gletscherspalten 2/2019

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gletscher spalten 2/2019 | Mitteilungen der Sektion Rheinland-Kรถln des Deutschen Alpenvereins

www.dav-koeln.de

Klettern im Oisans

> 12. Kรถlner AlpinTag am 26. Oktober 2019 im Forum Leverkusen



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Liebe Leserinnen und Leser!

Inhalt

Mit dieser Ausgabe übergebe ich – Annelie Weigand – die gletscherspalten in die Hände von Carola Niemann und Andrea Weber. Ich danke allen, die mit mir das Erscheinen unserer Mitgliederzeitschrift möglich gemacht haben: den Organisatoren der Veranstaltungen, den Autoren, unseren Redaktionsmitgliedern, dem Produktionsteam – und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser.

Wir sind Caro Niemann und Andrea Weber, die beiden Neuen in der Redaktions­ leitung der gletscherspal­ ten. Mit der aktuellen Aus­ gabe übernehmen wir von Annelie Weigand und wir hoffen, dass wir Annelies große Fußstapfen gut ausfüllen werden. Unser Ziel ist es, Ihnen möglichst viele Informationen aus der Sektion zur Verfügung zu stellen, Anregungen für spannende Wande­ rungen zu geben und vor allem, dass Sie weiterhin Spaß haben, die gletscherspalten zu lesen. In dieser Ausgabe finden Sie wieder interessante Artikel aus verschiedenen Regionen der Alpen, vielleicht auch als Anregung, falls Sie für diesen Sommer noch kein Urlaubsziel haben. Zum Beispiel der Wilde und der Zahme Kaiser mit interessanten Touren und urigen Hütten oder das Oisans in den französischen Hochalpen mit seinen atemberaubenden Kletterpassagen. Wir freuen uns auch zukünftig über spannende Beiträge von Ihnen, den Mitgliedern unserer Sektion. Wir unterstüt­ zen Sie gerne. Sprechen Sie uns an. Denn davon leben die gletscherspalten. Einen wunderbaren Sommer wünschen Ihnen

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infos der sektion Geschäftsstelle und Vorstand

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bergauf – bergab Spitze(n) Projekte im Oisans

reportage 8 Schottland: Bens, Glens und Lochs 10

infos der sektion Neu gewählte Gremienmitglieder

tourentipp 12 Entlang der Sieg durchs Windecker Ländchen veranstaltungen 14 12. Kölner AlpinTag 2019 15 AlpinVisionen 2019/2020 16 Buchvorstellung: Otto Welter mochte weder Knoblauch noch Molke 17

infos der sektion Erste Jugendvollversammlung der Sektion

tourengruppe 18 Unterwegs im Kaiser 20

vorstand Protokoll der Mitgliederversammlung

infos der sektion 22 Verschiedenes 23 Impressum

Annelie Weigand, Caro Niemann und Andrea Weber

editorial  |  gletscherspalten 2/2019

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Geschäftsstelle und Vorstand

Nachruf zum Tode von Dr. Karl Heinz Dries

Am 17. März dieses Jahres verstarb Dr. Karl Heinz Dries im Alter von 86 Jahren. Er war 67 Jahre Mitglied im Kölner Alpenverein. Während seines Jurastudiums leitete er die Jugend des Kölner Alpenvereins und in den Jahren 1973 bis 1994 bekleidete er das Amt des Vorsitzenden. Verschiedene wichtige Ereignisse fielen in seine Amtszeit, so die Errichtung der Hexenseehütte, die in einer außerordentli­ chen Mitgliederversammlung am 26.04.1973 beschlossen und am 1.09.1974 mit der Einweihung beendet wurde. Am 9. Oktober 1976 feierte die Sektion im Rahmen eines Gesellschaftsabends im Gürzenich ihr hundertjähriges Bestehen. In seiner Festre­ de betonte Dr. Dries die Notwendigkeit und Forderung, einen Beitrag zum Naturschutz für eine menschenwürdige Umwelt zu leisten. 1983 standen der Umbau und die Erweiterung des Kölner

Hauses an. 1986 wurde der Beitritt zum Deutschen Sportbund heftig dis­ kutiert. Ein kölsches Jubiläum feierte die Sektion 1987 in Blens. Unser Köl­ ner Alpenverein wurde 111 Jahre alt. Dr. Dries war dafür bekannt, dass er die Mitgliederversammlungen sach­ lich und behutsam führte. Oftmals trat er auch als Streitschlichter und Ver­ mittler auf. In seiner Amtszeit wuchs der Verein von 3.000 auf 5.000 Mitglieder an. Wir werden Dr. Dries ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren. > Karin Spiegel; Archivbild von 1976

Nachruf zum Tod von Marion Fuchs

Am 10.02.2019 brachen wir als Gruppe gemeinsam zu einer Gemeinschaftsfahrt der Klettergruppe nach Teneriffa auf. Auf dem Plan standen zehn Tage klettern, wandern, die Sonne und das mediterrane Inselleben genießen und mehr. Leider wurde uns direkt am ersten Tag vor Augen geführt, welche Gefahren das Klettern in sich birgt. Nach planmäßiger Ankunft und einigen sonnigen und schönen Stunden in einem Klettergebiet nahe der Unterkunft ereignete sich ein tragischer Unfall. Beim Umbauen der letzten Route stürzte Marion beim Abseilen aus 25 Metern Höhe ab und verstarb an den Folgen des Sturzes. Wir möchten an dieser Stelle unsere Erschütterung über den tragischen Unfall ausdrücken und unsere tiefe Anteilnahme Mari­ ons Angehörigen und Freunden aussprechen! Wir möchten den­ noch diesen tragischen Unfall auch als Mahnung verstehen, acht­ sam mit den Gefahren unseres geliebten Sportes umzugehen.

Nach Untersuchung des Un­ falls durch die DAV Sicherheits­ forschung wurde festgestellt, dass das verwendete Gerät zum Abseilen falsch bedient worden war. Wir möchten hiermit noch­ mals sensibilisieren, wie wichtig Aufmerksamkeit, Sorgfalt und Achtsamkeit gerade beim Um­ bau am Standplatz sind. Bedingt dadurch, dass man in dieser Si­ tuation auf sich allein gestellt ist, ist es unabdingbar, mit Bedacht und unter Einhaltung der durch die Sicherheitsforschung aufge­ stellten Grundregeln zu handeln, um in der Zukunft solche tra­ gischen Unfälle vermeiden zu können. Ruhe in Frieden, Marion! > Matthias Jasko

Mein Alpenverein Über den Service „Mein Alpenverein“ auf unserer Webseite kann der Mitglieder-Service mit dem Mitglieder-Passwort genutzt werden. Sie finden den Link dazu ganz oben im Menu, gekennzeichnet mit einem kleinen Edelweiß. Der Vorteil ist, dass Sie Ihre Mitgliederdaten einsehen können, bevor Sie uns Änderungen mitteilen. Ebenso haben Sie die Möglichkeit, sich Beitragsbescheinigungen auszudrucken. Das Mitglieder-Passwort ist nach einmaliger Regis­trierung sofort nutzbar. Über „Mein Alpenverein“ können Sie jetzt aber noch weitere Funktionen nutzen: Sie erhalten Einsicht in Ihre Mitteilungen, die Sie über den Mitglieder-Service an uns gerichtet haben, zu Ihren Online-Anmeldungen zu Veranstaltungen und Kursen sowie zu Ihren Bestellungen von Karten für die AlpinVisionen oder zu ermäßigten Karten zu Kletterhallen.

