gletscherspalten 1/2018

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gletscher spalten 1/2018 | Mitteilungen der Sektion Rheinland-Kรถln des Deutschen Alpenvereins

www.dav-koeln.de

La Graciosa > Mitgliederversammlung 17. Mai 2018, 19:30 Uhr



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Liebe Mitglieder,

Inhalt

wir können stolz sein: Unser Vorsitzender Kalle hat den DAV-Ehrenamtspreis erhalten (S. 4)! Er mischt auch kräftig mit, wenn es um die Zukunftsstrategie der deutschen Alpenvereinswelt geht – die Digitalisierungsoffensive. Apropos, haben Sie das Foto dazu in den ALPINEWS gesehen? Strahlende Gesichter – nur Männer! Wo sind die Frauen auf den Gipfeln der digitalen Zukunft? Sie ziehen halt alleine in die reale Welt hinaus – wie Bettina, die sich bis über den Polarkreis hinauswagt und erkennt: Es braucht mehr mutige Frauen, die sich alleine trauen (S. 8). Wir können auch gemeinsam losgehen in eine bessere Zukunft, wie eine der Familiengruppen, die syrische Familien an die Hand nimmt und ihnen zeigt, was Wandern ist (S. 26). Viele Menschen sind laufend unterwegs in unserem Verein. Die begeisternden Berichte darüber sind so zahlreich, dass wir kurzerhand den Heftumfang erweitern mussten. Auch hier: strahlende Gesichter! Die kommen nicht von alleine. Viele Menschen in unserem Verein kümmern sich mit viel Herzblut darum, dass es voran und dass alles gut geht. In den Jahresberichten (S. 30) lesen Sie ein wenig davon, was die Aktiven leisten. Auch auf sie sind wir mächtig stolz! Kommen Sie zur Mitgliederversammlung am 17. Mai und machen Sie sich ein Bild von denen, die „was machen“. Gelegenheit dazu finden Sie auch auf dem AlpinTag (S. 21). Oder seien Sie beim Feiern dabei, denn auch das können wir: beim Sommerfest in Blens (S. 18), bei der Kölner Bergwoche (S. 20). Last but not least möchte ich unsere Jugend hervorheben, die jetzt einen neuen Weg einschlägt (S. 12). Ich wünsche uns allen einen schönen, erlebnisreichen Sommer.

Herzlichst Ihre

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infos der sektion Geschäftsstelle und Vorstand

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bergauf – bergab La Graciosa

thema 8 (K)Eine Frau in Sicht ausbildung 10 Kletterkurs Arco 12

infos der sektion Sektionsjugend

tourengruppe 13 Fronleichnam am Tegernsee 14 Sächsische Schweiz 16 Stubaier Höhenweg veranstaltungen 18 Sommerfest Blens 19 AlpinVisionen 20 Kölner Bergwoche 20 „Der Berg ruft“, Gasometer Oberhausen 21 11. Kölner AlpinTag skitourengruppe 22 Skitourenwoche Südtirol infos der sektion 25 Vermischtes familiengruppen 26 Wandern führt zusammen 27 Flinke Wiesel in Luxemburg reportage 28 Trekking in Pakistan 30

rechenschaftsbericht Das Jahr 2017

35 Impressum

editorial  |  gletscherspalten 1/2018

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Geschäftsstelle und Vorstand

DAV-Preis Ehrenamt

Mitgliederversammlung 2018 Die Einladung und die Tagesordnung zur diesjährigen Mitgliederversammlung am 17. Mai 2018 um 19:30 Uhr in der Aula des Königin-Luise-Gymnasiums, Eingang Albertusstraße 19a, finden Sie im Einleger in diesem Heft. Bitte bringen Sie ihn zur Mitgliederversammlung mit. Er soll Ihnen als Tischvorlage dienen. > Der Vorstand

Mein Alpenverein

DAV-Präsident Josef Klenner, Kalle Kubatschka, DAV-Vizepräsidentin Melanie Grimm (v. l.)

Unser 1. Vorsitzender Kalle Kubatschka hat den DAV-Preis in der Kategorie „Ehrenamt“ erhalten. Der Preis wurde ihm auf der letzten Hauptversammlung des DAV im November 2017 in Siegen verliehen. Er erhielt ihn als Auszeichnung für sein außergewöhnliches Engagement bei der Aufarbeitung der NS-Geschichte des Kölner Alpenvereins. Neben der Geschichte der Sektion in dieser Zeit, beleuchtet die Ausarbeitung, die vom Historiker Dr. André Postert und dem Sektionsarchivar Reinhold Kruse verfasst wurde, vor allem das Leben der ausgegrenzten Mitglieder jüdischen Glaubens. So ein Projekt ist auf Sektionsebene bislang einmalig. Die 32 Seiten starke Publikation zum Thema Antisemitismus ist 2016 erschienen und wurde im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Vorstand gratuliert Kalle Kubatschka herzlich zur Auszeichnung. > Annette Kremser > Foto: Kölner Alpenverein

Erinnerungsstücke gesucht Unser Archivar, Reinhold Kruse, nimmt gerne jederzeit Dokumente, Fotos, Schriftstücke, Erinnerungen und alte Ausrüstungsgegenstände entgegen. Seine Adresse: Schillstraße 7, 50733 Köln, Tel. 0221 763148, ReinholdKruse@t-online.de.

In eigener Sache Wenn Sie uns gerne Themenvorschläge, Text- und/oder Bildmaterial schicken möchten, verwenden Sie dafür bitte ausschließlich unsere Redaktionsadresse: redaktion@gletscherspalten.de. > Die Redaktion

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Über den Service „Mein Alpenverein“ auf unserer Webseite kann der Mitglieder-Service mit dem Mitglieder-Passwort genutzt werden. Sie finden den Link dazu ganz oben im Menu, gekennzeichnet mit einem kleinen Edelweiß. Der Vorteil ist, dass Sie Ihre Mitgliederdaten einsehen können, bevor Sie uns Änderungen mitteilen. Ebenso haben Sie die Möglichkeit, sich Beitragsbescheinigungen auszudrucken. Das MitgliederPasswort ist nach einmaliger Registrierung sofort nutzbar. Über „Mein Alpenverein“ können Sie jetzt aber noch weitere Funktionen nutzen: Sie erhalten Einsicht in Ihre Mitteilungen, die Sie über den Mitglieder-Service an uns gerichtet haben, zu Ihren OnlineAnmeldungen zu Veranstaltungen und Kursen sowie zu Ihren Bestellungen von Karten für die AlpinVisionen oder zu ermäßigten Karten zu Kletterhallen. Aus „Mein Alpenverein“ können Sie darüber hinaus direkt Karten bestellen, sich für die Kletteranlage Hohenzollernbrücke eintragen oder die Kölner Eifelhütte reservieren. Dabei werden Ihre persönlichen Daten automatisch in die Formulare übernommen, was Ihnen Arbeit erspart und lästige Tippfehler vermeidet. Über Ihr persönliches Tourenbuch können Sie alle Gipfelsiege und Tourenerfolge in den Tourenarten Wanderung, Hüttentour, Bergtour, Klettertour, Eis-/Hochtour, Skitour, Trekking, Sportklettern oder Klettersteig eintragen. Damit behalten Sie den Überblick über Ihre Touren und können bei Anmeldungen zu Kursen und anspruchsvolleren Touren Ihren Kenntnisstand belegen. > Kalle Kubatschka

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Auf dem Wanderweg von Caleta del Sebo nach Petro Barba.

La Graciosa Die anmutigste der Kanareninseln Zwei Parallelwelten prägen die Kanarischen Inseln. Gewaltige Hotelghettos für den Massentourismus ballen sich an manchen Stellen und präsentieren sich fern jeder Form von Naturschönheit und Romantik. Umgeben sind diese touristischen Hotspots von einer traumhaften Inselwelt unbeschreiblich schöner Natur, geprägt durch die vulkanische Entstehungsgeschichte und Wanderwelten von hochalpinem Charakter. Die drei schönsten Inseln sind die kleinen Kanaren La Palma, El Hierro und La Gomera, die in den gletscherspalten schon vorgestellt wurden. 600 Einwohner, keine Straßen, kein Baum Was aber ist mit der allerkleinsten Kanareninsel? So versteckt, dass die Nennung ihres Namens bei den meisten Menschen nur erstauntes Schulterzucken hervorruft. Nördlich von Lanzarote liegt das Inselchen La Graciosa – die Anmutige, winzig klein, nur 600 Einwohner, keine Straßen, nur Geländewagenpisten, kein einziger Baum wächst dort. Das soll anmutig sein? Die Nordküste Lanzarotes wird von einem gewaltigen Kliff gebildet. Vom oben gelegenen Mirador del

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Rio in nahezu 500 Metern Höhe fällt der Blick über den etwa einen Kilometer breiten Meeresarm auf ein flaches, baumloses Stück Sand mit ein paar Vulkanen darauf: La Graciosa. Lieblich sieht es nicht aus und alpine Wandertouren sind auch nicht machbar, dazu fehlt es an Strecke und Höhenmetern. Und dennoch fasziniert La Graciosa mit bizarren Vulkanlandschaften, perfekten Vulkankegeln, vollkommener Einsamkeit, schroffen Klippen mit extremer Brandung, herrlichen Aussichten, ausgefallenen Pflanzen und den traumhaftesten Stränden der Kanaren. Wir fliegen von Düsseldorf nach Lanzarote, fahren mit dem Bus zum Hafenort Orzola im Norden, eine Fähre erreicht nach 30 Minuten den Hafenort Caleta del Sebo auf La Graciosa. Es gibt Tage, da werden weit über tausend Tagesgäste nach La Graciosa transportiert. Also doch nichts mit Einsamkeit? Wundersamerweise gehen all diese Tagestouristen vom Hafen aus nach Westen und ergießen sich über den nahe gelegenen Strand Playa del Salado. Manche fahren oder quälen sich mit dem Mountainbike, das sie im Hafen leihen, auf sandiger Piste an den nördlichen Strand, die Playa de las Conchas. Und

Touristen wandern an die Strände.

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Abendstimmung im Strandrestaurant El Veril.

nach 18 Uhr sind alle wieder weg und La Graciosa fällt in seinen urtümlichen Ruhezustand zurück. La Graciosas Wanderwelt

Gipfelglück beim Sonnenaufgang am Las Agujas.

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Nur wenige kommen zum Wandern nach La Graciosa, wir haben auf unseren Wanderungen fast nie einen Menschen getroffen. Im Sommer ist diese schattenlose Welt zum Wandern auch zu heiß – und gerade das schafft einen besonderen Reiz. Notgedrungen sollte die Tour mittags beendet sein, also heißt es früh losgehen, lange vor Sonnenaufgang, mit Taschenlampe und möglichst mit GPS-Gerät zur Orientierung in der Dunkelheit. Wer zügig unterwegs ist, erlebt oben auf dem Gipfel des Las Agujas – mit 266 Metern der höchste Gipfel – einen spektakulären Sonnenaufgang. Ganz so früh bricht die Sonne nicht hervor, muss sie doch erst das 500 Meter hohe Kliff von Lanzarote überwinden. Und so sitzen wir da oben auf dem Gipfel des Vulkans mit einem 360°-Rundumblick, der Blick schweift über die karge Insellandschaft, die herrlichen weißen Strände und fällt in den tiefer gelegenen Vulkankrater des Mojon und auf die unbewohnten Felseninseln des Archipié­ lago Chinijo im Norden La Graciosa, deren Betreten verboten ist. Sie sind die wichtigsten Vogelschutzgebiete der Kanaren. 1986 wurde der gesamte Archipel samt La Graciosa zum Naturschutzgebiet erklärt. Kleine einsame Pfade führen auf die Vulkane, über die Kraterränder und auf der anderen Seite wieder hinab. Trittsicherheit ist in jedem Fall erforderlich und ganz einfach sind die kleinen Pfade in der Morgendämmerung nicht zu finden. So machen wir als schöne Rundwanderung eine südliche Tour: Von Caleta del Seba wandern wir die Küste entlang Richtung Westen, passieren den wunderschönen Campingplatz direkt am Strand, auf

Playa de las Conchas – der Muschelstrand.

dem das Campen sogar kostenlos ist. Wir erklimmen den Vulkan Montana Amarilla, umkreisen den Krater und gehen auf kleinen Pfaden nach Norden, dort die Küste entlang, vorbei am Vulkan Mojon, den wir dann umrunden und von Süden besteigen. Zurück im Ort setzen wir uns am Hafen in die Bar und genießen das Frühstück mit Boccadillos und frischem Kaffee und beobachten das Treiben im kleinen Hafen. Erste Siedlung in Pedro Barba Wunderschön ist die Tour von Caleta del Sebo in östliche Richtung. Auf einem kleinen, markierten Pfad durch die Klippen wandern wir nach Pedro Barba, dem zweiten Ort der Insel, der allerdings nur aus ein paar Ferienhäusern besteht, die meist unbewohnt sind. Schon auf dem Weg dahin kann es passieren: Einige kleine Badebuchten mit feinem weißem Muschelsand und flachem blauen Wasser davor locken zum Sonnenbad. Grundsätzlich sollte man sich im Krämerladen im Ort einen Sonnenschirm kaufen, es gibt keinen Schatten auf der Insel. Weiter führt unser Weg, vorbei an Pedro Barba. Vor hier aus wurde die Insel La Graciosa einst besiedelt, nachdem auf Lanzarote im 18. Jahrhundert viele Menschen ihr Zuhause verloren hatten. Der Ausbruch der Timanfaya-Vulkane verschüttete ein Drittel Lanzarotes unter vulkanischer Asche. Heute ist Timanfaya eine der größten Sehenswürdigkeiten der Insel Lanzarote, damals brachten die Feuerberge den Tod. So siedelten etliche Menschen nach La Graciosa über, um dort ihr kärgliches Brot zu verdienen. Lange lebten die Inselbewohner in Armut und unter schwierigen Verhältnissen. Alleine die Fischerei brachte etwas Einkommen, Wasser gab es nicht, Regenwasser wurde in Zisternen gesammelt, auf die wir überall im Ort noch stoßen. Es ist noch gar nicht lange her, da holte jeder Einwohner seinen

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Blick in den Krater der Montana del Mojon.

Endloser einsamer Sandstrand im Norden: Playa Lambra.

30 Liter Kanister als tägliche Ration. Erst nach dem Jahr 2000 wurde La Graciosa mit einer Rohrleitung ans Wassernetz von Lanzarote angeschlossen. Mitten im Ort Caleta del Sebo stoßen wir auf einen auffällig großen Kinderspielplatz, der auf einem Podest liegt. Wundersam, aber darunter befindet sich ein gewaltiger Wasserspeicher, der die Trinkwasserversorgung der Insel sicherstellt. Reiseführer schreiben immer noch von der Meerwasser­entsalzungsanlage, die seit über zehn Jahren nicht mehr existiert.

ten, keine Bürgersteige, keine Vorgärten. Wie alle stellen wir unseren Tisch auf die Straße, kochen Pasta und trinken Wein von Lanzarote. In den Restaurants am Hafen, deren Preise überraschend günstig sind, sitzen wir bis in die Nacht und schauen aufs Meer, beobachten den Vollmond, der riesig hinter dem Kliff von Lanzarote aufsteigt. Oktopusse und Calamare werden einfach auf der heißen Platte gebraten, eine Köstlichkeit. Frischer Fisch in allen denkbaren Variationen. Sehr schön ist das Restaurant El Veril am Stadtstrand. Die Tische stehen im Sand, die Zehen graben sich ein. Wir verstehen nicht, was die Kellnerin empfiehlt. Ich gehe mit in die Küche, sie zieht einen großen Fisch aus dem Kühlfach, ob es der sein soll? Ja. Der Koch brät ihn ala plancha, auf der heißen Platte, nur mit Öl und Gewürzen.

Einsamste Strände Wir lassen Pedro Barba hinter uns und gelangen in die östlichen Dünen um den Strand Playa Lambra. Herrliche Bilder: der strahlend weiße Strand, darin die schwarzen Basaltblöcke, das wirklich blaue Meer, im Hintergrund der rote Vulkan Bermeja, aus dem die Basaltlavaströme ausgeflossen sind. Wo hat man auf den Kanaren einen ganzen Strand für sich alleine? Hier haben wir ihn, 800 Meter lang die Bucht aus weißem Sand, nur für uns alleine. Kein Mensch weit und breit. Baden ist hier nicht möglich, die Strömungen gelten als lebensgefährlich. Durch die Dünen wandern wir auf einsamen Pfaden auf den roten Vulkan zu, erklimmen ihn und sehen unter uns den Strand Playa de las Conchas, den Muschelstrand. Es soll der schönste Strand der Kanaren sein. Das kann gut sein, tief versinken unsere Füße im weichen Muschelsand, die Brandung tobt täglich. Der Farbkontrast zum roten Lavagestein und zum blauen Meer ist ein Gemälde. Kulinarisches La Graciosa Abends lässt es sich gut leben auf der kleinen Insel, es ist Ruhe eingekehrt. Keine Straßen, nur Sandpis-

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Köstlichkeiten mit Meerblick genießen.

Gut für eine Zusatzwoche La Graciosa ist ein Erlebnis, nicht aber das alpine Wanderparadies. Aber wer auf den Kanaren gewandert ist, sollte noch eine Woche hier dranhängen. Ein paar leichte Touren zum Entspannen mit imposanten Ausblicken, Ruhe und Einsamkeit an den schönsten Stränden, bizarre Landschaften und köstliche kanarische Küche zu zivilen Preisen. Text und Fotos: Sven von Loga

Tipps Informationsmaterial zu La Graciosa ist rar gesät. In einigen Reiseführern zu Lanzarote ist dazu ein ­Kapitel angehängt. Sehr informativ ist die Website > www.lagraciosa.de/La_Graciosa/La_Graciosa.

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Markante Berge und Gestelle für Stockfisch prägen die Lofoten.

Das Etappenziel „Polarkreis“ ist erreicht.

(K)Eine Frau in Sicht Alleine mit dem Zelt in Skandinavien

Familie und Freunde äußerten Bedenken.

