger Austausch in der Sektion und im Landesverband sowie die alle drei Jahre stattfindende Fachtagung Familienbergsteigen sorgen für ein hohes Qualitätsniveau unserer Familienarbeit. > Klaus Wöldecke / Dr. Renate Jaritz Frauen-Bergsport-Gruppe Unsere Gruppe geht nun in ihr fünftes Jahr. Schwerpunkt ist das Klettern. Der wöchentliche Klettertreff in der Frechener Halle ist sehr gut besucht und es konnten neue Frauen nach Sicherheitseinweisung und Kurs mitklettern. Von Veronika Schmied wurden Termine mit speziellem Techniktraining und Bouldern angeboten. Eine Kletterfahrt fand unter der Leitung von Sabine Lipka in Mayen statt. Sabine führte auch die 3-Tages-Wanderung über den Lieserpfad. Unsere Alpine Vorbereitung mit Sonnenaufgangstour und Klettern haben wir in Nideggen veranstaltet. Im Rahmen des Ausbildungsprogramms fand ein Grundkurs Bergsteigen mit dem Schwerpunkt Klettersteige in den Lienzer Dolomiten statt. Diesmal war das Wetter prima und es konnten einige schöne Klettersteige rund um die Karlsbader Hütte begangen werden. > Johanna Brings Handicap-Klettergruppe Auch im 3. Jahr nach ihrer Gründung lassen das Interesse und der Zulauf zu unserer Gruppe kaum nach, so dass wir bei unseren monatlichen Klettertreffs in der Kletterhalle Canyon immer mit 25 bis zu über 30 Aktiven antreten. Wir haben mit der Gruppe integrativ wieder ein wunderschönes Gruppen-Wochenende auf der Aachener Hütte im Blens verbracht. Highlights hierbei waren eine Naturführung durch den “Wilden Kermeter“, eine Nachtwanderung mit Fledermäusen und Glühwürmchen sowie ein Grillabend am Lagerfeuer. Wir haben einen ersten Outdoor Kletterversuch im Sauerland unternommen, mit der positiven Erfahrung, auch zukünftig für uns geeignete Klettergebiete zu suchen. Weitere Aktivitäten waren die aktive Teilnahme am Tag der Begegnung und dem Kölner AlpinTag. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln waren wir Bestandteil einiger kleiner Studien über die Auswirkungen des Kletterns mit Handicap. Ebenfalls haben wir bei der Gründung der Handicap-

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Das Jahr 2015

Klettergruppe Siegen, initiiert von der Celenus Rehaklinik Hilchenbach und der DAV-Sektion Siegen, mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Es fand wieder ein Weihnachtstreffen mit der Gruppe integrativ statt. Es wurden ein paar Videos über unsere Gruppe gedreht, die wir in unserem YouTube Channel veröffentlicht haben. Wir bedanken uns ganz herzlich für den selbstlosen Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer, ohne die diese Projekte nicht möglich wären. > Falko Nettekoven integrativ Wir haben sechs Touren angeboten. Mit Naturführern wurde das Auengebiet in der Urdenbacher Kämpe und der Wald rund um die Diepeschrather Mühle erkundet. Wir wanderten in der Eifel von Obermaubach nach Zerkall und von Heimbach nach Hausen mit anschließendem Grillen. Wir fuhren für ein Wochenende in die Eifel auf die Aachener Hütte. Dort machten wir eine sehr interessante Entdeckungstour durch den Wilden Kermeter und haben den barrierefreien Weg ausgetestet. Das Jahr ließen wir mit unserem Abschlusstreffen bei Kaffee und Keksen ausklingen. > Svenja Nettekoven Klettergruppe Das Jahr begann mit Fahrten in die Kletterhallen Wuppertal und Dortmund. Einige Seilschaften der Klettergruppe nahmen Anfang März in der Kletterhalle Canyon am Klettermarathon teil. Am zweiten MärzWochenende war das Wetter am Samstag in Scharpenbeul an der Listertalsperre zumindest anfangs noch gut, während der Sonntag