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Aus „Mein Alpenverein“ können Sie darüber hinaus direkt Karten bestellen, sich für die Kletteranlage Hohenzollernbrücke eintragen oder die Kölner Eifelhütte reservieren. Dabei werden Ihre persönlichen Daten automatisch in die Formulare übernommen, was Ihnen Arbeit erspart und lästige Tippfehler vermeidet. Über Ihr persönliches Tourenbuch können Sie alle Gipfelsiege und Tourenerfolge in den Tourenarten Wanderung, Hüttentour, Bergtour, Klettertour, Eis-/Hochtour, Skitour, Trekking, Sportklettern oder Klettersteig eintragen. Damit behalten Sie den Überblick über Ihre Touren und können bei Anmeldungen zu Kursen und anspruchsvolleren Touren Ihren Kenntnisstand belegen. > Kalle Kubatschka

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Ganz oben: Tatsächlich ließe sich mehr als ein Murmeltier auf dem Gipfel der Aiguille Dibona unterbringen

Spitze(n) Projekte im Oisans Klettern rund um La Bérarde

„Nicht möglich!“ Vielen vor uns mag das durch den Kopf geschossen sein, vielen nach uns wird es eben­ so ergehen. Dennoch, es muss gesagt werden: Wenn nach der x-ten Wegbiegung erstmals die Aiguille Di­ bona ins Blickfeld gerät, glaubt man zu träumen. Wie gemalt und zu perfekt ragt die majestätische Spitze in den Himmel und gleicht einer Stecknadel, auf der nicht einmal ein Murmeltier Platz finden würde. Auf 3.131 Meter kulminiert der Gipfel – längst nicht der höchste im Ecrins-Massiv, aber zweifelsfrei einer der eindrucksvollsten der gesamten südlichen Alpen. Hier wollen wir unsere erlebnisreiche Alpinkletter­ woche um einen weiteren Höhepunkt bereichern. Auf dem weiteren Zustieg zur Soreiller Hütte (2.721 m) am Wandfuß bleibt uns eine gute Stun­ de, um die faszinierende Dibona-Spitze ausführlich zu betrachten – und noch einmal die vergangenen Tage Revue passieren zu lassen, die uns letztlich bis hierhin geführt haben.

bergauf – bergab   |  gletscherspalten 2/2019

Vom Tunneldach in die erste Seillänge Denn schneller als diesmal sind wir wohl noch nie in eine Kletterwoche gestartet. Nach der 900 Kilometer langen Anfahrt lag das erste Ziel gleich am Weges­ rand oder genauer über dem Autodach. Kurz hinter Bourg d’Oisans auf der schmalen Straße nach La Bérarde im Vénéon-Tal heißt es hinter einem Lawi­ nenschutztunnel – oder eben Paravalanche bei den Franzosen – scharf rechts ranfahren. Bei gleißendem Sonnenschein sammeln wir das nötigste Material zusammen, schmeißen die Wasserflaschen in den Rucksack und klettern über die massive Sprossen­ leiter auf das Tunneldach und damit auf den direkten Weg zum Einstieg. Para Vent heißt die 250 Meter lange Tour, die auf neun südlich ausgerichteten Seil­ längen Schwierigkeiten bis 6a+ (UIAA 7–) bereit­ hält. Die solide eingebohrte Linie stammt bereits von 1991 und natürlich von Jean-Michel Cambon. Wer im

… gleicht einer Stecknadel

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Aiguille Dibona, Visite Obligatoire (6+/7–): Pflichtbesuch mit Suchtpotenzial

Jahrzehnte der Klettergeschichte

Oisans klettert, kommt an dem Namen des rührigen, 1952 geborenen Erschließers nicht vorbei, der mit Hingabe Hunderte von Seillängen eingebohrt hat. Darüber hinaus hat er mehrere Topos veröffentlicht, die nicht nur wertvolle Tipps geben, sondern auch mehrere Jahrzehnte Klettergeschichte und -eska­ paden in diesem abgelegenen Alpenteil dokumen­ tieren. Wer die zahllosen amüsanten und skurrilen Kletterepisoden liest, weiß, dass hier jemand kom­ promisslos seiner Felsleidenschaft gefrönt hat. Wir spulen genussvoll die Klettermeter runter und stehen nach einer komfortablen Abseilfahrt wenige Stunden später wieder am Tunnelausgang vor unserem Auto. Ein perfekter Klettertag eben. So erreichen wir un­ ser „Basecamp“ schon mit dem ersten abgehakten Projekt in der Tasche. Einmal mehr macht es sich bezahlt, als jahrzehntelang eingespielte Seilschaft vorab die verfügbaren Infos sorgfältig mit dem eige­ nen Fitnesslevel abgeglichen zu haben. Dann läuft es vor Ort rund und ohne Enttäuschung. Kletterei im kompakten Granit

Startpunkt für fünf Berghütten

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Der winzige Ort La Bérarde auf gut 1.700 Metern im Vénéon Tal ist ein beliebter Startpunkt für Bergstei­ ger und Wanderer in den Écrins-Nationalpark und zu gleich fünf Berghütten. Wir nehmen mit dem weit­ läufigen Campingplatz am Ortseingang vorlieb, der direkt am Flussufer liegt. Die Klettermöglichkeiten alle aufzuzählen ist kaum möglich, da das Angebot vom Boulder über Einseillängentouren bis zum an­ spruchsvollen Alpinklassiker und der mehrtägigen Hochtour reicht. Doch auch nach langem Blättern in den Führern kommen wir zu dem Schluss: Es lohnt nicht, in die Ferne zu schweifen, wenn das Gute liegt so nah – oder so ähnlich. Denn praktisch direkt vor unserem