„Und Du bist wirklich ganz alleine?“ Fast war ich versucht zu entgegnen, dass ich noch jemanden im Kofferraum versteckt hätte. Natürlich verkniff ich mir die Antwort, denn ich merkte, dass die anderen Camper mich ohnehin schon kurios genug fanden. Eine Frau alleine mit dem Zelt, wo gibt es denn sowas? Fünf Wochen war ich in Skandinavien mit Auto und Zelt unterwegs. Bereits im Vorfeld der Reise wurde ich von Familie und Freunden häufig angesprochen, dass es ein gewagtes Unterfangen sei: Als Frau alleine mit dem Zelt bis zum Nordkap. Da ich planungswütig bin, hatte ich mein Vorhaben so gut es ging durchdacht und einige Sicherheitsvorkehrungen getroffen, wie zum Beispiel ein Satellitentelefon zu mieten, damit ich nicht alleine in Lapplands Weiten strande. Dennoch konnte ich verstehen, dass Menschen, die mir nahestanden, sich Sorgen machten. Womit ich jedoch nicht gerechnet hatte, war die Frequenz, mit der ich während der Tour angesprochen wurde. Hast Du keine Angst? Kaum ein Tag verging, an dem meine gewählte Reiseart nicht kommentiert wurde: Ob ich keine Angst hätte. Dass ich mutig wäre. Dass sie selbst sich das nicht trauen würden. Anfangs machte ich mir keine Gedanken darüber. Schließlich kannte ich die Bemerkungen schon von den Reisevorbereitungen. Nach der ersten Woche saß ich allerdings abends mit einem heißen Tee im Zelt und hatte plötzlich Bedenken: Habe ich die Situation doch falsch einge-

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schätzt, wenn ich so oft darauf angesprochen werde? Wenn es so ungewöhnlich ist, gibt es vielleicht doch etwas, was ich übersehen habe? Außer den Bemerkungen gab es keinen konkreten Anlass für meine Zweifel. Nichts war vorgefallen und alles lief wie geplant. Aber warum diese ständigen Fragen? An dem Abend hatte ich ohnehin keine andere Wahl als in meinen Schlafsack zu kriechen. 90 Prozent kannten nur ein Thema Die Welt sieht am nächsten Morgen bekanntlich anders aus. Meine vorabendlichen Bedenken verwandelten sich in Neugier und ich nahm mir vor, in den nächsten Wochen das Thema „Frau alleine mit dem Zelt“ aufmerksam zu beobachten. Natürlich war mir vorher bewusst, dass nur wenige Menschen alleine reisen. Und dass Frauen dabei nicht in der Überzahl sein würden. Allerdings traf ich während der gesamten Tour nur eine Frau, die alleine auf einer Tageswanderung unterwegs war. Auf dem Zeltplatz? Fehlanzeige! Dort sichtete ich einmal zwei Frauen. Ansonsten waren natürlich unzählige Frau-Mann-Pärchen und Familien unterwegs, einige Männergruppen und einzelne männliche Wanderer oder Radfahrer. Kein Wunder also, dass ich so oft angesprochen wurde. Aber auch die Art der Nachfragen ließ mich nach einer Weile aufhorchen. Angst, Mut und Sicherheitsgefühl standen bei 90 Prozent der Bemerkungen im Vordergrund. Wenige fragten mich nach meiner Reiseroute und niemand interessierte sich wirklich

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Karibische Strände gibt es auch im hohen Norden.

Vorboten einer sehr stürmischen Nacht im Zelt.

für Ausrüstung oder ähnliches. Warum ging es immer um mein emotionales Befinden? Außerdem überlegte ich, wie wohl ein männlicher Alleinreisender mit Zelt angesprochen wird. Wahrscheinlich nicht mit der Frage, ob er denn Angst hätte. Der Unterschied zwischen Männern und Frauen wird darüber hinaus in der Bewertung der Fachkenntnisse sichtbar: So wurde mir mehrfach versichert, dass es aussähe, als ob ich wüsste, was ich tue und dass ich fachkundig mein Zelt aufgebaut hätte. Sicherlich waren die Aussagen als nettes Kompliment gemeint, aber es lässt erkennen, dass es für viele keine Selbstverständlichkeit ist, dass ich mir als Frau beim Campen zu helfen weiß. „Das würde ich mich nicht trauen“ war eine Rückmeldung, die ich vorwiegend von Gesprächspartnerinnen erhalten habe. Vor allem stimmte mich aber der oft zugefügte Nachsatz „aber ich würde so gerne auch mal so eine Tour machen“ nachdenklich.

von Outdoor-Abenteuer sind männliche Beispiele selbstverständlich. Aber sie lassen sich oftmals nicht 1:1 auf Frauen übertragen, weshalb es wichtig ist, auch weibliche Vorbilder zu haben.

Alte Denkmuster und neue Vorbilder Obwohl der Kofferraum meines kleinen Autos vollgestopft war, war noch ein bisschen Platz für Erkenntnisse aus der Reise. Sie hat mir gezeigt, dass wir noch weit davon entfernt sind, eine allein reisende Frau als selbstverständlich zu sehen – von der Sache mit dem Campen mal ganz zu schweigen. Die Bemerkungen lassen durchblicken, dass es in den Köpfen vieler Menschen immer noch als ungewöhnlich, unsicher oder gar undenkbar gilt, als Frau alleine unterwegs zu sein. Was wirklich schade ist, denn es hält viele von uns ab, die auch gerne losziehen würden. Aber wie können wir das ändern? Unter anderem haben Geschichten und Berichte von anderen Frauen mir den Mut gegeben, die Tour anzugehen. Für jegliche Art

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Weibliche Vorbilder sind wichtig.

Erfahrungen teilen Daher ist für mich eine Antwort, auf die Frage, wie wir die bestehenden Denkmuster ändern können, andere Outdoor-Frauen sichtbarer zu machen. Ihre Touren, Erfolge, Misserfolge, Erlebnisse und Erfahrungen zugänglich zu machen, um davon zu lernen und zu zeigen, was möglich ist, wenn wir uns trauen. Denn wenn es immer mehr Frauen gibt, die von ihren Unternehmungen berichten, wird es hoffentlich immer mehr Frauen inspirieren, ihre eigenen Träume umzusetzen. Die Frage nach meinem eigenen Beitrag wälzte ich unablässig und so entstand irgendwo nördlich vom Polarkreis die Idee für den Blog „Tent and Tales“ (www.tentandtales.de). Dort möchte ich möglichst viele weibliche Beispiele für große und kleine Outdoor-Abenteuer vorstellen und die Möglichkeit zum Austausch bieten. Und wenn sich am Ende des Tages mithilfe des Blogs oder dieses Artikels auch nur eine weitere Frau traut, ihren Rucksack zu packen und loszuziehen, dann hat es sich gelohnt. Schließlich sind wir dann schon zu zweit auf dem Campingplatz.

Mit Geschichten anderer Frauen Denkmuster ändern.

Text und Fotos: Bettina Fleckenstein

Drei Tipps zum Start ins Abenteuer 1. Mit kleinen Abenteuern anfangen, denn sie sind überschaubarer und erfordern weniger Überwindung. 2. Geschichten von anderen Frauen lesen, die eine ähnliche oder schwierigere Tour gemacht haben. 3. Sich mit Ängsten auseinandersetzen: Was genau macht Angst und wie kann man es umgehen?

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Auf dem Weg nach ganz oben in der Via Settimo Cielo.

Einheimischer Besuch auf der Via dei Ciclamini.

Eine Woche Arco Klettern und Genießen lernen Der Mastwurf zieht am Gurt. Ein kurzes Räuspern und meine Hände formen einen Trichter: „Stand!“ hallt es von Wand zu Wand. Der Eidechse vor mir muss der Kopf dröhnen. Sie wuselt leichtfüßig den Hang hinauf, an dem noch etliche Bohrhaken den Weg zum Ausstieg weisen. Ich ducke mich auf der Suche nach ein wenig Schatten. Auf der Platte läuft der Schweiß in Strömen. Es herrscht Urlaubswetter! Eine Woche sind wir in Arco, dem italienischen Klettermekka am Gardasee. Mit dabei ist Hans-Gerd (HaGe), Kursleiter beim DAV. Wir lernen das Klettern von Mehrseillängentouren, inklusive Standplatzbau, Sicherungstechniken, Routenplanung, Zu-, Ein-, Abstieg und geordneten Rückzug. Zuerst ist alles Neuland Ein sicheres Gefühl muss sein.

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„Alles ok?“ HaGes Kopf taucht über mir auf. Ich blinzele hoch in die Sonne und nicke. Plattenklettern, hier am Lastoni di Dro, ist wie die meisten Kursinhalte Neuland für uns. HaGe achtet darauf, dass wir uns stets sicher fühlen. Wir versuchen, sauber zu klettern, greifen aber auch dankbar in bereitgehängte Bandschlingen und Exen – technisches Klettern, um mit langen Touren vertraut zu werden. Am Ende der Route steigen wir aus, der Abstieg ist ebenso mühsam wie der Zustieg. Die schweren Seilpuppen ruhen dabei faul auf unseren Rucksäcken. Der Pfad mäandert steil bergab, durch Geröll und Blätter ist der Halt schlecht. Aber das Adrenalin und die Freude der vergangenen Stunden wirken noch nach. Und als wir im Tal ankommen, wird angestoßen.

Untergebracht sind wir auf dem Haupt-Campingplatz von Arco, in direkter Nachbarschaft des Arco Climbing Stadiums. Wir sind eine Fünfergruppe plus Kletterlehrer und haben uns für zwei Blockhütten und gegen das Zelten entschieden. Die Möglichkeit, auf Herd statt Gaskocher Risotto und Würstchen zu kochen, ist ein großes Plus. Ebenso wie der Kühlschrank, der täglich kaltes Radler und Wein ausspuckt. Nach der Rückkehr vom Berg werden die Schuhe zum Lüften vor die Tür gestellt, die Karabiner gezählt, der Wasserbeutel aufgefüllt und die Topos für die nächsten Touren studiert. Topos kann man sich problemlos besorgen, viele sogar im Internet, und HaGe trägt die aktuelle Tour stets in einer Klarsichtfolie am Klettergurt. Das merken wir uns für die Zukunft. Gute Planung bringt ans Ziel Wir beugen uns über den Tisch, fahren mit den Fingern die feinen Linien nach und rechnen die italienischen Schwierigkeitsgrade in das deutsche System um. Daheim in der Halle klettern wir im oberen Fünferund unteren Sechserbereich, doch der Berg ist nicht die Halle und die sechste Seillänge nicht mehr wie die erste. Wir einigen uns auf eine Route und blicken zu HaGe, der bisher still danebengesessen hat. Jetzt setzt er die Sonnenbrille ab. „Machbar. Haben wir genug Material? Was brauchen wir? Wie lang ist der Zustieg? Wann müssen wir los?“ Wir sollen bis zum Ende planen und erst als wir die genaue Uhrzeit für den Abmarsch festgelegt haben, ist der Kurs für diesen Tag beendet.

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Strippenzieher in der Via Sole e Pioggia.

Wild und weit: Blick zum Gardasee aus der Via Settimo Cielo.

Um nicht in der Mittagshitze in der Mitte einer Tour zu hängen, starten wir morgens nicht allzu spät. Oft laufen wir zunächst am Einstieg vorbei. Es sieht aber auch alles gleich aus: Fels, Baum, Fels, Baum. Da! Ein Bohrhaken! Wir binden uns ein, drei Seilschaften. Kaum geht es richtig los, ist das Adrenalin da, die gespannte Aufregung, die leichte Unsicherheit gepaart mit Neugierde und Vorfreude. Als an Tag vier die ersten beiden Seillängen der Via Sesto Senso hinter uns liegen, eröffnet sich plötzlich der Blick über den Gardasee. Die Szenerie ist unwirklich, ich sitze in meinem Klettergurt und schaue an der Felswand entlang. Erst einmal kommt nichts, dann das Wasser. Die „Sonnenplatten“ sind ein legendäres Klettergebiet. Auch für uns war der Eindruck magisch. Am Ausstieg warten wir ewig auf den letzten Nachsteiger, der sich schließlich mit dem Fotoapparat am Handgelenk über den Absatz zieht. Die Füße dampfen, der Magen knurrt, und unter dem Kletterhelm staut sich die Hitze. Wir wechseln in die bequemeren Zustiegsschuhe und wandern los. Auf dem Campingplatz angekommen macht sich eine angenehme Trägheit breit.

Still ruht der Bergsee, der sich kurz hinter Riva smaragdgrün vor uns erstreckt. In der Mitte des Lago di Tenno liegt eine kleine Insel, die bei niedrigem Wasserstand auch zu Fuß erreicht werden kann. Wir müssen schwimmen, es ist Ende Mai und das Wasser eisig. Es kostet mich einige Überwindung. Die anderen stecken schon bis zum Hals im Wasser und genießen die Frische. Auf der Insel setzen wir uns ans Ufer, die Sonne prickelt angenehm auf der Haut. Wir bohren unsere Zehen in die kleinen Kiesel und spüren, wie die Muskeln zur Ruhe kommen.

Optimales Training im Klettergarten Um den Schleifknoten nicht erst am Hang zu lernen, besuchen wir den örtlichen Klettergarten. Einfache Mehrseillängen und Einseillängen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden bieten dort ein optimales Übungsgelände. Wir üben Knoten, lernen Kommandos, wiederholen die Abläufe ein ums andere Mal, um am Hang nicht lange nachdenken zu müssen. Es hilft, denn die Berge erscheinen schon viel weniger groß und steil. Am frühen Nachmittag sind wir entlassen, um ein bisschen faulen Italien-Urlaub zu machen.

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Am Ende lockt Dolcefarniente Am Abend geht es rein nach Arco. Wir laufen an der Kletterarena vorbei und steuern eine Pizzeria am Ortsrand an. Nicht umsonst sind wir in Italien. HaGe hat reserviert, die Pizzeria ist bekannt und beliebt. Nach dem Essen trifft man sich im Zentrum in der Gelateria Artigianale Tarifa (in der Eismann Marco schon Kletterikone Adam Ondra Eis verkauft hat) oder zum Spritz auf dem Marktplatz. Überall sieht man bekannte Gesichter vom Hang oder vom Campingplatz, überall sonnengebräunte Haut und muskulöse Oberarme und man hört Geschichten vom Berg. Arco ist in der Tat ein Mekka des Bergsports. Als der Tag der Abreise gekommen ist, freuen sich vielleicht meine Arme und Beine über einen Tag im Auto, doch unsere Stimmung ist wehmütig. HaGe hat uns viel beigebracht. Wir haben uns mit Enthusiasmus am Berg und großem Einsatz in der Küche revanchiert. Und nehmen uns auf der Rückfahrt fest vor, das am letzten Abend neu gekaufte Seil schnellstens an die frische Luft zu bringen.

Wir haben viel ­gelernt.

Text: Laura Breitkopf Fotos: Hans-Gerd Ueberberg (S. 10 l.), Felix Schran

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sektionsjugend

Neue Sektions­ jugendordnung

beschlossen. Anschließend wird über ihre Genehmigung auf der Mitgliederversammlung 2018 abgestimmt und sie kann voraussichtlich einige Wochen später in Kraft treten.

ordiniert die Jugendarbeit zwischen den Jugendvollversammlungen. Er wird sich weiterhin regelmäßig treffen und das Tagesgeschäft in der Sektionsjugend führen.

Im Jahr 2018 wird die Sektionsjugend eine neue Ordnung bekommen und im Zuge dessen kommen einige Neuerungen auf die Jugend zu. Hierzu gehören unter anderem die neu eingeführte Jugendvollversammlung sowie gewählte Jugendausschussmitglieder und Delegierte für die Landes- und Bundesjugendleitertage.

Das ist neu Eine wesentliche Neuerung ist die Jugendvollversammlung, welche einmal im Jahr stattfinden soll. In dieser Vollversammlung können alle Kinder und Jugendlichen bis 27 Jahren teilnehmen und über wichtige Fragen der Jugendarbeit debattieren. Kinder und Jugendliche ab sieben Jahren dürfen bei allen Beschlüssen und Wahlen abstimmen. Hierzu gehören die Besetzung des Jugendausschusses, die Wahl des/der Jugendreferenten/-in und die Bestimmung der Delegierten für die Landesund Bundesjugendleitertage. Darüber hinaus werden alle wichtigen Entscheidungen, welche die gesamte Jugend betreffen, in der Vollversammlung diskutiert und abgestimmt. Auf diese Weise hat jedes Mitglied der Jugend einen direkten Einfluss auf die Jugendarbeit der Sektion. Der Jugendausschuss wird in seiner bisherigen Funktion beibehalten und ko-

Basisdemokratie für die Jugend! Die größte Neuerung der Sektionsjugendordnung ist es, die Jugendarbeit auf eine basisdemokratische Grundlage zu stellen. Bisher war das maßgebliche Gremium, in dem die Jugendarbeit gelenkt wurde, der Jugendausschuss, in dem alle Jugendleiter der Sektion kraft ihrer fachsportlichen Ausbildung als Jugendleiter saßen. Durch die Jugendvollversammlung wird ein Gremium eingeführt, in welchem alle betroffenen Jugendlichen über die Ausrichtung der Jugendarbeit bestimmen können. Der Jugendausschuss bleibt als Gremium erhalten, wird allerdings nun durch die Jugendvollversammlung gewählt. Eine weitere großartige Chance ist, dass Kinder und Jugendliche durch die Jugendvollversammlung schon früh die Demokratie und somit die Möglichkeit der aktiven Mitbestimmung erfahren und leben können.

Darum eine neue Sektionsjugendordnung Nachdem in den Jahren 2015 und 2016 die Bundesjugendordnung und die Landesjugendordnung erneuert wurden, begann die Jugend des Deutschen Alpenvereins eine neue Sektionsjugendordnung zu entwerfen. Die alte Jugendsatzung war in ihren Grundzügen mittlerweile so weit von der Bundes- und Landes-Jugendordnung entfernt, dass dies notwendig wurde. Die Sektionsjugendordnung wird durch den amtierenden Jugendausschuss als zuständiges Gremium entwickelt und

Text: Felix Budde und Leo Rolff

Neue Struktur der Jugendarbeit JDAV

Mitglieder der JDAV bilden

Jugendausschuss

Mitgliederversammlung Juref*in vertritt

Jugendreferent*in

die Jugend

Bundesjugendleitertag Bundesjugendleitung

Vorstand

bilden

bilden

gewähltes Amt

Mitglieder der Sektion bilden

Jugendvollversammlung Delegierte

DAV

DAV Hauptversammlung Bundesjugendleiter*in vertritt die Jugend

Präsidium

Grafik: Redaktion gletscherspalten; Quelle: Deutscher Alpenverein, Ressort Jugend

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infos der sektion   |  gletscherspalten 1/2018


Rast auf der Buchsteinhütte.

