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gletscher spalten 1/2014 | Mitteilungen der Sektion Rheinland-Kรถln des Deutschen Alpenvereins

www.dav-koeln.de

Piccole Dolomiti

> Mitgliederversammlung 8. Mai 2014, 19:30 Uhr


VERMISCHTES

Leserbriefe

Auch wenn Sie in den letzten Heften der gletscherspalten keine Leserbriefe vorgefunden haben, so war das nicht unsere Absicht, sondern es gab leider keine Zuschriften. Kommentare und Texte unserer Leser sind uns jederzeit willkommen. Kontakt: karin.spiegel@dav-koeln.de

Kostenlose Privatanzeigen für Mitglieder

Sind die Bergschuhe nicht passend, ist der Anorak zu klein geworden, gibt es Ausrüstung, die nicht mehr gebraucht wird? All dieses und vieles mehr können Sie bei uns kostenlos per Kleinanzeige in den gletscherspalten anbieten. Kontakt: karin.spiegel@dav-koeln.de > Ihre Redaktion

> Ihre Redaktion (Foto: flickr/Till Westermayer, CC BY-SA 2.0)

Mitglieder werben Mitglieder Jetzt Mitglieder werben, weil jeder gewinnt > Wenn Sie neue Mitglieder werben, können Sie sich auf Gutscheine freuen und über die Endverlosung attraktive Preise gewinnen. > Jedes geworbene Mitglied gewinnt, weil es von den vielen Vorteilen einer Mitgliedschaft im Alpenverein profitiert. > Auch der Deutsche Alpenverein und der Kölner Alpenverein gewinnen, weil sie in ihrer Arbeit bestätigt und gestärkt werden. Für jedes von Ihnen geworbene, erwachsene Mitglied erhalten Sie einen Gutschein in Höhe von 20 Euro. Diese Gutscheine können Sie für den Grundbetrag bei Ausbildungskursen, in der Geschäftsstelle, für den DAV-Shop oder den DAV Summit Club verwenden. Der Wert der Gutscheine wird Ihnen bei Vorlage einer Rechnung vom DAV-Shop oder DAV Summit Club vom Kölner Alpenverein gutgeschrieben. Die Gutscheine können ohne Vorlage einer Rechnung nicht ausgezahlt werden. Die Gutschrift erfolgt max. in Höhe des Rechnungsbetrags. Wenn Sie die Gutscheine für den Grund-

betrag bei einem Ausbildungskurs einsetzen wollen, dann müssen Sie den Grundbetrag zunächst in voller Höhe an das Referat für Ausbildung überweisen. Der Gegenwert wird Ihnen nach Aufforderung durch Sie von der Geschäftsstelle erstattet. Für die jährliche Endverlosung erhalten Sie ein Los für jedes geworbene Mitglied, unabhängig von dessen Alter. Was es zu gewinnen gibt, erfahren Sie auf unserer Website. Wenn Sie Mitglieder werben möchten, müssen Sie selbst mindestens ein Jahr dem DAV angehören. Sie müssen aber nicht Mitglied im Kölner Alpenverein sein. Die Daten der geworbenen Mitglieder können Sie über den Mitglieder-Service oder direkt an die Geschäftsstelle melden. Bei Sonderaktionen, bei denen der Beitritt ohne Aufnahmegebühr möglich ist (z.B. Aktion „Mitglied werden ohne Aufnahmegebühr“, Familienmitgliedschaft, etc.), können keine Gutscheine vergeben werden. Die Teilnahme an der Endverlosung ist aber trotzdem möglich! Die Teilnahmebedingungen für die Aktion „Mitglieder werben Mitglieder“ gelten für Werbungen für das Mitgliedsjahr 2014

Impressum Zeitschrift für die Mitglieder des DAV Sektion Rheinland-Köln e.V., herausgegeben vom Referat für Öffentlichkeitsarbeit, DAV Sektion Rheinland-Köln e.V. Auflage: 8.300 Eingeheftet: Veranstaltungsprogramm (grüne Seiten) Titelbild: Zimbrische Sprachinsel Lusern, Foto: www.lusern.it Redaktion: Karsten Althaus, Karl-Heinz Kubatschka, Jörg Paschke, Karin Spiegel (verantwortlich), Elisabeth Stöppler, Bernd Weber. Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Texte zu kürzen. Anzeigen: Karin Spiegel, Tel. 0221 369356 Druck: Warlich Druck, Meckenheim Satz: Jeanette Störtte, Berlin

Geschäftsstelle: Frau Dörschug, Frau Küpper, Frau Wellbrock, Clemensstraße 5–7 (Nähe Neumarkt), 50676 Köln, Tel. 0221 2406754, Fax 0221 2406764, www.dav-koeln.de, info@dav-koeln.de Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag 15:30–18:30 Uhr Bücherei: Donnerstag 17:30 bis 19:30 Uhr Bankverbindung: Pax Bank, Kto. 303 030 32, BLZ 370 601 93, IBAN DE37 3706 0193 0030 3030 32, BIC GENODED1PAX Anschriften unserer Hütten > Kölner Eifelhütte (Eifelheim Blens), St. Georgstraße 4, 52396 Heimbach, Tel. 02446 3517 – Hüttenschlüssel bei Frau Waider direkt gegenüber, St. Georgstr. 3a, Tel. 02446 3903 > Kölner Haus auf Komperdell, 6534 Serfaus, ÖSTERREICH, Tel. 0043 5476 6214, Fax -62144, www.koelner-haus.at > Hexenseehütte siehe Kölner Haus

Redaktionsschluss: für Heft 2/2014: 05.05.2014

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Liebe Mitglieder, vor 100 Jahren begann der 1. Weltkrieg, der 17 Millionen Menschenleben forderte. Am 23. Mai 1915 erklärte Italien Österreich-Ungarn den Krieg. Die Italienfront verlief vom Stilfser Joch an der Schweizer Grenze über Tirol entlang der Dolomiten. Unser Redaktionsmitglied, Bernd Weber, wanderte auf dem E5 von Süd nach Nord und traf dabei auf Zeugnisse dieser Zeit. Aber auch viele andere interessante kulturelle und landschaftliche Besonderheiten fand er auf dieser Wanderung, die Sie auf S. 5–7 nachlesen können. Das Wort Nachhaltigkeit wird in letzter Zeit immer mehr verwendet. Aber gerade uns, die wir die Natur nutzen und genießen wollen, betrifft dieses Thema ganz besonders. Lesen Sie hierzu eine Themenauswahl auf den Seiten 8 bis 10. Frühling ist auch die Zeit zum Wandern. Ob sich der von der Redaktion auf den Seiten 11 und 12 beschriebene und ausprobierte bergische Panoramasteig hierzu eignet, sollten Sie bei einem Selbstversuch entscheiden. Ganz sicher hat die Eifel rund um unsere Eifelhütte schöne Wege zu bieten. Die Gelegenheit hier zu wandern, können Sie bei unserem Sommerfest am 24. Mai wahrnehmen, mit anschließendem Beisammensein bei Kaffee und Kuchen und vielem mehr. Das Angebot der Kölner Bergwoche auf dem Kölner Haus im Juli gibt Ihnen, neben vielen Aktivitäten, die Möglichkeit, das renovierte und umgebaute Haus in Augenschein zu nehmen und praktisch auszuprobieren. Zu guter Letzt möchte ich auf unsere Mitgliederversammlung am 8. Mai hinweisen. Die Teilnahme hieran ist auch die Gelegenheit, die viele ehrenamtliche Arbeit, die durch den Vorstand und alle Aktiven geleistet wird, zu würdigen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und Blättern. Ihre

INHALT

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infos der sektion Vermischtes, Impressum Geschäftsstelle und Vorstand

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bergauf – bergab Durch die Piccole Dolomiti

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thema Nachhaltigkeit

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infos der sektion Vermischtes

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tourentipp Bergischer Panoramasteig

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reportage Dolomiti di Brenta Bike

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veranstaltungen Sommerfest, Bergwoche, AlpinVisionen

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reportage Marmolejo

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mitglieder-portrait Torsten Lietz

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jdav Sommerfahrt

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unsere hütten Eröffnung Kölner Haus

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alpinistengruppe Anspruchsvolle Touren

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rechenschaftsbericht Das Jahr 2013

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infos der sektion Fotos vom Ehrenamtsfest und von der Einweihung des Kölner Hauses

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GESCHÄFTSSTELLE UND VORSTAND

Einladung zur Mitgliederversammlung 2014 Die Einladung und die Tagesordnung zur diesjährigen Mitgliederversammlung am 8. Mai 2014 um 19:30 Uhr im Brunosaal der Kath. Pfarrgemeine St. Bruno finden Sie in der Heftmitte im orangefarbenen Einleger. Bitte bringen Sie diesen Einleger zur Mitgliederversammlung mit. Er soll Ihnen als Tischvorlage dienen. > Der Vorstand

Eine wichtige Bitte: Wenn Sie uns Mitteilungen zu Änderungen Ihrer Adress- oder Kontodaten machen wollen, dann tun Sie das bitte nicht per E-Mail. Ihre personenbezogenen Daten sind dabei nicht geschützt und Sie laufen Gefahr, dass diese sensiblen Daten in falsche Hände geraten. Wir nehmen den Datenschutz sehr ernst! Der Schutz Ihrer personenbezogenen Daten gelingt aber nur, wenn auch Sie sorgsam damit umgehen.

Der Kölner Alpenverein feierte zum ersten Mal ein Ehrenamtsfest

Die Teilnehmer lauschen der Begrüßung Die ehrenamtliche Arbeit sichert den Fortbestand sowie die Weiterentwicklung der Sektion und ermöglicht die Erfüllung ihrer vielfältigen Aufgaben. Ehrenamt und Engagement gewinnen auch immer weiter an Bedeutung in unserer Gesellschaft. Am 4. Oktober 2013 begrüßte der 2. Vorsitzende, Oswald Palsa, in Vertretung für den 1. Vorsitzenden, Kalle Kubatschka, die vielen Ehrenamtlichen, die der schriftlichen Einladung durch Kalle Kubatschka gefolgt waren. Er dankte ihnen für ihr Kommen und das ehrenamtliche Engagement bei ihrer Arbeit für die Sektion. Er stellte Alexandra Blak vor, die die vor einiger Zeit gegründete Arbeitsgruppe Ehrenamt leitet. Alexandra begrüßte die Gäste und berichtete über die Arbeitsgruppe. Schon bald ging man zum gemütlichen Teil über, der hauptsächlich einem regen Austausch zwischen den einzelnen Gästen diente. Michael Poetes, der den meisten Mitgliedern durch die Häppchen bei den Vorträgen bekannt ist, sorgte für ein leckeres Buffet. Aufgelockert und bereichert wurde der Abend durch einen Zauberer und eine Verlosung. Die Gäste haben sich an diesem Abend in der Königin-Luise-Schule sehr wohl gefühlt und freuen sich schon jetzt auf das kommende Ehrenamtsfest. > Karin Spiegel

Alexandra Blak am Buffet

Mitglieder-Service www.service.dav-koeln.de

Kölsch darf nicht fehlen

Deswegen empfehlen wir Ihnen dringend, für solche Mitteilungen den Mitglieder-Service auf unserer Webseite zu nutzen. Die Daten werden über die Formulare über eine geschützte und verschlüsselte Verbindung direkt an uns übertragen. Neu: Mitglieder-Service mit Mitglieder-Passwort Ab sofort können Sie den Mitglieder-Service auch mit dem Mitglieder-Passwort nutzen. Der Vorteil dabei ist, dass Sie Ihre Mitgliederdaten einsehen können, bevor Sie uns Änderungen mitteilen. Ebenso haben Sie die Möglichkeit, sich Beitragsbescheinigungen auszudrucken. Das MitgliederPasswort ist nach einmaliger Registrierung sofort nutzbar. Über den Mitglieder-Service mit Mitglieder-Passwort können Sie jetzt aber noch weitere Funktionen nutzen: Sie erhalten Einsicht in Ihre Mitteilungen, die Sie über die Online-Serviceangebote an uns gerichtet haben, in Teilnehmerlisten mit Anmeldestatus, Online-Anmeldungen zu Veranstaltungen und Kursen, Bestellungen zu Karten für die AlpinVisionen oder zu ermäßigten Karten für Kletterhallen. Sie haben also jetzt die Möglichkeit nachzuverfolgen, was Sie uns mitgeteilt oder welche Serviceangebote Sie in der Vergangenheit online genutzt haben. Das kann sehr hilfreich sein, wenn Sie sich nicht mehr sicher sind ob zum Beispiel eine Bestellung bei uns eingegangen ist oder nicht. > Karl-Heinz Kubatschka

Verabschiedung von Heidemarie May und Gerda Szewczyk Im November 2013 wurden Heidemarie May und Gerda Szewczyk, unsere langjährigen Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle, gebührend verabschiedet. Im Rahmen eines gemeinsamen Abendessens haben aktive und ehemalige Vorstandsmitglieder den beiden für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr Engagement gedankt. Frau May (l.) war seit Januar 2003 für uns tätig und hat sich hauptsächlich um die Mitgliederverwaltung gekümmert und die Geschäftsstelle im Innenverhältnis geleitet. Frau Szewczyk (r.) hat im Februar 2004 die Nachfolge von Frau Egoldt übernommen und sich seither um den Empfang in der Geschäftsstelle gekümmert. Der Vorstand dankt beiden Mitarbeiterinnen für die gute und vor allem auch angenehme Zusammenarbeit und wünscht ihnen alles Gute! > Karl-Heinz Kubatschka

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Bei Deutschnofen

Durch die Piccole Dolomiti Auf dem E5 unterwegs nach Bozen Sehr früh am Morgen starte ich in Avesa und erreiche bald eine große Informationstafel, die mich auf dem E5 begrüßt. Hier taucht man nur wenige Kilometer nördlich der umtriebigen Stadt Verona in die fast tropisch wirkende Vegetation des Val Borago ein. Es heißt über umgefallene Bäume und überspülte Steine sich den kaum markierten Weg zu suchen. Als er schließlich ein Ende zu finden scheint, helfen drei große Eisenleitern über den finalen Steilaufstieg hinweg und führen hinauf auf eine weite Ebene. Diesen Weg möchte ich bei Regen nicht unbedingt absolvieren, aber hier gibt es, wie häufig auf dem E5, für schwierige Wegabschnitte Alternativen. Nach diesem ersten Highlight laufe ich geruhsam durch verträumte italienische Dörfer nach Norden. Gut fünf Stunden später erreiche ich die Ponte di Véla, einen Natursteinbogen von 30 m Höhe, eine lokale Attraktion und Ausflugsziel zahlreicher italienischer Familien. Durch den beeindruckenden Bogen hindurch führt der Weg an zahlreichen kleinen Wasserfällen entlang zum Etappenziel Erbezzo. Der nächste Tag fängt schlecht an, denn bereits nach wenigen Minuten verliere ich den Weg. Nur

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mit Glück finde ich schließlich eine E5-Markierung. Weitgehend auf Fahrwegen geht es durch die Wälder und Wiesen der Mittleren Lessinischen Alpen, vorbei an Steinbrüchen, die für ihre Fossilien berühmt sind. Am Abend steige ich nach Giazza ab, finde dort keine Herberge und laufe noch einmal 1,5 Stunden steil hinauf zum Rifugio Boschetto. Hier, genauso wie in fast allen weiteren Unterkünften, bin ich einziger Gast. Dieser südliche Teil des E5 wird eh wenig begangen und so früh im Jahr treffe ich so gut wie keine Wanderer. Morgens geht es weiter steil aufwärts, über das Refugio Scalorbi hinauf auf den 2.259 m hoch gelegenen Cima Carega. Das Wetter wird zusehends schlechter und im Nebel werden die durchaus anspruchsvollen Wegstellen und die Orientierung noch schwieriger. Ein paar Kletterstellen sind eingestreut, dann führt der Weg an bereits dolomitentypischen Felsformationen hinunter zum Passo do Campogrosso mit seinem großen Rifugio. Ein gemütlicher Talweg windet sich auf der nächsten Etappe durch die Piccolo Dolomiti. In gut einer Stunde abwärts durch Buchenwald erreiche ich den

Man taucht in eine fast tropisch wirkende Vegetation ein.

Wie in fast allen weiteren Unterkünften bin ich einziger Gast

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Natursteinbogen Pointe di Véla

Die noch gut erhaltenen Schützengräben zeugen von dem drei Jahre dauernden Irrsinn.

Im traumhaft gelegenen Lusernerhof komme ich komfortabel unter.