Aiguille Dibona: Im Abstieg Fehltritte verboten

Zelteingang erhebt sich der Tête de la Maye, ein mächtiger Klotz, dem Cambon und Komparsen eben­ falls reichlich lohnende Linien abgetrotzt haben. Wir nehmen die 400 Meter lange Du Cinq à Tire-Larigot, die bei 5c verortet ist. Trotz der Unterbrechungen mit Grasbändern lohnt die Kletterei im kompak­ ten Granit. Ganz zu schweigen von dem herrlichen Tiefblick bis zum Campingplatz. Fast lässt sich das Feier­abendbier im kalten Gebirgswasser von hier aus erkennen … Auch wenn die Kletterei nur moderate Schwierig­ keiten aufweist, wollen die Meter bis auf den 2.516 Meter hohen Gipfel erstmal durchlaufen werden und so erwarten uns bei der Ankunft am höchsten Punkt reichlich dicke Wolken. Zum Regenschauer kommt es an diesem Tag glücklicherweise nicht. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass nachmit­ tägliche Gewitter im Oisans eher der Normalfall sind. Dann möchte man nicht unbedingt noch in Seillänge zwölf hängen, sondern sollte tunlichst schon auf dem Rückweg sein. Dieser gestaltet sich für uns diesmal noch unspektakulärer, denn wir wählen den beque­ men Wanderweg, der auf der Rückseite wieder ins Haupttal zurückführt. Nach den ersten beschauli­ chen Klettertagen hätten wir es gerne etwas klassi­ scher und schwanken: Soll es die Dibona sein, oder lieber die Königin der Dauphiné, die 3.983 Meter hohe Meije mit ihrer faszinierenden Südwand. Pflichtbesuch auf der Stecknadel Schließlich geben die verlockenden Fotos der Di­ bona-Spitze und ihren grandiosen Mehrseillängen­ touren den Ausschlag. Am nächsten Tag packen wir einmal mehr und fahren die wenigen Kilometer bis zu dem Weiler Les Étages nach Westen in Richtung Talausgang. In zweieinhalb Stunden legt man von

bergauf – bergab   |  gletscherspalten 2/2019


Die Route Para Vent (7–) bietet erstklassigen, soliden Fels

Das Écrins-Massiv gilt zu Recht als eines der wildesten Gebiete der Alpen

hier bis zur Hütte rund 1.000 Höhenmeter zurück und genießt dabei die Hälfte der Zeit den eingangs erwähnten Ausblick auf die markante Felsnadel. Ih­ ren heutigen Namen verdankt sie dem Kletterpionier Angelo Dibona, dem bereits im Juni 1913 zusammen mit dem Österreicher Guido Meyer die Erstbegehung über die Nordseite gelang. Vor der alpinistischen Neutaufe trug der Gipfel den Namen Pain de Sucre du Soreiller, der sich heute noch in der SoreillerHütte wiederfindet.

dritten Grad und über die Nordseite erfolgt. Über Schnee- und Geröllfelder geht es dann zügig zurück zur Hütte. Nach der Rückkehr nach La Bérarde ist eigent­ lich Erholung angesagt, doch wir wollen der Königin der Dauphiné zumindest noch unsere Aufwartung machen und laufen am nächsten Tag fünf Stunden bis zur Promontoire-Hütte. Gleich einem Adlerhorst thront der luftige Bau auf 3.092 Metern auf einem gewaltigen Vorbau, nur überragt von der MeijeSüdwand. Hier hinterlassen wir nach der perfekten Woche ein unvollendetes Projekt – einerseits. Ande­ rerseits wissen wir jetzt, dass wir unbedingt wieder­ kommen müssen. Fortsetzung folgt.

Wenn Pflicht zum Genuss wird Früh im Jahr muss man auf dem Weg zu der Bergun­ terkunft noch einige größere Schneefelder überque­ ren, wobei Steigeisen hilfreich sein können. Vorteil: Vor der eigentlichen Saison ist auch dieser Hotspot des Écrins-Massivs nur spärlich besucht. Wir teilen uns beim Abendessen die Hütte mit gerade mal ei­ nem halben Dutzend weiterer Besucher. Am nächs­ ten Morgen und nach dem zehnminütigen Zustieg zum Wandfuß sind wir dann ganz alleine und haben die Visite Obligatoire exklusiv für uns. Der Name „Pflichtbesuch“ ist tatsächlich nicht dahingesagt, die Route löst auf jedem Meter ihr Versprechen ein. Die Fakten: 430 Klettermeter, 12 Seillängen, meistens im soliden sechsten Grad. Abgesehen von der nüchter­ nen Tatsache, dass sich hier wahrscheinlich eine der schönsten Routen zeigt, die mir in den vergangenen Jahren über den Weg gelaufen ist: herrliche, aus­ gesetzte Kletterei im kompakten, rauen Granit, das Ganze garniert mit Aussicht und Höhenluft. Einfach ein Traum. Konzentration ist bis auf den letzten Me­ ter gefordert, die Wegfindung dank reichlich solider Bohrhaken und komfortabler Stände überwiegend einfach. Der luftige Abstieg erfolgt inklusive zweier kurzer Abseilpassagen über den Normalweg, der im

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… gleich einem Adlerhorst

Text: Robert Göring Fotos: Robert Göring, Stephan Fieth

Infos Talort: 38520 La Bérarde Anfahrt: Über Lyon/Grenoble weiter in Richtung Briançon. Kurz hinter Bourg d’Oisans rechts abbiegen auf die D530 in das Vénéon-Tal Richtung Saint-Christophe-en-Oisans. Nach rund 30 Kilometern Ankunft in La Bérarde. Kletterführer: Luzar, Roth: Topoguide.de, Kletterführer Alpen V bis VIII Jean-Michel Cambon: Oisans nouveau, Oisans sauvage Livre ouest, 2018 (franz.) Jean-Michel Cambon: Escalade à la Bérarde et au Vénéon, 2013 (franz.) Lesetipp: Jean-Marc Rochette, Olivier Bocquet: Ailefroide – Altitude 3954, Casterman 2018. Ein faszinierender Alpincomic über einen jungen Bergsteiger, der im Écrins-Massiv seine Leidenschaft für die Berge entdeckt.

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Nützliche Helfer unterwegs

Verwunschener Wald bei Strathyre

Bens, Glens und Lochs Schottland abseits von Whisky und Dudelsäcken „Ihr wollt mit dem Dachzelt nach Schottland? Über Ostern ist es da viel zu kalt, und Camper seid Ihr auch nicht.“ Trotz solcher Kommentare starteten wir, mein Mann Ralf und ich, dennoch wohl gelaunt am Karfreitag unsere zweiwöchige Tour ins schottische Hochland. Geplant war, außer den Überfahrten (Euro­tunnel beziehungsweise Fähre Newcastle-Amsterdam), nichts Konkretes. Weil wir wandern wollten, hatten wir einen Wanderführer im Gepäck und ein paar Touren in unterschiedlichen Gebieten der Highlands auf eine Wander-App geladen. Diese verfügt über Offline-Karten, das Ganze funktioniert also auch ohne Internetverbindung. Das ist auf der Britischen Insel immer ratsam, damit man am Ende nicht ori­ entierungslos dasteht. – GPS-Gerät oder Karte und Kompass gehen natürlich auch. Von den Lowlands in die Highlands Zu unserer ersten Station wurde Strathyre, ein klei­ nes Dorf am Loch Lubnaig, am Fuße des Beinn an t-Sidhein (572 m), im Trossachs National Park. Die Trossachs liegen nördlich von Glasgow und bilden geographisch den Übergang von den Lowlands zu den Highlands. Eigentlich wollten wir weiter nach Norden, aber warum sollten wir bei strahlendem Sonnenschein und 24 °C einen weiteren ganzen Tag im Auto sitzen? Wir bauten also unser nigelnagel­ neues Dachzelt im Immervoulin Caravan & Camping Park auf. Kaum war alles eingerichtet, kamen wir

