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Am Kölner Haus unserer Sektion in den wunderschönen Bergen der Samnaungruppe gibt es im Sommer gleich neben dem Haus auch für Naturfreunde etwas zu entdecken.
Gleich neben dem Haus gibt es seit 201X den Alpengarten. Hier gibt es auf komprimierten Raum einen großartigen Einblick in die Blumenwelt der Komperdellalm.
Für die, die weiterwandern als Einleitung in das Gebiet und kleinen Einblick was sie erwartet, für die, die zum Verweilen hier sind als kleinen Einblick in die Vielfalt die es hier oben gibt. Wer einen Besuch auf dem Kölner Haus plant, sollte sich dies nicht entgehen lassen.
Ökologische Verantwortung
Der Deutsche Alpenverein engagiert sich für umweltverträglichen Bergsport und achtet auf die ökologische Ausrichtung seiner Alpenvereinshütten. Mit dem Alpengarten am Kölner Haus bietet die Sektion Rheinland-Köln die besondere Möglichkeit, Natur und Pflanzen am Berg zu erleben und zu verstehen. Im alpinen Gelände der Samnaungruppe beheimatet der Alpengarten eine Sammlung bergtypischer Pflanzen.
Dabei liegt der Alpengarten direkt westlich des Kölner Hauses auf 1.965 Metern Höhe in südlicher Exposition und bietet somit gute Standortvoraussetzungen. Der Alpengarten erstreckt sich dabei über 1.700 Quadratmeter und ist über verschiedene Wege gut begehbar. Zu den einzelnen Pflanzenstationen finden sich vor Ort so wie hier auf der Webseite jeweils Hinweise und weitere Erklärungen.
Das wissenschaftliche Konzept hierfür wurde dabei vom Umweltbüro Schütz aus Innsbruck angelegt. Der Deutsche Alpenverein und die Gemeinde Serfaus verfolgen gemeinsam das Ziel, die Pflanzengesellschaften der Komperdellalm auf einem passenden Gelände in komprimierter Form erlebbar zu machen. Dabei bietet sich vor Ort die Möglichkeit, vom Alpengarten in den Blumensteig zu wandern und noch mehr Pflanzen, Pflanzengesellschaften und Biotope zu erleben. Dieser ist mit ca. 3,5 Kilometern Länge und 222 Höhenmetern eine schöne Ergänzung zum Alpengarten und bietet mit weiteren Schildern Hinweise auf die vor Ort vorkommenden Pflanzen.
Station 1: Schneetälchen
Beim Schneetälchen handelt es sich um einen Sonderstandort in Mulden- oder Senkenform auf Silikatboden. Charakteristisch ist die lange Schneebedeckung mit hoher Bodenfeuchte bis Staunässe und dadurch bedingt eine sehr kurze Vegetationsperiode die maximal 4 Monate lang ist. Es gibt hier (fast) keine Humusauflage und die Nährstoffe werden entweder durch das Schmelzwasser gelöst und eingebracht oder kommen aus Staubverwehungen, die sich im Winter auf der Schneedecke sammeln. Diese extremen Bedingungen sorgen für eine einzigartige Zusammenstellung an Pflanzenarten, die auf diesen Lebensraum angepasst sind. Diesen Standort gibt es sowohl auf Kalk als auch auf Silikatgestein, wobei das Kalkgestein in der Regel durchlässiger und mehr in Bewegung ist. Dadurch ist es hier im Sommer noch trockener und die Besiedlung durch Pflanzen noch schwerer.
Typischerweise finden sich diese Standorte an Nordhängen oder auf sandigen Feldern am Fuß von Schutthalden. Die Pflanzengesellschaft besteht vorwiegend aus Kraut-, Weiden, Berg-Hahnenfuß und weiteren Pflanzen, die mit einer sehr kurzen Vegetationszeit zurechtkommen. Die Pflanzen in diesem Bereich sind zwar nur eine Auswahl dessen, was hier auf den natürlichen Standorten wächst, aber sie geben eine gute Idee des Standortes.