im Bochumer Bruch ganz abgesagt werden musste. In der Woche danach gab es samstags eine Absage durch Regen. Dafür haben wir am Sonntag in Gerolstein viel Spaß gehabt. Es war etwas kalt aber gelegentlich sonnig. Die Belgienfahrt von Holger, schon Tradition im März, fiel aus, ebenso das lange Wochenende zum 1 Mai. Durch die Verschiebung wurden an einem Wochenende gleich 3 Fahrten angeboten: Die Wochenfahrt von Holger nach Arco, dort standen allerdings die Teilnehmer schon lange fest, für 4 Tage nach Luxemburg und die Fahrt ins Frankenjura. Dass alle 3 Fahrten ausgebucht waren, zeigt mal wieder, wie groß der Bedarf an diesen Touren ist. Es gab Tagesfahrten nach Elberskamp und Ettringen, ebenso eins unserer Höhepunkte: Die Osterfahrt nach Südfrankreich. Unsere beiden „Klettertreff-‚T‘-Trainer“, Marc und Marcel, hatten sich zusammengeschlossen und so konnte auch die große Teilnehmerzahl bewältigt werden. Im Sommer gab es Touren mit kleiner Teilnehmerzahl in die Alpen, auf die Steinseehütte, Blaueishütte und an den Wilden Kaiser. Alle drei Fahrten litten etwas unter unbeständigem Wetter. Es gab Herbstfahrten nach Siurana in Spanien und Arco in Italien. Siurana ist ein tolles Sportklettergebiet meist im gehobenen Schwierigkeitsgrad, aber bei der riesigen Auswahl war für jeden was dabei. Während Arco, als Klettermekka, von Sportklettergebieten für Anfänger und Profis und alpinen Mehrseillängen alles bietet, was das Kletterherz begehrt. Ganz unfallfrei ging es dieses Jahr leider nicht aus, es haben sich beim Bouldern ein paar Leute teilweise schwer verletzt.

Die Sektionsjugend Es gab einige strukturelle Änderungen in der Jugend I (8–12 Jahre). Einige Jugendleiter verließen die Gruppe und machten Platz für den Nachwuchs in unserem Team. Die Gruppenabende wurden neu strukturiert und finden nun an jedem zweiten Mittwoch statt. Im Durchschnitt besuchten 40 Kinder und Jugendliche die vier Jugendgruppen mit einem Schnitt von 10–12 Teilnehmern bei den Gruppenabenden und Fahrten. Die Jugend teilt sich in drei Gruppen, gestaffelt nach dem Alter der Teilnehmer, auf. Sie stehen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von 7 bis 27 Jahren offen. Die Gruppen treffen sich regelmäßig alle ein bis zwei Wochen zu Gruppenabenden und unternehmen diverse Fahrten über Wochenenden und in den Ferien. Zusätzlich gibt es die Jugendklettergruppe für Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren, die ihren Schwerpunkt auf das Sportklettern legen. Sie trifft sich wöchentlich zum Klettertraining in Kletterhallen und unternimmt Wochenendfahrten in Klettergebiete im Freien. Neben den vielfältigen Themen der Gruppenabende zur Stärkung des Gruppenzusammenhalts und der alpinen und sozialen

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Fähigkeiten der Mitglieder, waren besonders einige Fahrten Highlights. Mit anderen DAVJugendgruppen aus NRW wurde ein großes Pfingstzeltlager veranstaltet. Die Jugend II fuhr in den Sommerferien auf die Gauenhütte im Montafon, Österreich. Die Jugend III traf sich zu Wochenendfahrten in den Harz und das Frankenjura. Die Jugendleiter der Sektion haben ihre Fähigkeiten auf zahlreichen Fortbildungen weiterentwickelt. Unter anderem wurden die Fortbildungen „Hochtouren“, „Schneeschuh, Lawinen, Iglubau“ und „Nadel, Bohrhaken und Bügeleisen“ besucht. Drei Mitarbeiter haben die Jugendleiter Grundausbildung erfolgreich bestanden. Bei einem Team-Wochenende haben die Jugendleiter und Mitarbeiter einige alpine und führungstechnische Themen besprochen und ihre Kenntnisse vertieft. Ich danke allen Jugendleitern, Mitarbeitern, Helfern, Kindern und Jugendlichen für ihr außerordentliches Engagement und die rege Teilnahme an den Angeboten der Kölner Alpenvereinsjugend und freue mich auf ein ebenso erfolgreiches und interessantes Jahr 2016. > Mirko Nettekoven