Die Tegernseehütte taucht vor uns auf.

Ob sich das lohnt? Und ob! Mit der Tourengruppe über Fronleichnam am Tegernsee Klasse, Wolfgang holt uns pünktlich um 12:30 Uhr ab, wir starten an den Tegernsee. Bald wird der Verkehr dichter, wir stehen in den ersten Staus. Es kommt noch heftiger: Vollsperrung auf der A3. Ob sich die Fahrt tatsächlich lohnt? Um 21:30 Uhr erreichen wir den Tegernsee. Am nächsten Morgen geht es los: Perfekt organisiert und sehr ortskundig lotst Martina uns durch das Busnetz zum ersten Startpunkt: Wildbad Kreuth. Dort halten wir uns jedoch nicht auf, sondern marschieren in die Wolfsschlucht. Durch das fast ausgetrocknete Bachbett erreichen wir das Ende dieser imposanten Schlucht. Kurze Pause, dann ein teilweise seilgesicherter recht langer Aufstieg mit leichter Kletterei. Mit Verschnaufpausen im Schatten der Bäume erreichen wir alle den Bergsattel. Die verschwitzte Kleidung trocknet schnell bei der Brotzeit in der Sonne, während Martina auf das nächste Etappenziel deutet: den Gipfel des Schildensteins (1.613 m). Keiner lässt sich abhalten, die letzten 100 Meter aufzusteigen. Das hat sich gelohnt! Ein toller Rundumblick! Über Königsalm und Geißalm erfolgt der Abstieg. Was ist das? Es regnet! „Keine Sorge“, meint Peter am nächsten Morgen, „laut Wetter-App hört es gleich auf.“ Na gut. Ab in den Bus Richtung Monialm. Schon auf dem Weg zur Siebli-Alm sind Regenjacke und Schirm gefragt. Nach dem Anstieg an einem Bildstock angekommen, hört der Regen auf. Am Berg gegenüber sehen wir Sonnenstrahlen. „Klara, hier sind wir!“ ruft Martina und zeigt Richtung Sonne. Doch Klara hört nicht. „Peter, was ist mit der WetterApp?“ – „In Bad Wiessee ist es trocken.“ Martina

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disponiert um: „Es ist zu gefährlich auf den Grat zu steigen und zum Wallberg hinüber zu wandern“, entscheidet Martina, „wir steigen hier ab“. Schade! Vielleicht wird es ja morgen schön! Und ob es das wird! Ab Endhaltestelle Klamm wandern wir der Weißach entgegen. Jeder geht sein Tempo: „Treffpunkt: auf der Höhe der Sonnbergalm“, gibt Martina vor. Von dort schauen wir die Felsen zum Roßstein und Buchstein hinauf. Da hängt die Tegernseer Hütte an den Felsen. Was für eine Lage! Das letzte Teilstück auf den Gipfel des Roßstein (1.698 m) ist seilversichert und mit leichter Kletterei verbunden. Außen herum führt ein kletterfreier Weg. Berg Heil! Alle sind oben angekommen und genießen die Aussicht. Die Tegernseer Hütte hängt unter uns wie ein Schwalbennest in den Felsen. Der Aufstieg hat sich gelohnt! Die Hütte ist voll, so steigen wir durch herrliche Blumenwiesen hinab zu der gemütlichen Buchsteinhütte und legen vor dem Abstieg eine Rast ein. Auch Klara schiebt die Wolken beiseite und wärmt uns wieder. Schon der letzte Tag! Aber abreisen ohne eine Bergtour? Natürlich nicht. Martina hat genau den richtigen Leckerbissen für uns: von Kreuth auf den Leonhardstein. Und Klara ist in ihrem Element: Sie strahlt vor blauem Himmel. Auch hier wird die leichte Kletterei auf die Spitze mit einem fantastischen Rundumblick belohnt. Viel zu schnell ist die Zeit um. In Kreuth heißt es Abschied nehmen. Keine Frage: Die lange Anreise hat auf jeden Fall gelohnt!

Da hängt was: Die Tegernseer Hütte.

Text und Fotos: Friedgard Dieht

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Gruppenbild in der Edmundsklamm.

Ausblick am Pfaffenstein.

In bizarrer Felsenwelt Mit der Tourengruppe in der Sächsischen Schweiz Mit Christine, Marion, Regina, Carsten, Gerd und unserem Tourenleiter Joachim Rösner ging es per Fahrgemeinschaft zum „Basislager“ unserer Herbsttour, dem Landgasthof „Am Weinberg“ in Mittelndorf (oberhalb von Bad Schandau). Nach einer Kennenlernrunde stiegen wir über den Panoramaweg ins Kirnitzschtal ab. Die historische Kirnitzschtalbahn ist eine von Bad Schandau zum Lichtenhainer Wasserfall verkehrende altehrwürdige Straßenbahn, mit der wir nach Bad Schandau zwecks Ortsrundgang fuhren.

Durch das enge „Nadelöhr“ auf den markanten Pfaffenstein.

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AM MONTAG setzten wir von Bad Schandau (128 m) mit der Fähre auf das linke Elbufer über. Bei Kleinhennersdorf stießen wir auf den berühmten „Malerweg“, zweifellos einer der schönsten Wanderwege Deutschlands, dem wir noch mehrfach während unserer Tourenwoche begegneten. Erstes Gipfelglück regte sich auf dem aussichtsreichen Tafelberg Papststein (451 m). Nach dem Abstieg bis kurz vor Gohrisch ging es dann letztlich steil hinauf und durch das enge „Nadelöhr“ auf den markanten Pfaffenstein (435 m). Dieser Tafelberg ist typisch für das Elbsandsteingebirge: stark zerklüftet, lebhaft gegliedert, mit senkrechten Felsabgründen, die sich manchmal in canyonartigen Schluchten verlieren. Ein Teil unserer Gruppe stärkte sich im Biergarten, während der andere kurz zur Goldschmidthöhle abstieg. Zusammen ging es weiter zur Barbarine,

dem berühmtesten Felsturm des Pfaffensteins, wobei beim abwechslungsreichen Zustieg in einer engen Felsspalte die Rucksäcke abgenommen werden mussten. Auch der Abstieg war sehenswert und führte uns nach Königstein hinab und zur gleichnamigen, berühmten Festung (360 m) hinauf, die wir zum Abschluss der Tageswanderung besichtigten. AM DIENSTAG ging es von Schmilka (117 m) über die Grenze ins böhmische Hrensko (Herrnskretschen) und dann empor zum Prebischtor (441 m), der größten Sandsteinbrücke Europas. Direkt daneben liegt die Baude „Falkennest“ (1883 errichtet), in der eine preiswerte und gemütliche Rast gemacht werden kann. Unmittelbar hinter der Baude erklommen wir weitere Aussichtsfelsen mit stimmungsvoller Aussicht auf die Böhmische und Sächsische Schweiz. Wir stiegen über den Gabrielensteig und Mezni Louka (Rainwiese) hinab ins steile Tal der Kamenice (Kamnitz) zur Edmundsklamm. Dieser circa ein Kilometer lange Flussabschnitt kann nur per Kahn absolviert werden (drei Euro pro Person). Schließlich wanderten wir zum winzigen Grenzdorf Schmilka zurück. AM MITTWOCH ließ sich sogar längere Zeit die Sonne blicken, sodass wir den Tag mit einer längeren Wanderung voll ausnutzten. Wir stiegen zunächst vom Wanderparkplatz oberhalb des Kurortes Rat-

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An der Bastei ist meist viel los.

Schöne Sicht vom Aussichtsfelssporn Kipphorn.

hen nach Niederrathen (112 m) ab und dann sehr moderat am Amselsee vorbei zum Amsel-Wasserfall hinauf. Für ein kleines Entgelt wurde eine Schleuse geöffnet, sodass der Wasserschwall kurzzeitig einen fotogenen Eindruck machte. Nunmehr ging es recht steil empor durch die Schwedenlöcher zur PavillonAussicht. Bald darauf erreichten wir den touristischen Hotspot Bastei (305 m) mit der Felsenburg Neurathen. Hier genossen wir von verschiedenen Punkten die sehr gute Aussicht über den Sächsischen Nationalpark und trennten uns dann vorübergehend: Ein Teil der Gruppe wanderte mit Joachim via „Steinerner Tisch“ nach Wehlen und nach Einkehr elbaufwärts zurück zum Parkplatz, von dem aus dann per Pkw zum südlichen Parkplatz am Lilienstein gefahren wurde. Der andere Teil stieg mit Gerd von der Bastei nach Niederrathen ab, marschierte zunächst elbaufwärts, schließlich über den Lottersteig zum Lilien­ stein (415 m). Dieser einzige rechtselbische Tafelberg ist sehr imposant und bietet von zahlreichen Felsvorsprüngen Aussichten in alle Himmelsrichtungen, insbesondere zum gegenüberliegenden Königstein. Er wurde von beiden Gruppen überschritten. Den wunderschönen Tag ließen wir in der gemütlichen Schrammsteinbaude ausklingen, nachdem Gerd und Carsten noch kurz über den Lattengrund zum Schrammtor aufgestiegen waren, um die Aussicht auf Falkenstein sowie die Schrammsteine zu genießen.

Kuppel gerade noch vor dem Sturm bestiegen werden konnte.

DER DONNERSTAG brachte uns immer wieder Regen und später auch Sturm, sodass wir kurzentschlossen mit der S-Bahn nach Dresden fuhren. Wir besichtigten unter anderem die beeindruckenden Ausstellungen im „Grünen Gewölbe“ des Residenzschlosses, den Zwinger und die Frauenkirche, deren

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DER FREITAG führte uns zunächst hinab zum Lichtenhainer Wasserfall (164 m) ins Kirnitzschtal, von wo man sich einst für drei Mark hoch zum Felsentor Kuhstall tragen lassen konnte. Vom Kuhstall konnte als Bonus über die schmale „Himmelsleiter“ in einem langen, engen Felsspalt der Neue Wildenstein (337 m), über dem Felsentor gelegen, bestiegen werden. Anschließend erfolgte unser Abstieg in die Nasse Schlucht, bevor es zum Kleinen Winterberg (500 m) hinaufging. Der folgende Wanderweg zum Großen Winterberg (556 m) ist aussichtsreich und moderat. Im Berggasthaus auf dem Großen Winterberg, zweithöchster Gipfel des Nationalparkes „Sächsische Schweiz“, machten wir Rast, bevor unser letzter Abstieg über den Aussichtsfelssporn Kipphorn nach Schmilka führte. Dort fand unsere Wanderung mit Einkehr in einer originellen Bäckerei mit angeschlossenem Café, Hotel und Brauerei ein gemütliches Ende. FAZIT: Erfreulicherweise konnten wir trotz des nicht idealen Wetters jeden Tag eindrucksvolle Tagestouren machen. Ein harmonisches Team und ein prima und flexibles Programm trugen dazu bei. Wir werden die atemberaubenden Felsmassive mit den zahlreichen Aussichtsplateaus in einer einzigartigen, romantischen Landschaft nicht so schnell vergessen. Zumal wir netten Menschen begegneten, ein gutes Quartier mit bürgerlicher, preiswerter Küche hatten und beste ÖPNV-Bedingungen vorfanden, in dessen Verkehrsverbund sogar die Fähren miteinbezogen waren.

Eine einzigartige, unvergessliche Landschaft.

Text: Gerd Lorenz Fotos: Gerd Lorenz, Carsten Schmidt (S. 14 r.)

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Schneetreiben am Zollhäuschen.

Gerade oben angekommen, geht es wieder runter.

8.000 Hm – 100 km – 8 Hütten – 1 Tal Die Tourengruppe marschiert auf dem Stubaier Höhenweg TAG 1: Sonntags treffen wir uns nach individuellem Aufstieg von Neustift, von Neder oder von der Kar­ alm auf der Innsbrucker Hütte auf 2.369 Metern. Beim Abendessen kommen wir schnell ins Gespräch.

Schlechtwetter ­erschwert den Start.

TAG 2: Wir wollen so weit wie möglich den Habicht, einen der Seven Summits der Stubaier Alpen, mit 3.277 Metern besteigen. Leider spielt das Wetter nicht mit. Es regnet sehr stark, es ist kalt und der Nebel lässt keine Fernsicht zu. Wir müssen abbrechen. Einige Seilversicherungen und kleine Kletterstellen geben einen Vorgeschmack auf die Tour. TAG 3: Von der Innsbrucker Hütte zur Bremer Hütte. Abstieg 960, Anstieg 1.000 Höhenmeter. Wir starten um 7:15 Uhr. Wieder erwarten uns seilversicherte Stellen mit Trittbügeln und Eisenstiften. Um diese Stellen schneller passieren zu können und Wartezeiten zu vermeiden, teilen wir uns in zwei Gruppen auf. Das bewährt sich. Durch die starken Regenfälle sind die Bäche sehr stark angestiegen und Alternativen zum Wanderweg sind gefragt. Nach einer Scharte begegnen wir Steinböcken, die sich nicht stören lassen. Endlich erreichen wir nach achteinviertel Stunden inklusive Pausen begleitet von Nebel, Hagel und Regen die Bremer Hütte. TAG 4: Von der Bremer Hütte zur Nürnberger Hütte. Abstieg 450, Anstieg 600 Höhenmeter. Wir steigen

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auf zum Simmingjöchl auf 2.754 Metern. Zwischendurch werden wir von einem Mann eingeholt, der die Wanderschuhe seiner Freundin sucht und unter Gelächter werden die Schuhe getauscht. Beim alten Zollhaus machen wir eine kurze Pause, weil es wegen des Schneeregens doch sehr ungemütlich ist. Hier soll man eigentlich eine tolle Aussicht auf die Stubaier Alpen haben. Dann geht es über Serpentinen und Seilversicherungen abwärts. Unten erwartet uns das Paradies! Es heißt wirklich so! Eine tolle Landschaft mit Flussläufen, üppiger Vegetation und vielen Fotomotiven. TAG 5: Von der Nürnberger Hütte zur Sulzenauhütte. Abstieg 550, Anstieg 650 Höhenmeter. Wir steigen bis zum Grat auf. Bei einem kleinen Schlenker auf die Mairspitze (2.780 m) sehen wir das erste Murmeltier. Nach dem Abstieg zur Sulzenauhütte kommen wir an einigen Seen vorbei. Unser Mutigster nimmt ein Bad im eiskalten Wasser. Noch schließt sich keiner an! Nach einer Rast am smaragdfarbenen Grünausee erreichen wir die Sulzenauhütte. TAG 6: Von der Sulzenauhütte zur Dresdener Hütte. Abstieg 500, Anstieg 400 Höhenmeter. Heute geht eine Gruppe über den Großen Trögler (2.902 m). Beim Aufstieg sehen wir einen Stein, der aussieht wie ein Murmeltier. Es ist eins! Belohnt werden wir mit tollen Ausblicken auf den Sulzenauer und

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Auf dem Weg zur Franz-Senn-Hütte.

Genuss pur auf der Knotenspitze.

Stubaier Ferner. Die andere Gruppe geht über den Wilde-Wasser-Weg vorbei am Sulzenausee. Der Sulzenaugletscher hat sich im letzten Jahrzehnt schon deutlich zurückgezogen. An der Dresdener Hütte können wir endlich draußen in der Sonne sitzen.

zur Franz-Senn-Hütte, vorbei an Latschen, Wacholder und über blühende Wiesen.

TAG 7: Von der Dresdener Hütte zur Neuen Regensburger Hütte. Abstieg 850, Anstieg 900 Höhenmeter. Wieder geht es auf und ab auf dem Höhenweg. Der Weg liegt schön am Hang. Zeitweise mischen sich Schafe in die erste Gruppe, was sehr witzig aussieht. Wir überqueren das Schafgrübl. Nach einem kurzen Abstieg geht es hinauf zum Grawagrubennieder (2.881 m), dem höchsten Punkt des Höhenweges. Das Tal erreichen wir über ein gefühlt ewig langes Geröllfeld, unter dem ein Gletscher liegt. In der Hütte erwartet uns ein gigantisches Kuchenbuffet und der Weg über das Geröll ist schnell vergessen! TAG 8: Wir bleiben eine zweite Nacht in der Neuen Regensburger Hütte und müssen nicht packen. Das ist auch mal schön. Heute ist der Tag der Gipfelstürmer. Auf der Kreuzspitze (3.082 m) haben wir einen tollen Ausblick. Nach dem Abstieg lockt der Badesee an der Hütte. Für einen Teil der Gruppe ist nach dem Gipfel vor dem Gipfel und sie besteigen noch die vordere Plattenspitze (2.916 m). TAG 9: Von Neue Regensburger Hütte zur FranzSenn-Hütte. Abstieg 500, Anstieg 650 Höhenmeter. Wir steigen hinauf zum Schrimmennieder (2.714 m). Das Schneefeld dort ist deutlich kleiner geworden und Iglus bauen wie vor einigen Jahren geht nicht mehr. Vom Basslerjoch (2.830 m) haben wir wieder einen tollen Rundblick. Nach einem kurzen Anstieg über Felsblöcke folgt eine entspannte Wanderung

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TAG 10: Von der Franz-Senn-Hütte zur Starkenburger Hütte. Abstieg 530, Anstieg 440 Höhenmeter. Heute haben wir die längste Etappe mit 15 Kilometern vor uns. Der Weg führt hoch über die Talsohle des Oberbergtales. Wir durchqueren die Viller Grube und machen Rast an der Seeducker Hochalm. Die Hüttenwirte erzählen uns von ihren Schafen und dem Alltag auf der Hütte. Lustig wird es, als ein Schafhirte uns später begegnet und wir sein Fotomotiv sind. Zwei Gipfelstürmer sind schon weiter und besteigen die Schlicker Seespitze auf 2.804 Metern, dem höchsten Gipfel der Kalkkögel in den Stubaier Alpen. Einige besteigen während der Pausen den Steinkogel (2.589 m) und den Gamskogel (2.659 m). Der Ausblick auf das Karwendel ist von dort aus sehr beeindruckend. Von Weitem sehen die Wege im weißen Kalk der Schlicker Seespitze wie mit Bleistift gezogen aus. An der Starkenburger Hütte haben wir einen großartigen Blick auf die Seven Summits. Als Belohnung dafür, dass wir den ganzen Stubaier Höhenweg gelaufen sind, spendiert der Hüttenwirt uns abends einen Schnaps. TAG 11: Von der Starkenburger Hütte nach Neustift. Abstieg 1.200 Höhenmeter. Wir steigen nach Neustift ab. Dort trennen sich unsere Wege. Die Tour war insgesamt toll und ein Erlebnis. Der Stubaier Höhenweg bietet viele beeindruckende Ausblicke und gut geführte Hütten. Die Wege sind gut gewartet und mit ausreichend Steiganlagen gesichert. Ein großes Dankeschön geht an Rainer und Burkhard, die uns sicher geführt haben.