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Rifugio Achille Papa

Fugazzo Pass, steige dann 1.000 Hm hinauf auf die Schlachtfelder des Monte Pasubio. Über ungezählte Serpentinen führt mich die Strada degli Eroi (Straße der Helden) hinauf. Ich muss auf meinem Weg der tausenden jungen italienischen Soldaten gedenken, die vor fast 100 Jahren hier hinauf marschierten, um die enormen Verluste ihrer Kameraden auszugleichen. Im Nebel erreiche ich das Rifugio Papa, die ehemalige Kommandozentrale der Italiener. Noch einmal 200 m aufwärts sind es zur 2.220 m hoch gelegenen Italienischen Platte, dem Dente Italiano. Hier zeugen die noch gut erhaltenen Schützengräben von dem drei Jahre dauernden Irrsinn, dem Ringen um 20 oder 30 m Gelände, dem Sterben von 38.000 jungen Alpini und Kaiserjägern. Brachten sie sich nicht gegenseitig um, so tat dies der Berg. Im bitterkalten, schneereichen Winter 1916/1917 starben so alleine 6.000 Soldaten durch abgehende Lawinen. Ich gehe über das Schuttfeld des Dente Italiano, der 1918 durch 50 t Dynamit in die Luft gesprengt wurde, weiß, dass unter meinen Füßen immer noch die Leichen von 500 Alpini begraben sind, die nie geborgen werden konnten und finde auf meinem kurzen Weg hinüber zum Dente Austriaco am Wegesrand den einen oder anderen menschlichen Knochen. Betroffen lege ich sie an einem Wegkreuz zu denjenigen, die andere Wanderer bereits hier abgelegt haben. Nirgends kann die Sinnlosigkeit des Krieges wohl deutlicher werden, als hier in den trostlosen, kargen Bergflanken des Pasubios. Leicht abwärts an Ruinen ehemaliger Stellungen vorbeilaufend, erreiche ich das Refugio Lancia, wo ich die Nacht verbringe. Auch auf der langen Etappe zum Passo Coe am nächsten Tag werden mich die Relikte des ersten Weltkriegs immer wieder begleiten. Der Weg ist landschaftlich ausgesprochen schön, jedoch sehr abgelegen und ich bin froh ausreichend Wasser

nachgefüllt zu haben. Erst nach sieben Stunden erreiche ich das Refugio La Stua. Der folgende Tag verspricht Entspannung. Leicht abwärts auf bequemen Pfaden laufe ich zunächst an weiteren Ruinen des Weltkriegs vorbei zur Ex Forte Cherle, einer riesigen Bunkerruine, dann hinunter ins Städtchen Carbonare. Hier wird laut Wanderführer der Bus zum heutigen Etappenziel Lusern genommen. Im traumhaft am Hang gelegenen Lusernerhof komme ich komfortabel unter und sitze abends mit meinen Gastgebern zusammen und erfahre viel über die zimbrische Sprachinsel Lusern. Die 500 Bewohner des malerisch gelegenen kleinen Ortes sind die Einzigen, die heute noch den bairisch geprägten Dialekt des Zimbrischen sprechen. („Ich muss jetzt leider gehen“ – „Z tüü-mar ante mizzan ingheenan hèmmest.“) Dieser Dialekt ist die älteste erhaltene deutsche Mundart und von mir kaum zu verstehen. Nur leicht bergauf führt morgens der Weg über die Hochebene Altopiano di Folgaria, vorbei am Werk Luzern, einer weiteren Befestigungsanlage aus Kriegszeiten, hinein in ausgedehnte Wälder und Wiesen. Nach vier Stunden senkt sich dann der Weg zum Badeort Levico Terme mit seinen beiden malerisch gelegenen Seen. Im bereits wieder höher gelegenen Vitriolo Terme finde ich Unterkunft und eine prima Ausgangsposition hinauf zum Monte Granlait. Das Wetter zeigt sich nicht von seiner besten Seite. Es regnet immer wieder leicht, Nebel zieht auf. Am Joch Valico la Bassa beschließe ich die leichtere Alternative hinunter ins Fersental zu wählen und den Klettersteig im Abstieg vom Gronlait zu umgehen. Trotzdem brauche ich gut sieben Stunden bis zum Örtchen Palai im Fersental. Abends sitze ich mit drei alten Männern vor dem Eingang des Hotels und höre fasziniert zu, wie sie sich in einer weiteren mir unbekannten Sprache unterhalten. Im Fersental sprechen

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Schlachtfeld Pasubio

Erdpyramiden von Segonzano

noch etwa 1.000 Menschen Fersentalerisch, der neben Zimbrisch und Ladinisch dritten anerkannten Minderheitssprache im Trentino. Die Alten erzählen mir bei einem Glas Weißwein gerne auch auf Deutsch von ihrem Tal, von den alten Bräuchen und der oft gar nicht so guten alten Zeit und klagen über die Jugend, die das Tal verlässt. Bei strahlendem Sonnenschein breche ich morgens auf. Vorwiegend durch Wald geht es zunächst aufwärts, dann folgt jedoch leider eine lange Strecke auf geteerter Landstraße hinunter nach Centrale. Gut zwei Stunden laufe ich dann noch bis die berühmten Erdpyramiden von Segonzano auftauchen, imposant und kurios. Jede dieser schlanken Erdsäulen trägt auf dem Kopf einen großen Stein, der die Erosion der darunter liegenden Erdschicht verhindert hat. Ohne Stein keine Pyramide. In Segonzano stößt der E5 auf den Sentiero del Dürer. Er führt zur Schlossruine des Castello di Segonzano. Dürer hat dieses Szenario festgehalten, als er auf seinem Weg nach Italien der Hochwasser führenden Etsch ausweichen musste. Die ersten Weinberge tauchen auf und als ich auf einer Brücke den Avisio überquere und den Gegenhang steil hochsteige, befinde ich mich mitten im Zentrum des norditalienischen Anbaugebiets des Müller-Thurgau. Der Weinort Cembra, mein heutiges Etappenziel, liegt bereits wieder hoch über dem Tal. Gut erholt sieht mich der nächste Tag auf dem Anstieg zum Lago Santo, einem idyllisch gelegenen kleinen Bergsee. Es folgt ein fast fünf Stunden langer, ausblickreicher Weg hoch über dem Etschtal. Ohne viel Auf und Ab führt der Waldweg an der Talkante entlang. Der gelegentlich schlecht markierte Wegverlauf erfordert meine Aufmerksamkeit. Mein heutiges Etappenziel ist Gfill und der Fichtenhof dort bietet Unterkunft mit grandiosem Talblick. Ich bin jetzt im zweisprachigen Bereich und nähere mich den „großen“ Dolomiten.

Heute nehme ich die vorletzte Etappe meines Weges nach Bozen unter die Schuhsohlen. Über Almen, durch Moorlandschaft und später durch lichte Wälder führt der Weg zunächst hinauf zur Hornalm, dann gemächlich abwärts durch das Herz des Naturparks Trudener Horn nach Truden und Kaltenbrunn. Eine Stunde Aufstieg bringt mich zum Tagesziel nach Oberradein. Statt am nächsten Tag in einem Gewaltmarsch von knapp neun Stunden bis Bozen zu laufen, werde ich nur bis Deutschnofen wandern. Nach einer Stunde öffnet sich plötzlich eine tiefe Schlucht. Ich bin am berühmten Butterloch in der Bletterbachschlucht angekommen. In den 400 m hohen Schluchtwänden dieses „Canyon der Erdgeschichte“ lässt sich wie in einer Zeitreise die Entwicklung seit der letzten Eiszeit nachvollziehen. Tierfossilien, Saurierspuren und Abdrücke von Pflanzenteilen erzählen anschaulich vom Kommen und Gehen der Arten. Über das Kloster Maria Weißenstein, dem vielleicht wichtigsten Wallfahrtsort Südtirols, geht es durch die Wälder und Almen des Hochplateaus nach Deutschnofen. Leichte Wege über die Höhen bringen mich am letzten Tag in vier Stunden zur Kohlerer Bergbahn, der ältesten Bergbahn der Welt. Hiermit erreiche ich in wenigen Minuten Bozen und damit mein endgültiges Wanderziel.

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Dürer hat dieses Szenario festgehalten.

Ich bin am berühmten Butterloch angekommen.

Text und Fotos: Bernd Weber

Infotipp > www.fernwanderweg5.de > www.e5-homepage.de > www.fernwege.de/d/e5 Fernwanderweg E5, Rother Wanderführer Europäischer Fernwanderweg E5 – Teil Süd, KompassKarten Fernwanderweg E5, Bruckmanns Wanderführer

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Viele Bersportarten sind von einer intakten Umwelt abhängig

Nachhaltigkeit geht uns alle an Egal ob Lebensmittel, Bekleidung, Geldanlagen oder Reisen – möglichst nachhaltig soll es sein. Nachhaltigkeit ist zu einem Schlagwort unserer Zeit geworden, das praktisch in jeden Lebensbereich gedrungen ist. Doch wofür steht der Begriff eigentlich? Mit dem verantwortungsvollen Umgang von Ressourcen wurde Nachhaltigkeit erstmals in einer forstwirtschaftlichen Abhandlung aus dem 17. Jh. gebracht. 1987 wurde der Begriff erneut aufgegriffen: Im sogenannten Brundtland-Bericht wurde Nachhaltigkeit als Entwicklung definiert, die gegenwärtige Bedürfnisse berücksichtigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen diese nicht mehr befriedigen können. Im Alpenvereins-Jargon könnte man das Prinzip so beschreiben: „Bitte verlasst die Hütte so, wie ihr sie vorgefunden habt – damit auch andere sie noch nutzen können!“

Bergsport und Nachhaltigkeit

Unser Konsumverhalten bietet Möglichkeiten zu positiven Änderungen

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Gerade Bergsportarten sind auf den Erhalt einer intakten Umwelt angwiesen. Der DAV beschreibt in seinem aktuellen Leitbild den Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Alpen und Mittelgebirge als wesentlichen Bestandteil seiner Arbeit. Doch auch in unser alltägliches Vereinsleben sollten ökologische und soziale Kriterien verstärkt einfließen. Insbesondere unser Konsumverhalten bietet zahlreiche Möglichkeiten zu positiven Veränderungen: Sei es bei der klimafreundlichen Anreise zu Kletter- oder Wanderzielen, der Vermeidung von Abfällen oder der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien beim Einkauf. Nachhaltiger Konsum fängt bereits bei der Ausrüstung an – und die ist leider häufig alles ande-

re als nachhaltig. Ende 2013 testete Greenpeace Textilien verschiedener Outdoor-Hersteller. Das erschreckende Ergebnis: In vielen Proben fanden sich große Mengen gesundheitsschädlicher Chemikalien. Als besonders bedenklich wurden die hohen PFCBelastungen eingestuft. PFC findet sich in wasserabweisenden Materialien und steht in Verdacht, negativ auf Immunsystem und Fruchtbarkeit zu wirken und Schilddrüsenerkrankungen auszulösen. Auch in puncto Fairness besteht bei vielen Herstellern Nachholbedarf. Eine Befragung der „Kampagne für saubere Kleidung“ ergab 2012, dass trotz positiver Tendenzen, einige Unternehmen noch immer keine konsequente Bereitschaft zeigen, Menschenrechte zu achten und Sozial- und Arbeitsstandards umzusetzen. Insbesondere die Zahlung existenzsichernder Löhne sei hier zu nennen. Einige Unternehmen nahmen gar nicht erst an der Befragung teil. Für den Verbraucher ist es schwer zu erkennen, ob seine Kleidung eine Gefahr für die Gesundheit darstellt und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurde. Insbesondere die PFC-Belastung ist für den Laien oft nicht zu ermitteln, da keine Kennzeichnungspflicht besteht. Grundsätzlich gilt laut Greenpeace, dass, je mehr Funktionalität ein Kleidungsstück verspricht, desto mehr Giftstoffe enthalten sind. Wer auf Fairness achten möchte, sollte Bekleidung von Firmen wählen, die Mitglied der Fair Wear Foundation sind. Auch der „Global Organic Textile Standard (GOTS)“ steht für weitreichende Sozialund Umweltkriterien. Er kennzeichnet Textilien, die zu mindestens 95 Prozent aus Bio-Naturfasern ge-

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Vegetarisches Essen

Hahn – Wer beim Bauern einkauft, kann sich ein Bild von den Haltungsbedingungen der Tiere machen

fertigt wurden. Empfehlenswert ist auch das Fairtrade Certified Cotton-Siegel. Es garantiert faire Preise und verbesserte Arbeitsbedingungen für Baumwollbauern. Außerdem werden bei der Weiterverarbeitung die ILO-Kernarbeitsnormen eingehalten. Grundsätzlich gilt: Beim Kauf neuer Ausrüstungsgegenstände sollte auf Langlebigkeit und Qualität geachtet werden – dies schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.

Tipps für nachhaltigen Lebensmitteleinkauf Auch unser Alltag lässt sich mit wenig Aufwand nachhaltiger gestalten – dies gilt insbesondere beim Thema Essen. Denn unsere Ernährung trägt rund 30 Prozent zum Klimawandel bei. Öfter mal bio, regional, saisonal, fair und vegetarisch – so lautet die Formel für den nachhaltigen Lebensmitteleinkauf. Beispiel Bio-Produkte: Sie finden sich mittlerweile in jedem Supermarkt. Produkte, die das Europäische Biosiegel tragen, erfüllen die Anforderungen der EGÖkoverordnung. Strengere Richtlinien liegen den Anbauverbänden Demeter, Bioland und Naturland zugrunde. Dass Bio-Produkte gesünder sein sollen, konnte bislang wissenschaftlich nicht bewiesen werden. Fakt ist jedoch, dass sie besser für Umwelt und Klima sind, da auf energie-intensiv hergestellte Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel verzichtet wird. Das schützt unser Klima und Grundwasser und trägt zur Erhaltung der Artenvielfalt bei. Auch der Kauf von Obst und Gemüse aus der Region macht Sinn, da sich die CO 2-Bilanz durch kürzere Transportwege verbessert. Doch wichtig ist auch, wie diese angebaut wurden. Die beste CO2-Bilanz weisen Bio-Obst und Gemüse aus Freilandanbau auf. Regionale Produkte zu erkennen ist jedoch nicht einfach: Viele Supermarktketten haben

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das Thema für sich entdeckt und werben mit „heimischen“ Produkten. Leider sind diese häufig alles andere als regional. Einfacher ist es, Lebensmittel direkt auf Bauernhöfen und Märkten zu kaufen. Doch auch dort sollte man genau nachfragen, woher die Produkte stammen. Ebenso ist es wichtig, nach Saison einzukaufen. Dies bedeutet, dass man bestimmte Obst- und Gemüsesorten nur dann einkauft, wenn sie gerade auch in Deutschland (am besten in Freilandanbau) wachsen oder eingelagert sind (wie etwa Äpfel oder Kartoffeln). Dass Spargel im Mai Saison hat und Erdbeeren im Sommer zu haben sind, ist sicherlich den meisten bewusst. Aber wann es eigentlich heimischen Blumenkohl gibt und was im tiefsten Winter hierzulande wächst, wissen die wenigsten. Diese Informationen findet man in Saisonkalendern, wie etwa dem der Broschüre „Nachhaltiger Warenkorb“ des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Produkte aus Fairem Handel stellen einen weiteren, wichtigen Baustein nachhaltigen Konsums dar. Wie die Produktionsbedingungen vieler ImportLebensmittel wie Kaffee, Schokolade oder Tee aussehen, wissen die meisten von uns prinzipiell schon: Jeder hat schon einmal von Kinderarbeit auf Kakaoplantagen oder von der Not der Kaffeebauern gehört, die angesichts geringer Weltmarktpreise ihre Familien nicht mehr ernähren können. Fair gehandelte Lebensmittel findet man in Weltläden und Supermärkten. In letzteren sollte man unbedingt auf das Fairtrade-Siegel achten. Es sichert Kleinbauern einen gerechten Mindestpreis für ihre Rohstoffe. Darüber hinaus wird eine Fairtrade-Prämie gezahlt, die der gesamten Kooperative, deren Mitglied der Bauer ist, zugute kommt. Sie wird häufig in die Verbesserung der Bildung oder der Gesundheitsversorgung investiert.

Dass Spargel im Mai Saison hat, ist den meisten bewusst

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Fairtrade-Baumwollernte

Das Fairtrade-Siegel steht für fairen Handel

Wer häufiger auf Fleisch verzichtet, schont Umwelt und Klima. Gegen den täglichen Verzehr von Fleisch und anderen tierischen Produkten sprechen viele Gründe. Ein hoher Fleischkonsum lässt die persönliche Klima-Bilanz stark ansteigen. Wer sich vorwiegend vegetarisch ernährt und nur ein Mal pro Woche Fleisch isst, erzeugt durch seine Ernährung jährlich rund 0,6 Tonnen CO2 pro Jahr. Beim täglichen Verzehr von Fleisch aus Massentierhaltung, sind es bereits drei Mal soviele Emissionen, nämlich 1,8 Tonnen. Insbesondere die industrielle Massentierhaltung stellt ein großes Problem dar. Häufig werden die Tiere unter derart schlechten Bedingungen am Leben gehalten, dass sie routinemäßig Antibiotika bekommen. Dies birgt Gefahren für die menschliche Gesundheit. Zusätzlich wird die Umwelt durch die intensive Tierhaltung stark belastet, denn große Mengen an Gülle verschmutzen Grundwasser und Böden. Unser Fleischkonsum beeinflusst die gesamte Weltbevölkerung, denn die Herstellung tierischer Lebensmittel erfordert einen wesentlich höheren Flächenbedarf als pflanzliche Kost. Denn die Futtermittel stammen nur selten aus Europa, sondern werden, wie etwa Soja, aus südlicheren Gefilden importiert. Die verwendeten Flächen stehen dann den Menschen vor Ort nicht mehr zur Nahrungsmittelerzeugung zur Verfügung.