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durch die aufblasbare Zeltkonstruktion sowohl mit den Platzbetreibern als auch mit diversen Mitcam­ pern ins Gespräch. Unsere erste Tour machten wir am folgenden Tag auf den Beinn an t-Sidhein, von wo aus man einen schönen Blick auf den See und die umliegenden Hügel hat, und danach durch den Wald um das Dörfchen Strathyre herum. Vier Stunden oh­ ne einer Menschenseele zu begegnen, Erholung pur. Auf das Dach Großbritanniens Die zweite Wanderstation war der Glen Nevis Caravan & Camping Park. Diesen erreichten wir nach einer wun­ derschönen Fahrt durch das Glen Coe, das von Süden kommend zunächst ein Hochplateau ist und sich dann zwischen eher schroffen Bergen deutlich verengt. Hier ereignete sich 1692 das Massaker von Glen Coe, bei dem fast der gesamte Clan der MacDonalds, auf Ge­ heiß von König Wilhelm III. von Oranien, getötet wurde, weil diese ihm nicht rechtzeitig die Treue geschworen hatten. Heute sieht man in dieser herrlichen Kulisse immer wieder Wanderer, die beispielsweise auf dem West Highland Way unterwegs sind. Zum Bleiben im Glen Nevis entschlossen wir uns wieder, weil die Sonne lockte. Zudem waren die Wet­ teraussichten für die Besteigung des Ben Nevis, der mit 1.344 Metern höchsten Erhebung der Britischen Insel, für den nächsten Tag gut. Entsprechend waren wir bei unserem Unterfangen niemals alleine sondern wurden stets von englischen, französischen und nie­ derländischen Tönen begleitet. Der Weg ist gut prä­

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Gipfel Plateau des Ben Nevis (1.344 m)

Typische karge Berghänge in den Cairngorms

pariert, nicht schwierig, mit insgesamt 16 Kilometern Länge und 1.300 Höhenmetern aber lang. Kondition ist also gefragt und Wetterfestigkeit. Das Gipfelplateau war schneebedeckt und es war extrem windig und kalt. Wir hoffen, dass auch die teilweise nur mit Shorts und bauchfreien T-Shirts bekleideten Mitwanderer gesund und munter wieder im Tal angekommen sind.

Skihütte in den Alpen. Wir verbrachten dort drei schöne Abende mit Live-Musik und in netter Gesell­ schaft: Schotten, Engländer und Festland-Europäer an einem Tisch: Companionship statt Brexit.

Im Zentrum des schottischen Bergsports Den Empfehlungen der Wetter-App folgend, fuhren wir schließlich in Richtung Cairngorms. Hier, auf der Glenmore Campsite schlugen wir, inmitten eines klei­ nen Pinienwäldchens, für drei Nächte unser Zelt auf. Die Glenmore Campsite liegt mitten in den Bergen – hier kann man im Winter auch Skifahren – direkt am Loch Morlich, der sich mit seinem Sandstrand im Sommer zum Baden und für Wassersport anbie­ tet. Wandern kann man zu jeder Jahreszeit und so machten wir hier zwei sehr schöne Tagestouren. Die eine führte vorbei am Green Loch, einem tiefgrünen Bergsee, und über den Meall a’Bhuachaille (810 m) zurück zum Loch Morlich. Wegen der Steilheit der insgesamt etwa acht Kilometer langen Strecke ist hierfür eine gute Kondition erforderlich, und um die Knie beim Abstieg zu entlasten, kann man durchaus Wanderstöcke empfehlen. Die zweite Tour, der sogenannte Chalamain Gap Circuit, ist 18 Kilometer lang und geht über 750 Hö­ henmeter. Der Weg führt durch das Chalamain Gap, eine felsige Schlucht, in der man große Steinbrocken überwinden muss. Neben Felsen passiert man karge Berghänge und wandert durch schöne Pinienwälder, streckenweise entlang eines klaren Bergbachs. Außer der tollen Gegend war für uns auch die direkt an der Campsite gelegene Pine Marten Bar ein Höhepunkt. Die Atmosphäre hier gleicht der ­einer

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Ruhe in der Hauptstadt Den Abschluss unserer Tour bildete ein eintägiger Besuch der schottischen Hauptstadt Edinburgh. Bei schönem Wetter reichte uns der Anblick der Sehens­ würdigkeiten von außen: von der Neustadt, über den Calton Hill zum Holyrood Palace, der offiziellen Resi­ denz der Queen, auf der Royal Mile zum Edinburgh Castle, dem Touristenmagnet. Wer mehr Ruhe möch­ te, dem empfehlen wir den Water of Leith Walkway, einen Pfad, der sich, wie ein grünes Band, entlang des Flusses Leith, durch Edinburgh zieht. Auch der Botanische Garten lohnt einen Abstecher. Unser Resumée Die beiden Wochen sind rasend schnell vergangen. Das Wetter war deutlich besser, als erwartet. Wir hatten warme Tage, viel Sonne und daher zu dieser Jahreszeit auch kalte Nächte. Wir sind insgesamt 80 Kilometer gewandert und 3.000 Kilometer mit dem Auto gefahren. Wir schliefen je zwei Nächte im Hotel und im Bed & Breakfast. Wir waren auf vier Camping­ plätzen, haben sieben Nächte im Zelt übernachtet und zwei im Holz-Wigwam (Edinburgh). Wir sind sicherlich nicht zu typischen Campern geworden, aber die Vielfältigkeit der Übernachtungsmöglichkei­ ten sowie der Kontakt zu Land und Leuten auf den Campsites haben uns sehr gut gefallen. Schottland bietet mehr als Whisky und Dudelsäcke. Text: Andrea Weber Fotos: Andrea Weber, Ralf Blank

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Neu gewählte Gremienmitglieder

Carola Niemann

Andrea Weber

Volker Wickenkamp

Warum möchtest Du im Kölner ­Alpenverein aktiv werden? Seit vielen Jahren nutze ich das um­ fangreiche Angebot des Alpenvereins. Neben der Teilnahme an Wanderungen und Touren besuche ich beispielsweise den Köl­ ner AlpinTag, der jährlich stattfindet, und verschiedenste Vorträge. Das Bergsteigen ist für mich eine faszinierende Sportart und ich liebe es, mich in der Natur zu bewegen. Bei meinen Alpentouren übernachte ich zu­ dem immer wieder auf den Hütten des DAV und genieße die besondere Atmosphäre. Mit meiner ehrenamtlichen Tätigkeit möch­ te ich einen Beitrag dazu leisten und die Ziele des Alpenvereins unterstützen.

Warum möchtest Du im Kölner ­Alpenverein aktiv werden? Ich bin 2017 in den Kölner Alpenverein eingetreten. Grund war zunächst die Nutzung der Hütten bei einer Alpenüber­ querung auf dem E5 von Oberstdorf nach Meran. Auf diesem Weg wurde mir dann bewusst, wie wichtig das Engagement der Alpenvereinssektionen zur Erhaltung der Natur und der Hütten sowie der Pflege der Wege ist. Deshalb finde ich es wichtig und richtig, die Arbeit des Alpenvereins aktiv zu unterstützen und meinen persönlichen Bei­ trag zu leisten.