Aus Sicherheitsgründen sei nochmals darauf hingewiesen, dass mit Halbautomaten gesichert werden sollte. > Udo Sauer Mountainbikegruppe Mit 116 Veranstaltungen war unser Programm nicht nur sehr abwechslungsreich, sondern auch das umfangreichste seit der Gründung der MTB Gruppe vor fünf Jahren. 77 Veranstaltungen waren Tagestouren, von denen 40 im sehr beliebten mittleren Schwierigkeitsgrad lagen. 23 leichte Touren boten Einsteigern die Möglichkeit, die Gruppe kennenzulernen, während die 14 schweren Touren dann eher für Fortgeschrittene interessant waren. Im Schnitt waren auf einer Tour acht Teilnehmer unterwegs, was einer durchschnittlichen Auslastung von 90 % entspricht. 20 Feierabend­ runden, die in der Sommerzeit unter der Woche als lockere Trainingseinheit im Kölner Stadtgebiet gefahren wurden, haben mittlerweile ihren festen Platz in unserem Programm. Die Höhepunkte waren die Wochenendtouren in der Pfalz und in Blens und vier längere Fahrten von jeweils einer Woche nach Berchtesgaden und Südfrankreich. Die Bike&Hike Tour im Berchtesgadener Land war eine Gebietsdurchquerung, angereichert mit einer guten Portion Bergsteigerei und entsprechend attraktiven Gipfeln. Ein Tourenformat, das man außerhalb des Alpenvereins wahrscheinlich nur schwer finden wird. Neu waren auch die Bike Camps in Südfrankreich. Von einem festen Quartier wurden, mit der Reichweite von Sektionsbus und Bikes, die Höhepunkte der jeweiligen Region erkundet. Die Woche auf dem Chemin du Soleil führte dann wieder als klassische Etappentour von Livron sur Drome über Gap nach Sisteron. Abgerundet wurde das Programm durch sechs Kurse für das Ausbildungsreferat und fünf Workshops zu sehr unterschiedlichen Themen, wie Tourenplanung am PC oder Reparaturen rund um das Bike. Wie in allen Jahren zuvor waren wir ganzjährig an fast jedem Wochenende unterwegs. So ein dichtes Programm ist ohne das Engagement unserer Tourenleiter und die Unterstützung aus der Sektion nicht möglich. Ein dickes Dankeschön an alle, die daran mitgewirkt haben! > Stefan Müller und Thomas Mundt Sportgruppe Jeden Dienstag von 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr treffen wir uns im Rheinenergie-Stadion. Unser Training beginnt mit einem 30-minütigem Aufwärmprogramm, das leichte Koordina­ tionsübungen mit Aerobic beinhaltet. Untermalt wird das Ganze mit flotter Musik. Dann geht es auf die Matten, wo wir Übungen für die gesamte Muskulatur durchführen. Unsere Trainerin Martina ermuntert, korrigiert und motiviert. Zum Schluss werden die beanspruchten Körperpartien gedehnt und anschließend entspannen wir uns zu sanfter Musik. Neben den sportlichen pflegen wir auch andere Aktivitäten, wie z.B. unser alljährliche Neujahrsfeier, Stammtisch und mindestens eine Wanderung.