Lebensmittel-Abfall vermeiden Laut der UN-Welternährungsorganisation FAO landen weltweit ein Drittel aller Lebensmittel im Müll. Für die Industrienationen sieht diese Bilanz sogar noch düsterer aus. Schätzungen gehen davon aus, dass rund die Hälfte aller Lebensmittel weggeworfen werden. Bereits bei der Ernte werden rund 40 Prozent weggeworfen oder untergepflügt. Dies liegt nicht zuletzt

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an den hohen Ansprüchen der Supermarktketten und der Kunden, die nur perfekt Gewachsenes kaufen. Viele Lebensmittel werden weggeworfen, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) abgelaufen ist. Dieses wird jedoch von den Herstellern absichtlich niedrig angesetzt, um den Warendurchlauf zu erhöhen. Die Produkte sind in der Regel auch einige Tage nach Ablauf noch genießbar. Der Vermerk „zu verbrauchen bis“, der sich häufig auf Fleisch und Fisch befindet, sollte jedoch beachtet werden. Ein originelles Projekt zur Vermeidung von Lebensmittelmüll stellt die App und Website „Foodsharing“ dar. Hier kann man noch haltbare und überschüssige Lebensmittel eintragen und mit Menschen in der Umgebung teilen. Text: Miriam Ersch Fotos: Miriam Ersch, Transfair e.V. (S. 10, links S. Engelhardt)

Infotipp > www.label-online.de — beurteilt Siegel auf ihre Nachhaltigkeit hin > www.nachhaltigkeitsrat.de/projekte/eigene-projekte/ nachhaltiger-warenkorb — Tipps für den nachhaltigen Einkauf und erläutert zahlreiche Siegel. Ist als PrintBroschüre, Online-Version und App verfügbar. > www.utopia.de — Portal für nachhaltigen Konsum > www.greenpeace.de/themen/chemie/nachrichten/ artikel/machen_schlechte_luft_outdoor_jacken Greenpeace-Studie zu Giftstoffen in Outdoobekleidung: > www.saubere-kleidung.de/index.php/outdoor Kampagne für saubere Kleidung > www.fairwear.org/36/brands/ Fair Wear Foundation (Liste der Mitglieder, englisch) > www.fairtrade-deutschland.de > www.foodsharing.de > www.tastethewaste.de

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VERMISCHTES

1. Platz für Handicap-Klettergruppe beim Kölner Innovationspreis Behindertenpolitik 2013 (KIB) Am 3.12.2013, dem internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, fand im Historischen Rathaus die Preisverleihung des Kölner Innovationspreises Behindertenpolitik statt (KIB). In der gut gefüllten Piazetta begrüßte Elfi Scho-Antwerpes die Gäste. Pfarrer und Kabarettist Rainer Schmidt war als Festredner eingeladen. Er gehörte auch der Jury für den Innovationspreis an. Er hielt einen amüsanten Vortrag über seine Erlebnisse als Behinderter im täglichen Leben. Bei der Preisverleihung für die drei Bestplatzierten kam Spannung im Saal auf und der Jubel wollte kein Ende nehmen, als feststand, dass die Handicap-Klettergruppe des Kölner Alpenvereins den ersten Preis gewonnen hatte. Die Gruppe zeigte eine eindrucksvolle Präsentation ihrer Arbeit und Rainer Schmidt hielt die Laudatio und überreichte die Urkunde des Oberbürgermeisters, verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 2.500 EUR. Der Wahlspruch von Rainer Schmidt hieß: Freundschaften kennen keine Handicaps. Dieser Spruch trifft sicherlich auf die Handicap-Klettergruppe zu, denn ohne Freundschaft zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten wären die Existenz und die Arbeit dieser Gruppe nicht möglich. Das Preisgeld möchte die Gruppe für eine Kletterfahrt in die Berge nutzen.

Gedenktafel für Robert Bechem

Am 10. Oktober, drei Jahre nach dem Tod von Robert Bechem, wurde ihm zu Ehren eine Gedenktafel im Effels (Klettergarten Nordeifel) feierlich enthüllt. Robert wäre am 17. Oktober 80 Jahre alt geworden – dies wurde zum Anlass genommen, die Bronzetafel in der Nähe der Obstwand anzubringen. Die Bronzetafel ist in einer Gemeinschaftsaktion der Sektionen, die im AKN, dem Arbeitskreis Klettern und Naturschutz Nordeifel, organisiert sind, realisiert und von der Bergwacht Nideggen angebracht worden. Sehr froh waren alle Beteiligten darüber, dass die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Düren, die Stadt Nideggen als Eigentümerin, der Geologische Dienst NRW und die Biostation des Kreises Düren einer Anbringung der Gedenktafel am Effels zugestimmt haben. Die Enthüllung fand in kleinem Kreise von Freunden durch Fine Bechem statt. Grußworte sprachen die Bürgermeisterin von Nideggen, Margit Göckemeyer, und Sebastian Balaresque, Vorsitzender des Landesverbands des DAV in NRW. Die Laudatio für Robert hielt Karl-Heinz Kubatschka.

> Karin Spiegel

Fine Bechem, Margit Göckemeyer, Sebastian Balaresque (v.l.)

Die Handicap-Klettergruppe mit ihrem Preis

Erinnerungsstücke gesucht Unser Archivar, Reinhold Kruse, nimmt gerne jederzeit Dokumente, Fotos, Schriftstücke und Erinnerungen entgegen. Insbesondere sucht er gletscherspalten-Ausgaben von vor 1945. Seine Adresse: Schillstraße 7, 50733 Köln, Tel. 0221 76 3148, reinhold.kruse@dav-koeln.de.

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„Vergessene“ Äpfel in Alt Rommersberg

Wandern im winterlichen Wald

Bergischer Panoramasteig Unterwegs auf der ersten Etappe Ründeroth–Lindlar

Der Weg sollte auch ohne Karte zu finden sein.

Auf der Höhe wurden wir mit einem tollen Fernblick belohnt.

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Vor einiger Zeit wurde ich auf den Bergischen Panoramasteig aufmerksam und beschloss, diesen auf der ersten Etappe (16,4 km) zu erkunden, um ihn den Lesern der gletscherspalten vorzustellen. Mit meiner Wanderkameradin fuhr ich Mitte Januar mit dem Auto von Köln nach Lindlar, um dort in den Bus nach Engelskirchen und weiter nach Ründeroth zu steigen. Wie empfohlen, stiegen wir beim Seniorenzentrum in Ründeroth aus und suchten zunächst den Einstieg zum Panoramasteig. Nach einigem Suchen fanden wir diesen einige Meter von der Haltestelle entfernt ortsauswärts auf der rechten Seite. Wir hatten uns die Streckenkarte aus dem Internet ausgedruckt, da man auf der entsprechenden Homepage versprach, dass der Weg auch ohne Karte dank seiner guten Markierung zu finden sei. Wir folgten der Beschilderung Richtung Engelskirchen bergauf durch den Wald. Oben angekommen, hatten wir links über die Weiden einen schönen Blick auf Engelskirchen und Umgebung einschließlich Autobahn Köln–Olpe. Leider war letztere auf unserem weiteren Weg recht gut zu hören. Wir überquerten die Engelskirchener Straße und kamen in eine kleine Fachwerksiedlung. Von hier aus führte uns der Weg auf Asphalt durch ein idyllisches Tälchen und durch eine Unterführung. Hier bogen wir links ab und gingen parallel zum Leppebach zunächst aufwärts und später steil abwärts. Auf einem Brückchen überquerten wir den Bach und später auch die Fahrstraße. Ca. 50 m hinter der Tankstelle ging es links ab und wieder bergauf. Am letzten Haus wurde der Anstieg richtig steil

und wir mussten uns zweimal durch ein enges Viehgatter drängeln. Auf der Höhe wurden wir mit einem tollen Fernblick für die Anstrengung belohnt. Nun ging es weiter nach Alt Rommersberg, einem Ortsteil von Engelskirchen. Der dortige Gasthof hat allerdings nur am Wochenende ab 11:00 Uhr geöffnet. Ohne Einkehr ging es nun weiter bergan, bis zu einem Wasserbehälter. Der Weg führte wieder in den Wald und an einer kleinen Weide mit Wanderzeichenbeschilderung ging es vorbei geradeaus in den Wald und bergab. Leider war dies für uns zunächst nicht ersichtlich, sodass wir dem breiten Weg nach links folgten, der uns nach Neu Rommersberg brachte. Wir stellten fest, dass dies die falsche Richtung war, gingen zurück und suchten die Fortführung unseres Weges. Schließlich gingen wir auf einem kleinen Pfad bergab, der sich nach einiger Zeit als richtig herausstellte. Durch Forstarbeiten war offensichtlich die Markierung verloren gegangen und der Weg mit abgesägten Ästen blockiert. Jetzt wäre eine genaue Wanderkarte von Vorteil gewesen! Wir arbeiteten uns durch dichten Wald bergab bis zur Waldkapelle von Marienberg. Hier haben 1947 Nonnen die Steine für diese Kapelle heraufgetragen, zum Dank, dass ihr Kloster in Engelskirchen von den Bomben verschont wurde. Wir nutzten die Überdachung vor der Kapelle zur verspäteten Mittagsrast, denn mittlerweile tröpfelte es von oben. Der Weiterweg führte uns bergab in Richtung Straße nach Engelskirchen. Wir gingen aber nicht nach Engelskirchen, sondern parallel zur Straße an einem mäandernden Bach entlang stetig langsam bergauf

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Der Leppebach

Fachwerk im Oberbergischen

nach Eichholz. Durch die Feuchtigkeit in diesem Bachtal war der Weg sehr morastig und wir hatten Mühe, einigermaßen trockenen Fußes weiterzukommen. Oben angekommen, überquerten wir die Straße und gingen parallel mit dieser durch den Ort bergauf in den Wald. Wir hatten das Gefühl, wieder ein Stück rückwärts zu gehen, doch die Beschilderung zeigte uns den richtigen Weg. Mitten im Wald wurden wir fast weglos durch die Bäume steil bergab geführt, bis wir wieder zu einem breiten Weg kamen und dann zu unserer Beschilderung, die uns nach links wies. Es ging erneut bergab und dann kam wieder ein Anstieg, der uns fast weglos quer durch den Wald führte. Zwischendurch war der Weg wiederum durch Forstarbeiten unterbrochen, doch wir hatten ja jetzt Erfahrung, wie man den durch Äste gesperrten Weg umgeht. Auf der Höhe sahen wir Lindlar vor uns im Tal liegen und stellten uns die umliegende Landschaft im Frühling vor, wenn die Wälder wieder grün sind und der Himmel blau. Es war mittlerweile diesig geworden und entsprechend unscharf war unsere Panorama-Aussicht. Wir blieben eine ganze Weile auf der Höhe und bedauerten, dass es bald wieder viele Kehren, Auf- und Abstiege gab, denn die Tour war uns mittlerweile in die Beine gegangen und eine Tasse Kaffee hätten wir auch gerne gehabt. Schließlich erreichten wir Vossbruch und es tönten Karnevalsklänge aus einem Festzelt zu uns herauf. Diese konnten uns aber auch nicht aufmuntern. So stapften wir immer weiter und merkten, dass uns der Weg zunächst wieder von Lindlar wegführte. Aber wir hatten uns ja vorgenommen, die gesamte Etappe zu gehen und so folgten wir weiterhin brav unserem Wanderzeichen, das durch die hereinbrechende Dämmerung nicht mehr so gut zu erkennen war. In Vossbruch ging es bergauf und später auf einem Feldweg wieder in den Wald an der Johanneskapelle vorbei. Als uns der Weg später wieder auf kleinem Pfad mitten durch den

Wald führte, konnten wir das nächste Wanderzeichen nicht mehr finden und so beschlossen wir, wegen Einbruch der Dunkelheit, ein Stück zurückzugehen und uns auf der Straße und an Weiher und Schwimmbad vorbei Lindlar zu nähern. Der eigentliche Weg hätte uns noch zum Freilichtmuseum Lindlar geführt. Wir waren der Meinung, dass wir diesen Weg nicht ein zweites Mal gehen würden. Es kam uns vor, als hätte man den Weg durch die vielen Kehren und Ab- und Anstiege künstlich verlängert, damit er dem Namen „Steig“ gerecht würde. Auch haben wir die KilometerAngaben bezweifelt und sie kamen uns geschönt vor. Im Großen und Ganzen ist aber die Beschilderung recht deutlich, allerdings auch nicht immer eindeutig. Die gelbe Farbe ist eine gute Wahl. Es sei den Lesern überlassen, ob sie selbst einen Test machen wollen.

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Wir stellten uns die umliegende Landschaft im Frühling vor, wenn die Wälder wieder grün sind und der Himmel blau.

Text: Karin Spiegel Fotos: Elisabeth Stöppler

Infotipp Charakter: Weitwanderweg, Rundweg, Länge: 244 km, 12 Etappen zwischen 16,4 bis 24,8 km Start/Ziel: Engelskirchen-Ründeroth Der Bergische Panoramaweg führt in einer großen Schleife durch den Naturpark Bergisches Land. Man wandert durch die Täler der Agger, Wupper und anderer kleiner Bäche, durch beeindruckende Mischwälder, vorbei an saftigen Wiesen und vielen Talsperren – und besonders häufig über die für die Region so typischen Höhenzüge mit ihren Panoramablicken. > www.bergisches-wanderland.de/de/bergischerpanoramasteig Der Bus nach Engelskirchen und Ründeroth verkehrt nur Mo–Fr, sodass man am Wochenende mit 2 PKWs die An- und Abfahrt bewältigen müsste. Parkmöglichkeit gibt es bei Rewe am Ortseingang von Ründeroth. Die Wanderkarte, die wir gebraucht hätten: Der Bergische Panoramasteig 1:30.000 erhältlich über den Shop > www.bergisches-wanderland.de

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Einweisung in die Tagesetappe

Die Gruppe vor Brenta-Kulisse

Mountainbike-Tour in der Brenta

Rasch war es mit dem gemütlichen Einrollen vorbei.

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Thomas, Leiter unserer Mountainbikegruppe mailte im Frühjahr 2013 eine Anfrage, ob man nicht Interesse an einer geführten Tour rund um die Brenta-Dolomiten hätte: Der „Dolomiti di Brenta Bike“. Hmmmm, Brenta – die imposanten und klettersteigfreudigen, teils über 3.000 m hohen Felsbrocken westlich des Etschtales? Das Gebirgsmassiv, das sonst bei den üblichen Mountainbike-Routen über die Alpen immer links liegengelassen wird, bei dem sich aber jeder der passierenden Biker denkt: „Eigentlich müsste ich doch mal dort …?“ Außerdem soll es dort Braunbären geben. Interesse? Aber ja doch! Und so fanden sich an einem Freitagabend im Juli einige pedalierfreudige Mitglieder des Kölner Alpenvereins auf den Autobahnen gen Süden wieder. Der Startort war ein schön gelegenes Hotel am Lago di Nembia im östlichen Teil der Brenta. Dort wurden wir abends nach der Ankunft von unserem Guide Marco sowie den beiden Repräsentantinnen des örtlichen Tourismusverbandes, Alessandra und Valentina, begrüßt. Es gab beste trentinische Küche und die dazu passenden, natürlich ebenfalls regionalen Weine. Unser aller Gedanken war: Das fängt ja gut an. Am nächsten Morgen trafen wir uns früh. Außer Marco fanden sich noch zwei weitere Mitglieder des Guide-Teams ein, alle in landestypisch eher farbenfrohen und rennradmäßigen Radklamotten. Nach einigen Erläuterungen zur Tour und zu den verschiedenen, schwierigkeitsgrad-abhängigen Routenalter-

nativen der „Dolomiti di Brenta Bike“ radelten wir los – zunächst noch gemächlich auf Forststraßen zum türkisfarbenen Lago di Molveno. Rasch war es mit dem gemütlichen Einrollen vorbei und es folgten, zwecks Bewältigung von Höhenmetern, einige steile Auffahrten, die bei mittlerweile hochsommerlichen Temperaturen anfingen, an unseren Kräften zu zehren. Einmal mehr zeigte sich, dass ein Mountainbike den Namen auch wegen der Übersetzung und der Anzahl der Gänge nicht zu Unrecht trägt. Wobei unsere Guides vermutlich auch auf normalen Stadträdern mit Dreigangschaltung eine sehr gute Figur gemacht hätten – sie waren wirklich in Form! Die in unseren Rucksäcken befindlichen Picknickpakete taten ein Übriges, um uns bei Laune zu halten. Auf die Auffahrt folgte die standesgemäße Belohnung: Einige schöne und leicht zu fahrende Singletrails, die zum Teil extra für die MountainbikeRoute rund um die Brenta angelegt wurden. Nach einem kleinen Snack in Sporminore ging es weiter in Richtung Cles. Dort nahmen wir einen Shuttlebus inklusive Radtransport zum Rifugio Peller, das auf 2.020 m Höhe liegt. Erschöpft von den Strapazen dieses ersten Tages, genossen wir die Aussicht und das wiederum regionaltypische Abendessen im Rifugio. Am folgenden Tag pedalierten wir zunächst durch das Gebiet des Nationalparks im Bereich oberhalb der Baumgrenze und konnten uns an der Fernsicht erfreuen. Imposant sind sie, die Brenta-Dolomiten!