Warum möchtest Du im Kölner ­Alpenverein aktiv werden? Ich bin seit 2015 Mitglied im Alpen­ verein und arbeite seit nunmehr zwei Jahren in der Naturerlebnisgruppe mit. Da­ rüber hinaus habe ich in dieser Zeit auch an verschiedenen anderen Aktivitäten der Sek­ tion teilgenommen, zum Beispiel Klettern und Bergsteigen. Die tolle Atmosphäre und der „Spirit“ der Leute, die ich dabei ken­ nengelernt habe, hat dazu geführt, dass ich mich mehr im Verein engagieren möchte.

Beisitzerin Redaktion gletscherspalten

Was reizt Dich gerade an diesem Amt? Es gibt mehrere Gründe, warum ich in der Redaktionsleitung der gletscherspalten mit­ arbeiten möchte. Für mich bedeutet dies einerseits, meine Leidenschaften Bergstei­ gen und Schreiben zusammenzubringen, und andererseits aber auch, mit anderen Menschen zusammenzukommen und mich mit ihnen auszutauschen. Die Arbeit in der Redaktion ist vielfältig, ich komme mit ver­ schiedensten Themen in Berührung und erfahre sehr viel Neues dabei. Was möchtest Du mit Deinem Engagement erreichen? Mit meinem Engagement möchte ich die Ziele des Alpenvereins im Hinblick auf den Bergsport, das Bergsteigen und den Na­ turschutz unterstützen. Gleichzeitig bedeu­ tet es für mich persönlich, kreativ an einer gemeinsamen Sache zu arbeiten und etwas entstehen zu lassen.

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Beisitzerin Redaktion gletscherspalten

Was reizt Dich gerade an diesem Amt? Am Amt der Redaktionsleitung der Sekti­ onszeitschrift „gletscherspalten“ reizt mich, dass ich meine Erfahrung beim Schreiben, Redigieren und auch Layouten von Texten einbringen kann. Dies lässt sich dabei mit meinem Interesse am Wandern und am Rei­ sen insgesamt gut kombinieren. Außerdem bietet es die Möglichkeit, Gleichgesinnte kennenzulernen und mit ihnen gemeinsam etwas zu gestalten. Was möchtest Du mit Deinem Engagement erreichen? Ich möchte den Mitgliedern die Möglichkeit geben, tolle (Berg-)Erlebnisse miteinander zu teilen. Weiterhin möchte ich helfen, In­ formationen aus der Sektion Rheinland-Köln und dem DAV zu verbreiten und den übrigen Sektionsmitgliedern zur Verfügung zu stel­ len. Die „gletscherspalten“ sollen mit meiner Unterstützung ein wichtiges Informations­ medium bleiben und somit für unsere Mit­ glieder einen Mehrwert schaffen.

Gruppenleiter Naturerlebnisgruppe

Was reizt Dich gerade an diesem Amt? Besonders spannend finde ich es, Aktivi­ täten wie Bergwandern und Bergsteigen noch stärker mit einem bewussten Natur­ erleben zu kombinieren. Dabei stehen stets die Teilnehmer, für die und mit denen zum Beispiel die Touren durchgeführt werden, im Mittelpunkt. In der Naturerlebnisgruppe kümmern wir uns aber auch um Themen wie Klimaschutz und Handlungsempfehlungen zu einer umweltfreundlichen Tourenanreise. Diese Mischung macht’s. Was möchtest Du mit Deinem Engagement erreichen? Als Gruppenleiter Naturerlebnisgruppe möchte ich versuchen, den Aspekt des Naturerlebens noch stärker in den Verein hineinzutragen, indem wir mit der Gruppe entsprechende Veranstaltungen anbieten. Es geht dabei darum, mit Spaß an der Sa­ che Pflanzen- und Tierartenkenntnis aber auch Themen wie landschaftliche Zusam­ menhänge und Naturschutz im Rahmen unserer Touren zu beleuchten, sodass ein positives Naturerlebnis entsteht. Ich freue mich, wenn die Teilnehmer nachher sagen, dass sie interessante Dinge in, mit und aus der Natur erfahren haben.

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Neu gewählte Gremienmitglieder

Hans Jörg Galden

Dorothea Wölk

Christoph Dollar

Warum möchtest Du im Kölner ­Alpenverein aktiv werden? Meine Familie und ich sind große Freunde der Alpen und verbringen ei­ gentlich jeden unserer Urlaube in den Al­ pen. Neben dem Wandern sind das Rad­ fahren und Klettern unsere Hobbies. Diese Vorlieben möchten wir fortan gerne ge­ meinsam im Alpenverein leben und erleben. Da Vereine aber aus meiner Sicht nicht nur für ihre Mitglieder bestehen sondern auch durch ihre Mitglieder, möchte ich nicht nur aktiv am Vereinsleben teilnehmen, sondern auch durch die Übernahme eines Amtes einen kleinen Anteil an den notwendigen Arbeiten übernehmen.

Warum möchtest Du im Kölner ­Alpenverein aktiv werden? Ich bin Teilneh­ merin der Gruppe „Junge Erwachse­ ne“, seitdem sie aus der DAV-Jugend entstanden ist. Als ­Janine auf mich zukam und mich fragte, ob ich zusammen mit Heike und Scarlett die Leitung übernehmen würde, war das für mich selbstverständlich.

Warum möchtest Du im Kölner ­Alpenverein aktiv werden? Ich bin in München mit den Bergen di­ rekt vor der Haustür aufgewachsen. An den Wochenenden ging es mit den Eltern immer Richtung Schliersee und Tegernsee zum Wandern und Skifahren. Beruflich hat es mich dann ins Rheinland verschlagen. Die Berge waren weit weg, aber seit zehn Jah­ ren fahren meine Lebensgefährtin und ich regelmäßig im Herbst in die Berge zum Wan­ dern. Auf der Suche nach Wandertouren für den diesjährigen Urlaub gelangte ich auf die Internetseite des Deutschen Alpenvereins. Ich habe mich dann entschlossen, Mitglied zu werden. So können wir auch mit anderen Gleichgesinnten „vor der Haustür“ wandern. Dabei wollte ich nicht nur zahlendes Mit­ glied sein, sondern auch aktiv anpacken.

Rechnungsprüfer

Was reizt Dich gerade an diesem Amt? Der Reiz des Amtes entsteht für mich aus zwei Richtungen. Zum einen glaube ich, dass ein so großer Verein insbesondere durch seine aktiven Mitglieder vorange­ bracht wird. Daher möchte ich mich aktiv in das Vereinsleben und damit auch aktiv in die administrativen Tätigkeiten des Vereins einbringen. Zum anderen habe ich durch meinen Beruf als Wirtschaftsprüfer großen Spaß daran, Zahlenzusammenhänge zu ver­ stehen und diese zu würdigen. Aus diesem Zahleninteresse heraus war dann die Wahl des Amtes für mich eine logische Entschei­ dung. Was möchtest Du mit Deinem Engagement erreichen? Mit meinem Engagement in diesem Amt möchte ich erreichen, dass der Verein auf gesunden und nachhaltigen Beinen steht und alle Mitglieder den verschiedenen Ak­ tivitäten mit Vergnügen nachgehen können.