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Das Jahr 2015

Vielleicht habe ich euer Interesse und eure Lust am Mitmachen geweckt? Kommt einfach einmal vorbei. Bitte Gymnastikmatte und gute Laune mitbringen. > Josef Nagel Tourengruppe Für die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an unseren Tourenwochen war 2015 ein gutes Bergjahr. Alle kehrten gesund und mit vielen schönen Eindrücken zurück. Es ging traditionell zum Jahresanfang zum Skifahren (mit oder ohne Familien) zum Kölner Haus, zum Wandern in die Luxemburger Ardennen und an den Tegernsee, zum Bergwandern ins Karwendel, ins Rätikon und in die Silvretta. Traumpfade auf dem Meraner Höhenweg, auf dem Karnischen Höhenweg und in der Brenta wurden beschritten. Einige Wanderleiter boten Touren im Rahmen der Kölner Bergwoche auf dem Kölner Haus an. Die Höhepunkte waren sicherlich in diesem Jahr die beiden ambitionierten Klettersteigtouren im Dachsteingebiet/Steiermark und in der Schiara vs. Pala, der Wettergott war auch hier gnädig. Zwischen den Wochentouren fanden zum gemeinsamen Kennenlernen und zur Vorbereitung der Teilnehmer und Tourenleiter zahlreiche, zum Teil sehr gut besuchte Tageswanderungen in unserer näheren Heimat (Eifel, Hohes Venn, Rhein und Mosel) statt. Einige wenige mussten leider aus gesundheitlichen oder beruflichen Gründen abgesagt werden. Im Sommer wurde das Profil der Tourengruppe neu erarbeitet, das 2016 zum Tragen kommt. Um kurzfristig in einem Newsletter auf neue Veranstaltungen oder Änderungen aufmerksam zu machen, wurde eine Mailingliste auf der Homepage eingerichtet und sehr gut angenommen. Einige unserer älteren Wanderleiter werden aus gesundheitlichen Gründen keine Touren mehr anbieten. Ihnen herzlichen Dank für die geleistete Arbeit und die vielen schönen Touren. Danke sagen möchte ich den Tourenleitern und Helfern, die auch in diesem Jahr für ein tolles und spannendes Tourenprogramm gesorgt haben. > Peter Hommens Wandergruppe Die Wandergruppe hat viele schöne Wan­ derungen unternommen: Insgesamt 50 Tageswanderungen in der Eifel, im Ahrtal, im Bergischen, im Siebengebirge und an den Rhein- und Sieghöhen. Nur eine Veranstaltung musste krankheitsbedingt kurzfristig abgesagt werden. Dank des anhaltend großen Engagements der Tourenleiter konnte in anderen Einzelfällen schnell Ersatz gefunden werden. Wir wanderten zwischen 14 und 28 km und bewältigten dabei bis zu 900 Höhenmeter. Die Wanderbegeisterung ist weiter ungebrochen. Bei einzelnen Tagestouren nahmen mehr als 40 Personen teil. Besonders freuen wir uns über die vielen Gastteilnehmer, die das Angebot der „Schnupperwanderungen“ nutzten. Die meisten der 70 Gäste waren begeistert und entschieden sich für eine Mitgliedschaft in unserer Sektion.