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Waalweg bei Campodenno

Nach einem steilen Aufstieg Rast am Passo del Gotro

Im Bereich des Monte Peller war wegen des Nationalparks eine kurze Schiebepassage zu meistern. Aber dann ging es über einen der schönsten Singletrails rasant bergab durch den Bergwald bis ins Val di Sole. Auf belaubtem und zum Teil steinigem Untergrund folgte eine Kehre der nächsten, bis die Scheibenbremsen qualmten. In Dimaro warteten schon die Cappuccinos auf uns. Und nicht nur die – es war an der Zeit, den Bikern einige Kohlenhydrate zuzuführen. Es folgte nämlich der Anstieg hinauf nach Madonna di Campiglio über einen sehr schönen, im Bergwald gelegenen Schotterweg. Allerdings wollten die knapp 1.000 Höhenmeter am Stück erst einmal gefahren sein. Oben in Madonna nahmen wir die Seilbahn, um zur letzten Abfahrt dieses Tages zu gelangen. An der Hütte angekommen, ergab eine glückliche Fügung, dass der Zeitraum unserer Stärkung bei Caffe Latte und Kuchen mit dem an diesem Nachmittag hernieder prasselnden Hagelschauer zusammenfiel. Danach ging es auf zwei Rädern wieder hinab ins Tal, wo uns ein schönes Hotel erwartete. Nachts regnete es heftig und wir vermuteten, dass die Wege am letzten Tag schwer befahrbar wären, was sich zum Glück nicht bewahrheitete. Die Sonne meinte es gut mit den Kölner Bikern. Erste Station machten wir auf einen Espresso am Rifugio Cascate di Mezzo, genau gegenüber dem mächtigen Wasserfall im Vallesinella-Tal. Die danach folgenden Trails und Schotterwege führten uns zum Lago di Valagola, mit traumhaften Blicken in die massiven Dolomitfelsen der Brenta. Der an die Rocky Mountains erinnernde See mit dem ihn umgebenden Panorama ist ein Bergidyll par excellence und war wie geschaffen für eine Brotzeit nebst eifrig betriebenen Bergphotographie-Studien. Was danach folgte, war „Trekking mit erschwertem Gepäck“: Der Aufstieg

per Pedes und mit geschultertem bzw. geschobenem Bike zum 1.850 m hoch gelegenen Sattel des Passo di Bregn da l’Ors (übersetzt: „Bärentränke“), mit Blick auf die höchsten Gipfel des Brentamassivs. Das hochgelegene Rifugio Tosa am gleichnamigen höchsten Berg der Brenta war gut zu erkennen. Vom Pass ging es über Forststraßen und verwurzelte, aber gut fahrbare Singletrails weiter in Richtung Ragoli. Auf der Fahrt wurden wir mit schönen Fernblicken übers Tal bis hinüber ins Adamello-Massiv verwöhnt. Dann folgte auch schon die Schlussetappe unserer Tour und wir kamen erschöpft, aber mit tollen Eindrücken am Ausgangsort an. Fazit: Tolle landschaftliche Eindrücke, gut ausgebaute und hervorragend beschilderte Bikerouten, die verschiedene Alternativen, je nach Erfahrungsgrad und Fitness-Level des Mountainbikers, zulassen, nette Unterkünfte und freundliche Menschen. Nur von den Bären haben wir leider keinen gesehen, aber das kann ja beim nächsten Mal noch kommen.

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Über einen der schönsten Singletrails ging es rasant bergab.

Trekking mit erschwertem Gepäck

Text: Jan Schroeder Fotos: Andreas Keutner, Thomas Mundt

Infotipp Ansprechpartnerin beim lokalen Tourismusverband: Valentina Novali > www.dolomitibrentabike.it Bike-Guide: Marco Albertini

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VERANSTALTUNGEN

Früh übt sich

Ein einladendes Kuchenbuffet

Herzliche Einladung zum Sommerfest 2014 am Samstag den 24. Mai in unserer Kölner Eifelhütte und Umgebung Programm 14:00 Uhr: Kaffee und hausgemachter Kuchen bis 15:45 Uhr: Ankunft der Gruppen von ihren Aktivitäten 16:00 Uhr: Begrüßung und danach gemütliches Beisammensei ab 17:30 Uhr: Abendessen mit Grillgerichten und … Zwischendurch spielt wieder Sebastian Lammerich auf seiner steirischen Harmonika und auf dem Akkordeon echte alpenländische Volksmusik, Oberkrainer Klänge und Kölsche Tön! Alle Mitglieder und Nichtmitglieder, Kinder, Freunde und Bekannte sind hierzu herzlich eingeladen!

Aktivitäten der Gruppen Alpinistengruppe Wanderung rund um Heimbach, Rursee, Abtei Mariawald und anschließend zum Sommerfest. 25 km, 700 Hm. Treffpunkt 9:00 Uhr an der Kirche in Blens, unweit der Kölner Eifelhütte oder wir bilden Fahrgemeinschaften. Anmeldung bis 2 Tage zuvor bei Joachim Kirmse, 0221 436384, 0177 3560069, aphabi@arcor.de. Nideggen (Alpine Vorbereitung): Ca. 19 km, 1.350 Hm, 6 h. Sportliche Tour, nur für konditionsfreudige Teilnehmer. Es ist Trittsicherheit in unwegsamen Gelände und stellenweise Schwindelfreiheit erforderlich. Das hohe Gehtempo von bis zu 6 km/h im

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Durchschnitt erfordert eine gute Grundkondition. Es werden bisweilen 500 Hm pro Stunde im Aufstieg gegangen, die Pausen sind eher knapp bemessen. Bitte ausreichend Getränke und Rucksackverpflegung mitnehmen! Gemütlicher Ausklang des Tages beim Sommerfest. Maximal 15 Teilnehmer. Anmeldung ab Montag vorher nur per E-Mail bei Axel Vorberg, axel.vorberg@dav-koeln.de. Jugend-/Familiengruppen Die Familiengruppen werden gemeinsam mit den Jugendgruppen von 10 bis 15:30 Uhr ein buntes Programm auf der Rurwiese gestalten: Kistenklettern, Seilrutsche über die Rur, Klettersteig, sportlicher Spaß auf der Rurwiese, abends ein gemütliches Lagerfeuer. Im Rahmen des Sommerfests besteht die Möglichkeit der Übernachtung in Blens, Anmeldung (auch für Tagesgäste) bei Renate Jaritz, 02234 998074, familiengruppe@dav-koeln.de. Frauenbergsportgruppe Crosslauf oder Wanderung nach Blens. Wir planen einen lockeren Crosslauf von gut 15 km Länge über den Buntsandsteinweg nach Blens. Es wird eine Möglichkeit geben, Wechselwäsche nach Blens voraus zu schicken. Für diejenigen, die es gemütlicher haben möchten, bieten wir die gleiche Strecke als Wanderung an. Bitte meldet Euch nicht zu knapp an, denn die Aktion erfordert ein wenig Logistik. Über eure Teilnahme und auf das Kuchenbuffet in Blens freuen wir uns! Anmeldung und Infos bei Johanna Brings, 02233 716017, johanna.brings@dav-koeln.de.

Klettergruppe Wir gehen morgens klettern an den Kieselwänden von Effels oder Hirtzley, anschließend zu Kaffee und Kuchen zum Sommerfest. Maximal 9 Teilnehmer. Anmeldung und Infos bei Karel Zimmermann, karel.zimmermann@t-online.de. Tourengruppe Mit dem Fahrrad von Köln nach Blens zum Sommerfest. Samstag Hinfahrt, Sonntag Rückfahrt. Anmeldung bei Hans-Georg Haase, 02238 6931, hansgeorghaase@aol.com. Rundwanderung von und nach Blens. Ca. 18 km, 500 Hm, Rucksackverpflegung und anschließende Teilnahme am Sommerfest. Treffpunkt: 10:00 Uhr an der Kölner Eifelhütte in Blens. Anmeldung bei Elisabeth Stöppler, 02233 75916, 0173 7773488, elisabeth@stoeppler-online.de. Aktivitäten am Donnerstag Wanderung von Blens über Abenden nach Nideggen und weiter nach Obermaubach. Rückfahrt mit der Rurtalbahn. Ca. 14 km, 300 Hm, Rucksackverpflegung. Anschließend Teilnahme am Sommerfest. Treffpunkt: 10:00 Uhr Kölner Eifelhütte. Anmeldung bei Hans Schaffgans, 02233 32673, 0162 6117056, hans.schaffgans@davkoeln.de. Naturerlebnisgruppe Was blüht denn da? Eine kindgerechte kleine Einführung in die Pflanzenwelt für Kinder von 4 bis 10 Jahren und ihre Eltern. Elisabeth Roesicke startet um 13:00

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VERANSTALTUNGEN

Uhr auf der großen Wiese, unsere kleine Entdeckungsreise dauert etwa 1 Stunde. Was lebt im und am Bach? Es gibt für Kinder und ihre Eltern viel Spannendes im und am Blenser Bach zu entdecken. Hubert Reimer bietet diese Endeckungstour von etwa zwei Stunden um 14:00 Uhr auf der großen Wiese an. Bitte bringt eure Becherlupen, wenn vorhanden, mit. MTB Schnupperkurs MTB Wir wollen euch den Einstieg ins Bergradfahren zeigen, ins technische Biken. Grundvoraussetzung: funktionstüchtiges Bike (MTB oder Trekkingbike), gute Laune, ein wenig Kondition. Wir stellen das Bike ein und üben auf einem Parkplatz und während einer abwechslungsreichen Fahrt fahrtechnische Grundlagen wie Bremsen, Balance halten und Absteigen am Hang. Ihr lernt euch auf dem Bike und das Bike unter euch zu bewegen. Start 10:30 Uhr, Dauer ca. 4 bis 5 h, Fahrtechnik einfach. Anmeldung bei Thomas Mundt 02206 909370, 0170 3384222, thomas. mundt@dav-koeln.de. Wandergruppe Wanderung zum Sommerfest nach Blens, ca. 14 km, ca. 4 Std. Treffpunkt: 9:25 Uhr Köln Hbf. Anmeldung zu dieser Wanderung erforderlich

bis 20.05.2014 bei Martin Weyer 0221 17099210 oder Angela Tibbe 0157 71582497, angela.tibbe @dav-koeln.de. Integrativ Wanderung im Raum Blens mit Besuch des Sommerfestes im Anschluss. Die Strecke wird barrierefrei und somit für Rollstuhlfahrer machbar sein. Die Kölner Eifelhütte ist leider nicht barrierefrei, aber wir werden versuchen, alles möglich zu machen, damit jeder an dem Fest teilnehmen kann. Für nähere Infos und bei Fragen schreibt einfach an: integrativ@dav-koeln.de. Treffpunkt und Uhrzeit werden noch bekannt gegeben. Leitung: Svenja Nettekoven

Anmeldung Um Abendessen, Übernachtung und Frühstück planen zu können, ist unbedingt eine Anmeldung bis zum 11. Mai 2014 erforderlich! Anmeldung für das Abendessen in der Geschäftstelle dienstags, donnerstags oder freitags unter 0221 2406754 oder per Mail an info@davkoeln.de. Anmeldung für Übernachtung und Frühstück bei Rainer Jürgens, 02202 58276, rainer. juergens@dav-koeln.de.

AlpinVisionen: Alexander Huber im Forum Leverkusen Am Freitag, 28.03.2014 kommt Alexander Huber – der jüngere Bruder der „Huberbuam“ – mit seiner neuen Multivisionsshow „Im Licht der Berge“ ins Forum Leverkusen. Alexander schrieb mit vielen Extremklettereien internationale Bergsportgeschichte und prägte den Alpinismus in den letzten Jahren wie kein Zweiter. In seinem neuen Vortrag berichtet er vom 11. Grad in den Alpen, extremem Freiklettern in der Kälte der Arktis und Herausforderungen in den wilden Bergen Patagoniens. Im Gepäck hat er auch sein neues Buch „Die Angst, dein bester Freund“, das es am Abend käuflich zu erwerben gibt, natürlich mit persönlichem Autogramm. Auch neue Ziele hat er wieder im Blickfeld. Nachdem er im Klettersport alles erreicht hat, will er sich jetzt verstärkt dem Höhenbergsteigen widmen. Im Fokus stehen dabei schwierige Wände an den großen Bergen der Welt im Himalaya und Karakorum, wenn möglich noch unbestiegen oder auf neuen Routen, natürlich mit seinem Bruder Thomas oder im Alleingang. Für diesen Vortrag empfehlen wir die Nutzung des Kartenvorverkaufs unter www.alpinvisionen.de oder bei unserem Partner Globetrotter Ausrüstung Köln. Veranstaltungsort: Forum Leverkusen, Großer Saal, Am Büchelter Hof 9, 51373 Leverkusen > Andreas Borchert

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Kölner Bergwoche 2014 Das Kölner Haus (auf 1.965 m) oberhalb von Serfaus, Tirol, ist 2013 von der Sektion grundlegend modernisiert worden. Das Urteil der Gäste ist einhellig positiv. Wir laden unsere Mitglieder herzlich ein, die Vorzüge des Kölner Hauses bei der Kölner Bergwoche vom 12. bis 19. Juli zu nutzen. Als Programm ist vorgesehen: 12.07. Eröffnungsabend 13.07. Bergmesse mit anschließendem Frühschoppen 13.07.–18.07. Wander- und Klettertouren. Die kostenlosen Wander- und Klettertouren werden von verschiedenen Tourenleitern geführt. Sie sind vorgesehen für Kinder, für Familien und alle anderen, die sich begeistern lassen. Die Touren werden in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden (leicht, mittel, schwer) und Interessen angeboten. So sind u.a. Naturerlebniswanderungen für Kinder und Erwachsene sowie Wanderungen auf alten Schmugglerpfaden geplant. Kletterfreunden werden Aktionen im Klettergarten angeboten. Das Programm und die Umgebung sind vielfältig und bieten für alle Teilnehmer unterschiedliche Attraktionen. Höhepunkt wird nicht zuletzt das Ankommen nach einer Tour auf der großen sonnigen Terrasse des Kölner Hauses sein. Dort kann man dann zum Abschluss in einer netten Gruppe den Tag Revue passieren lassen und die Tiroler Küche genießen. Die Anmeldungen zu den Touren erfolgen vor Ort. Die Preise des Kölner Hauses für die Halbpension werden gegenüber den Winterpreisen um 10% reduziert. Darüber hinaus gibt es eine Ermäßigung von 3 EUR/Tag bei Buchung von mindestens 7 Tagen. Hierin eingeschlossen ist die Super-SommerCard, die u.a. die freie Benutzung aller Seilbahnen in Fiss, Ladis und Serfaus sowie des Wanderbusses täglich zwischen Fiss, Ladis und Serfaus beinhaltet. Anmeldung online über > www.bergwoche.dav-koeln.de bis 31.05.2014.