Eine tolle Tour.

Text: Karin Deilmann Fotos: Cornelia Harloff

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Veranstaltungen

Anziehungspunkt für viele: Unser Sommerfest in Blens …

… verspricht fesselnde Erlebnisse auch für Kinder.

Ab in die Eifel zum Sommerfest! Am Samstag, den 9. Juni 2018, ist es endlich wieder so weit! Dann steigt das Sommerfest 2018 unserer Sektion in unserer Kölner Eifelhütte in Blens und deren Umgebung. Alle Mitglieder, Nichtmitglieder, Kinder, Freunde und Bekannte sind hierzu herzlich eingeladen!

Jugend und Familiengruppe Die Rurwiese wird von 10:00 Uhr bis 15:30 Uhr in einen alpinistischen Spielplatz verwandelt. Anmeldung bei Renate Jaritz, Tel. 02234 998074, renate.jaritz@dav-koeln.de

Das erwartet Sie an der Hütte: 14:00 Uhr Kaffee und hausgemachter Kuchen Bis 15:30 Uhr Eintreffen der Teilnehmenden an den Gruppenveranstaltungen 15:45 Uhr Begrüßung und gemütliches Zusammensein Ab 17:00 Uhr Abendessen mit leckeren Grillgerichten, lockeren Gesprächen und open end …

Klettergruppe Klettern in Nideggen: Gemeinschaftsfahrt an die Kieselwände Effels. Anmeldung bei Thomas Gaub, Tel. 0177 4217583, thomasgaub@gmx.net

Für musikalische Unterhaltung sorgt das „Alpentrio Colonia“. Die Musiker präsentieren mit Gesang, Gitarre, Harmonika und Bass eine stimmungsvolle Mischung aus kölschen Tön und alpenländischer Volksmusik. Die Gruppen der Sektion haben wieder ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt, bei dem jeder etwas Tolles erleben kann. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es in den Grünen Seiten unter der jeweiligen Gruppe und im Internet unter www.dav-koeln.de, unter Veranstaltungen, Sommerfest. Dort sind auch die aktuellsten Informationen zum Sommerfest 2018 hinterlegt.

Naturerlebnisgruppe Was blüht denn da? Wir entdecken mit Elisabeth Roesicke auf einem kleinen Spaziergang von 13:00 bis 14:00 Uhr mit Kindern von sechs bis zwölf Jahren und ihren Eltern die Pflanzenwelt. Was lebt im und am Bach? Kinder von sechs bis zwölf Jahren und ihre Eltern entdecken mit Hubert Reimer von 14:00 bis 15:00 Uhr Lebewesen in der Rur. Wir fangen sie mit Köchern bewaffnet, sortieren und bestimmen sie. Tourengruppe Rundwanderung: Abenden, Jufferley, Clemens Stock und Rursee. Anmeldung bei Joachim Kirmse; Tel. 0221 436384, 0177 3560069, aphabibi@arcor.de Wandergruppe Rundwanderung von Blens über Maria Wald mit Britta Lais. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Veranstaltungsprogramm der Gruppen Alpinistengruppe Konditionstraining-Wanderung von 24 Kilometern, 1.000 Höhenmetern in sechs Stunden. Anmeldung bei Axel Vorberg, axel.vorberg@dav-koeln.de (ab Mo. 4.6.18) Frauenbergsportgruppe Radtour von Köln zum Sommerfest mit Übernachtung. Anmeldung und Infos bei Johanna Brings; Tel. 02233 716017, johanna.brings@dav-koeln.de integrativ zusammen mit der Handicap-Klettergruppe Wanderung bei Blens. Übernachtungsmöglichkeit auf der Aachener Hütte. Anmeldung bei Falko Nettekoven, falko.nettekoven@dav-koeln.de

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Das müssen Sie wissen Termin: 9. Juni 2018 ab 14:00 Uhr Ort: Kölner Eifelhütte, St. Georgstr. 4, 52396 Heimbach Es stehen begrenzte Kapazitäten zur Übernachtung mit Frühstück am Sonntag bereit. Anmeldung bis 6. Mai 2018 unbedingt erforderlich: Anmeldung für das Abendessen: Geschäftsstelle; Tel. 0221 2406754 (dienstags/donnerstags), info@dav-koeln.de Anmeldung für Übernachtung und Frühstück: Rainer Jürgens, Tel. 02202 58276, rainer.juergens@dav-koeln.de Über Kuchenspenden freut sich Elisabeth Stöppler, elisabeth.stoeppler@dav-koeln.de > Fotos: Burkhard Frielingsdorf

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Veranstaltungen

Kletterparadies Elbsandsteingebirge.

Klimaschutz geht alle an.

AlpinVisionen Helmut Schulze: Elbsandsteingebirge 16. März 2018

Andreas Sanders: Klima – jetzt wandel‘ ich es selbst 13. April 2018

Das Elbsandsteingebirge scheint mit seinen Felstürmen für das Klettern wie geschaffen zu sein. Tatsächlich hat es dort eine lange Tradition. Helmut Schulze kann uns viel darüber erzählen, denn als begeisterter Kletterer hat er bereits auf allen Gipfeln der deutschen Seite dieses Gebirges gestanden. Genauer betrachtet ist das Elbsandsteingebirge eine durch die Elbe mit ihren Nebenflüssen über Jahrmillionen ausgewaschene Erosionslandschaft, die im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Tschechien zu finden ist. Der deutsche Teil wird Sächsische Schweiz, der tschechische dagegen Böhmische Schweiz genannt. Erst in jüngerer Zeit sind auf beiden Seiten der Staatsgrenze jeweils bestimmte Landstriche zu Nationalparks erklärt worden. Der Landschaftsraum dieser Nationalparks ist dann auch der Ausgangspunkt unserer Reise, zu der uns Helmut Schulze im Rahmen seines Vortrags einlädt. Dabei werden wir das Elbsandsteingebirge als Kletterparadies mit eigener Kletterethik kennenlernen, das mit aufregenden Routen aufwartet und eine lange Geschichte hat. Wir werden aber auch auf steilen Pfaden unterwegs sein und damit die Perspektive desjenigen erleben, der gerne wandert. Faszinierende Landschaftsaufnahmen, nachvollziehbare Kletter- und Wandervorschläge, aber auch persönliche Geschichten werden seinen Vortrag zu einem inspirierenden Erlebnis machen.

Für Andreas Sanders ist das Klima zu einer Herzensangelegenheit geworden, denn er hat die Umwälzungen auf seinen Expeditionen erlebt. Im Vortrag wird er uns auf eine ungewöhnliche Reise mitnehmen und in einen Dialog mit uns treten zu einem Thema, das uns als Bergsteiger und Wanderer in hohem Maße betrifft – die Gletscherschmelze in den Alpen ist nur ein Beispiel dafür … Andreas Sanders: „Was ist Klima überhaupt? Wo kommt es her? Wie funktioniert es? Klima ist ein großes Thema, das viele Fragen aufwirft und zu aufgeregten Diskussionen führt. Es begleitet uns bei allem was wir tun. Ob belastend oder schonend, das liegt daran, wie wir etwas tun. Vom Planet Erde als Körper im Sonnensystem, über Wasserkreislauf, Atmosphäre und der Gesamtheit aller Lebewesen bis hin zum Gletscher auf Ihrer Alpentour, alles zusammen bildet ein System, in dem alles vernetzt ist und mit allem reagiert. Wir Menschen sind Teil davon. Veränderungen im Klimasystem sind ganz normal. Aber nie zuvor waren sie so rasant. Die Geschwindigkeit des Wandels und die Fähigkeit der Lebewesen, sich anzupassen, geraten mehr und mehr aus der Balance. Noch gibt es Möglichkeiten, drohende Kollaps-Szenarien zu vermeiden. Aber nicht alles, was da als klimaschonend angepriesen wird, ist wirklich sinnvoll. Klimaschutz ist ein großes Gemeinschaftswerk. Ich werde Ihnen zeigen, dass darin eine über Klimaschutz weit hinausgehende Chance liegt. Jeder kann konkret aktiv sein. Ein Engagement, das in der Bilanz sogar einen Gewinn an Lebensqualität bewirken wird.“

1986 schaffte sich Helmut Schulze seine erste professionelle Kamera an. Zunächst war sie ein Dokumentationswerkzeug für seine Reisen im sowjetischen Orient, später dann auf Tour mit dem Mountainbike durch den Pamir und bei seiner Überquerung des grönländischen Inlandeises auf Skiern. Das Elbsandsteingebirge hat er erst im Verlauf weiterer Jahre für sich als Fotomotiv entdeckt. Aber dann dauerhaft, denn mittlerweile fotografiert er den jährlich erscheinenden Kalender „Klettern im Sächsischen Fels“ seit 19 Jahren.

Infos Die Vorträge finden in der Aula des Barbara-von-Sell-Kollegs, Niehler Kirchweg 118, in Köln-Nippes statt. Abendkasse und Catering ab 19 Uhr, Einlass in den Saal um 19:30 Uhr. > Kartenvorverkauf: www.alpinvisionen.de Eintritt: 9 Euro, DAV-Mitglieder 6 Euro, Kinder/Jugendliche 3 Euro

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Der Dipl. Geologe, Journalist und Expeditionsreisende sagt über sich: „Aber eigentlich bin ich Jäger und Sammler. Von beidem etwas. Meine Jagd ist friedlich und wird heute eher Recherche genannt. Die Sammlernatur füllt den Schatz an Lebensgeschichten. Dabei haben Expeditionen, vom Kältepol in der Antarktis bis auf ein winziges Atoll unter der Äquatorsonne, immer eine große Rolle gespielt. Mein Wunsch, den Heimatplaneten zu verstehen, führte mich natürlich auch zum Thema Klima. Und damit mitten in die Gesellschaft zurück, der ich manchmal auf Expeditionen zu entkommen hoffte.“ > Fotos: Helmut Schulze (l.), Andreas Sanders (r.)

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Veranstaltungen

Erlebnisreiche Wanderungen auf der Kölner Bergwoche.

Der Gasometer in Oberhausen.

Kölner Bergwoche 2018

„Der Berg ruft“ – im Gasometer Oberhausen

Sie war der Renner im letzten Jahr, heuer soll sie noch besser werden: die Kölner Bergwoche, die vom 21.-28. Juli 2018 jetzt zum fünften Mal im Kölner Haus (1.965 m) oberhalb von Serfaus in Tirol stattfindet. Die Teilnehmer erwartet ein buntes Programm mit Wander-, Berg- und Klettertouren in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die von erfahrenen Tourenleiter/-innen geführt werden. Die konkrete Planung wird dabei täglich vor Ort vorgenommen, sodass die Zusammensetzung der Teilnehmenden, deren Interessen sowie die Wetterbedingungen aktuell berücksichtigt werden können. Darüber hinaus sind diverse andere Aktivitäten geplant. Dazu zählen beispielsweise Blumen- oder Kräuterwanderungen oder ein Grillabend. Die Kölner Bergwoche ist eine Veranstaltung, die auch sehr gut für Familien mit Kindern ab zwei Jahren (mit Kraxe) geeignet ist. Die Umgebung der Hütte ist ungefährlich und es gibt viele Spielmöglichkeiten. In circa fünf Minuten Entfernung befindet sich ein attraktiver Abenteuerspielplatz. Das Schönste an der Kölner Bergwoche ist das Zusammensein mit Gleichgesinnten aller Altersklassen, beim Fitbleiben, Feiern und Faulenzen in schöner Natur. Eine Teilnehmerin aus 2017 berichtet: „Das war das Erlebnis meines Lebens!“ Wer dabei sein will, sollte schnell aktiv werden, denn die Plätze sind erfahrungsgemäß rasch ausgebucht. > Fotos: Hanno Jacobs (l.), Gasometer Oberhausen (r.) > Texte: Ulrich Ehlen (l.), Wolfgang Spicher (r.)

Programm der Kölner Bergwoche 2018 Samstag, 21.07.2018: Anreise und Eröffnungsabend Sonntag-Freitag, 22.-27.07.2018: Wander- und Bergtouren Samstag, 28.07.2018: Rückreise Anmeldeschluss: 31.05.2018 (nur über Online-Formular im Internet) Weitere Informationen sowie das Online-Formular zur Anmeldung finden Sie auf unserer Website unter Veranstaltungen/Kölner Bergwoche. Auskunft erteilt auch Ulrich Ehlen, ulrich.ehlen@dav-koeln.de.

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Der Gasometer in Oberhausen ist bekannt für seine spektakulären Ausstellungen in der 117,5 Meter hohen Halle. „Der Berg ruft“ heißt es dort vom 16. März bis zum 30. Dezember 2018. Die Ausstellung will den Besuchern mit Fotos und Filmen die faszinierende Bergwelt als Heimstätte von Göttern, Menschen, Tieren, Pflanzen und Gestein nahebringen. Eine besondere Attraktion bietet eine im Innenraum der Halle schwebende monumentale Nachbildung des Matterhorns, auf der sich mittels Projektionen in modernster 3D-Technik die Veränderungen am Berg im tages- und jahreszeitlichen Ablauf beobachten lassen. Der Clou: Der Berg hängt mit dem Gipfel nach unten und spiegelt sich im Fußboden, sodass die Besucher aus der Vogelperspektive auf den Berg schauen. Begleitend wird der Landesverband Nordrhein-Westfalen des Deutschen Alpenvereins e.V. (DAV) als Kooperationspartner mehrere Aktionen anbieten. So wird es drei spezielle DAV-Termine geben: 28./29. April, 23./24. Juni; 29./30. September. An diesen Tagen findet ein Rahmenprogramm statt, unter anderem mit Infoständen zu Themen rund um den Alpenverein, mit Mitmachaktionen oder einer Kletterwand. Auch erhalten DAV-Mitglieder dann vergünstigten Eintritt in die Ausstellung. Ob diese über den gesamten Ausstellungszeitraum gewährt wird, stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest. Des Weiteren sind – voraussichtlich im Herbst – mehrere Vorträge geplant, an deren Organisation der DAV beteiligt ist. Unter anderem wird dabei voraussichtlich Extrembergsteiger Hans Kammerlander erwartet. Über weitere Referenten und Termine war bis Redaktionsschluss nichts bekannt.

Ausstellung „Der Berg ruft“ Gasometer Oberhausen, Arenastraße 11, 46047 Oberhausen. 16. März bis 30. Dezember 2018, Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr DAV-Termine: 28./29.04., 23./24.06., 29./30.09. Erwachsene 10 Euro, Familien (2 Erwachsene, bis zu 5 Kinder) 23 Euro > www.gasometer.de

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Veranstaltungen

Der Stand der Gruppen und Referate der Sektion.

Ausbilder erklären Bergsporttechniken.

11. Kölner AlpinTag am 6. Oktober 2018 Nach der erfolgreichen Jubiläumsveranstaltung im letzten Jahr, mit zahlreichen Programmpunkten rund um den Bergsport, die Reiselust und das Outdoorabenteuer geht es nun langsam der 11. Etappe entgegen. Am 6. Oktober 2018 lädt der Kölner Alpenverein wieder zum Kölner AlpinTag ins Forum Leverkusen ein.

Ein kleiner Rückblick Über 80 Aussteller und ein umfangreiches Erlebnisprogramm weckten am 14. Oktober 2017 die Lust am Abenteuer vor der eigenen Haustür genauso wie das Fernweh auf die entlegensten Winkel der Welt. Bei mehr als 60 Programmpunkten kamen sowohl Einsteiger als auch erfahrene Bergsportler auf ihre Kosten. In kleinen Kursen und auf großen Bühnen gab es vieles zum Zuhören und Staunen, zu erfahren, zu diskutieren und zum Ausprobieren. Auf den Ausstellungsflächen präsentierten sich Reiseveranstalter, Tourismusverbände und Ausrüster mit viel Know-how und den neuesten Trends. Die Gruppen des Kölner Alpenvereins waren zum Jubiläum besonders groß und ansprechend aufgestellt: Mit Infotafeln und umfangreichem Informationsmaterial wurde auf das große Angebot an Touren und Kursen aufmerksam gemacht. Infopoints luden zum Gespräch und zum Fragen stellen ein und auf Liegestühlen fand man Platz zum Ausruhen und Verweilen. In zwei eigenen Clubräumen präsentierte die Sektion ein abwechslungsreiches und informatives Programm in kostenlosen Kurzvorträgen. Die richtige Vorbereitung für das eigene Abenteuer war einer der Schwerpunkte, aber auch Expeditionen und der Alpenverein selbst wurden den Besuchern vorgestellt.