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Die meisten Wanderungen endeten mit einer gemütlichen Schlusseinkehr, die sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern großer Beliebtheit erfreut. Traditionell organisierte unser Tourenleiter Martin Weyer wieder die beliebte Jahresabschlusswanderung am 1. Advent zur Kölner Eifelhütte. Tatkräftig unterstützt wurde er dabei von Ulla Pisters, ­Margareta Scholl, Monika Nohl, Peter Daniel und Ida Heinrich. Über 30 Wanderlustige starteten fröhlich in die Adventszeit. Ich konnte aus persönlichen und beruflichen Gründen nicht mehr so fleißig mitwandern. So bedaure ich sehr, dass ich nicht jeden Tourenleiter wenigstens einmal begleiten konnte. Aus Zeitmangel kann ich leider auch die Leitung der Wandergruppe künftig nicht mehr mit dem erforderlichen Engagement wahrnehmen. Ich werde diese Aufgabe schweren Herzens aufgeben. Glücklicherweise wird Matthias Övermöhle in den nächsten Monaten meine Nachfolge antreten. Ich wünsche ihm schon jetzt viel Erfolg und eine glückliche Hand. Ich bedanke mich bei allen Tourenleitern, Helfern und den vielen wanderbegeisterten Teilnehmern ganz herzlich. > Angela Tibbe Aktivitäten am Donnerstag Wir sind die Gruppe der über 60-Jährigen. Jüngere Wanderer sind bei uns gern gesehen. Unsere zehn ehrenamtlichen Wanderleiter/ innen erarbeiten das jährliche Wanderprogramm. Donnerstags ist unser Wandertag. Es nehmen immer ca. 15–25 Wanderfreunde und -freundinnen teil. Wir wanderten in der Eifel, im Bergischen Land, Siebengebirge, Rhein, Ahr und Mosel. Kulturwanderungen im römischen Köln wurden gerne angenommen. Das Wandergebiet erreichen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zwei Wanderleiter waren mit 22 Personen zu Hochgebirgstouren im Montafon. Die Teilnehmer konnten täglich aussuchen, an welcher Wanderung sie teilnehmen wollten. Die Gruppe war 10–12 Personen stark, so dass der Wanderleiter auch die Übersicht wahren konnte. Wir hatten ein Gebiet ausgesucht, wo Busverbindungen und viele Seilbahnen vorhanden waren. Wir passen unser Angebot an das Leistungsvermögen der Teilnehmer an. Die Strecke beträgt nicht mehr als 10–15 km, mit einem Höhenunterschied von ca. 300–400 m und dauert ca. 4–5 Stunden mit Pausen. Eine gemütliche Schlusseinkehr schließt die Wanderung ab. Es entsteht so kein Leistungsdruck. Dadurch können wir stetig mehr ältere Mitglieder motivieren, bei uns mitzumachen. Wir halten es für wichtig, dass auch älteren Mitgliedern im Alpenverein ein diesbezügliches Angebot gemacht wird und sie sich im Verein wohlfühlen. Dank sagen wir allen ehrenamtlichen Helfern und Wanderleitern, die ein reichhaltiges Wanderjahr erfolgreich, unfallfrei durchgeführt haben. > Hans Schaffgans

Referat für Hütten und Wege Geschäftsstelle Nach Vorgesprächen mit dem Vermieter wurden, neben einer grundlegenden Renovierung der Küche mit neuer Küchenzeile, die beiden Sanitärbereiche umgebaut, neue WC-Anlagen