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Das Refugio (Lo Valdes) Aleman im oberen Maipo-Tal

Der sturmumtoste Gipfel des Marmolejo

Marmolejo Solo-Tour auf den südlichsten 6.000er der Welt

Steil und anstrengend führt der Weg nach oben zum 4.150 m hoch gelegenen Marmolejo-Pass

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Geschätzte 25 kg wiegt der Rucksack, den ich mit Zelt, Schlafsack, Kocher, Proviant für acht Tage, Steigeisen, Pickel und anderen Ausrüstungsgegenständen das Estero Marmolejo Tal hinauf schleppe. Ich weiß es jetzt noch mehr zu schätzen, dass mich Klaus das erste Stück mit dem Auto bis zur Colina-Brücke mitgenommen hat, wo der Weg von der Schotterpiste ins Engorda-Tal abzweigt. Wir hatten uns in der vergangenen Nacht bei der Silvesterfeier im Refugio (Lo Valdes) Aleman des deutschen Andenvereins kennengelernt. Die Hütte ist ein idealer Ausgangspunkt für Bergtouren im oberen Maipo Tal. Mit dem schweren Gepäck komme ich nur langsam voran – immerhin sind heute gut 1.000 Hm zu bewältigen und an ein paar Stellen verliert sich der Weg im Blockgelände. Immerhin trifft man spätestens bei den steileren Passagen wieder auf eindeutige Steigspuren. Nach einem halben Tag habe ich einen großen Talkessel erreicht, wo ich die erste Nacht verbringen möchte. Der Fluss teilt sich an dieser Stelle in zahlreiche Arme und die Querung verläuft einfacher als erwartet. Dort, wo der Kessel beginnt aufzusteilen, finde ich gute Zeltmöglichkeiten. Da die Sonne in Kürze hinter dem Bergrücken verschwinden wird, gibt es nichts groß zu überlegen. Eine Stunde später liege ich im Zelt und lasse mir zum Abendessen Pasta a la Lasagna schmecken. Trotz der relativ geringen Höhe von 3.400 m setzen in der Nacht Graupelschauer ein, die auch am Morgen noch andauern. Zudem hängen die Wolken

ziemlich tief und versperren die Sicht auf die weitere Route. Da bleibe ich doch lieber im Zelt und drehe mich nochmal um – schließlich habe ich Urlaub. Im Laufe des Vormittags bessern sich die Verhältnisse, und ich kann gegen elf Uhr aufbrechen. Steil und anstrengend führt der Weg nach oben zum 4.150 m hoch gelegenen Marmolejo-Pass, der das Marmolejo-Tal vom Yeso-Tal trennt. Ein Stück weiter erreicht man einige durch Steinmauern geschützte Plätze und in der Nähe fließt sogar ein wenig Wasser, so dass mir das Schneeschmelzen erspart bleibt. Belohnung für die heutige Etappe ist eine spektakuläre Aussicht auf die vergletscherte Bergkette gegenüber – wenngleich der Marmolejo heute in den Wolken verborgen bleibt.

Ins Hochlager Heute Morgen leuchtet die Sonne ins Zelt und endlich ist der – wenn auch windumtoste – Gipfel zu sehen. Dass es oben stürmt, kann mir heute egal sein. Nach den Regeln der Höhenanpassung möchte ich meinen Schlafplatz nicht weiter als 500 Hm nach oben verlagern. Und tatsächlich taucht nach einer abwechslungsreichen Etappe auf etwa 4.860 m hinter einem Felsen eine mit Steinmauern eingefasste Zeltmöglichkeit auf, die mich wegen ihrer exponierten Lage an einen Adlerhorst erinnert. Obwohl es gerade nicht besonders windig ist, verspanne ich das Zelt so gut wie möglich mit Häringen und Lavabro-

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Das Hochlager auf 4.860 m erinnert an einen Adlerhorst

Das Büßereis auf der Gipfeletappe

cken – die Region ist für Höhenstürme berüchtigt. Heute bleibt aber alles ruhig, am Himmel zeigt sich keine Wolke, und die Aussicht auf die Kordilleren ist grandios. In der Hoffnung auf konstante Bedingungen, bereite ich alles für die morgige Gipfeletappe vor und schlüpfe bereits vor Sonnenuntergang in den Schlafsack.

folgt der Abstieg. Drei Stunden später erreiche ich schließlich ziemlich fertig das Zelt und verschwende keinen Gedanken mehr daran, selbiges heute noch etwas weiter nach unten zu verlagern. Die zweite Nacht im Adlerhorst kann ich trotz der großen Höhe richtig gut schlafen.

Die Region ist für Höhenstürme berüchtigt.

Rückmarsch Gipfeletappe Nützt ja nichts – kurz nach fünf breche ich auf. Da es weder besonders kalt noch windig ist, verschwindet die Daunenweste gleich wieder im Rucksack. Zu Beginn ist ein großes Schneefeld zu überwinden – jetzt zahlt sich aus, dass ich gestern die nur noch schwer erkennbare Spur ausgetreten habe. Nach einer kurzen sandigen Passage erreiche ich den zu querenden Gletscher. Das Kreuz des Südens ist inzwischen der Morgendämmerung gewichen und die Stirnlampe kann in der Deckeltasche verstaut werden. Das Büßereis macht seinem Namen alle Ehre und kostet mich viel Kraft und Zeit. Anschließend sind noch über 600 Hm in verschiedensten GeröllArten zu überwinden. Auch dieser Abschnitt erweist sich als physische und psychische Herausforderung – ganz langsam, zwei Schritte ein Atemzug, krieche ich förmlich nach oben – immer nur den nächsten Aufschwung im Visier, hinter dem sich irgendwo der Gipfel verbergen muss. Nach beinahe neun Stunden stehe ich dann endlich, erschöpft aber glücklich, auf dem höchsten Punkt – 6.108 m. Mein Jubel-Schrei verhallt ungehört – egal. Alle Berge, zu denen ich drei Tage lang aufgeblickt habe, liegen mir zu Füßen. Die Aussicht auf den Westgletscher ist überwältigend und weiter nördlich thront der Aconcagua. Nach ein paar Fotos, einem Schluck Tee und dem vorletzten Müsliriegel

reportage | gletscherspalten 1/2014

Zwischen mir und dem Refugio Aleman liegen knapp 3.000 Hm. Auf dem Weg nach unten kommen mir schon bald drei Chilenen entgegen, die ebenfalls den Marmolejo besteigen wollen – ich bin also doch nicht der einzige, der hier Anfang Januar unterwegs ist. Ein paar Tipps und gute Wünsche, dann geht’s weiter. Die Strecke, die ich mich drei Tage lang nach oben gekämpft habe, müsste sich in der entgegengesetzten Richtung in einem Tag bewältigen lassen. In der Tat erreiche ich nach zehn Stunden die Schotterpiste, bekomme eine Mitfahrgelegenheit und freue mich auf dem Weg zum Refugio Aleman auf eine Dusche und ein Bier – oder vielleicht auch zwei …

Weiter nördlich thront der Aconcagua.

Text und Fotos: Heinz Friedrich

Infotipp Der Gipfel des Marmolejo liegt auf der Grenze zwischen Argentinien und Chile. Achtzig Kilometer südöstlich von Santiago de Chile, im Osten des Naturdenkmals El Morado und nördlich des noch aktiven Vulkans San José liegend, ist er der südlichste Sechstausender der Welt. Der Berg ist ein nicht mehr aktiver Schichtvulkan aus der Zeit des Pleistozän. Quelle: Wikipedia

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MITGLIEDER-PORTRAIT

Torsten Lietz im Dienst …

… und mit Hund in der Freizeit

Torsten Lietz

Was sind die Aufgaben des Beisitzers im

Gibt es Ziele, die du dir für die neue Arbeit

Referat Naturschutz?

gesteckt hast?

Ich vertrete die Interessen des Naturschutz-

Ich möchte das Erlebnis Natur in den Vor-

referates im Vorstand. Z.B. wenn es jetzt da-

dergrund unserer Sektions-Arbeit stellen

rum geht, eine umweltbewusste Empfehlung

und umweltbewusstes Verhalten auch beim

für die Anreise zu Sektionsveranstaltungen

Wandern und Bergsteigen in den Blickpunkt

„Ich möchte das Erlebnis Natur in den Vordergrund unserer Sektions-Arbeit stellen“

zu entwickeln. Wir veranstalten in der Natur-

rücken. Schon bei der Anreise können wir uns

Torsten Lietz ist Beisitzer im Referat Natur-

erlebnisgruppe, der ich auch angehöre, Füh-

umweltbewusst verhalten. Wenn ich im Juni

schutz.

rungen und Tageswanderungen rund um das

auch noch meine Ausbildung zum Wander-

Thema „Erlebnis Natur“. Interessierte können

leiter erfolgreich abgeschlossen habe, dann

Wie kamst du zum Bergsteigen und zum

sich wertvolle Tipps holen und das Wandern

möchte ich Wanderungen in der Eifel oder im

Alpenverein?

und das Bergsteigen von einer anderen Seite

Bergischen Land anbieten, bei denen das Er-

Meine Eltern waren mit mir schon früh in den

bewusster als Erlebnis erfahren.

lebnis Natur nicht zu kurz kommt. Hinzu kommt meine Tätigkeit als Kreiskoor-

süddeutschen Mittelgebirgen und in den Alpen in Österreich wandernd unterwegs. Ich

Bist du auch aktiv mit der Naturerlebnis-

dinator der Landesgemeinschaft Naturschutz

habe über diese Prägung meine Leidenschaft

gruppe unterwegs und was wird konkret in

und Umwelt NRW (LNU) für den Rhein-Erft-

für die Berge und die Natur entwickelt. Berg-

dieser Gruppe gemacht? Wie viele Mitglie-

Kreis. Hier bringe ich mich bei Bebauungspla-

steigen und Klettern kommen nun erst seit

der hat diese Gruppe zurzeit?

nungen- und Planungsvorhaben im Kreis ein

drei Jahren dazu. Was liegt da näher, als sich

Wir sind sechs aktive Mitglieder, die sich alle

und gebe zukünftig Stellungnahmen dazu ab.

dem DAV anzuschließen und die Vorteile eines

zwei Monate treffen. Wir haben wechselnde

Vereins zu nutzen, der hier seine Heimat hat?

Veranstaltungen für alle an der Natur interes-

Wie viel Zeit wirst du investieren müssen, um

sierten Mitglieder: Z.B. Biotoppflege, Wildkräu-

diese Aufgabe ehrenamtlich zu bewältigen?

Was hat dich bewegt, dieses Amt zu über-

terwanderungen, vogelkundliche, geologische

Ich gehe von einem monatlichen Zeitaufwand

nehmen?

und naturkundliche Wanderungen. Mit der Sek-

von 8-12 Stunden aus, inklusive der Tätigkeit

Weil ich auch beruflich im Umweltmanage-

tion Bonn arbeiten wir hier auch zusammen und

des Kreiskoordinators für die LNU. Das wird

ment tätig bin, ist es für mich wunderbar, wenn

führen gemeinsame Veranstaltungen durch.

mir aber erst die Zeit zeigen und es wird be-

ich Beruf und Leidenschaft für das Thema, mit

Im Moment läuft eine durch uns entworfe-

dem Erlebnis Natur beim Wandern und Berg-

ne Eingabe an das Land Nordrhein Westfalen,

steigen verbinden kann. Unter anderem prüfe

zusammen mit dem Naturschutzreferenten

ich als Auditor für Umweltmanagementsyste-

des DAV in NRW. Wir wollen die schulische

Vielen Dank für das Interview und weiterhin

me Unternehmen beim TÜV Rheinland. Hier

Ausbildung in Bezug auf die Umweltbildung im

geht es beispielsweise um die Abwehr von

Land verbessern. Viele Kinder haben keinen

viel Spaß und Erfolg bei diesen Arbeiten. > Das Interview führte Karin Spiegel.

Gefahren für die Umwelt, um die Minimierung

Bezug und wenig Kenntnisse der heimischen

von Risiken.

Tier- und Pflanzenwelt.

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kanntlich wieder anders kommen als ich es zuvor geplant habe.

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Am Gipfel des Formaletsch

Packen wir‘s

Jugend I Wir sind dann mal weg AM ERSTEN SONNTAGABEND im August sollte es nun endlich mit der Jugend I (11–15 Jahre) auf Sommerfahrt in die Alpen gehen. Wir Kölner, das heißt Luisa, Thies, Rieke, Alina und Robin sollten mit Lilli, Tim, Anton, Kathy und Tobi von der Sektion Barmen nach Österreich auf die Freiburger Hütte fahren. Wir waren alle sehr aufgeregt, unsere Eltern auch und ich besonders, denn es war meine erste große Fahrt ohne Eltern. Als alle Eltern verabschiedet waren, ging die Reise endlich los. Wir fuhren die ganze Nacht hindurch mit der Bahn und mussten mehrfach umsteigen. Liegen und richtig gut schlafen konnten wir nicht und es dauerte wirklich sehr, sehr lange, bis man am nächsten Morgen endlich die ersten Berge erkennen konnte. Irgendwann waren wir aber an unserem Zielbahnhof angekommen. AN DER BUSHALTESTELLE trafen wir auf Robin und Alina. Die beiden hatten die Woche zuvor eine Jugendleiterfortbildung in der Schweiz absolviert. Die Busfahrt Richtung Formarinsee war sehr kurvig, wodurch Lilli und Anton reisekrank wurden, aber hoch zur Hütte auf 1.931 m schafften es alle, irgendwie. Wir genossen die wunderschöne Aussicht auf die Berge und den Blick hinunter auf den glasklaren, bläulich schimmernden Formarinsee. Da alle hundemüde waren, legten sich Lilli und die drei Jungs erst mal zum Schlafen hin. Kurze Zeit später lagen die Jungs schnarchend auf ihren Lagern. Wie sich am

jdav | gletscherspalten 1/2014

Abend herausstellte und auch an den anderen Tage bewahrheitete, war das Essen hier oben wirklich fantastisch, und der Hüttenwirt und seine Angestellten waren sehr nett. AM NÄCHSTEN TAG stiegen wir hinauf zum Gipfelkreuz des 2.292 m hohen Formaletsch. Anschließend umrundeten wir den Gipfel und dann ging es schnell zurück zur Hütte, um dort die Sonne zu genießen und die nähere Umgebung zu erkunden. FÜR DEN MITTWOCH war Gewitterwarnung gemeldet, deshalb unternahmen wir eine kürzere Wanderung zur Fensterlewand. Dort übten wir uns eifrig in Landart, das ist Kunst in und mit der Natur. Wir bauten einen Steinbogen und eine enorm lange Brücke aus den Brocken eines Geröllfeldes. Es entstanden auch Malereien, Runen und viele andere schöne Kunstwerke. Und stellt euch vor, später entdeckten wir sogar ein Schneefeld, auf dem wir lustige Schneemänner bauten. Am Nachmittag drehten wir mit Lillis Kamera noch einen Film namens „Erdbeermarmelade“ vor der tollen Bergkulisse im Hintergrund. Weil der nächste Tag leicht regnerisch begann, beschlossen wir erneut zur Fensterlewand zu wandern und unsere Landartbrücke zu verlängern.

Landart, das ist Kunst in und mit der Natur

AM FREITAGMORGEN wachten wir durchgefroren auf. Nebel zog in das eine Fenster unseres Lagers hinein und aus dem anderen wieder hinaus. Drau-

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Vor dem Gipfelsturm

Wir zählten über 70 Salamander.

Formarinsee und Rote Wand

ßen bot sich uns ein spektakuläres Schauspiel. Wie ein riesiger Wattebausch hing der Nebel über den Bergspitzen und über dem Formarinsee. Da man nur ca. 20 Meter weit sehen konnte und es zu gefährlich für eine große Tour war, machten wir uns auf zum Friedhöfle. Das sind Grashügel, die aussehen wie Gräber. Es hatte in der Nacht geregnet und überall sah man Salamander. Wir zählten bestimmt über 70 Tiere auf den glitschigen Wegen. Den restlichen Tag verbrachten wir mit unseren mitgebrachten Spielen. „Werwolf“ spielten wir mit besonders großer Leidenschaft. Bei diesem Spiel muss man versuchen, die Dorfgemeinschaft vor bösen Werwölfen zu schützen, indem man diese enttarnt und umbringt. Plötzlich trat ein etwa mittelalter Mann an unsere Runde heran und behauptete, dass wir in die Hölle kommen würden, wenn wir weiterspielten. Er argumentierte eine Weile mit uns, schlug dann die Hände überm Kopf

zusammen und kam zu dem Entschluss, dass wir nicht mehr zu retten seien. Schließlich trollte er sich. DER NÄCHSTE TAG war wieder glasklar, frisch und sonnig und wir wanderten zum Steinernen Meer. Vor vielen Millionen Jahren war hier ein Meer, in dem sich Korallen hin und her wiegten. Als es austrocknete, blieben nur die vom Wasser geformten Felsformationen, Risse und Spalten. Hier spielten wir lange Zeit Verstecken, was uns allen enormen Spaß machte. Als Sucher konnte man wirklich an den vielen Spalten und kleinen Höhlen fast verzweifeln. AM FOLGENDEN TAG war schon die Abreise. Darüber gibt es nichts Besonderes zu erzählen, aber jetzt freue ich mich schon auf weitere Fahrten. Text: Rieke Boelsen (12 Jahre) Fotos: Thies Boelsen, Rieke Boelsen (S. 21 l.)

Unsere Jugendgruppen Wir bieten derzeit vier Jugendgruppen an, die sich nach dem Alter aufteilen. Die Gruppen treffen sich regelmäßig zu Gruppenabenden, bei denen geklettert wird, aber auch andere Aktivitäten wie Schwimmen oder Inlineskaten nicht zu kurz kommen. Auf Wochenendfahrten beklettern wir dann auch die nahgelegenen Felsen. Und in den Sommerferien bieten wir Freizeiten in den Alpen an, wo wir klettern, wandern und auf jeden Fall eine Menge Spaß zusammen haben. Wenn du Interesse hast, dann meld dich einfach bei einem unserer Jugendleiter!