Ein kleiner Vorgeschmack Auch beim 11. Kölner AlpinTag verwandelt sich das Forum Leverkusen wieder einen Tag lang zum Treffpunkt für alle Bergsportliebhaber und Reisebegeisterten. Längst ist im vergleichsweise

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flachen Land rund um Köln die Leidenschaft für die Berge nah und fern entfacht. Den Besucher erwartet am 6. Oktober 2018 ein abwechslungsreiches Vortrags- und Eventprogramm, mit spektakulären Bergsportreportagen auf Großleinwand bis hin zu kostenfreien Seminaren von Fachleuten. Mit einer Vielzahl von Seminaren und Workshops können sich die Besucher auf ihr eigenes Abenteuer vorbereiten. Im kleinen Kurs und mit erfahrenen Referenten wird beispielsweise alles Wissenswerte zum Klettersteiggehen behandelt. Von der Tourenplanung bis zur notwendigen Klettersteigausrüstung, von den einzelnen Schwierigkeitsbewertungen über die verschiedenen Klettertechniken, werden alle wichtigen Kriterien besprochen. Auch auf Fotoworkshops können sich die Besucher freuen. Vom Profi erfahren Sie, was man beim Fotografieren auf Reisen beachten sollte und wie eindrucksvolle Aufnahmen entstehen. Sicherheit beim Bergwandern ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Wer sich auf eine Hüttentour begeben möchte, fragt sich sicherlich, ob er fit genug ist, welche Ausrüstung benötigt wird und wie man bei der Planung richtig vorgeht. Diese und weitere Themen werden ausführlich behandelt und anhand praktischer Beispiele besprochen. Es bleibt auch ausreichend Zeit für Nachfragen und Diskussionen. > Text: Nina Zenker > Fotos: Sven Meurs

Infos Der 11. Kölner AlpinTag findet am Samstag, den 6. Oktober 2018 von 10 bis 19 Uhr im Forum Leverkusen statt. Der Eintritt ist frei, ausgenommen sind Bergsportreportagen und Workshops. Inhalte zum Programm, Tickets und Infos gibt es in Kürze unter > www.koelner-alpintag.de.

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Eine sonnige Pause beim Aufstieg zum Piz Dora.

Die Gipfelstürmer auf dem Grat zur Rasassspitze.

Es geht nichts über Skitouren Die Skitourengruppe im Südtiroler Münstertal

Die Natur bestimmt die Regeln.

ZUM DRITTEN MAL in Folge fuhren wir Mitte März nach Taufers ins Münstertal. Der Ort auf 1.240 Metern gehört zu Südtirol, doch der größere Teil des Tales liegt auf Schweizer Boden im Unterengadin. Stützpunkt war das empfehlenswerte Hotel Lamm. Nach dem Eintreffen am Sonntagabend besprachen die Teilnehmer beim ersten gemeinsamen Abendessen die kommende Woche und die Verhältnisse und Möglichkeiten vor Ort. „Da kann man so viel planen, wie man will, letztendlich bestimmt die Natur die Regeln und das Spielfeld“, erklärte Tourenleiter Boris Klinnert. Aufgrund des schneearmen Winters mussten ambitioniertere Vorhaben zurückgestellt und Skitouren ausgewählt werden, die zu den Bedingungen passten. AM MONTAGMORGEN fuhren wir mit dem Auto nach Melago am Schluss des Langtauferer Tales. Der Glockhauser ist ein defensives Gipfelziel und bei günstiger Spurwahl auch bei grundsätzlicher Lawinengefahr von erfahrenen Alpinisten sicher zu begehen. Von Beginn an ein herrliches Aufstiegsgelände, das auch skitechnisch keine Schwierigkeiten bereitete. Immer wieder fantastische Blicke zur Weißkugel, den Bärenbartkögeln, der Falalbenairspitze und den beiden Dreitausendern Mitterloch Spitze und Tiergartenspitze im Skigebiet Maseben. Vom 3.021 Meter hohen Gipfel erwartete uns eine großzügige Gip-

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felschau. Dazu mussten 1.020 Höhenmeter bewältigt werden. Gestern noch im Bürostuhl gesessen und dann, zum Warm-Up, ein Dreitausender. Nun war klar, die Woche würde ski- und alpintechnisch ein Highlight werden. Auch die Skiabfahrt durch das Schönkar und die südlichen Flanken im unberührten Schnee vermittelten Skivergnügen pur – selbst bei den weniger guten Schneearten. AM DIENSTAG fuhren wir wenige Autominuten in das benachbarte Schliniger Tal. Von Schlinig aus erreichten wir per Ski nach 1.036 Aufstiegsmetern durch übersichtliches und mäßig steiles Gelände den 2.736 Meter hohen Gipfel des Kälberberges in der Sesvennagruppe. Die Aussicht auf die südlichen Ötztaler Alpen und zum berühmten Dreigestirn Ortler, Königsspitze und Monte Zebru war grandios. Der Himmel bläute die gesamte Woche über und die Märzensonne strahlte in schon sommerlicher Hochform. Eine entspannte Genussabfahrt durch die harmonischen Ostflanken des Kälberbergs brachte uns nach Schlinig zurück. MITTE DER WOCHE brachen wir früher auf als zuvor. Via Stilfs fuhren wir nach Sulden und per Seilbahn zur Bergstation am Fuße des Suldenferners, wo unsere Skitour startete. Der lokale Lawinenlagebericht wies Warnstufe zwei (mäßige Lawinengefahren) aus, der

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Auf dem Grat vom Vorgipfel zur Rasass­spitze.

Tourleiter Boris Klinnert kurz vor Erreichen des Kälberberggipfels.

Schneedeckenaufbau stabilisierte sich aufgrund der Tag-Nacht Temperaturunterschiede und ab den mittleren Lagen fanden wir weitgehend gute Bedingungen bei unterdurchschnittlichen Schneehöhen vor. In den Hochlagen war die Schneeverteilung stark vom Wind geprägt. Flanken waren oft bis aufs Blankeis abgeblasen, während in windgeschützten Kesseln relativ viel Triebschnee lag. Es herrschten endlich günstige Bedingungen, aber in schattigen Hochlagen sorgte weiterhin das Altschneeproblem für eine defensive Spuranlage. Angeseilt und mit Gletscherausrüstung ausgestattet, stiegen wir oberhalb der Schaubachhütte über den spaltenreichen Gletscher zur Janiger Scharte auf. Am Grat zwischen Scharte und Gipfel erwarteten uns wie aus dem Nichts eiskalte, tosende Sturmböen. Etwas später auf dem 3.376 Meter hohen Gipfel der Suldenspitze war hiervon nichts mehr zu spüren und uns belohnte das Panorama auf die Gipfelgruppe rund um den Punta San Matteo, den Monte Cevedale und die Zufallspitze, die mächtige Südflanke der Königspitze und den dahinter liegenden Ortler. Richtung Norden stach besonders die markante Gestalt der Vertainspitze ins Auge. Schließlich öffnete sich der Weitblick bis in die Ötztaler Alpen mit Weißkugel und Wildspitze. Atemberaubende Rundblicke, weiße Monarchen, stahlblauer Himmel – und alleine auf dem Gipfel der Cima di Solda – schöner können Skitourenziele nicht sein. Die Skiabfahrt über den Suldenferner führte uns nach einem kurzen Gegenanstieg zum Lawinenübungscamp im Skigebiet an der Madrischhütte. Das Übungsgelände für Lawinenverschüttetensuche wurde eingerichtet, um den Umgang mit LVSGeräten praxisnah zu trainieren. Die fix installierten Lawinencamps können während der jeweiligen Öffnungszeiten der Skigebiete kostenlos besucht werden. Infos gibt es im Internet unter „Lawinen-

übungscamps“ oder „Avalanche Training Center“. Zwei Stunden lang übten wir unter Anleitung von Boris erneut den Umgang mit den LVS-Geräten und orteten in diversen Konstellationen die simulierten Verschütteten.

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AM VIERTEN TAG fuhren wir wenige Kilometer bis nach Tschierv nahe dem Ofenpass im malerischen Unterengadin. Wir passierten das Benediktinerinnenkloster St. Johann, ein sehr gut erhaltenes mittelalterliches Kloster der Karolingerzeit, das von der UNESCO 1983 in die Weltkulturerbeliste aufgenommen wurde. In Tschierv fellten wir die Skier auf und stiegen durch welliges, kupiertes, ideal steiles Muldengelände Richtung Gipfel Piz Dora auf. Landschaftlich sehr reizvoll, ein mustergültiger Skitourenberg. Doch diesen Winter ließ selbst die nordseitige Lage nicht wirklich auf Pulver hoffen. Nach 1.291 Metern Aufstieg erreichten wir den Gipfel (2.951 m) wie gewohnt im Sonnenschein unter königsblauem Himmel. Die Konturen wurden schärfer und die ostseitigen Hänge glänzten makellos und verführerisch. Feiner, wenig verspurter Firnschnee, über den die geschmeidigen Tourenski förmlich schwebten, bis zu den lichten Latschenkieferwäldern die uns „Freerider“ in sich aufsaugten. AM FREITAGMORGEN brannte die Sonne, der Himmel bläute und das Skifahrerherz lachte. Auf ins Schlinigtal: von Burgeis ins Dorf Schlinig. Zunächst ging es entlang des Skilanglaufgebietes in das Schlinigtal. Die für Wintersportler geöffnete Sesvennahütte des AVS lag am Weg zu unserem nächsten Gipfel, der 2.941 Meter hohen Rasassspitze. Sie war nach 1 ½ Stunden Aufstieg erreicht. Insgesamt standen 1.240 Höhenmeter auf dem Programm. Von der Hütte aus kann man den gesamten Grat sehen, hinter dem die

Da lacht das Skifahrerherz.

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Via Suldengletscher passieren wir die Schaubachhütte (Rifugio Milano, 2.581 m).

Ein großartiger Rundblick vom Gipfel.

Aufstiegslinie verläuft. Man geht zuerst ein Stück in Richtung Schlinigpass talein und steigt dann rechts, über ein am Anfang eher steiles und gestuftes Gelände hinauf, immer nur ein wenig links vom langen Rücken, der sich von der Spitze bis kurz oberhalb der Hütte erstreckt. Im mittleren Teil, wo der Gipfel gut sichtbar wird, ist der Aufstieg ziemlich flach und man erreicht dann wieder über steilere Hänge, sich nach rechts haltend, den eher flachen Südostgrat, nach links über ihn zum Vorgipfel (2.927 m) und dann einem kurzen, aber ausgesetzten und steilen Grat entlang zum Hauptgipfel. Großartig war der Rundblick vom Gipfel: Südwestlich erkannte man deutlich den Ortler mit seinen markanten Trabanten; weiter nach Westen lockte der Piz Sesvenna mit seinem sanften Gletscherhang; nördlich erblickte man die Skiberge des Rojentales und das verlassene Fallungtal; nach Osten waren die Gipfel der Ötztaler Alpen, vor allem die Weißkugel, unübersehbar. Perfektes Panorama – fantastisches Gipfelkino. Wir waren zum fünften Mal in dieser Tourenwoche alleine auf einem ambitionierten Gipfel. Selbstverständlich gab es bei der rasanten Südwest-Skiabfahrt durch die Flanken der Rasassspitze einen gruppendynamisch motivierten Einkehrschwung zur Sesvenna Hütte. Die steileren Hänge, die direkt zur Hütte lagen, befanden sich in der Windschattenseite und waren somit strikt zu meiden (Schneebrettgefahr). AM LETZTEN SKITOURENTAG fuhren wir zum Ofenpass (Pass dal Fuorn) und wollten eine Skitour mit Überschreitung des Piz Vallatscha machen mit Abfahrt zum Skigebiet Minschuns, und weiter über die Talabfahrt nach Tschierv. Rund 1.000 Meter aufsteigen und 2.000 Meter abfahren. Ein genialer Plan. Der Piz Vallatscha ist der südlichste und mit seinen 3.021 Metern der höchste Gipfel in der Astraskette

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Im Anstieg auf dem Suldenferner.

in den Bündner Alpen. Ein seltenes Skitourenziel, das Erfahrung in der Geländeorientierung voraussetzt. Die Altschneeverhältnisse bei der ersten Gratüberquerung bei etwa 2.400 Metern erwiesen sich hier als ausgesprochen kritisch, sodass wir nach eingehender Beurteilung der Lage umkehrten und spontan beschlossen, dass die zwischenzeitlich 5.700 absolvierten Höhenmeter genug waren und wir alternativ nachmittags den reizvollen Waalweg „Sonnensteig“ von Mals nach Schluderns wandern wollten. Eine weise Entscheidung und prima Lockerungsübung für die Beinmuskulatur – nach all den Höhenmetern. Oberhalb von Tartsch, Richtung Schluderns, querten wir die historischen Ausgrabungen aus der Bronze- und Eisenzeit. Über den Leiten- und Berkwaal führt der Sonnensteig vorbei an den Schludernser Höfen bis nach Spondinig. Sehenswert bei der einfachen, aber sehr reizvollen Wanderung sind die Skulpturen und Gestalten der Vinschger Sagenwelt. Die Schautafeln informieren über Waale sowie Flora und Fauna. Vormittags noch knietief im Schnee in den Bergen gestanden, nachmittags lustwandelnd auf dem frühlingshaften Sonnensteig. So kompakt und vielfältig ist das Obervinschgauer Land. AM SONNTAGMORGEN hieß es Abschied nehmen. Sieben ehemalige Individualisten lagen sich in den Armen. „Hallelujah – das war ein einzigartiges Erlebnis“, freuten sich unisono die Skitourenteilnehmer. Eine traumhafte Skitourenwoche mit markanten Gipfelzielen und wechselnden anspruchsvollen Abfahrten durch das sonnige Herz Südtirols mit den weißen Monarchen als ständigem großen Kino am strahlendblauen Horizont. Val Müstair – wir kommen wieder! Text und Fotos: Frank Thienel

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Vermischtes

Stolperstein für Dr. Moritz Bing

Am 23. November 2017 war es endlich so weit. Die ersten Stolpersteine für ehemalige jüdische Mitglieder wurden von Gunter Demnig auf Wunsch des Kölner Alpenvereins verlegt: Je einer für Dr. Moritz Bing und seine beiden Töchter am Oberländer Ufer 208 in Köln. Dr. Moritz Bing war das letzte Mitglied jüdischen Glaubens, das durch den sogenannten Arierparagraphen aus dem Verein gedrängt wurde. Dabei war Dr. Bing ein langjährig aktives und angesehenes Mitglied gewesen. Er gehörte unter anderem zu den Darlehensgebern für den Bau des Kölner Hauses auf Komperdell (eröffnet 1929).

Die drei Stolpersteine für die Familie Bing

Ebenso hatte er sich zusammen mit seinem Freund und Anwaltskollegen Ludwig Cahen öffentlich gegen Bestrebungen gewehrt, jüdische Bewerber auf eine Mitgliedschaft abzulehnen. Bing war bis 1. August 1937 Mitglied und floh 1938, nachdem er in der Arbeitsanstalt Brauweiler und im KZ Dachau in „Schutzhaft“ genommen worden war, mit seiner Familie in die Schweiz. Unsere Sektion wird weitere Gedenksteine für alle ehemaligen jüdischen Mitglieder verlegen lassen. > Text: Kalle Kubatschka > Fotos: Kölner Alpenverein (o.), Miriam Ersch-Arnold (u.)

Reinhold Kruse, Gunter Demnig und Kalle Kubatschka (v. l.)

Mitglieder werben Mitglieder Jetzt Mitglieder werben, weil jeder gewinnt > Wenn Sie neue Mitglieder werben, können Sie sich auf Gutscheine freuen und über die Endverlosung attraktive Preise gewinnen. > J edes geworbene Mitglied gewinnt, weil es von den vielen Vorteilen einer Mitgliedschaft im Alpenverein profitiert. > A uch der Deutsche Alpenverein und der Kölner Alpenverein gewinnen, weil sie in ihrer Arbeit bestätigt und gestärkt werden.

Für jedes von Ihnen geworbene, erwachsene Mitglied erhalten Sie einen Gutschein in Höhe von 20 Euro. Diese Gutscheine können Sie für den Grundbetrag bei den Ausbildungskursen, in der Geschäftsstelle, für den DAV-Shop oder den DAV Summit Club verwenden. Der Wert der Gutscheine wird Ihnen bei Vorlage einer Rechnung vom DAV-Shop oder DAV Summit Club vom Kölner Alpenverein gutgeschrieben. Die Gutscheine können ohne Vorlage einer Rechnung nicht ausgezahlt werden. Die Gutschrift erfolgt maxi-

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mal in Höhe des Rechnungsbetrags. Wenn Sie die Gutscheine für den Grundbetrag bei einem Ausbildungskurs einsetzen wollen, dann müssen Sie den Grundbetrag zunächst in voller Höhe an das Referat für Ausbildung überweisen. Der Gegenwert wird Ihnen nach Aufforderung durch Sie von der Geschäftsstelle erstattet. Für die jährliche Endverlosung erhalten Sie ein Los für jedes geworbene Mitglied, unabhängig von dessen Alter. Was es zu gewinnen gibt, erfahren Sie auf unserer Website. Wenn Sie Mitglieder werben möchten, müssen Sie selbst mindestens ein Jahr dem Deutschen Alpenverein angehören. Sie müssen aber nicht Mitglied im Kölner Alpenverein sein. Die Daten der gewor­b enen Mitglieder können Sie über den Mitglieder-Service oder direkt an die Geschäftsstelle melden. Bei Sonderaktionen, bei denen der Beitritt ohne Aufnahme­ gebühr möglich ist (zum Beispiel Aktion „Mitglied werden ohne Aufnahme­g ebühr“, Familienmitgliedschaft, etc.), können keine ­G utscheine vergeben werden. Die Teilnahme an der End­v erlosung ist aber trotzdem möglich! Die Teilnahmebedingungen für 2018 finden Sie unter: www.dav-koeln.de/cgi-bin/page.cgi?672

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Zum Picknick gab’s internationale Köstlichkeiten.

Gemeinsam herumtollen gefällt allen Kindern.

Wandern führt zusammen Mit Familien aus Krisengebieten unterwegs

Sechs Familien – ein gemeinsamer Weg.