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Gruppenleiterin Junge Erwachsene

Was reizt Dich gerade an diesem Amt? Gereizt an dieser Aufgabe hat mich die Zusammenarbeit im Team, um Aktivitäten selbst zu organisieren oder die Organi­ sation durch die Teilnehmer zu begleiten, durchzuführen und am Ende eine glückliche Gruppe zu sehen. Was möchtest Du mit Deinem Engagement erreichen? Ich möchte ganz speziell den Erhalt einer Gruppe für Erwachsene im Alter zwischen 27 und 40 Jahren erreichen, die sich nicht auf eine Aktivität festlegt. Viele von uns gehen sowohl gerne wandern, als auch mountain­ biken oder klettern, und wir möchten dafür einen Gruppenverband bilden, in dem man auch immer wieder die gleichen Menschen trifft, um einen noch engeren Austausch und Bindungen zu erreichen. Ein solches Ange­ bot speziell für Menschen, die der Jugend entwachsen sind, fehlte bisher.

Beisitzer Ehrenamt

Was reizt Dich gerade an diesem Amt? Die Ausschreibung als Beisitzer für das Ehrenamt kommt meinen persönlichen Nei­ gungen entgegen. Ich habe schon immer mit viel Freude und Engagement Veran­ staltungen geplant und organisiert. Auch die Kommunikation mit unterschiedlichen Personen und Altersgruppen finde ich spannend und herausfordernd. Die Tatsa­ che, dass ich in dieser Funktion aktiv das Vereinsgeschehen mitgestalten kann, reizt mich zudem an dieser Aufgabe. Was möchtest Du mit Deinem Engagement erreichen? Der Kölner Alpenverein ist mit 17.500 akti­ ven Mitgliedern ein großer Verein, der sich nicht mehr wie ein kleiner führen lässt. Auch wenn der Verein mit Ehrenamtlichen arbei­ tet, ist es wichtig, entsprechende Struktu­ ren aufzubauen und nachhaltig einzuführen. Dabei müssen Verbindlichkeiten unterein­ ander geschaffen, Vertrauen und Zufrie­ denheit zu den einzelnen Ehrenamtlichen aufgebaut, Kontinuität bei den Ehrenamtli­ chen entwickelt und ein schneller Informati­ onsaustausch untereinander gewährleistet werden. Besonders wichtig ist mir dabei auch, eine entsprechende Anerkennungs­ kultur einzuführen.

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Blick auf Dattenfeld

Abstieg nach Dreisel

Entlang der Sieg Eine Wanderung durchs Windecker Ländchen

Größter Wasserfall in NRW

Der Steig durchquert die Burg Windeck

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Täler, Wälder, Fachwerkhäuser und Burgen prägen die Landschaft des Windecker Ländchens, das sich entlang der Sieg in Höhe von Windeck befindet. Hier­ hin führt uns der Tourentipp für die 21 Kilometer lange Wanderung auf dem Siegsteig. Der Natursteig Sieg verläuft über 195 Kilometer von Mondorf am Rhein bis Mudersbach. Wir gehen den Abschnitt 7 der Route in entgegengesetzter Richtung, von Schla­ dern nach Herchen, der uns entlang der alten Sieg­ schleife durch abwechslungsreiche Landschaften führt. Der Startpunkt unserer Wanderung ist Schladern an der Sieg, wo sich auch der Siegwasserfall befin­ det. Er ist Nordrhein-Westfalens größter Wasserfall und entstand in Folge des Eisenbahnbaus Mitte des 19. Jahrhunderts. Auf einer Breite von 84 Metern fließt er in Stufen insgesamt über vier Meter in die Tiefe. Schladern erreicht man von Köln in 60 Minuten mit der S-Bahn Linie S16 Richtung Au (Sieg). Die Wanderung beginnt am Bahnhof und wir folgen der Waldbröler Straße nach links. Am Ab­ zweig zur Burg-Windeck-Straße biegen wir rechts ab. Es geht die Straße hinauf durch die Siedlung bis zum Waldrand. Dort halten wir uns links und fol­

gen dem Weg oberhalb der Häuser am Hang ent­ lang. Links oben sehen wir schon Burg Windeck. Die Wegmarkierung der Wanderung ist das blaue Natursteig-Zeichen. Nach zehn Minuten ist die Burg erreicht. Die heutige Ruine liegt auf dem Schlossberg oberhalb von Schladern und ihre Geschichte geht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Sie diente über Jahrhun­ derte hinweg verschiedenen Grafen, Bischöfen und Herzögen als Wohn- und Verwaltungssitz. Ein mäch­ tiger Bergfried, die hohe Wand des Saalbaus mit den Fensteröffnungen, Stützmauern und ein Brunnen sind heute alles, was von der imposanten Burg noch übrig ist. Von hier aus hat man einen weiten Blick über den Fluss und auf Schladern. Auf einer Glas­ platte vor dem Panorama mit dem aufgezeichneten Siegsteig kann man die weitere Wanderung sehen. Der Weg durchquert die Burg und führt den Berg hinab zum Museumsdorf Altwindeck. Dort wird die Lebensweise der Menschen von vor 100 Jahren an Beispielen von Schulen, Mühlen und Fachwerk­ häusern präsentiert. Wir gehen am Museum vorbei nach Altwindeck. Hinter der Bahnüberführung folgen wir links dem Weg durch Wiesen, vorbei an Pferde­ koppeln und erreichen die Landstraße „Am Schloss­

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Burg Windeck

Die Sieg bei Herchen

berg“. Nach Überquerung der Straße geht es hinauf zum Kolbenberg. In der Schutzhütte bietet sich die Möglichkeit einer Rast mit Blick ins Tal an. Da keine Gasthäuser am Wanderweg liegen, sollten auf keinen Fall Proviant und Getränke im Rucksack fehlen. Steil hinab und mit Seilen verbaut führt von dort der Weg nach Dreisel. Auf einer Brücke überqueren wir die Sieg und folgen der blauen Siegsteig-Markierung. Wir verlassen den Fluss und folgen in einem großen Bogen der ehemaligen Siegschleife. Das trocken­ gefallene Flussbett ist ein Naturschutzgebiet, hier kommen die stark gefährdeten Schmetterlingsarten Großer und Dunkler Moorbläuling vor. Der Weg folgt der alten Siegschleife und macht an den ers­ ten Wohnhäusern eine Kehre. Auf der anderen Seite des Tals gehen wir dann zurück nach Dreisel, wo wir auf die Steinbachstraße stoßen. Hier biegt der Weg links ab und wir folgen der Markierung durch ein Tal aufwärts. Hinter einer Biegung der geteerten Waldstraße führt rechts ein steiler Hohlweg hinauf in den Wald. Oben angekommen ist die Hälfte der Tour geschafft. Achtung, hinter dem Wasserreser­ voir nicht dem Hauptweg folgen, sondern direkt am Zaun hinter dem Wasserbehälter links den Pfad hi­ nab durch ein Tal zur Sieg gehen. Ab hier verläuft der Weg oberhalb des Flussufers und wir folgen ihm bis zur Bücke, die die Sieg nach Dattenfeld quert. Der Ort Dattenfeld mit seiner neuromanischen Kir­ che geht ins neunte Jahrhundert zurück und gehörte zum Herzogtum Berg.

der Weg links wieder hinab und vorbei an einer Aus­ sichtskanzel zur Sieg. Der Weg verläuft parallel zum Fluss, bis zu einem steil hinaufführenden Pfad, der rechts vom Weg abzweigt. Oben angekommen, er­ reichen wir dann einen breiten Weg, dem wir nach rechts über das Plateau folgen, um dann wieder ­hinab Richtung Sieg zu laufen.