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Die Gruppenabende der Jugend I finden jeden zweiten Mittwoch von 17:30 bis 19:30 Uhr in der Clemensstraße 9 statt. Das Klettertraining jeden Mittwoch dazwischen, zur selben Zeit. > www.jdav-koeln.de

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UNSERE HÜTTEN

Der neue Gastraum

Neuanfang auf dem Kölner Haus Pünktlich zum Start der Skisaison wurde das Kölner Haus auf Komperdell, nach sechsmonatigen Modernisierungsarbeiten am 7. Dezember 2013 wiedereröffnet. Eine kleine Abordnung des Kölner Alpenvereins machte sich mit Bahn und Sektionsbus auf den Weg, um die Einweihung mit geladenen Gästen aus Serfaus und vom Hauptverband und mit den alten und neuen Pächtern zu feiern. Eingeladen waren die Vertreter der Gemeinde, der örtlichen Vereine, der Geschäftspartner und der Firmen, die die Modernisierungsarbeiten durchgeführt haben. Auch die Nachbarn auf Komperdell und die Familien der alten und neuen Pächter sowie deren Partner und Dienstleister waren zugegen.

Die Feier Der Festakt begann mit der Begrüßung der Anwesenden durch den 1. Vorsitzenden und den Schatzmeister. Danach richteten Bürgermeister Paul Greiter und die Vertreter des Bundesverbands und der Bundesgeschäftsstelle, Hanspeter Mair (Hütten,

Der neu gestaltete Eingangsbereich

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Das Kölner Haus im Fahnenschmuck

Naturschutz, Raumordnung) und Winfried Kießling (Finanzen und Zentrale Dienste) ihre Grußworte an die Anwesenden. Sodann wurde die Hütte von Pfarrer Wilhelm Pfurtscheller bei einem Rundgang mit einer kleinen Gruppe gesegnet. In der Zwischenzeit spielte die Nauderer Schupfamusi für die übrigen Gäste zünftig auf. Als Überraschungsgast erschien der Nikolaus. Er lobte die Aktiven für die guten Taten und rügte für die weniger guten. Die feierliche Verabschiedung der alten Pächter übernahm unser Schatzmeister Bernd Koch. Er würdigte in seiner Laudatio den unermüdlichen Einsatz von Franz und Hannelore Althaler während der letzten 22 Jahre für das Kölner Haus und die Hexenseehütte. Franz ließ es sich natürlich nicht nehmen, das Wort zu ergreifen und berichtete ausführlich über die vergangenen Jahre als Hüttenwirt, mit all den schönen und weniger schönen Momenten: Über seine Bewerbung als Pächter bei der Sektion, die Schwierigkeiten bei der Pachtübernahme, den damaligen Zustand der Hütte, der Verwirklichung seines Wunschtraums Hüttenwirt zu sein, den vielen interessanten Begegnungen mit Gästen und Mitgliedern, von denen viele zu aufrichtigen Freunden wurden. Er bedankte sich bei den ehemaligen und derzeitigen Vertretern der Sektion für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. Er bedankte sich auch bei seiner Familie und seinen Töchtern Anja und Melanie. Sein größter Dank galt aber seiner Frau Hannelore, „ohne die er die oftmals schwierige und nervenaufreibende Tätigkeit als Hüttenwirt nicht hätten durchstehen können“. Rückblickend zog er für sich eine insgesamt positive Bilanz und stellte fest, dass ihn die Aufgabe des Hüttenwirts erfüllt hat. Es fiel ihm zunächst sehr schwer, das Kölner Haus aufzugeben. Mittlerweile hat er sich aber damit angefreundet, seinen verdienten (Un-)ruhestand anzutreten. Er weiß das Kölner Haus in guten Händen und es ist beruhigend, dass es ja „in der Familie“ bleibt.

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UNSERE HÜTTEN

Bürgermeister Mag. Paul Greitner, Max Tschuggmall, Franz Pattscheider

Die Nauderer Schupfamusi spielt auf

Als Abschiedsgeschenk wurde Hannelore und Franz ein Schnitzbild mit dem Kölner Haus überreicht, damit sie „ihr“ Kölner Haus auch zuhause nicht entbehren müssen. Das Kunstwerk wurde von der Bildhauerin Beate Steven gefertigt, die auch schon das Murmeltier für die Kölner Eifelhütte geschnitzt hatte. Zu guter Letzt stellte unser erster Vorsitzender, Kalle Kubatschka, den Anwesenden die beiden neuen Hüttenwirtsleute Anja Hangl und Walter Kerscher vor. Er würdigte den Einsatz der beiden, die während der Bauphase und der Wiederinbetriebnahme unermüdlich tätig waren. Walter war während der gesamten Modernisierungsarbeiten ständig vor Ort und der maßgebliche Ansprechpartner. Ohne sein fachliches Wissen, sein Geschick im Umgang mit Firmen und Handwerkern und seine unermüdliche Bereitschaft, sich für das Kölner Haus einzusetzen, hätte der Bauablauf niemals so reibungslos funktioniert. Durch sein Bautagebuch im Internet konnten alle Interessierten den Fortgang der Arbeiten sehr gut mitverfolgen. Anja konnte sich erfolgreich bei der Gestaltung der Inneneinrichtung der Gasträume und Zimmer einbringen. Ihre persönliche Note ist im ganzen Haus erkenn- und spürbar. Ebenso hat sie die neue Webseite www.koelner-haus.at gestaltet und gepflegt.

Mit der symbolischen Übergabe des Hüttenschlüssels an Anja und Walter, begleitet von den besten Wünschen für eine erfolgreiche Bewirtung unserer Hütte, endete der offizielle Teil der Festlichkeit. Es folgten ein köstliches Drei-Gänge-Fest-Menu und danach der gemütliche Teil des Abends mit viel Musik durch die fleißigen Musikanten und ein Tänzchen wurde auch gewagt.

Gespräch mit den neuen Hüttenpächtern Anja und Walter Während für die meisten Gäste der Sektion am nächsten Tag der Heimweg schon wieder anstand, konnte ich noch ein paar Tage das schöne Wetter und die neue Hütte im frischen Schnee genießen. Ich kann nur sagen, es liegt sich wunderbar auf den neuen Matratzen und das Essen war nicht nur am Festabend hervorragend. Man fühlt sich in der neuen „alten“ Hütte sehr wohl und das merkte man auch den Gästen an, die sich im Laufe des Tages hier einfanden. Ich habe die Zeit genutzt, um auch mit den neuen Pächtern ins Gespräch zu kommen und ihnen einige Fragen zu stellen. Mich interessierte, warum die beiden sich entschlossen haben, sich für die Hüttenpacht zu bewerben. Als sich abzeichnete, dass Franz sein Amt als Pächter aufgeben wollte, hat Schatzmeister Bernd Koch gefragt, ob Anja und Walter Interesse hätten, was sie bejahten. Franz wiederum wollte nicht eher Schluss machen, bis die neuen Pächter feststanden und so haben die beiden zugesagt. So war der Wunsch von Franz erfüllt, dass das Kölner Haus in der Familie bleibt. Die Hütte wird mit 17 Personen Personal im Winter und 12 Personen im Sommer betrieben. Für das Personal gibt es teilweise bessere Unterkünfte durch die Erweiterung der Hütte. Ein Teil der Personalzimmer ist jetzt größer.

Walter und Anja, die neuen Pächter

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UNSERE HÜTTEN

Hannelore und Franz, die alten Pächter

Schlüsselübergabe von Kalle Kubatschka an die neuen Pächter

Auf meine Frage, was es nach dem Umbau für Verbesserungen gibt, konnte Walter sofort einiges aufzählen und erwähnte besonders den neuen Eingang mit den Skischuhwärmern, die Toiletten und meinte: „Eigentlich ist einfach alles besser geworden. Für die Hausgäste ist es viel gemütlicher geworden, die Zimmer sind renoviert. Ein Teil der Betten besteht aus unlackiertem Zirben-Vollholz, dessen ätherische Öle den Herzschlag verringern. Alle Matratzen wurden ausgetauscht und die neuen haben einen besseren Standard als der normale DAV-Standard. Büro und Pächterwohnung sind jetzt wesentlich besser.“ Er lobte das neue Kassensystem, die Schankanlage und die Küche. „Für Pächter und Personal ist einfach alles besser zum Arbeiten.“ Auf meine Frage, worauf sich die Gäste besonders freuen können antworteten mir Anja und Walter: „Neue Betten und Matratzen, gemütliche Atmosphäre, Buffet mit großer Auswahl, Weine, Speisekarte, motivierte und gut gelaunte Wirtsleute.“ Ein Blick in die Speisekarte verrät, dass mehr frische Produkte, Gemüse und Salate angeboten werden, aber auch Regionales, wie die Kaspressknödel. Auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten. Ferner gibt es mehr Nudelgerichte und besondere Fleischgerichte. Im Sommer wird es einen Grillabend geben und einige Eisspezialitäten.

Ich wollte auch von den beiden wissen, ob und was sich auf der Hexenseehütte ändern wird. Auch hier wird es Änderungen auf der Speisekarte geben. Sie wird weniger TK-Produkte enthalten und es sollen mehr frische Speisen, wie Knödel, Kaiserschmarren, Strudel, Würstl etc. angeboten werden. Die Betreuung im Sommer durch den ehrenamtlichen Hüttendienst soll wie früher durchgeführt werden. Der Hüttendienst sollte in der Lage sein, zu kochen, zu kassieren, zu bedienen und Interesse an diesen Aufgaben zeigen und auch bereit sein, zu putzen. Siehe Homepage www.koelner-haus.at. Ich wollte noch wissen, was unsere Mitglieder beachten müssen, wenn sie sich für einen Aufenthalt im Kölner Haus anmelden wollen? Hier die Antwort von Anja: „Wir freuen uns über recht viel Besuch im Sommer. Im Winter sollte man möglichst außerhalb der Ferien kommen, da die Hütte meist in den Winterferien voll ist. Aber auch kurzfristige Anfragen per Telefon sind sinnvoll, da es immer wieder auch Absagen gibt. Das sollte man auf jeden Fall versuchen! Langfristig sollte man sich über die Homepage anmelden. Ansonsten freuen wir uns auf unsere Gäste.“

Laudatio auf die alten Pächter durch Bernd Koch

Franz freut sich über sein Abschiedsgeschenk

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Text: Kalle Kubatschka und Karin Spiegel Fotos: Kalle Kubatschka (S. 23), Hanno Jacobs (S. 24, 25)

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Vorstieg am Kuffnergrat zum Mt. Maudit

Rast nach der Besteigung des Grand Combin, im Hintergrund der Mt. Blanc

Engagiertes Bergsteigen in der Alpinistengruppe Hochtouren im Mont Blanc Massiv Dauer: 7 Tage, Tagesdauer: 8 Std./Tag. Schwierigkeitsbereich der Touren ab AD+ Angebot www.davkoeln.de/cgi-bin/ gr.cgi?ag#04

Kontakt: Bernd Kästner, bernd.kaestner @dav-koeln.de; Stephan Fieth, ste phan.fieth@t-online. de; Charly Langbein, charly.langbein@ dav-koeln.de

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Viele kennen das Problem: Der Grund- und Fortbildungskurs im alpinen Gelände ist beendet, man hat am Bergsteigen Gefallen gefunden und will nun mehr. So sehen sich viele mit der Situation konfrontiert, einen motivierten und gleichwertigen Partner zu finden und sein neu erlerntes Können „an die Wand“ zu bringen. Bergsport beinhaltet aber auch immer gewisse Risiken, die man nur mit zunehmender Erfahrung und Selbsteinschätzung kalkulieren kann. Um diesen Problemen zu begegnen oder den damit einhergehenden Gefahren aus dem Weg zu gehen, war man bisher in den meisten Fällen auf private Kontakte oder aber (teure) Bergschulen bzw. Bergführer angewiesen. Mit einem erweiterten Angebot der Alpinistengruppe soll nun erreicht werden, dass sportlich engagierte Frauen und Männer auch weiterhin bei ihren alpinen Projekten begleitet werden. Unser Ziel ist es, gemeinsam den Weg zum selbstständigen und sicheren Bergsteigen weiter zu gehen. Dazu bieten wir in der Alpinistengruppe jetzt auch Gemeinschaftstouren an, die auch über den Schwierigkeitsgrad der Ausbildungskurse hinausgehen können. Ganz bewusst werden diese Bergfahrten keine Führungstouren sein, vielmehr werden alle Entscheidungen auf der Tour gemeinschaftlich getroffen. Auch werden wir die Bergschulen nicht ersetzen können; das wollen und können wir auch gar nicht! Die Teilnehmer müssen in der Lage sein, die Touren selbständig und eigenverantwortlich durchzuführen. Das bedeutet, dass jede/r Teilnehmer/in die für die ausgeschriebenen (Hoch-)Touren erforderlichen

Kenntnisse, Erfahrungen und Fähigkeiten mitbringen muss. Ziel dieser Gemeinschaftstouren soll es sein, dass ein aktiver Erfahrungsaustausch zwischen den Bergsteigern/innen stattfindet, zusätzliches Wissen vermittelt und Fähigkeiten und Fertigkeiten vertieft werden. Die Organisatoren übernehmen bei diesen Veranstaltungen keine sicherheitsrelevante Verantwortung für die Teilnehmer/innen. Des Weiteren soll durch das Angebot in unserer großen und vielfältigen Sektion eine Plattform für erfahrene und ambitionierte Alpinistinnen und Alpinisten entstehen. Sie dient dem Austausch von Erlebnissen und Erfahrungen, ermöglicht die Diskussion neuer Projekte sowie die Auseinandersetzung mit bestehenden oder aufkommenden Gefahren in den Bergen. Dadurch soll die Selbstständigkeit beim Bergsteigen gefestigt, für Gefahren (Risiken) sensibilisiert und weitere Erfahrungen gesammelt werden. Die Touren werden sich an den Fähigkeiten der Gruppe orientieren. Sämtliche alpine Spielarten, ob Eisklettern, Hochtouren, Klettern oder Skibergsteigen kommen dabei in Betracht. Dies bedeutet, dass von der Hüttentour bis zum Biwak, von der Plaisirkletterei bis zur bohrhakenfreien Route, von Tiefschnee bis Harschabfahrten alles dabei sein kann. Die Touren werden je nach den Bedingungen an unterschiedlichen Orten stattfinden und individuell durch die Organisatoren geplant. Unterwegs sind die Initiative und das Engagement aller Teammitglieder gefordert. Text: Bernd Kästner, Stephan Fieth, Charly Langbein Fotos: Moritz Fehlhaber (l.), Stephan Roth (r.)

alpinistengruppe | gletscherspalten 1/2014


DAS JAHR 2013

Jahresberichte 2013 REFERAT FÜR AUSBILDUNG Ich danke den vielen ehrenamtlichen Fachübungsleitern und Trainern für ihr außergewöhnlich hohes Engagement. Wir konnten mehr als 60 Ausbildungskurse anbieten, wie Skitouren, Skilauf, Eisklettern, Schneeschuhbergsteigen und Langlauf. Von Hochtouren über Bergsteigen, MTB und Klettern waren alle Bergsportarten abgedeckt. Das Referat verfügt über einen ehrenamtlichen Mitarbeiterpool von mehr als 36 Trainern C Sportklettern. Diese sind auch mehrfach in den Gruppen und im Bereich Leistungssport tätig. 2 Fachübungsleiter (FÜ) Alpinklettern, 17 FÜ Bergsteigen, 3 sind noch in Ausbildung, 6 FÜ Skibergsteigen, 9 FÜ Hochtouren und 4 in Ausbildung, 5 FÜ Skihochtour, 3 FÜ Skilauf, 1 FÜ MTB, 5 in Ausbildung. Die Ausbilder decken teilweise mehrere Fachbereiche ab. 17 Wanderleiter sind aktiv und auch die Familiengruppen mit 14 engagierten Familiengruppenleitern konnten gefördert werden. Die theoretischen Ausbildungsabende in der Geschäftsstelle werden zusätzlich von qualifizierten FÜ angeboten. Erstmalig wurde eine interne Fortbildung für Wanderleiter in unserer Kölner Eifelhütte angeboten. Die relativ neuen Kurse „Alpintraining“, „Langlauf“, MTB“, „1. Hilfe Extrem“ werden sehr gut angenommen. Im Bereich Bergrettung und Alpinklettern werden noch engagierte FÜ benötigt. Wer sich im Bereich Ausbildung ehrenamtlich betätigen möchte, kann sich jederzeit mit mir in Verbindung setzen. Nähere Infos bei Kirsti.Schareina@dav-koeln.de. > Kirsti Schareina