installiert und ein neuer Fußboden verlegt. Die Blumentröge vor der Fensterfront wurden neu bepflanzt. Wege Wir konnten den „Wegebaueinsatz Samnaun“ mit 17 Mitgliedern erfolgreich fortführen. In Zusammenarbeit mit dem TVB Serfaus wurden umfangreiche Ausbesserungen der hochalpinen Wege (ü. 2.000 m) durchgeführt. Unter der Leitung unseres Beisitzers Michael Stein besserten nochmals 7 Sektionsmitglieder von Compatsch aus die Wege westlich der Hexenseehütte aus. Die Planung des Jubiläums „40 Jahre Weitwanderweg 712“ mit der Sektion Heidelberg für 2016 wurde begonnen. Kölner Eifelhütte Das Interesse an unserem Haus in Blens ist sehr stabil und die gute Betreuung durch unseren Beisitzer Wilfried Dirr hat sich sehr positiv ausgewirkt. Neben unserer engagierten Hauswartin Ingeborg Waider konnten wir eine Aushilfe gewinnen und so den Nächtigungswünschen besser gerecht werden. Die Belegung war etwas besser als im Vorjahr (1.645 Nächtigungen, davon 42% DAV). Die Nutzungsregeln für die Sektionsgruppen wurden erweitert. Kölner Haus auf Komperdell Auch im zweiten Jahr nach der umfassenden Modernisierung blicken wir – dank des starken Einsatzes unserer Pächter Anja und Walter mit ihrem Team – auf einen nochmals stark verbesserten Betrieb zurück. Wir konnten um ca. 30% erhöhte Pachteinnahmen registrieren. Es wurden Lüftungen verbessert, die historische Eingangstür im Keller isoliert und ausgebessert, der Küchenabgang umgebaut. Walter hat mit seinem Hühnerstall für Federvieh auf Komperdell gesorgt und damit insbesondere den Kindern eine große Freude gemacht. Zusammen mit unserem Beisitzer Hannes Wiedemann konnten wir die DAV-Auszeichnungen für „So schmecken die Berge“ und „Bergferien“ (Familienurlaub auf AV-Hütten) erhalten. Weiterhin hat er den Antrag zum Erhalt des „Umweltgütesiegel“ des DAV eingebracht. Hier hoffen wir auf eine positive Beurteilung durch die Jury um unsere Anstrengungen für einen möglichst umweltverträglichen Betrieb des Kölner Hauses dokumentieren zu können. Es entstand die Idee eines Alpinums in westlichem Anschluss an das Kölner Haus. Auf Basis von Skizzen konnten wir die Zustimmung der Gemeinde Serfaus erreichen und haben die ersten Planungen mit dem Botanischen Garten der Uni Düsseldorf aufgenommen. Hexenseehütte Unser langjähriger Beisitzer, Dieter Eisert, ist leider im vergangenen Jahr verstorben. Jederzeit hat er sich mit großem Elan und Geschick für „seine“ Hexenseehütte eingesetzt. In Erinnerung an sein erfolgreiches Engagement wurde eine Gedenktafel in der Eingangsstube angebracht.

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Das Jahr 2015

Die Besucherzahlen und Nächtigungen konnten auch dank des wunderschönen Sommers enorm verbessert werden. Unser Dank gilt den Pächtern Anja und Walter für die Betreuung und Koordination der vielen freiwilligen Helfer, die als Hüttendienst den Betrieb der Hexenseehütte erst ermöglichen. Wolfgang Halter konnte zunächst als kommissarischer Beisitzer der Hexenseehütte gewonnen werden. > Fritz Rodenhäuser

Referat für Leistungssport 2015 war ein ereignisreiches Jahr, auch in Bezug auf den Leistungssport. Der Nachwuchs hat sich außerordentlich erfreulich entwickelt. Hannah Meul wurde Deutsche Jugendvizemeisterin und Christian Range Deutscher Jugendmeister. Beide starten inzwischen im Jugendnationalkader auch auf internationalen Wettkämpfen. Sie folgen Denise Plück, die bereits seit längerem auch internationale Wettkämpfe bestreitet. Sie erreichte mit dem 3. Platz im Deutschen Leadcup bei den Damen ihr bisher bestes Gesamtergebnis und ihren dritten Westdeutschen Meistertitel in Folge. Auch die Nachwuchsarbeit entwickelte sich sehr erfreulich. So konnte Jule Turk den Westdeutschen KidsCup für sich entscheiden und wurde in den NRW Landeskader aufgenommen. In der nationalen Sektionswertung konnte sich der Kölner Alpenverein dank einer ausgezeichneten Teamleistung auf den hervorragenden 5. Platz vorschieben. Vielen Dank dafür an Rica Naundorf, Hannah Müller, ­Isabelle Bentfeld, Tjorven Prox, Eric Rolff, Joschka Patzner, Sebastian Hampl und alle anderen die mit den oben erwähnten dazu beigetragen haben. Mein Dank geht auch an die lokalen Kletter- und Boulderhallen ArenaVertikal, Boulderplanet, Boulders Habitat, Bronx Rock, Canyon-Chorweiler, Chimpanzodrome, K11 und der Kletterfabrik für ihre Unterstützung. Beste Trainingsbedingungen und die gute Arbeit unserer Trainer haben sich herumgesprochen und so nutzen auch viele Athleten aus anderen Sektionen unsere Trainingsangebote. Eine erfreuliche Entwicklung, für die ich den langjährig engagierten Trainern ­D aniel Bertram, Nils Schäferling, Timo ­ R icharz, ­Florian Hühnermann, Uwe Walter und vielen anderen für ihren ehrenamtlichen Einsatz herzlich danke. Unterstützt wurden wir durch unsere neue FSJ-lerin Sara Parsei, die Vincent Aaron ­Krause abgelöst hat. Beiden herzlichen Dank für ihre Unterstützung. > Peter Plück