An der Brücke folgen wir links dem Weg steil ­hinauf zu einem Aussichtpunkt. Eine Aussichtskan­ zel, von der aus man den Blick auf Sieg und Datten­ feld genießen kann, lädt zu einer weiteren Rast ein. Am Campingplatz vorbei gehen wir bis zur Straße und folgen dieser hinauf zu einer Anhöhe. Dort führt

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Beim Verlassen des Waldes erreichen wir eine Wiese. Achtung, hier befindet sich ein blaues Wegzeichen auf der Straße. Wir biegen links ab und überqueren eine Weide, bis wir rechts auf den wie­ der sichtbaren Feldweg stoßen. Diesem folgen wir bis zur Bahntrasse, die wir durch eine Unterführung queren. An den Schienen entlang erreichen wir die Gemeinde Herchen, die den Übergang vom Bergi­ schen Land zum Westerwald bildet. Auch sie geht ins 12. Jahrhundert zurück, wie unsere Startgemein­ de Schladern. Wir halten uns links Richtung Schule. Hinter den Schulgebäuden führt eine Treppe hinab zur Bahnbrücke, hinter der unser Ziel, der Bahnhof Herchen, liegt. Von hier aus geht es mit der S-Bahn zurück nach Köln.

Übergang vom Bergischen Land zum Westerwald

Text: Wolfgang Spicher Fotos: Jörg Virus

Infos Länge: 21 km Gehzeit: 5 1/2 Stunden Anfahrt: S-Bahn Köln HBF – Schladern 1 Stunde Rückfahrt: S-Bahn Herchen – Köln HBF 50 Minuten Mit dem Auto: Parkmöglichkeit am Bahnhof Schladern, von Herchen mit der S-Bahn zurück nach Schladern. > https://tinyurl.com/NatursteigSieg

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Veranstaltungen

Auf allen 4.000ern der Alpen stehen

Die beste Kamera ist die, die man immer dabei hat – das Handy

12. Kölner AlpinTag am 26. Oktober 2019: Kommen, um aufzubrechen Wen die Sehnsucht nach Bewegung und Draußensein treibt, wer sich in Natur und Bergen rundum wohlfühlt, der ist auf dem Kölner AlpinTag richtig, der zum zwölften Mal am 26. Oktober im Forum Leverkusen stattfindet. Hier kann man auf großer Bühne die jüngsten Erlebnisse von Bergsportlern und Abenteurern live miterleben, Know-how für die Fotopraxis sammeln oder Nützliches zum Thema Wetter, Klettersteig­ gehen und Tourenplanung lernen. Im erstmals stattfindenden Kom­ petenzcenter gibt es unabhängige Expertenberatung zu den Themen Ausrüstung, Trekking und Tourenplanung, und man kann den Profis des Kölner Alpenvereins Fragen stellen und auch sein eigenes Equipment mitbringen, um es vor Ort begutachten zu lassen. Mehr als 70 Aussteller aus der Bergsport- und Outdoor-Szene und dem Tourismus sind vertreten und Experten vermitteln Know-how für Outdoor-Fans in kostenlosen Kurzvorträgen. Außerdem gibt es einen Alpinen Secondhand-Markt für gut erhaltene Outdoor-Kleidung und Equipment und ein großes Rahmenprogramm rund um den Bergsport. Smartphone Fotografie und die 82 höchsten Gipfel der Alpen Ein paar Beispiele aus dem bunten Programm: Fast jeder hat immer eine Kamera dabei, das Smartphone. Und so verzichtet man auch mehr und mehr darauf, einen klassischen Fotoapparat mit in die Berge zu nehmen. Wie man die Nachteile der Smartphone-Kamera durch be­ sondere Aufnahmetechniken oder spezielle Apps ausgleicht, zeigt Uwe Kindermann in einem Seminar, und hebt so die Smartphonefotografie auf das nächste Level. Ob Marlies Czerny auf allen Viertausendern der Alpen eine Kamera oder manchmal nur ein Smartphone dabei hatte, verrät sie vielleicht in ihrer preisgekrönten Live-Reportage. Gemeinsam mit ihrem Lebensund Seilpartner Andreas Lattner erzählt die Journalistin von den Aben­ teuern und Erfahrungen, die sie beim Erklimmen der 82 höchsten Alpen­ gipfel erlebt haben. Besucher erleben die Schönheit unserer Alpen aus atemberaubenden Perspektiven, bekommen aber auch die Folgen des Klimawandels und die Abgründe des Bergtourismus hautnah zu spüren.

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Wen es weiter wegzieht, der wird von der Andenreportage von Heiko Beyer begeistert sein. Hier zeigt er Landschaften, Berge, Natur und Bevölkerung. Er schläft in den Hütten der Kogi in Kolumbien, lernt die Aymara kennen, die im bolivianischen Altiplano Quinoa-Getreide anbauen, begleitet die peruanischen Quechua auf den Inkapfaden und folgt dem Weg der Gauchos in den tiefen Süden. Wer direkt vom Kölner AlpinTag zu Fuß in die Ferne schweifen will, kann sich Inspiration bei der Reportage von Christine Thürmer holen, die vom Rhein bis ins andalusische Tarifa wanderte frei nach dem Motto „Weitwandern macht glücklich“. Vielfältig und familiär Bei aller Größe und Vielfalt: Auch der 12. Kölner AlpinTag wird seinen familiären Charakter behalten und allen Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit bieten, sich individuell zu informieren und beraten zu lassen und um viele Eindrücke und Ideen bereichert in die nächste Bergsaison zu starten. > Text: Nina Zenker, Michael Neuß > Fotos: Marlies Czerny und Andreas Lattner (l.), Uwe Kindermann (r.)

Infos Der 12. Kölner AlpinTag findet am Samstag, den 26. Oktober 2019 von 10 bis 18 Uhr im Forum Leverkusen statt. Der Eintritt ist frei. Ausgenommen sind Bergsportreportagen und Seminare. DAV-Mitglieder erhalten die Tickets 33 Prozent günstiger. Außerdem können alle bis zum 31. Juli vom Frühbucherrabatt profitieren. Ausführliche Informationen und Tickets gibt es unter > www.koelner-alpintag.de.

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Veranstaltungen

Schneestiebende Abfahrt am Zuckerhütl

Mittelpunkt der Erde?