Am 16. Juli 2017 unternahm die Familiengruppe „Adler“ ihre erste Wanderung mit Familien aus Krisengebieten. Sie führte durch den Lerbacher Wald. Die Führung der Tour übernahm Rainer Jürgens, der auch den Kontakt zu den neuen Familien hergestellt hatte. Am Schloss Lerbach in Bergisch Gladbach trafen wir uns mit drei alteingesessenen Familien der Adler und drei Familien, die alle aus verschiedenen Städten in Syrien stammen. Die Kinder waren zwischen fünf und zehn Jahren alt. Über kleine Wege und Pfade ging es vorbei an vielen Abzweigungen durch den Wald. Wir kamen an der Grube Cox vorbei, die heute als Seenlandschaft unter Naturschutz steht. Früher war hier ein Steinbruch, in dem Dolomit abgebaut wurde. Wandern ist nicht gleich Wandern Unterwegs mussten wir zunächst erst einmal ein Missverständnis aufklären: Was ist „wandern“? Unsere neuen Wandergefährten hatten gedacht, wir würden ein kleines Stückchen spazieren gehen und dann ein Picknick machen. Im Alpenverein versteht man jedoch unter „wandern“ – auch mit kleineren Kindern – eine sportliche Betätigung auf einer weiteren Wegstrecke. Diese unterschiedliche Vorstellung beruht mit Sicherheit darauf, dass unsere Art zu wandern, nicht in allen Ländern der Erde so verbreitet ist wie bei uns. Zur Freude der Kinder und auch der Erwachsenen hatte Rainer für unterwegs zwei Spiele

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vorbereitet: Bierdeckelwettaufheben und Seilspringen. Das bereitete allen großen Spaß. Neben einem kleinen Bach machten wir schließlich ein Picknick. Auf einer Decke breiteten alle die für die Gruppe mitgebrachten Köstlichkeiten aus und jeder konnte sich bedienen. Die Auswahl war sehr vielfältig – auch kulturell: Börek, Pizza, Landjäger, Laugenkonfekt, Tomaten, Eier, Brotfladen, Wurst, Studentenfutter… Am Ende lächelt die Sonne uns zu Die Kinder stauten abenteuerlustig gemeinsam den Bach und schauten nur von Zeit zu Zeit am Picknickplatz vorbei. Kurz vor Ende der Wanderung kamen wir an einer Milchtankstelle vorbei. Hier probierten wir, wie man leere Flaschen aus störrischen Automaten bekommt und diese dann an einem anderen Automaten mit frischer Rohmilch befüllt. Es gab sogar Flaschen mit Kakaopulver, sodass die Milch zum Kakao wurde. Auf der ganzen Tour hat es entgegen aller Erwartungen und Vorhersagen nicht einen Tropfen geregnet und am Schluss hat uns sogar die Sonne zugelächelt. Es war ein schöner Tag und eins ist sicher: Wir werden ganz bestimmt wieder einmal gemeinsam Wandern gehen. Text: Sonja Höffgen Fotos: Ruth Schmidt

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Der Wald birgt viele Geheimnisse.

Voller Abenteuerlust: Die Flinken Wiesel.

Im Reich der Kobolde und Feen Die Flinken Wiesel in Luxemburg Im Herbst 2016 trafen sich 23 „Flinke Wiesel“ und Beagle-Hund Jule auf dem Campingplatz Martbusch in Berdorf, mitten in der Luxemburgischen Schweiz. Der Campingplatz bietet jedem etwas, ob Zelt, Wohnwagen oder Pod (Hütte in Form eines Fasses). Zur Begrüßung gab es schon am Freitag leckeren Geburtstagskuchen. Gegen 18:00 Uhr ging es ans Holz sammeln und alsbald loderten die Flammen. Die größeren Wieselkinder säbelten fleißig an dicken Holzästen, sodass es nicht an Holz mangelte. Später wurde der Grill bestückt und jeder konnte sich am großen Buffet bedienen. Mit vollem Bauch setzten sich die meisten ans wärmende Feuer. Später konnte noch hautnah ein Hubschraubereinsatz beobachtet werden. Am nächsten Tag startete die Mannschaft vom Campingplatz, um in eine der Schluchten des Müllerthales einzutauchen. Die märchenhafte Welt, in der Kobolde und Elfen zu Hause sein könnten, nahm uns gefangen. Durch die engen Schluchten ist es hier ganzjährig dunkel und feucht, sodass sattes Grün mit viel Moos und Flechten die dicken Sandsteinfelsen bedeckt. Im zweiten Teil der Tour wanderten wir durch eine dunkle Felsspalte hindurch – da mussten nicht nur die Erwachsenen auf die Knie. Mithilfe zweier Leitern entstiegen wir der Dunkelheit und die Teufelsinsel empfing uns mit wärmenden Sonnenstrahlen und duftenden Kiefern. Hier konnten wir den Blick über die umliegenden Felsen genießen und die Sonnenanbeter eine schöne Pause einlegen. Für einen Kaffeeplausch reichte das sonnige Wetter bis Wolken aufzogen und es ordentlich schüttete. Aber pünktlich zum Abend-

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brot zog sich der Regen zurück und ein Tarp über den Sitzbänken sorgte für ein trockenes Beisammensein. Da es in der Nacht regnete, nahmen wir auch das reichhaltige Frühstück unter dem Tarp ein. Zur zweiten Tour starteten wir bei trockenem Wetter in Consdorf. Wir stiegen erneut in eine Schlucht, durchquerten zahlreiche Fels- und Waldlandschaften und legten auf dem Aussichtspunkt des Rameslay eine Pause ein. Wir überquerten an einer ehemaligen Mühle eine Straße und es erwarteten uns erneut zahlreiche Felsspalten, die wir mit Taschenlampen erkundeten.

Die Flinken Wiesel sind auch gegen Regen gefeit.

Naturerlebnis hautnah Am Picknickplatz verlockte ein kleiner Bach die Kinder dazu, eine Staumauer zu errichten. Dicke Baumstämme fanden sich am Hang daneben. Doch nach etwa zehn Minuten kamen gleich drei Kinder schreiend den Hang hinuntergestürzt – verfolgt von einigen Wespen, die ihre Ziele auch zahlreich erreichten. Mit einigen schmerzhaften Wespenstichen endete unser Picknick ziemlich überstürzt und wir stiegen hinauf nach Consdorf. Leider war unser Wochenende vorbei und zurück bleiben schöne Erinnerungen an abenteuerliche Felslandschaften, grüne Buchenwälder, prasselndes Feuer, dunkle und kaltfeuchte Felsspalten, schnell laufende Kinder und die Aussicht auf weitere Fami­ lienwochenenden mit den Flinken Wieseln. Text: Heike Kühnel und Andrea Rieth Fotos: Lars Rieth

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Mondschein über dem Snow Lake.

Runter geht´s schneller als rauf.

Trekking in Pakistan Zwischen Nanga Parbat und K2

Wir müssen erst mal draußen bleiben.

Das pakistanische Militär lässt sich nicht überzeugen. Es spielt auch keine Rolle, dass unsere Tour durch ein Gebiet des Karakorum führt, für das es offiziell keine Restriktionen gibt – eine sogenannte Open Zone. Jetzt müssen wir wohl erst mal in ­Skardu bleiben – dem Hauptort der Region Baltistan am Zusammenfluss des Indus und des Shigar. Wir, das sind Gabriel und ich, zwei deutsche Individual­touristen, die auf eigene Faust die pakistanische Bergwelt erkunden möchten. Allerdings ist dieser Ansatz hier so unüblich, dass uns Ali von der Field Security Section die Anreise nach Askole verweigert mit der Begründung, dass das ohne Agentur, Führer und Trägermannschaft einfach nicht gehe. Nach intensiver, aber erfolgloser Überzeu­gungsarbeit verlassen wir eine knappe Stunde später enttäuscht den Militärkomplex mit der vagen Hoffnung, dass sich das Blatt noch wenden könnte, wenn Alis Vorgesetzter, der sich gerade außer Haus befindet, unsere Angelegenheit nochmal bewertet. Von Gudai bis Skardu Beim Start unserer ersten Tour sind alle zufrieden, als ich an unserem Ausgangspunkt – dem kleinen Ort Gudai – schriftlich bestätige, dass wir keinen Polizeischutz benötigen und alle Risiken selbst tragen. Die darauf folgenden elf Tage vom Fuße des ­Nanga Parbat bis nach Skardu sind geprägt von unberührter Landschaft und weglosen Pässen am Rande der De-

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osai Plains, eine der am höchsten gelegenen Ebenen der Welt. Abgesehen von einer Hirtenfamilie sehen wir unterwegs keine anderen Menschen. Der höchste Punkt unserer Tour ist der Pass „Burji La“ mit 4.815 Metern vor dem steilen Abstieg ins Industal. Nach sieben Nächten auf mehr als 4.000 Metern sind wir jetzt eigentlich bestens für unsere zweite Tour konditioniert, stecken aber erst einmal in Skardu fest. Auf einmal geht es also doch Ein paar Stunden nach dem erfolglosen Besuch bei der Field Security klingelt Gabriels Mobiltelefon: Der Vorgesetzte ist eingetroffen und wir möchten doch bitte nochmal vorbeikommen. Kurz darauf, zurück in dem Militärkomplex, erläutert uns Ali, dass die Militärposten jetzt informiert sind und unserer Weiterreise nichts mehr im Weg steht. Zwei Tage lang werden wir im Landcruiser eines privaten Transportunternehmens, ohne Probleme bei den Straßensperren, auf der extrem abenteuerlichen Piste bis zur Ortschaft Askole gefahren. In der Hauptsaison werden in Askole – für pakistanische Verhältnisse – relativ viele Touristen durchgeschleust – natürlich alle mit entsprechenden Veranstaltern. Die meisten gehen über den Baltoro Gletscher zum Concordia Platz, von wo aus unter anderem der K2 bewundert werden kann. Wir hingegen möchten über den Biafo Gletscher zum Snow

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Der extrem schwere Rucksack drückt auf Schultern und Tempo.

Der Sosun Brakk ragt circa 6.400 Meter in die Höhe.

Lake gelangen – einem 16 Kilometer langen Gletscherbassin auf mehr als 4.500 Metern über Meereshöhe. Unser ursprüngliches Ziel, von dort aus den Pass „Hispar La“ zu überschreiten, scheint allerdings unrealistisch, nach allem was wir von Guides in Skardu und Askole gehört hatten: Angeblich macht eine Spalte die Überquerung westlich des Passes unmöglich. Trotzdem beschließen wir, uns auf den Weg zu machen, um zumindest den Snow Lake zu erreichen mit der Option auf eine anspruchsvolle aber nicht unmögliche Alternative: die Überschreitung des „Lupke La“ nach Shimshal. Mit Proviant für 16 Tage, Schneeschuhen, Seil und Klettergurt drücken die Rucksäcke auf Schultern und Tempo. In Tagesetappen von manchmal nicht viel mehr als zehn Kilometern arbeiten wir uns langsam aber stetig den 50 Kilometer langen Biafo Gletscher hinauf. Das Wetter ist wechselhaft – manchmal scheint die Sonne, dann fallen wieder Regen und Schnee. Mit zunehmender Höhe wird die Landschaft immer spektakulärer. Am sechsten Tag erreichen wir die Schneegrenze und legen angesichts des vor uns liegenden Spaltenfeldes Schneeschuhe, Gurtzeug und Seil an. Als wir schließlich auf dem Snow Lake stehen, zwingt uns ein aufziehender Schneesturm das Zelt zu errichten. Anstelle der erhofften Wetterbesserung folgt fünf Tage lang Schneefall.

Tagen im Zelt ist schlicht und ergreifend nicht mehr genügend Zeit und Proviant für die Überschreitung übrig und uns bleibt nichts als der Rückweg.

Ambitionen im Schnee begraben Es ist ziemlich deprimierend, wenn man sich motiviert, fit und gut ausgerüstet auf dem Snow Lake befindet und dabei alle Durchquerungs-Ambitionen unter einer Schneedecke begraben werden. Es nützt aber nichts – in Anbetracht von Neuschnee und schlechter Sicht möchten wir eine Querung des spaltenreichen Geländes nicht riskieren. Nach ein paar

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Was wäre, wenn … Wie funktioniert das eigentlich mit der Bergung, wenn man mit einem 30 Kilogramm schweren Rucksack in der Spalte hängt? Dank Schneeschuhen und einer sorgfältigen Routenwahl ist es nicht erforderlich, unsere Überlegungen hierzu auf ihre Praxis­ tauglichkeit hin zu überprüfen. Dann lassen wir die Schneegrenze hinter uns und es geht in drei Etappen auf griffigem Eis zügig talwärts bis kurz vor Askole. Nach elf Nächten auf Eis und Schnee genießen wir die letzte Zeltnacht der Tour auf „warmem“ Untergrund. Am nächsten Morgen verabschiedet sich das Karakorum von uns mit Regenwetter. Während Gabriel in Pakistan bleibt, um eine weitere Tour im Hindukusch anzuhängen, bin ich froh, nach einer viertägigen Rückreise über Skardu, Gilgit und Islamabad wohlbehalten wieder im Rheinland anzukommen. Fazit Es gibt in Pakistan viele Gebiete, die individuell besucht werden können. Allerdings ist dies mit einem hohen organisatorischen Aufwand verbunden und das Zeitbudget sollte ausreichend bemessen sein. Wenn man sich darauf einlässt, sind dafür spannende Begegnungen und außergewöhnliche Erlebnisse garantiert. Ließe sich die Zeit zurückdrehen, würde ich alles nochmal genau so machen – auch in dem Wissen um das wetterbedingte Scheitern der geplanten Durchquerung.

Alles richtig

­gemacht.

Text und Fotos: Heinz Friedrich

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Das Jahr 2017

Jahresberichte 2017 Referat für Ausbildung Das Ausbildungsreferat war 2017 mit 93 aktiven Trainern und Fachübungsleitern am Start. Wir sind in den Bereichen Klettersport, Alpinklettern, Bergsteigen, Hochtouren, Mountainbiken, Skibergsteigen, Skihochtouren sowie Skilauf aktiv und auch bei den Wanderleitern und in den Familiengruppen. Das Ausbildungsreferat unterstützt und fördert die Ausbildung der Trainer und Fachübungsleiter, die ihr Wissen und Können an die Teilnehmer des DAV weitervermitteln. Sie sind alle ehrenamtlich tätig und setzen ihren Urlaub dafür ein, den Teilnehmern die Faszination der Berge näherzubringen. Ich bin sehr stolz darauf, so viele motivierte und hoch qualifizierte Ausbilder an Bord zu haben. Die Ausbildung ist stets auf einem hohen Niveau, es besteht regelmäßige Fortbildungspflicht. Es liegt uns sehr am Herzen, eine gute Ausbildung für die Teilnehmer sowie qualifiziertes Personal in den Gruppen anzubieten und eine gleichbleibende Qualität in den Kursen und Strukturen zu gewährleisten. Dazu ein Dankeschön an alle aktiven Mitglieder in unserem Verein. Ohne Euch wäre dies alles nicht möglich! Wir wollen dem steten Wachstum unserer Sektion mit tollen Kursen Rechnung tragen. Dies geht nur, wenn sich genügend begeisterte ehrenamtliche Fachübungsleiter und Trainer engagieren. Mein Apell an alle: Wer Lust hat, in einem tollen Team mitzuwirken und es Euch am Herzen liegt, anderen Menschen die Berge und die Natur näherzubringen, der melde sich einfach mal bei mir. Gerne helfen wir weiter, um Euch den Start zu erleichtern und zu ermöglichen. Es macht wirklich großen Spaß! Ein tolles neues Jahr 2018 wünscht das Ausbildungsreferat: Kirsti Schareina, Oliver Fuchs, Stefan Ling, Hannes Arnold, Michael Strunk, Ulrich Pollmann und Jeanette Berens. > Kirsti Schareina

Referat für Ehrenamt Nachdem Anfang 2017 die Beisitzerin des Referats Claudia Krey ihr Ehrenamt niedergelegt hat, hat Monique Heimann das Referat durch das Jahr geführt. Im Laufe des Jahres war für das Referat deutlich erkennbar, dass das Vorhandensein dieses Referats sich in den anderen Referaten und Gruppen verfestigt

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hat und so das Referat mit den verschiedensten Anfragen kontaktiert worden ist. Das größte Highlight war der eigene Stand beim „Tag des Ehrenamtes“ der Stadt Köln Anfang September. In diesem Rahmen wurde ein Preis für besondere ehrenamtliche Leistungen vergeben, bei dem auch der Kölner Alpenverein mehrere Kandidaten ins Rennen geschickt hat. Selbst wenn keiner der Kandidaten gewonnen hat, war dies eine gute Gelegenheit, sich mit den ehrenamtlichen Tätigkeiten im Kölner Alpenverein zu präsentieren. Das zweite Highlight war das alljährliche Ehrenamtsfest Mitte November in der Kölner Innenstadt. Insgesamt knapp 120 ehrenamtliche Helfer sind gekommen, um den Abend bei Büfett und netten Gesprächen gemeinsam zu verbringen. Das Ehrenamtsfest ist immer eine gute Gelegenheit, mit anderen ehrenamtlichen Helfern ins Gespräch zu kommen und ist natürlich das große Dankeschön der Sektion an die ehrenamtlichen Helfer. > Monique Heimann