Referat Natur- und Umweltschutz und Naturerlebnisgruppe Unsere Naturerlebnisgruppe hatte ihr fünfjähriges Jubiläum. Inzwischen sind wir fest etabliert und unsere Veranstaltungen sind gut nachgefragt. Unter den 13 Angeboten gab es auch eine geologische und naturkundliche Wanderung im südlichen Siebengebirge mit Marco Reeck, dem Naturschutzreferenten der

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Sektion Bonn. Bei der Kölner Bergwoche lag der Schwerpunkt des Naturschutzreferates in der spielerischen Vermittlung von Naturwissen für Kinder und ihre Eltern. Es gab auch verschiedene Quizspiele, bei denen Kinder Preise gewinnen konnten. Für Erwachsene und Jugendliche wurden wieder die beliebten Alpenblumenwanderungen angeboten. Während des Kölner AlpinTags bot die Naturerlebnisgruppe ein Alpenblumenquiz und ein Alpentierquiz für Jugendliche und Erwachsene an. Für Kinder gab es ebenfalls ein altersgemäßes Alpentierquiz. Unser Herzensprojekt „Handlungsempfehlungen für eine klimafreundliche Anreise“ ist weiter gekommen. Kalle Kubatschka hat Eingabemöglichkeiten für die Sektionsveranstaltungen eingerichtet. Seit Sommer 2015 können die Entfernungskilometer zu jeder Tour eingegeben werden. Zusätzlich kann man auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Sektionsbus angeben. Einen „grünen Baum“ erhalten die Veranstaltungen im Internet und in den gletscherspalten, die den Handlungsempfehlungen entsprechen. Zusätzlich gibt es ein Haltestellensymbol für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, so dass im Internet und in den gletscherspalten auf einen Blick erkennbar ist, bei welchen Touren man mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen kann. Die Eingabe der Entfernungskilometer ist freiwillig. Bei der Tagung des Referates Natur und Umwelt des Landesverbandes NordrheinWestfalen gab Jörg Werbeck, Naturschutzreferent des Landesverbandes NRW, Einblicke in die aktuelle Arbeit in NRW und auf Bundesebene: z.B. das Projekt Bergsteigerdörfer, die Bergwaldtagung, die Positionierung zum Riedberger Horn, das DAV-Positionspapier Mountainbike und das Projekt Klimafreundlicher Bergsport. > Elisabeth Roesicke

Hilfsorganisation für Straßenkinder, die in Nepal tätig ist. Leider ist Andreas Borchert zum 31. Dezember von seinem Amt als Beisitzer Vorträge zurückgetreten. Er hat uns über 120mal die Berge durch tolle Vorträge nähergebracht. Ein herzliches Dankeschön dafür! Axel Vorberg und sein Team veranstalteten zusammen mit den Referaten mehrere Infoabende für neue Mitglieder. Der Info-Stand der Sektion war dank der vielen Helfer auch beim „Tag der Begegnung“ und dem Weltkindertag anzutreffen. Im Oktober gelang die erfolgreiche Wiederbelebung des Kölner AlpinTags mit fast 4.000 Besuchern im Forum Leverkusen. Projekte: Die Aktion „Mitglieder werben Mitglieder“ hat der Sektion wieder über 100 neue Mitglieder beschert. Der neue Flyer für das Kölner Haus ging Anfang des Jahres in den Druck. Die Broschüre, die Philipp Hesse erstellt hat, soll helfen, die Auslastung des Kölner Hauses zu steigern. Mitte des Jahres wurde die automatische Umfrage für neue Mitglieder etabliert, die allen „Neuen“ die Möglichkeit bietet, sich zum Kölner Alpenverein zu äußern und auch das gesamte Angebot kennen zu lernen. Ich danke herzlich allen im Referat tätigen Ehrenamtlichen für ihren tollen Einsatz. > Kalle Kubatschka