REFERAT FÜR GRUPPEN Alpinistengruppe Mit 72 Programmpunkten hatten wir ein breites Angebot, von dem 67 Veranstaltungen durchgeführt wurden. Zu den Höhepunkten zählten eine von Axel Vorberg organisierte Fernreise zur Cordillera Huayhuash im Norden Perus, die von einem Reiseveranstalter durchgeführt wurde, eine Schneeschuhtour in der Silvretta und fünf Wanderwochen in den Alpen. Bei 51 Tageswanderungen haben 687 Teilnehmer in 348 Stunden nahezu 1.300 km und 47.000 Hm zurückgelegt. Es wurden auch zwei Radtouren durchgeführt. Es gab vier Vorträge zu verschiedenen (Berg-)Themen in der Geschäftsstelle und zwei Kletterwochenenden. Die Veranstaltungen, mit Ausnahme der Radtouren, waren gut bis sehr gut besucht. Einen Schwerpunkt bildeten die Tageswanderungen in der näheren Umgebung. Um den Charakter der einzelnen Wanderungen zu verdeutlichen, gibt es verschiedene Kategorien. Es geht darum, dass jeder ein für ihn passendes Angebot findet und seinen Spaß hat. Wir waren im Bergischen Land und im Hohen Venn genauso unterwegs wie im Siebengebirge und Hunsrück, an Rhein, Sieg, Wupper, Ahr und Agger, durch die Bergischen Fjorde,

rechenschaftsbericht | gletscherspalten 1/2014

über Gipfel und Vulkane, auf Wegen und Pfaden. Die Wegstrecken lagen zwischen 14 und 56 km bei einer Dauer zwischen 3 und 10,5 Stunden. Es wurden zwischen 200 und 2.100 Hm als Tagestour zurückgelegt, ohne dabei den Blick auf Landschaft, Natur und Kultur zu verlieren. Vom Tourleiter gab es Erläuterungen zu Sehenswürdigkeiten und interessante Informationen. Bei den Wanderungen „Alpine Vorbereitung“ stehen der sportliche Aspekt und die Verbesserung der eigenen Leistungsfähigkeit im Vordergrund. Durch das hohe bis sehr hohe Gehtempo sollen Reserven für Touren im Hochgebirge aufgebaut und die eigene Leistungsfähigkeit getestet und verbessert werden. Es waren aber auch Wanderungen zu besonders schönen und sehenswerten Zielen oder mit einem speziellen Inhalt im Programm. So ging es z. B. zum Ninglingspo in die belgischen Ardennen, zu wild wachsenden Narzissen, zum Ferschweiler Plateau und entlang des EisenBahnSteiges. Die Kletterer verbrachten Wochenenden in den Kirner Dolomiten und im Morgenbachtal. Um auch ambitionierten Bergsteigern einen Platz, und vor allem anspruchsvolle Touren, anbieten zu können, haben wir mit Erfolg daran gearbeitet, die Voraussetzungen hierfür zu schaffen. Zu guter Letzt sind noch der Brauhausund der Glühweinabend zu erwähnen, denn auch die Gemütlichkeit hat bei uns ihren festen Platz. Ich möchte mich bei all denen bedanken, die mit sehr viel Aufwand und Engagement solche tollen Veranstaltungen möglich gemacht haben. > Bernd Kästner Familiengruppen Sieben Gruppen, gestaffelt nach dem Alter der Kinder und der Familienklettertreff, haben ein breites Angebot für Familien auf die Beine gestellt. Hervorzuheben ist, dass sich mit den „Salamandern“ eine Gruppe für die ganz Kleinen (0–4 Jahre) etabliert hat und, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, sich aus den Adlern (4–9 Jahre) eine zweite Gruppe „Alpinis“ (4–6 Jahre) gebildet hat, die beide regen Zulauf haben. Gleichzeitig hat sich die Gruppe „Murmeltiere“ mit älteren Kindern und Jugendlichen aufgelöst. Für diese Altersgruppe gibt es weiterhin die Gruppe „Gämsen“. Sowohl die „Flinken Wiesel“ als auch die „Trolle“ haben jeweils eine Wander- und Kletterwoche im Lechquellengebirge bzw. In den Lechtaler Alpen verbracht. Neun Kinder der „Trolle“ haben dabei mit viel Engagement das ALPINKIDS-Abzeichen der JDAV erreicht und so gezeigt, dass sie gute Nachwuchsbergsteiger sind. Die „Gämsen“ verbrachten wieder eine Herbstferienwoche im Elbsandsteingebirge. Der Familienklettertreff unter der Leitung von Jonathan Baker hat sich bewährt und findet regelmäßig monatlich statt, gerne auch mal am Fels. Die Sektion hat drei Familiengruppenleiter ausbilden lassen (Beate und Martin Gehring und Gregor Bellingausen). Insgesamt sind derzeit zehn ausgebildete Familiengruppen-

leiter (5 Frauen, 5 Männer) in den Familiengruppen aktiv. > Dr. Renate Jaritz Frauen-Bergsport-Gruppe Die Frauen-Bergsport-Gruppe geht nun in ihrr drittes Jahr. Das Angebot an Wanderungen konnte erweitert werden, da mit Juliane Gallikowsky, Carola Niemann und Jennifer Weber neue Tourenleiterinnen hinzu gewonnen wurden. Der wöchentliche Klettertreff in der Frechener Halle ist sehr gut besucht. Im Herbstt fanden Kletterfahrten nach Gerolstein und nach Nideggen statt. Unsere alpine Vorbereitung über drei Tage haben wir in Blens veranstaltet. Auf Initiative unserer Gruppe wurde derr erste Grundkurs Bergsteigen ausschließlich für Frauen angeboten und auf der Nürnbergerr Hütte durchgeführt. Aufgrund der Resonanz sind ähnliche Angebote für die Zukunft bereits geplant. > Johanna Brings Handicap-Klettergruppe Mit der Gründung der Handicap-Klettergruppe im Februar 2013 haben wir in ein Wespennest gestochen und können uns vor Zulauff kaum retten. Wir trafen uns jeden 1. Sonntag im Monat mit 20 bis 30 Aktiven in der Kletterhalle Canyon Köln Chorweiler für ca. 4 Stunden zum Klettern. Hierbei hat sich schnell ein sehr positives Gruppengefühl entwickelt. Weitere Veranstaltungen, an denen wir uns aktiv beteiligt haben, waren der Tag der Begegnung in Köln und die Teilnahme an derr Ausschreibung des Kölner Innovationpreises für Behindertenpolitik der Stadt Köln. Hierr durften wir am 3. Dezember 2013 den ersten Preis, dotiert mit 2.500 Euro, entgegennehmen. Ein erstes Outdoor-Klettern in Duisburg und ein Gruppenwochenende in Blens mussten aus terminlichen Gründen auf das Jahrr 2014 verschoben werden. Zum Abschluss des Jahres besuchte uns beim Klettern am 1. Dezember ein Film-Team von VDK-TV. Wir veranstalteten ein gemeinsames Beisammensein beim Jahresabschluss-Treffen mit der Gruppe integrativ. Wir bedanken uns ganz herzlich fürr den selbstlosen Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer, ohne die ein Zustandekommen der Gruppe nicht möglich gewesen wäre. > Falko Nettekoven Integrativ Die Wandergruppe integrativ, die sich an alle richtet, die gerne in der Natur sind und Spaß daran haben, in einer Gruppe unterwegs zu sein, aber aufgrund einer Einschränkung oderr Behinderung nicht an den anderen Gruppenangeboten teilnehmen können oder wollen, hat sich regelmäßig zu unterschiedlichen Aktionen getroffen. Wir unternahmen Wanderungen von etwa 5 km, wie z.B. die Erkundung des Naturerlebnispfades in Nettersheim oder die Wanderung vom Stausee in Obermaubach nach Zerkall. Außerdem gab es auch Angebote zum Naturerleben, wie der Ausflug zur biologischen Station Oberberg, bei der wir den Lebensraum Teich im wahrsten Sinne des Wortes genauerr unter die Lupe genommen haben.

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DAS JAHR 2013

Die Gruppe besteht aus 10–15 Teilnehmern und neben einem inzwischen festen Teilnehmerstamm, können wir uns auch immer wieder über neue Gesichter freuen. Unser alljährliches Jahresabschlusstreffen in der Vorweihnachtszeit wurde diesmal als Möglichkeit zur gruppenübergreifenden Arbeit genutzt und gemeinsam mit der Handicap-Klettergruppe veranstaltet. Wir haben einfach gemütlich beisammen gesessen, geklönt und Pläne für das nächste Jahr geschmiedet. Integrativ war auf dem Tag der Begegnung vom LVR im Sommer mit einem Infostand und verschiedenen Seilangeboten in Köln vertreten und für den Kölner Innovationspreis Behindertenpolitik nominiert. > Svenja Nettekoven Klettergruppe Im Januar und Februar waren wir in den Kletterhallen in Wuppertal und Dortmund. Wir mussten unseren Start in die Outdoor Saison wegen schlechten Wetters mehrfach verschieben, auch die mittlerweile schon traditionelle Fahrt nach Beez und Freyr musste verschoben werden. Dafür war die Osterfahrt nach Arco umso schöner. Auch dort war das Wetter nicht so toll wie zu erwarten. Das hatte aber den Vorteil, dass die Italiener wegblieben und wir fast alleine an den Felsen waren. Leider fielen einige weitere geplant Fahrten dem schlechtem Frühjahrswetter zum Opfer. Übrig blieben ein paar Tagesausflüge nach Nideggen, ins Sauerland, Kirn und natürlich die Fahrt nach Arco mit Holger. Tagesfahrten sind sehr gefragt. Die Nachfrage nach Isenberg war so groß, dass wir am Samstag und Sonntag jeweils volle Teilnehmerzahl hatten. Auch bei anderen Tagestouren musste ich immer wieder einige Teilnehmer vertrösten. Dies hat leider zur Folge, dass immer mehr Teilnehmer sich schon frühzeitig anmelden, ohne zu wissen, ob sie überhaupt Zeit haben und damit die Plätze blockieren. Sehr gut angekommen ist auch ein Ausflug mit Jonathan nach Fontainebleau, dort gibt’s zwar keinen hohen Fels, aber super viele Möglichkeiten zum Bouldern. Zukünftig werden Boulderausflüge als fester Bestand ins Programm aufgenommen. Ein Test mit einem Kurs zur Angst-Prävention ist ebenfalls sehr gut angenommen worden. Die Nachfrage danach war so groß, dass diese Kurse im Ausbildungsprogramm für 2014 aufgenommen wurden. Wir hatten ein paar Unfälle, die mit Glück alle ohne Folgeschäden blieben. Es wurde uns deutlich gemacht, wie wichtig das Wissen in Erster Hilfe ist. Vielen Dank für die prima Unterstützung durch die Tourenleiter, die einen tollen Job gemacht haben. > Udo Sauer Mountainbikegruppe Mit einem von Januar bis Dezember durchgehenden Veranstaltungskalender blickt die Mountainbike Gruppe auf ein ansehnliches Programm zurück. Möglich war das nur mit dem Engagement aller Tourenleiter, die uns mit Biketouren, Ideen und nicht zuletzt auch

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guter Laune unterstützt haben. Allen ein dickes Dankeschön! Immer mehr Biker wagen sich auch bei winterlichen Verhältnissen auf Pisten und Trails. Trotzdem bleibt der Sommer sicher die schönste Zeit zum Biken und da ist es schon paradox, dass wir im Dezember und Januar mehr Touren hatten, als im Juli und August. Im April haben wir erstmalig Kurse für das Ausbildungsreferat durchgeführt. Die zweitägigen Fahrtechnikeinheiten auf Anfänger- und Fortgeschrittenenniveau waren der Einstieg in ein Ausbildungsprogramm, das in der kommenden Saison fortgeführt und mit weiteren Kursen zu Themen wie Wetter, Tourenplanung oder Sicherheit im Mittel- und Hochgebirge ergänzt werden soll. Vor diesem Hintergrund wird es zunehmend wichtiger, ausgebildete Fachübungsleiter in unserer immer noch jungen Gruppe zu haben. Als Erster hat Thomas im September die Ausbildung zum Fachübungsleiter Mountainbike abgeschlossen. Wir freuen uns sehr über das Interesse und sind sicher, dass sich das in Zukunft positiv auf unsere Aktivitäten auswirken wird. > Stefan Müller und Thomas Mundt Sportgruppe Dienstagabend 18:00 Uhr, es ist mal wieder soweit. Die Sportstunde beginnt mit der Aufwärmphase mit Musik. Danach kommen Übungen für den ganzen Körper, um unsere allgemeine Fitness zu stärken. Nach einer abschließenden Dehnungseinheit und Entspannungsphase verabschieden wir uns bis zur nächsten Woche. Natürlich kommt auch das Gesellige bei uns nicht zu kurz, wie z.B. das wöchentliche Treffen beim Stammtisch, eine Wanderung ins Bergische oder in die Eifel und der traditionelle Sektumtrunk im neuen Jahr.

Lust auf eine Probestunde? Dann kommt doch einfach mal vorbei. > Josef Nagel Tourengruppe Das letzte Jahr ist ohne Probleme gut verlaufen. Tourenvorträge oder Berichte sind leider mangels Interesse entfallen. Ein Infoabend im Januar in der Geschäftsstelle über geplante Touren und Wanderungen fand reges Interesse, war jedoch stark überfüllt. Einige der Angebote im Hochgebirge waren anschließend sofort ausgebucht. Aber auch die Tages- und Mehrtageswanderungen im Mittelgebirge sind gut angenommen worden. Einige der Tageswanderungen waren wieder Pflicht zur Teilnahme im Hochgebirge. Aus gesundheitlichen Gründen mussten dann jedoch im Laufe des Jahres einige Touren abgesagt werden. Von den 58 Angeboten konnten noch 44 stattfinden mit ca. 700 Teilnehmern. Eine große Zahl von Teilnehmern entfiel wieder auf drei Schiwochen auf dem Kölner Haus. Allen Tourenleitern und Tourenleiterinnen, Freunden und Helfern herzlichen Dank für ihren Einsatz. Im kommenden Bergjahr wieder viele schöne und vor allem unfallfreie Touren. > Hanno Jacobs Wandergruppe Im Mai 2013 wurde ich von der Mitgliederversammlung zur Gruppenleiterin gewählt. Ich übernahm das Amt von Ilka Walter, der ich an dieser Stelle sehr herzlich für ihr geleistetes Engagement danken möchte. Wir blicken auf viele schöne Tageswanderungen zurück. Die rege Teilnahme zeigt, dass unser Angebot sehr gut angenommen wird und eine große Wanderbegeisterung besteht. An insgesamt 35 Sonntagen trafen

Die Sektionsjugend Es besuchten durchschnittlich 40 Kinder und Jugendliche die vier Jugendgruppen der Sektion. Diese haben ca. 10–12 Teilnehmer bei den Gruppenabenden und Fahrten. Die Altersgruppe von 16–19 Jahren war dieses Jahr etwas schwächer vertreten, als in den letzten Jahren. Drei Jugendgruppen, gestaffelt nach dem Alter der Teilnehmer, stehen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von 11 bis 27 Jahren offen. Die Jugendgruppen treffen sich regelmäßig alle zwei Wochen zu Gruppenabenden und unternehmen diverse Fahrten über Wochenenden oder in den Ferien. Zusätzlich gibt es die Jugendklettergruppe für Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren, die ihren Schwerpunkt auf das Sportklettern legen. Sie trifft sich wöchentlich zum Klettertraining in Kletterhallen und unternimmt Wochenendfahrten in Klettergebiete im Freien. Neben den vielfältigen Themen der Gruppenabende zur Stärkung des Gruppenzusammenhalts und der alpinen und sozialen Fähigkeiten der Mitglieder, waren besonders einige Fahrten ein Highlight. Mit viel Freude

wurden einige Wochenenden auf der Kölnerund anderen Eifelhütten verbracht. Mit einigen anderen DAV-Jugendgruppen aus NRW wurde am Pfingstzeltlager teilgenommen. Auf Sommerfahrten in die Alpen konnten sich die Jugendlichen in den Bergen austoben. Anfang des Jahres zog der Jugendraum in die neu angemieteten Räumlichkeiten in der Clemensstraße 9 um, nachdem diese mit viel Engagement und ehrenamtlichem Einsatz renoviert und eingerichtet wurden. Die Jugendleiter haben ihre Fähigkeiten auf zahlreichen Fortbildungen weiterentwickelt. Unter anderem wurden die Kurse „Erste Hilfe Outdoor“, „Hochtouren“ und „Kreativ mit der Jugendgruppe“ besucht. Veronika Maus hat ihre Jugendleitergrundausbildung erfolgreich bestanden. Herzlichen Glückwunsch! Ich danke allen Jugendleitern, Mitarbeitern, Helfern, Kindern und Jugendlichen für ihr außerordentliches Engagement und die rege Teilnahme an den Angeboten der Kölner Alpenvereinsjugend. > Mirko Nettekoven