Station 2: Alpines Grasland
Das alpine Grasland auf saurem Gestein (Silikatsubstrat) zeichnet sich durch minimale Humusauflage, fehlenden Windschutz und eine leichte Hangneigung aus. Die Pflanzengesellschaft wird durch Krummseggenrasen und Borstgrasrasen sowie Rhododendrongebüsch dominiert. Hier gedeihen Pflanzen wie die Trollblume, verschiedene Enzianarten, der frühblühende Thymian und die rote Lichtnelke.
Das Alpine Grasland ist ebenfalls der Standort, der hier ohne unsere Hilfe vorherrschen würde, daher finden sich viele der Pflanzen auch außerhalb der Beete und auf der ganzen Komperdell ist eine Vielzahl dieser zu finden. Das Alpine Grasland findet sich ohne Eingriff des Menschen nämlich dort, wo oberhalb der Baumgrenze sich eine Humusauflage bilden kann und die Standorte auch sonst keine extremen Merkmale aufweisen.
Station 3: Schutt- und Felsvegetation auf kalkhaltigem Gestein
Hier wird die Schutt- und Felsvegetation im kalkhaltigen Dolomitgestein gezeigt. Eine Blocksteinhalde aus groben Steinblöcken vermischt mit Geröll schafft ein entsprechendes Biotop. Es besteht eine starke Hangneigung bis 40 Grad mit teilweise absonnigen Bereichen. Hier gedeihen neben Silberwurzarten verschiedene Hauswurz- und Sedumarten, Saxifraga- Sorten, Edelweiß und die Berg-Margerite.
Da das Gestein hier eher sauer ist sind die Pflanzen in diesem Bereich sind nur eine Auswahl dessen, was hier auf den natürlichen Standorten wächst, aber sie geben eine gute Idee des Standortes. Die Biotope der Alpen in diesen Höhenlagen sind fast ausschließlich durch mehr als einen Faktor als extrem anzusehen, so dass die Vorliebe für Kalk zwar Einfluss hat aber nicht der einzige ausschlaggebende Faktor für die Vegetation bildet. Einer der Hauptunterschiede zu Silikatgestein ist, dass Kalkgestein in der Regel mehr in Bewegung ist und ebenfalls durchlässiger. Dadurch ist zum einen dieser Standort im Sommer noch trockener, zum anderen fällt es durch die Bewegung den Pflanzen noch schwerer ihn zu besiedeln.
Station 4: Schutt- und Felsvegetation auf silikathaltigem Gestein
Hier ist das Gelände ebenfalls mit einer Neigung um 40 Grad angelegt, jedoch besteht die Blocksteinhalde aus Silikatgestein. Der Boden ist daher leicht sauer und durch den groben Oberflächenschutt nicht wasserhaltend. Eine Humusauflage fehlt vollständig. Sempervivum-Arten, die Frühlingsglockenblume, der seltene
Alpenschnittlauch und der Alpenmannsschild fühlen sich hier wohl.
Die Pflanzen in diesem Bereich sind zwar nur eine Auswahl dessen, was hier auf den natürlichen Standorten wächst, aber sie geben eine gute Idee des Standortes. Die Pflanzen hier haben teilweise unterschiedliche Strategien entwickelt, um sich an den Standort anzupassen. Die Schuttüberkriecher legen ihre schlaffen Triebe über die Steine und "kriechen" so über sie wie z.B. die Alpen-Gänsekresse (Arabis alpina). Schuttstauer wie der Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis) bilden Polster oder Triebbündel und stauen so mit vielen Feinwurzeln den Schutt auf. Sie bilden damit Ruheinseln im Schutt die auch für die weitere Besiedlung relevant sind.
Die Schuttwanderer wie die Zwerg-Glockenblume (Campanula cochleariifolia) schicken ihre Triebe durch den Schutt und können diese später bewurzeln.
Die Schuttstrecker verlängern und verstärken ihre Triebe und wachsen so durch den Schutt.
Die Schuttdecker bilden Decken welche Wurzeln und überdecken so den Schutt, die Weiße Silberwurz (Dryas octopetala) ist ein häufig auftretender Vertreter dieser Lebensweise.
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