Referat für Gruppen Aktivitäten am Donnerstag Wir sind die Gruppe der über 60-Jährigen. Jüngere Wanderer sind bei uns dennoch gern gesehen. Unsere Wanderungen finden in der Regel alle zwei Wochen an einem Donnerstag statt. Es nehmen meist 10–25 Wanderer an unseren Tageswanderungen teil. Unsere Wanderungen führten 2017 in die Eifel, ins Hohe Venn, ins Bergische Land, in den Westerwald, ins Siebengebirge, an den Rhein, die Ahr und die Mosel. Die Wanderstrecke beträgt 10–15 Kilometer bei maximal 300-400 Höhenmetern. Eine Schlusseinkehr schließt die Wanderungen ab. Eine Kulturwanderung zu den historischen Stätten Kölns ist immer gut besucht. Start- und Endpunkt unserer Wanderungen erreichen wir in der Regel mit Bahn und Bus. Eine Bergwanderwoche mit 25 Teilnehmern fand in Schröcken im Bregenzer Wald statt. Die Teilnehmer können täglich zwischen einer kürzeren und einer längeren Wanderung auswählen, je nach Lust und Leistungsfähigkeit. In unserer Gruppe steht nicht die Leistung im Vordergrund, sondern das gemeinsame Erleben. Wir halten es für wichtig, dass auch ältere Mitglieder im Alpenverein eine Gruppe finden, die ihrer Leistungsfähigkeit angepasst ist und in der sie sich wohlfühlen. Danke sagen wir allen ehrenamtlichen Mitarbeitern und Wanderleitern, ohne

die das umfangreiche Wanderprogramm nicht möglich wäre. > Dieter Kretzschmar

Alpinistengruppe 2017 hatte die Alpinistengruppe 89 Veranstaltungen im Programm, die bis auf wenige Ausnahmen durchgeführt werden konnten. Die Tagestouren in Form von Konditionstraining und alpiner Vorbereitung stellten mit 47 Veranstaltungen einen Schwerpunkt dar. Weiterhin wurden fünf Drytool-Treffen und, in Zusammenarbeit mit dem Ausbildungsreferat, ein Grundkurs Klettersteige durchgeführt. Bei den Tageswanderungen wurden Strecken von 25 bis zu 70 Kilometern mit 1.000 bis hin zu 3.100 Höhenmetern zurückgelegt. Die insgesamt 22 Mehrtagesveranstaltungen hatten sehr unterschiedliche Inhalte. Das Spektrum reichte von einer mehrtätigen Kondi­ tionswanderung über Kletterwochenenden, einer Schneeschuhtour, einer Woche mit anspruchsvollen Klettersteigen, Bergwandern bis hin zu anspruchsvollen Hochtouren, Eisklettern, Fernreisen und einer Expedition in die Cordillera Blanca. Diese Touren wurden meist als Gemeinschaftstouren angeboten. Auch an einem Skitourenrennen haben zwei Alpinisten teilgenommen. Es hat sich um Anna Skora und Lukas Müller eine Gruppe junger Bergsteiger gefunden, die gemeinschaftlich in höheren und hohen Schwierigkeitsgraden unterwegs sind. Die Gruppe trainiert regelmäßig in der Kletterhalle, trifft sich zum Drytoolen und geht gemeinsam auf Hochtour, zum Eisklettern und organisiert Expeditionen. Insbesondere die Fernreisen und die in Zusammenarbeit mit dem DAV Summit Club durchgeführte Woche in den Pyrenäen waren stark nachgefragt. Auch die übrigen Veranstaltungen waren gut besucht. Außerdem gab es drei Radtouren und zwei Multivisions-Vorträge in der Geschäftsstelle. Wir haben uns beim AlpinTag in Leverkusen präsentiert und den Brauhaus- und Glühweinabend durchgeführt. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mit sehr viel Aufwand und Engagement solche tollen Veranstaltungen organisiert und möglich gemacht haben. > Bernd Kästner

Familiengruppen Im Mittelpunkt der Familiengruppen stehen die regelmäßigen gemeinsamen Tageswanderungen rund um Köln. Die Jüngsten sind die „Steinböcke“ mit Kindern zwischen ein und fünf Jahren. Die beiden Gruppen „Salamander“ mit Kin-

rechenschaftsbericht  |  gletscherspalten 1/2018


Das Jahr 2017

dern von vier bis acht Jahren und „Adler“ mit Kindern von acht bis zwölf Jahren werden besonders stark nachgefragt, sodass hier die monatlichen Veranstaltungen oft frühzeitig belegt sind. Bei den Gruppen mit den älteren Kindern und Jugendlichen („Flinke Wiesel“ ab zehn und „Trolle“ ab zwölf Jahren) bewähren sich circa sechswöchentliche Veranstaltungen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass auch Familien mit älteren Kindern noch den Kontakt zur Familiengruppe suchen und Anschluss finden. Die „Gämsen“ mit Jugendlichen ab 14 Jahren befinden sich am Übergang zu einer Elterngruppe, da die älteren Jugendlichen bereits die ausbildungsbedingten Wohnortwechsel vollzogen haben. Neben den Tageswanderungen sind Wochenendtouren mit Nutzung von Jugendherbergen oder Zeltplätzen beliebt. Auch unsere Eifelhütte in Blens hat einen festen Platz in den Gruppen. Beliebt ist das vorweihnachtliche Plätzchenbacken in Blens. Die Flinken Wiesel verbrachten eine Woche in den Stubaier Alpen. Bei den Trollen gab es eine Biwaktour ohne Eltern. Die Neukonzeption des Familienklettertreffs ist abgeschlossen. Er findet seit September wieder als Veranstaltung der Familiengruppe statt. In der Zwischenzeit hatte sich ein harter Kern privat getroffen. Die Neukonzeption regelt vor allem die Verantwortlichkeiten wegen der extrem heterogenen Teilnehmerstruktur. Es gibt nun zwei Klettertreffs: einen für Familien mit Kindern (ab fünf Jahren) und Jugendlichen, in dem alle Familienmitglieder Gelegenheit zum Klettern haben und die „Kletterkrabbelgruppe“ mit kleinen Kindern, in der das Klettern der Eltern im Vordergrund steht, aber kleine Kinder wechselseitig beaufsichtigt werden. Die Familiengruppe engagierte sich beim Tag der Begegnung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), beim Weltkindertag, beim AlpinTag und beteiligte sich rege an der Kölner Bergwoche. Im vergangenen Jahr absolvierten Miriam und Oliver Kirchner, Christiane Kaiser, Andrea und Lars Rieth und Mirko Nettekoven die Ausbildung als Familiengruppenleiter/-innen. Außerdem wurden Sylvia Balz zur Kletterbetreuerin und Renate Jaritz zur Wanderleiterin ausgebildet. Durch die regelmäßigen Ausbildungen gelingt es, Nachfolger/-innen für die Leitung der Gruppen zu finden. So traten 2017 Andrea und Lars Rieth die Nachfolge für Martin Wingender (Flinke Wiesel) und Christiane Kaiser für Claudia Eberhardt (Adler) an. Der Fortbildung und dem Erfahrungsaustausch des Teams dienten ein gemein-

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sames Wochenende in Blens, die Bundesfachtagung Familienbergsteigen und ein FGL (Familiengruppenleiter)-Workshop des Landesverbands. Die zahlreichen Veranstaltungen sind nur möglich, weil nicht nur die Familiengruppenleiter/-innen, sondern auch ein Großteil der Erwachsenen Touren mit viel Einsatz organisieren. Ich möchte mich bei allen bedanken, die für die Familiengruppe in diesem Jahr aktiv waren. > Renate Jaritz

Frauen-Bergsport-Gruppe Schwerpunkt der Gruppe ist das Klettern. Der wöchentliche Klettertreff in der Frechener Halle ist sehr gut besucht und auch in diesem Jahr konnten neue Frauen nach Sicherheitseinweisung und Kurs mitklettern. Von Veronika Schmied und Sabine Lipka werden regelmäßig Termine mit speziellem Techniktraining und Bouldern angeboten. Für eine Fahrt nach Fontainebleau wurde aus dem Gruppenetat ein Crashpad angeschafft. Die jährliche alpine Vorbereitung mit Wandern und Klettern haben wir in Gerolstein veranstaltet. Außerdem gab es einige Tageswanderungen in der Eifel und im Bergischen Land sowie eine Tour mit Biwakübernachtung am Steinerberg. Im Rahmen des Ausbildungsprogramms fand auf unsere Initiative hin der Grundkurs Bergsteigen in den Lienzer Dolomiten statt. Fünf Frauen konnten hier unter der Leitung von Petra Berg erste Erfahrungen im alpinen Gelände machen: von der

Trittschulung über Orientierung, Klettern bis hin zur Begehung eines Klettersteigs. Martina Röher führte im Herbst eine einwöchige Tour durch die Allgäuer Alpen. > Johanna Brings

Handicap-Klettergruppe Im Februar 2017 war unser Gruppenleiter Gast in der Talkrunde am „Tag der Inklusion“ im Kölner Rathaus. Kurz danach wurde im Kletterwald „Schwindelfrei“ in großer Runde die Zusammenarbeit für eine inklusive Neugestaltung des Hochseilgartens besprochen. Mittlerweile besuchen uns regelmäßig und mit großer Begeisterung Kletternde mit geistiger Behinderung aus einer Einrichtung der Lebenshilfe Köln. Für den sicheren Umgang hat die Betreuerin „Kletterregeln in einfacher Sprache“ formuliert. Dies und die regelmäßigen „Safety Updates“ durch unsere ausgebildeten Trainer sollen eine durchgehend sichere Kletteratmosphäre gewährleisten. Einige Helfer haben die Ausbildung zum Kletterbetreuer oder Trainer C Inklusion des DAV durchlaufen. Ebenfalls startete das FIBS (Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport) gemeinsam mit der BGW (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege) und mehreren Klettergruppen eine Studie zum inklusiven Klettern. In diesem Zusammenhang betreuten wir einen Kletterturm am „Tag der Begegnung“ im Mai und gaben Workshops zu „Klettern mit

Die Sektionsjugend Das Jahr 2017 brachte einiges Neues. So wurde durch fünf neue Mitarbeiter eine neue Jugendgruppe für Jugendliche im Alter von 12-14 Jahren gegründet. Darüber hinaus ist nach langer Zeit die älteste Gruppe in das Gruppenreferat gewechselt. Im März habe ich das Amt des Jugendreferenten von Mirko übernommen, der dieses mit einem lachenden und einem weinenden Auge weitergegeben hat. Ich möchte mich noch einmal für die reibungslose Übergabe und sein langjähriges Engagement für die Jugend bedanken. Im Durchschnitt besuchten 40 Kinder und Jugendliche die Jugendgruppen der Sektion. Die vier Jugendgruppen haben im Schnitt zehn Teilnehmer bei den Gruppenabenden und Fahrten. Die Jugend teilt sich in drei Jugendgruppen, gestaffelt nach dem Alter der Teilnehmer, auf. Sie stehen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen von sieben bis 27 Jahren offen. Die Jugendgruppen treffen sich regelmäßig alle ein bis zwei Wochen zu Gruppenabenden und unternehmen diverse Fahrten über Wochenenden und in den Ferien. Zusätzlich gibt es die Jugendklettergruppe für Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren, die ihren Schwerpunkt auf das Sportklettern

legt. Sie trifft sich wöchentlich zum Klettertraining in den Kölner Kletterhallen. Es wurde ein breites Spek­trum von Unternehmungen und Veranstaltungen angeboten. Neben den vielfältigen Themen der Gruppenabende zur Stärkung des Gruppenzusammenhalts und der alpinen und sozialen Fähigkeiten waren besonders die Fahrten Highlights, wie etwa das große NRW-Pfingstzeltlager in Münster. Darüber hinaus gab es Kletter- und Boulderfahrten nach Fontainebleau, ins Schweizer Jura und das Rheintal. Die Jugendleiter der Sektion haben ihre Fähigkeiten auf zahlreichen Fortbildungen weiterentwickelt. Fünf unserer Mitarbeiter haben in diesem Jahr die Jugendleiter Grundausbildung erfolgreich bestanden, eine neue Mitarbeiterin hat den Weg in unser Team gefunden und wird im kommenden Jahr die Jugendleiter-Grundausbildung besuchen. Ich danke allen Jugendleitern, Mitarbeitern, Kindern und Jugendlichen für ihr außerordentliches Engagement und die rege Teilnahme an den Angeboten der Kölner Alpenvereinsjugend und freue mich auf ein ebenso erfolgreiches und interessantes Jahr 2018. > Leo Rolff

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Menschen mit Behinderung“ beim BGWForum im September in Hamburg. Wegen starken Zulaufs haben wir uns schweren Herzens zu einem einstweiligen Aufnahmestopp entschlossen. Ein Teil von uns hat eine Parabergsportwoche beim Verein „Freizeit – PSO“ in Schladming verbracht. Vor Ort waren wir im NaturKlettergarten Lindlar (Legowand) und in Werdohl (Lenneplatte). Beim DezemberKlettertreff haben wir eine wunderbare Weihnachtsfeier erlebt – ausgerichtet von den Kletternden für die Helfer. Ein großer Dank gilt den Helfern, die unsere Handicap-Kletterer unterstützen. > Marius Eiling

integrativ 2017 war unsere integrative Gruppe für Wanderer mit und ohne Behinderung wieder fast jeden Monat unterwegs. So haben wir zum Beispiel das Freilichtmuseum in Kommern erkundet, sind den Leichlinger Obstweg gegangen/gefahren und umrundeten die Genketalsperre. Außerdem waren wir in Leverkusen Rheindorf und bei Schloss Morsbroich unterwegs und haben uns bei einer Naturführung ins Reich der Biber vorgewagt. Die alljährliche Weihnachtsfeier hat das integrativ-Jahr gemütlich enden lassen. > Svenja Nettekoven

Junge Erwachsene Im März 2017 habe ich zusammen mit Daniel Arnolds und Florian Lucks eine neue Gruppe für junge Erwachsene gegründet. Unser Angebot wurde in überwältigender Weise angenommen. Wir konnten daher zehn Tagesveranstaltungen und mehrere gemütliche Abende in Köln mit jeweils zwischen neun und 25 Teilnehmern durchführen. Im Herbst verbrachten wir ein erstes Hüttenwochenende in der Nordeifel. Unser Programm beinhaltete Tageswanderungen, Klettertage, aber auch einen Hochseilgartenbesuch und eine Stadtführung. Für uns sehr erfreulich ist, dass fast alle Veranstaltungen von Teilnehmern selbstständig geplant und durchgeführt wurden. Wir Gruppenleiter standen dabei beratend zur Seite und haben uns um die sicherheitsrelevanten Aspekte (zum Beispiel beim Klettern) gekümmert. Auch für das Jahr 2018 haben wir gemeinsam mit der Gruppe ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Wir freuen uns auf ein weiteres Jahr! Mein Dank gilt allen, die im letzten Jahr eine Veranstaltung vorbereitet und geführt haben und allen, die eine Veranstaltung für 2018 planen! > Jeannine Lucks

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Klettergruppe 2017 fanden Kletterfahrten nach Dortmund und Wuppertal statt. Wir konnten dabei das neu auf den Markt gekommene „Ohm“ testen: beim Vorstieg mit großen Gewichtsunterschieden ein sehr nützliches Gerät. Tradition ist der Klettermarathon in der Kletterhalle „Canyon Chorweiler“. Die Klettergruppe war sehr erfolgreich mit einigen Seilschaften beteiligt. Der Outdoor-Saisonauftakt in Duisburg fiel dem Wetter zum Opfer, dafür ging es im März in Gerolstein und im Bochumer Bruch umso besser. Eine Fahrt nach Scharpenbeul im Sauerland wurde um ein Haar zur Katastrophe. Ein massiver Steinschlag hat den Sicherungspartner nur um Zentimeter verfehlt. Wir machten Kletterfahrten nach Arco, Belgien, Siurana in Spanien und in die nahen Klettergebiete im Umkreis. Wir haben auch die Klettertreffs ausgebaut. Es gibt jetzt den wöchentlichen Klettertreff, einen Montagstreff in Chorweiler, den Bouldertreff im Stuntwerk in KölnMühlheim und monatlich einen Wochenend-Klettertreff. Mit der Familiengruppe findet regelmäßig ein Klettertreff für Eltern mit Krabbelkindern statt. Diese Angebote wurden gut angenommen und werden fortgesetzt. Wir hatten fast nur positive Rück­mel­ dungen von den Teilnehmern und Tourenleitern, was mich sehr freut. Aller­ dings gibt es leider vereinzelt Fälle, bei denen Anmeldungen nicht verbindlich angesehen werden und die Teilnahme an einer Veranstaltung kurzfristig abgesagt wird. Dies macht die Organisation unnötig schwer. > Udo Sauer

Mountainbikegruppe Die Mountainbikegruppe hatte auch 2017 eine bunte Mischung Tagestouren im Programm. Die meisten führten ins Bergische Land, die Eifel und die Nebentäler des Rheins. Lange Bikewochenenden in der Pfalz und an der Lahn sowie unser traditionelles Tourenwochenende, das im September 2017 in Windeck an der Sieg stattfand, haben das lokale Angebot abgerundet. Programmhöhepunkte in der warmen Jahreshälfte waren drei einwöchige Reisen: ein Bike Camp ins Hinterland der Cote d´Azur, eine Rundtour durch die Dolomiten und die Durchquerung durch die Seealpen. Auf zwei Fahrten nutzten wir den Sektionsbus für die gemeinsame und umweltschonende Anreise. Erweitert wurde unser Programm durch sechs Kurse für das Ausbildungsreferat und mehrere Übungseinheiten zu speziellen Themen, wie Steilabfahrten, Kurven oder Linienwahl.