rechenschaftsbericht | gletscherspalten 1/2014


DAS JAHR 2013

sich zumeist 20 bis 30 Wanderfreudige, um unsere nahegelegenen Regionen in der Eifel, im Ahrtal, im Bergischen, im Siebengebirge, und an den Rhein- und Sieghöhen zu erkunden. Dabei wanderten wir zwischen 16 und 25 km. Teilweise waren anspruchsvolle Strecken mit bis zu 800 Hm bergauf dabei. Neben unseren Tageswanderungen führten wir auch zwei Wanderwochenenden (in den belgischen Ardennen mit Ilka Walter und rund um Blens mit Horst Mews) durch. Besonders freut mich, dass ich mit Barbara Will, Martin Bremicker und Peter Kux drei neue Wanderführer gewinnen konnte, die bereits ihre ersten Wanderungen geführt haben. Mit Peter Hommens, der künftig gruppenübergreifend für die Alpinisten- und die Wandergruppe tätig sein wird, verstärken wir unser Team weiter. Auch der gesellige Teil kam bei uns nicht zu kurz. Jede Wanderung endete mit einer gemütlichen Schlusseinkehr, die sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern großer Beliebtheit erfreut. Dank tatkräftiger Unterstützung von Elisabeth Kunzendorf, Ulla Pisters, Peter Daniel und Ida Heinrich organisierte unser langjähriger Wanderführer, Martin Weyer, wieder die Jahresabschlusswanderung zur Kölner Eifelhütte. In fröhlicher Stimmung starteten wir dort in die Adventszeit. Ein sehr gelungener Jahresabschluss! Ich bedanke mich bei allen Wanderführern und Helfern, die sich seit langem oder seit kurzem für die Wandergruppe engagieren, sehr herzlich und freue mich auf weiterhin viele schöne und fröhliche Touren mit Euch! > Angela Tibbe Aktivitäten am Donnerstag Der Erfolg, den wir in unserer Gruppe haben, ist der Anpassung des Programms an die Bedürfnisse unsere älteren Teilnehmer, bezüglich Schritttempos, Zeit und km-Länge der Wanderungen zu verdanken. Wir haben festgelegt, dass unsere Wanderungen nicht mehr als 10–15 km, höchstens 400 Hm und Pausen beinhalten sollen. So konnten wir 30 Wanderungen und 2 Treffen durchführen. Da wir auch die Kultur nicht vernachlässigen, erlebten wir in Köln eine Krippenwanderung und die Römermauerwanderung mit Geschichte und im Tunnel zur Remagener Brücke das Theaterstück über den Einmarsch der Amerikaner sowie die Zerstörung der Brücke im 2. Weltkrieg. Mit den 13., 14. und 15. Etappen bezwangen wir den Abschluss des Eifelsteigs. Wir waren unterwegs in der bergischen Schweiz, zur Müngstener Brücke, rund um Altenberg, an der Dhünntalsperre, auf der Mühlenrunde Dabringhausen, auf dem Natursteig Sieg und zur Burg Blankenberg. Auf dem höchsten Berg von Köln, dem Monte Troodelöh haben wir gestanden. Aber auch im Siebengebirge, an Ahr und Mosel waren wir unterwegs: Löwenburg, Venusberg, Rotweinwanderweg, Vicheltal – Altenahr, Fahrradtour entlang am Römerkanal, Narzissenblüte im Hohen Venn, Alken an der Mosel bis in den Hunsrück. Ein Höhepunkt war die private Reise nach Teneriffa und unsere Jahresabschlussfeier mit

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selbstgebackenen Kuchen, den Schneemännchen und der Diaschau über Teneriffa. Dank sagen wir allen ehrenamtlichen Helfern und den Wanderleitern, die dieses Programm mit ihrer Tatkraft gestaltet und durchgeführt haben. Ohne diese Hilfe könnten wir unser reichhaltiges Programm nicht durchführen. > Hans Schaffgans

REFERAT FÜR HÜTTEN UND WEGE Kölner Eifelhütte 2013 stand uns die Eifelhütte das erste Jahr komplett zur Verfügung. Die stark gestiegene Nutzung zeigt auch: Die Kölner Eifelhütte kommt bei Wanderern, Gruppen und Familien sehr gut an. Ca. 2.150 Personen waren zu Gast mit 1.907 Übernachtungen (davon waren ca. 42% DAV-Mitglieder) und 252 Tagesaufenthalten. Nach der Zustimmung der zuständigen Denkmalschutzbehörde wurde im Herbst ein zusätzliches Dachflächenfenster im hinteren Lager eingebaut. > Ralph Müller Leider musste unser Beisitzer Ralph Müller aus persönlichen Gründen sein Amt niederlegen. Sehr gerne danken wir ihm für sein Engagement, die Belegung der Kölner Eifelhütte so erfolgreich gestaltet zu haben. Kölner Haus auf Komperdell Das Kölner Haus war in der Sommersaison geschlossen und wurde erweitert und vollständig modernisiert. Nach dem Abschluss der Planungsphase mit dem Beschluss des Vorstandes im Mai 2013 fand sich schnell eine dreiköpfige Projektgruppe der Sektion zusammen, die durch viele Fahrten zwischen Köln und Serfaus den notwendigen Kontakt zu den Fachplanern vor Ort, den Baufirmen und den neuen Pächtern hielt und durch Präsenz vertrauensvoll gestaltete. Es war in einer recht kurzen Zeit, zwischen Ende der Wintersaison und Beginn der nächsten Skisaison ein ehrgeiziges, aus über 30 verschiedenen Gewerken bestehendes Gesamtvorhaben umzusetzen. Neben der Witterung waren die örtlichen Bauvorschriften zum Schutz der Sommergäste und die Regularien der Kreditgeber maßgebende und nicht immer erleichternde Randbedingungen. Hierfür war eine ständige Präsenz vor Ort nötig, die wir in unseren neuen Pächtern gefunden haben. Ohne ihr fachliches Wissen vom Bauen und den zu optimierenden Abläufen in der Bewirtschaftung, das Geschick im Umgang mit Firmen und Handwerkern und eine unermüdliche Einsatzbereitschaft hätte der Bauablauf niemals so reibungslos funktioniert. Das Kölner Team vertrat die Sektion als Bauherrn und verteidigte die rote Linie der Ausgaben, wählte Firmen aus und entschied in strittigen Fragen. Es beeinflusste die Gestaltung der Inneneinrichtung und überwachte die Mängelfreiheit der Gewerke. Dank des kompetenten Einsatzes unseres Arbeitsteams ist es gelungen, den Zeit- und den Finanzrahmen einzuhalten! Am 07.12.2013 fand unter Beteiligung von Vertretern aus Serfaus, der DAV-Bundesge-

schäftsstelle und des Sektionsvorstandes eine Wiedereröffnungsfeier statt. Bei dieser Gelegenheit wurden Franz und Hannelore Althaler verabschiedet und den neuen Pächtern Anja Hangl und Walter Kerscher symbolisch der Schlüssel überreicht. > Hannes Wiedemann Hexenseehütte Auch auf der Hexenseehütte fand der Pächterwechsel von Franz Althaler zu seiner Tochter Anja Hangl und Walter Kerscher statt. Die Hütte wurde nach dem Winterbetrieb durch die Seilbahngesellschaft im Mai 2013 wieder geöffnet. Aufgrund der Witterungsverhältnisse musste die Erstversorgung mit dem Hubschrauber erfolgen. Die Auslastung war noch nicht optimal; vielen Gästen der Region waren die Öffnungszeiten nicht klar. Dagegen wurde das Bewartungsangebot sehr gut angenommen und so konnte eine nahezu durchgehende Bewartung der Hütte gesichert werden. Im Dezember wurde die Ausstattung der Selbstversorgerküche verbessert. > Hans-Dieter Eisert Wege Zehn Mitglieder der Sektion konnten, zusammen mit der Wegegruppe des Tourismusverbandes, verschiedene Abschnitte der Wanderwege sanieren (ausführlicher Bericht in gletscherspalten 3/13). Trotz der schwierigen Wetterbedingungen war der Einsatz ein voller Erfolg und soll 2014 mit den Verantwortlichen aus Serfaus fortgeführt werden. Drei Sektionsmitglieder erneuerten im Herbst viele Wegemarkierungen der alpinen Wege westlich der Hexenseehütte. Durch unsere Teilnahme am DAV-Wegebau-Seminar und Kurs zum neuen Alpenvereinaktiv Tourenportal des DAV wurde die Arbeit mit der Bundesgeschäftstelle ausgebaut. > Michael Stein

REFERAT FÜR LEISTUNGSSPORT Nach vielen erfolgreichen Jahren hat sich Iris Schlösser aus dem Wettkampfgeschehen zurückgezogen. Wir bedanken uns für die spannende Zeit und wünschen ihr viel Erfolg bei den neuen Zielen. Neu im Team sind Dominik Minartz, der schon nationale Erfahrung hat, Sven Hartmann, Hannah Meul, Isabell Bentfeld und Tjorven Prox, die schon erste Erfolge auf den NRW Wettkämpfen feiern konnten. Unser FSJ Max Siekmann wurde im Sommer von Dominik Klein abgelöst. Beiden herzlichen Dank für ihre Unterstützung Ana Tiripa, unsere deutsche Meisterin im Lead 2012, hatte große Ziele und wollte auch international voll angreifen. Die Saison lief gut an, bis sie sich eine langwierige Bizepsverletzung zuzog. Nach mehreren Rückschlägen konnte sie, nach einem mit großer Disziplin umgesetzten Rehabilitationsplan auf dem letzten und entscheidenden Deutschlandcup in Würzburg ihren deutschen Meistertitel doch noch verteidigen. Herzlichen Glückwunsch für diese großartige Aufholjagd. Zusammen mit den guten Ergebnissen unserer weiteren Wettkämpfer(innen) liegen wir

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in 2013 in der Sektionswertung bei den Damen nach Schwäbisch Gmünd auf dem 2. Platz und insgesamt auf dem 11. Platz. Vielen Dank dafür an Denise Plück, Rica Naundorf, Moritz Schnippe, Dominik Minartz, Vincent Hessfeld, Joshua Griep und Ben Hinrichs. Vielen Dank auch den Betreibern der Kletterhallen ArenaVertikal, Bronx Rock, CanyonChorweiler, Chimpanzodrome, K11 und der Kletterfabrik für die gute Zusammenarbeit. Die Nachwuchsarbeit entwickelt sich weiterhin gut. Herzlichen Dank an die vielen ehrenamtlichen Trainer und Helfer: Daniel Bertram, Jakob Märtzhäuser, Jan Grove, Julia Janotte, Kikki Scharf, Nico Graaff, Nils Schäferling und Sascha Lopper. > Peter Plück

REFERAT NATURSCHUTZ Die Naturerlebnisgruppe hatte ein Programm mit 14 Veranstaltungen. Die Wanderwoche „Meraner Höhenwoche“ wurde auch in der Tourengruppe angekündigt und war deshalb voll besetzt. Bei den eintägigen Veranstaltungen kooperierten wir erstmalig mit dem Naturschutzreferat der Sektion Bonn. Der Naturschutzreferent Marco Reeck lud für die beiden Veranstaltungen „Waldkundliche Wanderung im Siebengebirge“ und „Naturkundliche Wanderung in der Wahnerheide“ auch die Kölner Sektionsmitglieder herzlich ein. An beiden Veranstaltungen nahmen Kölner Sektionsmitglieder teil. Enttäuschend war, dass die Veranstaltung „Braunkohleabbau und Renaturierung“ im und am Tagebau Inden wegen viel zu geringem Interesse abgesagt werden musste. Es wurden zwei praktische Biotoppflegetermine in Kooperation mit der Biologischen Station Düren angeboten. Die praktischen Arbeitseinsätze fanden wieder in der Nähe unserer Kölner Eifelhütte statt. Bereits im dritten Jahr hat die Naturerlebnisgruppe bei der Veranstaltung „Envirotrek“ der niederländischen Nonprofit-Organisation „Respect the Mountains“ in Einbeck (Eifel) mitgewirkt. Im April 2013 endete die Amtszeit unseres Beisitzers Heinz Arling. Er wird aber sein Wissen und seine Erfahrung weiterhin mit uns teilen. Torsten Lietz wurde von der Mitgliederversammlung als neuer Beisitzer gewählt. Er arbeitet als Umweltmanagement-Auditor und passt auch deshalb hervorragend in unser Referat. Auf unsere Initiative wurde vom Vorstand beschlossen, dass bei der Modernisierung des Kölner Hauses die Richtlinien für die Erlangung des Umweltgütesiegels beachtet werden. Inzwischen sind alle Voraussetzungen zur Erfüllung dieser Richtlinien erfüllt. Es wurde die Verleihung des Umweltsiegels beantragt. Im neuen Pachtvertrag wurde die Unterstützung des Umweltsiegels und der

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Aktion „So schmecken die Berge“ aufgenommen. Das Kölner Haus soll als Bildungsort für Naturschutz und Umweltthemen dienen. Das Naturschutzreferat stellt entsprechende Medien zur Verfügung, die von allen Gästen genutzt werden können, um sich beispielsweise über die Flora und Fauna vor Ort zu informieren. Für die Klausurtagung des Gesamtvorstands wurde als Tagesordnungspunkt „Naturschutz als Querschnittsaufgabe in der Sektion“ vorgeschlagen und von den Anwesenden gewählt und bearbeitet. Es wurde eine Fülle von Ideen für eine verbesserte Zusammenarbeit der Gruppen mit dem Naturschutzreferat erarbeitet. Bei der Klausurtagung des Vorstands am 23. November wurden einige Punkte, die die Naturerlebnisgruppe erarbeitet hatte, vertiefend besprochen. Die Naturschutzreferenten des Landes Nordrhein-Westfalen trafen sich am 26. Oktober und berieten auf Initiative unserer Sektion über eine Eingabe an das Land NRW: Im Biologieunterricht soll die Artenkenntnis und die Lebensweise der heimischen Pflanzen und Tiere stärker behandelt werden. Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, wie er in Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern in den jeweiligen Landesverfassungen als Ziel formuliert ist, kann nur dauerhaft und nachhaltig gewährleistet werden, wenn dies mehr als bisher Eingang in die schulische Bildung findet. > Elisabeth Roesicke

REFERAT FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Für den Kölner Alpenverein mit seinen zahlreichen Angeboten und gemeinnützigen Aufgaben ist es wichtig, in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Dies sichert den Mitgliederbestand und damit die finanzielle Basis des Vereins. Das Öffentlichkeitsreferat ist daher ständig bemüht, die notwendige Aufmerksamkeit zu erzielen. Es wurden drei Informationsabende für Neumitglieder und Interessierte durchgeführt. In lockerer Runde gab es bei Snacks und Getränken einiges über den Kölner Alpenverein zu erfahren. Unsere erfolgreiche Vortragsreihe „AlpinVisionen“ wurde von mehr als 3.000 Zuschauern besucht. Zu erwähnen ist hier das stetige Engagement von Andreas Borchert, der seit über 12 Jahren die Vorträge organisiert und dabei immer ein gutes Händchen bei der Programmplanung bewiesen hat. Es fand zum ersten Mal der „Tag der Begegnung“ im Kölner Rheinpark statt. Mit viel ehrenamtlichem Engagement konnten wir die über 20.000 Besucher mit Aktionen wie Seilrutsche und einem Kletterpilz von unserer Arbeit im integrativen Bereich überzeugen. Ebenso nutzten wir wieder die Gelegenheit auf Events wie der EOFT, dem Banff Mountain

Filmfestival oder bei unseren Partnern präsent zu sein. Unser Magazin „gletscherspalten“ war wieder eine feste Größe, wenn es um die Medienpräsenz ging. Mit insgesamt drei Erscheinungsterminen und einer Auflage von jeweils 8.300 Exemplaren leistete die Redaktion hervorragende Arbeit. Die ALPINEWS wurden unter der Leitung unseres 1. Vorsitzenden, Kalle Kubatschka, zwölf Mal an mehr als 16.000 Empfänger verschickt, mit Informationen rund um den Bergsport und den Kölner Alpenverein. Die Webseite des Kölner Alpenvereins wird ebenfalls mit viel Engagement von unserem 1. Vorsitzenden betreut und die Fangemeinde in Facebook wächst langsam aber stetig. Twitter als weiteres Medium rundet die Internetpräsenz ab. Unsere alpine Büchersammlung in der Geschäftsstelle wurde von vielen Mitgliedern genutzt. Daher ein besonderer Dank an Hans Dieter Eisert und sein Team. Wir danken allen, auch den nicht namentlich Genannten, für Ihre geleistete Arbeit. > Axel Vorberg

WIR GEDENKEN unserer verstorbenen Mitglieder Ursula Brehm Günter Breuksch Hans-Walter Bühren Herbert Eicher Martha Faulnborn Wilfried Flügel Prof. Adrian Gelberg Marie Güdelhöfer Gerhard Günther Albert Hammer Dr. Wolfgang Haubold Dirk Heidermann Helmut Inden Christa Jackschath Dietrich Köpping Klaus Peter Kratz Herbert Lerho Bernd Liesenfeld Werner Maus Ingrid Müffeler Dr. Dr. Ursula Niemann Arno Petermeier Dr. Rudolf Prein Claudia Ritter Alberto Sartor Dr. Hans Xaver Schnabel Martin Schüwer Lambert Sommerhäuser Andreas Thewalt Peter Wichterich Gorgik Yeghiazarian

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VERANSTALTUNGSBILDER

Ehrenamtsfest am 4. Oktober 2013

Neuerรถffnung des Kรถlner Hauses am 7. Dezember 2013

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