Referat für Öffentlichkeitsarbeit Printmedien: Unsere Zeitschrift gletscherspalten erschien in drei Ausgaben mit einer Auflage von bis zu 9.500 Exemplaren durch das Team der Redaktion rund um Karin Spiegel. Unsere neue Beisitzerin für Pressearbeit Julia Meyer hat sich mit einigen Pressemitteilungen zu den AlpinVisionen gut eingebracht. In der Sektionsbücherei hat sich ein tolles Team um Beisitzerin Sonja Woywod etabliert: Franziska Goldschmidt, Uta-Maria Schütze und Verena Wekemann sind sehr aktiv. Die Arbeitsgruppe um unseren Archivar Reinhold Kruse hat die Aufarbeitung des Themas „Antisemitismus“ fast fertig gestellt. Digitale Medien: Unser Newsletter ALPINEWS erschien in zwölf Ausgaben und ging erstmals an über 21.000 Empfänger. Unsere Seiten auf Facebook und Twitter werden regelmäßig mit vielen Informationen und Bildern rund um die Themen Berge und Bergsport versorgt. Auch die Neuigkeiten vom Kölner Haus werden rege geteilt. Veranstaltungen: Bei den AlpinVisionen wurden sechs Vorträge erfolgreich von Bernd Kästner und den vielen Helfern durchgeführt. Im November gab es erstmals einen Benefizvortrag zugunsten von Happy Children, einer

Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder Claris Aghazarian Renate Backhaus Heinz-Josef Bosbach Lore Breuksch Hans-Dieter Eisert Bärbel Frommhold Josef Güsgen Klaus Hilger Manfred Jekel Jutta Menzner Ulrike Mersmann Gregor Palm Magdalene Papenburg Marlene Peck Helmut Schröder Henning Steeck Manfred Stein Adi Steyer Alfons Teuber

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TOLLE WANDERWEGE IMMER GRIFFBEREIT. IN EINER APP.

Impressum Zeitschrift für die Mitglieder des DAV Sektion Rheinland-Köln e.V., herausgegeben vom Referat für Öffentlichkeitsarbeit, DAV Sektion Rheinland-Köln e.V. Auflage: 9.300 Eingeheftet: Veranstaltungsprogramm (grüne Seiten) Titelbild: Königssee, Foto: berchtesgadener-land.com Redaktion: Karsten Althaus, Heike Hunsmann, Karl-Heinz Kubatschka, Karin Spiegel (verant­wortlich), Wolfgang Spicher, Elisabeth Stöppler, Bernd Weber. Die Redaktion behält sich vor, einge­reichte Texte zu ­kürzen. Anzeigen: Karin Spiegel, Tel. 0221 369356 Druck: Warlich Druck, Meckenheim Satz: Jeanette Störtte, Berlin Redaktionsschluss für Heft 2/2016: 4.5.2016

Unsere Geschäftsstelle

SCHON VORMERKEN: BERGISCHE WANDERWOCHE 28.5.–5.6.2016 www.dasbergische.de · Telefon 02266-46337-0

Geschäftsstelle: Frau Dörschug, Frau Küpper, Frau Wellbrock, Clemensstraße 5–7 (Nähe Neumarkt), 50676 Köln, Tel. 0221 2406754, Fax 0221 2406764, www.dav-koeln.de, info@dav-koeln.de Öffnungszeiten: Dienstag 13:30 bis 18:30 Uhr, Donnerstag 15:30 bis 19:30 Uhr Bücherei: Donnerstag 17:30 bis 19:30 Uhr Bankverbindung: Pax Bank, IBAN DE37 3706 0193 0030 3030 32, BIC GENODED1PAX

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