Wir waren ganzjährig an fast jedem Wochenende unterwegs. Ein so dichtes Programm ist ohne das Engagement unserer Tourenleiter und die Unterstützung aus der Sektion nicht möglich. Ein dickes Dankeschön an alle, die daran mitgewirkt haben! > Stefan Müller und Thomas Mundt

Skitourengruppe Neben einigen privat organisierten Gemeinschaftstouren hat die Skitourengruppe im März 2017 eine Skitourenwoche im Oberen Vinschgau durchgeführt. Von dem festen Stützpunkt in Taufers im Münstertal fanden täglich leichte bis mittelschwere Skitouren statt. Ein Highlight der Woche war neben dem Piz Rasass die Besteigung der Suldenspitze über den Suldenferner. Trotz der anfangs erheblichen Lawinengefahr konnten wir täglich auf Tour gehen und anschließend in der Hotelsauna entspannen. Die Teilnehmergruppe von sieben Personen war eine sehr gute Mischung aus altbekannten und neuen Teilnehmern sowie Frauen und Männern. Die Altersspanne reichte von Mitte 30 bis Mitte 50 Jahren. > Boris Klinnert

Sportgruppe Dienstagabend, 18:00 Uhr: Sport ist angesagt. Die Stunde beginnt mit der Aufwärmphase mit Musik. Anschließend folgen Übungen für den ganzen Körper. Den Hauptteil bilden muskelkräftigende Übungen. Zum Ende der Stunde sind noch einige Minuten der Dehnung und Entspannung gewidmet, ehe wir uns bis zum nächsten Dienstag verabschieden. Neben der Fitness kommt bei uns auch das Gesellige nicht zu kurz. Beispielsweise gibt es das wöchentliche Treffen beim Stammtisch, eine Wanderung ins Bergische oder in die Eifel sowie die traditionelle Neujahrsfeier. > Josef Nagel

Tourengruppe 2017 war für die über 800 Teilnehmer/innen an unseren Touren und Tourenwochen ein gutes Wander- und Bergjahr. Zum Jahresanfang ging es zum Skifahren zum Kölner Haus, zur Karnevalsflucht an den Saar-Hunsrück-Steig, zum Frühlingsbeginn ins Tramuntanagebirge/Mallorca, im Mai ins Steirische Weinland, über Fronleichnam traditionell an den Tegernsee. Es wurden die Ammergauer Alpen überschritten und man wagte sich an die Gipfel des Chiemgaus. Zum sommerlichen Bergwandern ging es in die Allgäuer Alpen, ins Kleinwalsertal und in die Julischen Alpen. Der Meraner Höhenweg und die Stubaier Alpen wurden beschritten, König Watzmann bei einer Hütten- und einer Stand-

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orttour besucht. Im Spätsommer und Anfang Herbst fanden Bergwanderwochen am Comer See, in den Dolomiten und bei beginnender Herbstfärbung im Karwendel statt. Im Oktober rundeten Herbstwanderungen in der Sächsischen Schweiz, in der Wachau und eine Bergwanderwoche mit unterschiedlichen Schwerpunkten unser Bergtourenprogramm ab. Auch im Rahmen der Kölner Bergwoche wurden Touren angeboten. Die Bergwanderwochen und Wochenendtouren, die uns an den SaarHunsrück-Steig, an den Rheinsteig, ins Bergische Land, zum Indian Summer in den Deutsch-Luxemburger Nationalpark, in die Rureifel, zum Schluchtensteig im Schwarzwald und ins Weserbergland führten, waren rasch ausgebucht. Zahlreiche Tageswanderungen fanden in der näheren Heimat (Eifel, Hohes Venn, Bergisches Land, Westerwald, Sauerland, Rhein, Mosel und Ahr) statt. Es wurden Trekkingradtouren angeboten. Abwechslung boten eine Höhlenwanderung in der Kluterthöhle oder eine Überraschungswanderung zu einem Weihnachtsmarkt. Anklang fanden gesellige Abende, wie der Glühweinabend, der künftig mit der Alpinistengruppe veranstaltet wird. Neue Tourenleiter verstärkten das Tourenprogramm. Zum Erfahrungsaustausch nahmen unsere Tourenleiter an der „Tourenleiter op Jöck-Tour“ teil. Beim AlpinTag stellte die Tourengruppe ihr Programm für 2018 vor. Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei unseren Tourenleitern und den Helfern im Hintergrund und auch bei unseren (Ehe)Partnern für ihr großes Verständnis. > Peter Hommens

Wandergruppe Die Tourenleiter/-innen der Wandergruppe haben mit 52 Touren ein volles Programm angeboten – ein neuer Rekord. Nur eine Tour fiel krankheitsbedingt aus. Selbst in der Winterzeit gab es jedes Wochenende eine Tour. Zwei Tourenleiter mussten aus gesundheitlichen Gründen pausieren. Andere, wie Ute Fröhlich, Ludwig Eichinger, Gerd Lorenz, Volker Seidel, Volker Potreck, Meike Heinrichs, Joachim Rösner und Friedgard Diehl, haben sich neu engagiert. Volker Potreck leitete einige Touren an verschiedenen Werktagen: optimal für Berufstätige, die in der Woche mehr Zeit haben. Das Angebot war konditionell wie landschaftlich sehr reizvoll. Favoriten waren das Bergische Land und die Eifel. Bei fantastischem Wetter stieg die Teilnehmerzahl teils auf 40–50. Auch das

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Kölner Stadtgebiet, wie Dünnwald oder der Köln-Pfad, wurde auf Touren gut angenommen. Auf dem AlpinTag haben Ute Fröhlich und ich am Stand neue Kontakte geknüpft und konnten neue Mitglieder für die Teilnahme an Herbsttouren gewinnen. In der Weihnachtszeit organisierte Monika Nohl eine Adventswanderung in einem sehr winterlichen Ambiente im Bergischen Land. Der Jahresausklang führte mit Rolf-Dieter Weyer am 2. Weihnachtstag ins Siebengebirge. Ein herzliches Dankeschön an alle Tourenleiter/ -innen für ihr tolles Engagement! > Matthias Övermöhle

Referat für Hütten und Wege Wege 2017 war ein sehr aktives Jahr mit vier Einsätzen: 1. Wegebau mit Tourismusverband Serfaus vom Kölner Haus: 15 Teilnehmer – auch viele „Neulinge“ – waren fünf Tage lang jeweils für circa acht Stunden im Einsatz. Tätigkeiten: Schilder aufstellen vom Schmugglerweg zur Hexenseehütte, Wasserrinnen auskehren, Stufen am Weitwanderweg 702 zum Furglersee ausbessern und auf dem Weg liegende Steine beseitigen. 2. Wegebau auf dem Weitwanderweg 712 von Samnaun: Eine tatkräftige Mannschaft richtete den Bereich zwischen Westliche Fliesser Scharte, Untermalfragjoch, Untermalfrag bis „Bei den Kirchen“ wieder her. Dabei hielt uns ein Erdrutsch unterhalb der Westlichen Fliesser Scharte und ein Steinschlag – Abgang „Bei den Kirchen“ – jeweils einen Tag in Atem. Das gute Essen im Hotel Edi sowie der Tagesausklang auf der Alp Bella entschädigten für die tägliche Schufterei. 3. Fortbildung: Die vom DAV Hauptverband organisierte freiwillige Fortbildung „Wegebau und Wegesanierung für Mountainbikerwege“ fand mit elf Teilnehmern in Compatsch unter der Leitung von Verena statt. Es wurden juristische Fragen zum Miteinander von Radlern und Wanderern erörtert und Techniken der Wegepflege diskutiert. Praktischer Einsatz: Das Teilstück des Weitwanderwegs 712 Zeblasjoch bis Salaaser Eck wurde exemplarisch wanderer- und radfahrerkonform ausgebaut. 4. Wegebau-Einsatz auf der RichterHütte (2.374 m) der Sektion Bergfreunde Rheydt: einwöchiger Einsatz mit neun Mitgliedern unserer Sektion. Der Anstieg dauerte circa sechs bis sieben Stunden. Mit den Hüttenwirten Martin und Julia besprachen wir anstehende Arbeiten. Das Wetter ließ nur einen begrenzten Einsatz zu: Beginn der Neuanlegung ei-

nes Teilstücks zum Übergang zur Zittauer Hütte, Versetzung einer alten Brücke, Ausbesserung der Wege. Auch wurde mit unserem Werkzeug (Schaufel, Pickel, Hacke, Rechen und Astschere) die Fahrbahnbreite des Bergweges für das Transportfahrzeug des Hüttenwirts erweitert und mit vereinten Kräften haben wir Felsen und Wurzeln aus dem Weg geräumt. > Michael Stein

Kölner Eifelhütte 2017 betrugen die Einnahmen circa ein Drittel weniger als 2016. Im Frühjahr fand der traditionelle eintägige Arbeitseinsatz unter reger Beteiligung von Vereinsmitgliedern statt. Es wurden Renovierungs-, Säuberungs- und Streicharbeiten durchgeführt. Folgende Arbeiten und Anschaffungen wurden getätigt oder veranlasst: Stahlgeländer zum oberen Abschluss der Brüstungsmauer, Handlauf am Treppenaufgang zum Haus, zwei Stahlstützen für eine Slackline. Anbringung eines Fahrradständers für sechs Räder neben der Fluchttreppe. Angeschafft und angebracht wurden drei gerahmte Blumenbilder in der Küche, drei Ölbilder im Aufenthaltsraum, ein Wandregal im Eingangsbereich. Ein Dachflächenfenster wurde erneuert. Zudem wurden Wartungsverträge für die Heizungsanlage sowie für die Rauchschutztüren abgeschlossen und entsprechende Arbeiten durchgeführt. Nach einem Schmorbrand im großen Schlaflager wurde außerdem die Prüfung der gesamten Elektroanlage beauftragt. > Jürgen Dettbarn

Kölner Haus Unsere Pächter Anja Hangl und Walter Kärcher haben das Kölner Haus auch in der vergangenen Winter- und Sommersaison mit großem Erfolg geführt: Die Zahlen für Übernachtungen und Bewirtungen konnten gesteigert und damit ein stabiler wirtschaftlicher Betrieb sichergestellt werden. An dieser Stelle unser herzlicher Dank an die beiden! Der Sommer war von Verbesserungsarbeiten am Haus geprägt und der Anlage des Alpinums (Alpengarten) direkt am Kölner Haus. Eine Gruppe Freiwilliger unseres Vereins setzte in einer Pflanzwoche im Juni unter Führung unserer Referentin Naturschutz Lissi erste aus der Umgebung geborgene Pflanzen auf dem eingezäunten Terrain ein. Ende August folgten in einer Arbeitswoche mit einer Freiwilligengruppe der Junggärtner e.V. (Sektion Bonn) erste gartenbauliche Arbeiten, wie die Anlage der geplanten

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Ruheplätze oder des Gewürzgartens sowie die Bepflanzung der errichteten Trockenmauern. Diese Arbeiten sollen fortgesetzt werden. Im Haus fanden Ergänzungs- und Instandsetzungsarbeiten statt. Wichtigste Maßnahme: Es musste die komplette Heizungssteuerungsanlage der beiden Biodieselgeneratoren vor dem Start in die Wintersaison ersetzt werden, da es dafür keine Ersatzteile mehr gab. Mit der neuen Steuerung ist auch eine Fernüberwachung durch die Herstellerfirma möglich und somit ein sicherer Betrieb garantiert. Es wurde das gesamte Konzept der Energie- und Wärmeversorgung auf den Prüfstand gestellt, da auch die beiden Dieselmotoren nicht ewig halten. Ein Gesamtkonzept einschließlich einer erweiterten Nutzung der Solarenergie wurde mit Fachfirmen diskutiert. Erneuert werden mussten auch die Außenleuchten auf der Terrasse, die einen Wintersturm nicht überstanden haben. > Hannes Wiedemann

Hexenseehütte Unsere Hexenseehütte (2.588 m) war auch 2017 Ziel vieler Wanderbegeisterter. Die ehrenamtliche Bewartung durch Alpenvereinsmitglieder macht es möglich, den Betrieb in der Sommersaison aufrechtzuerhalten. Fertiggestellt wurde die von der Gemeinde Serfaus beantragte und von der Seilbahngesellschaft Serfaus errichtete naturbelassene Zuwegung vom Speichersee zur Hütte. So können Mountainbiker bis direkt vors Haus radeln, und unsere Pächter Anja und Walter Ausrüstung, Material und Lebensmittel mit dem Quad einfacher bis zum Haus transportieren. Dies entlastet die ehrenamtlichen Helfer. Vor Saisonstart wurde die Hütte von uns zeitgleich mit der Wegebauwoche auf Vordermann gebracht: Schäden wurden repariert, Wände gestrichen, Türen gerichtet sowie unterhalb der Außenterrasse eine geschlossene Unterbringungsmöglichkeit für das Quad von Walter geschaffen. Auch der idyllische Brunnen vor dem Haus, dessen Wasserzufuhr verstopft war, funktioniert nun wieder. > Wolfgang Halter

Referat für Leistungssport Unser Wettkampfteam ist weiter gewachsen. Mehr und mehr junge Mitglieder haben das Klettern als Sport für sich entdeckt und trainieren mehrere Tage in der Woche, um besser zu werden für regionale, nationale und internationale Wettbewerbe. Sportlich konnten wir uns gleich über mehrere Titel freuen. Hannah Meul holte

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Gold beim Europäischen Jugendcup in Sofia und wurde deutsche Meisterin im Lead (Vorstieg). David Firnenburg wurde deutscher Meister im Bouldern und Sechster beim Weltcup in Meiringen. Christian Range holte die Silbermedaille beim deutschen Jugendcup und erreichte mit dem 8. Platz beim Europäischen Jugendcup sein bestes internationales Ergebnis. Auch die jüngeren Athleten wie Zoé Hoffmann, Lilli Cornely, Karla SchmitzKolkmann, Emilia Merz und Henry Lorenz freuten sich über vordere Plätze. Der Kölner Alpenverein belegte in der Sektionenwertung erneut den zweiten Platz, knapp hinter München-Oberland. Vielen Dank dafür an das Kölner Wettkampfteam, die Trainer, alle Eltern, unsere FSJ-ler Felix Tietz und Marie Furthmann sowie allen anderen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Dazu gehören auch die lokalen Kletter- und Boulderhallen – ­Arena Vertikal, Boulderplanet, Bronx Rock, Canyon Chorweiler, Chimpanzodrome, K11, Kletterfabrik, Stuntwerk und die Kletterhalle Dellbrück – die uns großartig unterstützt haben. > Peter Plück

Referat für Naturschutz Jeder Naturnutzer sollte auch Naturschützer sein. Dafür setzen wir uns ein. In 2017 haben wir ein breitgefächertes Programm für Naturfreunde angeboten. Die Kooperation mit der Bonner Sektion und ihrem Naturschutzreferenten Marco Reeck besteht jetzt fünf Jahre und ist sehr erfolgreich. Die Sektionen Bonn, Siegburg und Rheinland-Köln haben im Januar unter Federführung der Bonner die Ausstellung „Alpen unter Druck“ ins Bonner Brückenforum geholt. Es gab eine Ausstellungseröffnung mit Pressebeteiligung und ein fachliches Rahmenprogramm. Am 9. Juli waren wir an einem gemeinsamen Stand der drei Sektionen am „Tag der Naturdetektive“ im Ennert präsent. Wir Kölner hatten 2017 das zweite Mal einen Stand beim Kölner „Tag der Stadtnatur“ im Brunosaal in Köln-Klettenberg. Zur Kölner Bergwoche waren unsere Alpenblumenwanderungen und andere naturkundliche Veranstaltungen gut besucht. Die ersten Pflanzungen für den Alpenblumengarten am Kölner Haus wurden 2017 durchgeführt. Auf dem 10. Kölner AlpinTag präsentierten wir uns als Naturerlebnisgruppe mit einer großen Tast- und Fühlstation für Kinder sowie mit einem Pflanzenquiz für Kinder und einem für Erwachsene. > Lissi Roesicke

Referat für Öffentlichkeitsarbeit Print Medien: Die gletscherspalten erschienen in drei Ausgaben mit einer Auflage von circa 11.000 Exemplaren mit ­Annelie Weigand als neuer Chefredakteurin. Zunehmend lesen die Mitglieder die gletscherspalten als E-Paper per E-Mail. Digitale Medien: Unser Newsletter ALPINEWS erschien 2018 in zwölf Ausgaben. Er wird derzeit von über 26.000 Empfängern im Rheinland (Region Köln, Bonn, Aachen, Düsseldorf), im Ruhrgebiet und im deutschsprachigen (Alpen-) Raum gelesen. Veranstaltungen: Bei den AlpinVisionen wurden fünf Vorträge erfolgreich von ­Heike Skok und Nikolai Kunz und den vielen Helfer/-innen durchgeführt. Axel Vorberg und sein Team veranstalteten zusammen mit den Referaten mehrere Infoabende für neue Mitglieder. Beim 10. Kölner AlpinTag am 14. Oktober konnten die rund 4.000 Besucher das gesamte Spek­ trum des Bergsports mit über 80 Ausstellern erleben. Am 23. November wurden die ersten Stolpersteine für ehemalige jüdische Mitglieder von Gunter Demnig auf Wunsch des Kölner Alpenvereins verlegt. Je einer für Dr. Moritz Bing und seine beiden Töchter am Oberländer Ufer 208 in Köln. Dr. Moritz Bing war das letzte Mitglied jüdischen Glaubens, das durch den sogenannten Arierparagraphen aus dem Verein gedrängt wurde. Ich danke herzlich allen im Referat tätigen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz. > Annette Kremser

Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder Leon Bercher Josef Berkenbusch Karl-Heinz Busch Heinz Martin Christ Maria-Luise Gelhar Petra Grünewald Gertrud Hamacher Prof. Gerhard Herkenrath Thomas Herold Sascha Jowat Wolfgang Kempkens Wolfgang Kleine-Frölke Dr. Walter Krimmel Dr. Manfred Lieb Holger Natzschka Matthias Pfeiffer Kurt Schneider Heinz-Robert Schröder Nimi-Aline Schulze Hans-Günter Stanke Heribert Wachten Lieselotte Wagner Heinz Wallersheim

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Geschäftsstelle: Frau Dörschug, Frau Küpper, Frau Wellbrock, Clemensstraße 5–7 (Nähe Neumarkt), 50676 Köln, Tel. 0221 2406754, Fax 0221 2406764, www.dav-koeln.de, info@dav-koeln.de

Auflage: 10.800 Eingeheftet: Veranstaltungsprogramm (Grüne Seiten) Titelbild: Playa de las Conchas, Foto: Sven von Loga Redaktion: Bettina Fleckenstein, Heike Hunsmann, Karl-Heinz Kubatschka, Wolfgang Spicher, Karin Spiegel, Bernd Weber, Annelie Weigand (verantwortlich). Texte an: redaktion@gletscherspalten.de Die Redaktion behält sich vor, einge­reichte Texte zu ­kürzen.

Öffnungszeiten: Dienstag 13:30 bis 18:30 Uhr, Donnerstag 15:30 bis 19:30 Uhr Bücherei: Donnerstag 17:30 bis 19:30 Uhr Bankverbindung: Pax Bank, IBAN DE37 3706 0193 0030 3030 32, BIC GENODED1PAX

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Anschriften unserer Hütten > Kölner Eifelhütte (Eifelheim Blens), St. Georg­straße 4, 52396 Heimbach, Tel. 02446 3517 > Kölner Haus auf Komperdell, 6534 Serfaus, ÖSTERREICH, Tel. 0043 5476 6214, Fax -62144, www.koelner-haus.at > Hexenseehütte siehe Kölner Haus

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