AlpinVisionen 2019/2020 Im kommenden Winterhalbjahr werden in der Reihe AlpinVisionen er­ neut monatlich Vorträge angeboten. Ein Mix aus Bergsport, Geowis­ senschaften und beeindruckenden Bildzeugnissen macht wieder das abwechslungsreiche Themenfeld aus. Die Reihe startet im November in den Bayerischen Alpen, steuert allmählich als winterlichen Höhepunkt auf einen Vortrag über Skidurchquerungen in den Ostalpen zu und en­ det deutlich wärmer am pazifischen Feuergürtel in der Welt der Vulkane. Von Bayern in die Welt und zurück Vor zwanzig Jahren erschien der erste Bildband von Bernd Ritschel über die Bayerischen Alpen. Dann zog es ihn in die Welt hinaus, in die winterliche Arktis und auf tropische Berge im Regenwald, ehe er fast zaghaft vor einigen Jahren begann, seine Heimat fotografisch wieder­ zuentdecken. Nun wird der zweite Bildband über die Region zwischen Wendelstein und Ammergauer Alpen fertig und Bernd Ritschel zeigt in seinem Vortrag Landschaften, die er auf Wanderungen und Skitouren festgehalten hat. Er lässt die Besucher an vielen persönlichen Erleb­ nissen rund ums Bergsteigen und die Fotografie teilhaben, ergänzt um Videos und Zeitrafferaufnahmen als Hommage an seine Heimat. Ins Land am Fuße der Berge So wie Bayern im Norden den Alpenrand prägt, liegt das Piemont von hier aus hinter den Bergen, nur dass der steile südliche Abfall Richtung Mittelmeer ganz andere Landschaften prägt. Guus Reinartz’ Vortrag über das Piemont und das Aostatal stellt Landschaften vor, die weithin noch ein Geheimtipp sind. In den grünen, von hohen Felskathedralen beherrschten Tälern sind Überreste aus der Römerzeit und andere kostbare Zeugnisse aus dem Leben der Vergangenheit zu bewundern. In den Dörfern dazwischen wird jahrhundertealte Tradition liebevoll gehegt und gepflegt. Funkelnde Schneekristalle und stiebender Pulverschnee Michael Pröttel erzählt im Februar in einem Multivisionsvortrag von der wohl einsamsten Art, den Winter im Hochgebirge zu erleben: Fünfzehn mehrtägige Gebirgsdurchquerungen zwischen Dachstein und Bernina

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hat der Alpenjournalist und Fotograf bei Skitouren „unter die Felle“ genommen und er erzählt von den Erlebnissen an den hohen Gipfeln von Großglockner, Wildspitze und Piz Palü. Aber auch unbekannte Skitouren-Schmankerl etwa in den Lechtaler Alpen oder den Dolomiten werden vorgestellt. Reise zum Mittelpunkt der Erde Den Abschluss der kommenden AlpinVisionen bildet Ulla Lohmanns Vortrag über das Abenteuer Vulkan. Die Fotojournalistin, Dokumen­ tarfilmerin und studierte Umweltmanagerin ist eine leidenschaftliche Abenteurerin mit einer ausgeprägten Faszination für Vulkane. In einen der größten aktiven Krater, den Benbow in der Südsee, ist sie als erste Frau hinabgestiegen. Von ihren Forschungsreisen und von ihren per­ sönlichen Träumen, Rückschlägen und Erfolgen erzählt Lohmann mit atemberaubenden Bildern und Videos in ihrer Multivisionsshow. Der Zuschauer wird entlang des Pazifischen Feuergürtels in die Welt der Vulkane entführt: ihre Entstehung, ihre Erforschung und ihre Bedeu­ tung. Die Planungen der kommenden Saison sind noch nicht vollständig abgeschlossen, aber freuen können Sie sich auf viele abwechslungsreiche, spannende und interessante Themen der AlpinVisonen 2019/2020 15.11.2019 – Bernd Ritschel: Bayerische Alpen – meine Bergheimat 06.12.2019 – Kurt Diemberger: Das Quantum Glück – Leben und Überleben zwischen Null und Achttausend 17.01.2020 – Guus Reinartz: Piemont und Aostatal 14.02.2020 – Michael Pröttel: Leidenschaft Skibergsteigen 06.03.2020 – Ulla Lohmann: Abenteuer Vulkan – Reise zum Mittel­ punkt der Erde. Weitere Informationen dazu finden Sie auf unserer Website > www.alpinvisionen.de > Text: Michael Neuß > Fotos: Michael Pröttel (l.), Felix Rahm (r.)

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Veranstaltungen

Reinhold Kruse in Aktion

Die ideale Kulisse für die Lesung

Otto Welter mochte weder Knoblauch noch Molke Dafür mochte Otto Welter aber Murmeltiere und, vor allem, die Alpen. Dies und vieles mehr vom Leben und Wirken unseres Sekti­ onsgründers und Gründungsmitglieds des Deutschen Alpenvereins Otto Welter erfuhren die etwa 90 Gäste am 10. Mai im Sancta Clara Keller am Römerturm. Besser hätte der Veranstaltungsort nicht gewählt sein können. Befindet sich der Sancta Clara Keller doch unter dem Standort des ehemaligen Wohngebäudes der Familie Otto Welters. Zu Beginn der Veranstaltung rückte Hausherr und Architekt Kaspar Kraemer das Gewölbe, dessen Ursprünge bis ins frühe 13. Jahrhundert zurückreichen, sehr eindrucksvoll in seinen histori­ schen Zusammenhang. Er erläuterte seine Geschichte vom Kloster über das Advokathaus und die Zerstörung im 2. Weltkrieg bis zum Wiederaufbau und der heutigen Verwendung. So beherbergte das zugehörige Kloster bis zur Auflösung 1803 über 500 Jahre ein Da­ menstift, als Ort des Glaubens und der Kunst. Das 1835 über dem Gewölbe errichtete klassizistische Palais, das zwischenzeitlich im Besitz der Familie Otto Welters war, wurde 1942 zerstört und erst 1972 durch den Vater des heutigen Hausherrn restauriert, der auch den Keller der Öffentlichkeit zugänglich machte. Motivation für die 30jährige Recherche zum Buch war für den Autor Reinhold Kruse, unser Archivar, die Faszination am facet­ tenreichen Leben des Otto Welter: „Ich wollte alles wissen.“ Also begab er sich auf die Spuren des Advokat-Anwalts, der in Zell an der Mosel geboren wurde, in Koblenz Abitur machte, in Köln stu­ dierte, am Römerturm wohnte und am Appellhof, dem damaligen Appellationsgerichtshof, arbeitete. Sehr humorig beschrieb Reinhold Kruse seine Spurensuche und das, dessen er fündig wurde. Passend zu den Schilderungen des Buchautors zeigte Wolfgang Spicher, verantwortlich für die Bild­ bearbeitung und das Layout des Buches, historische Fotogra­fien. Diese zeigten Otto Welter selbst, seine Wirkungsstätten, die von ihm beschriebenen alpinistischen Ziele oder auch Zeitungsartikel, Auszüge aus Otto Welters Reiseschilderungen, und sogar Einträge Otto Welters in Hüttenbüchern.

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Aus den Schilderungen Reinhold Kruses wurde deutlich, mit wie­ viel Akribie und Enthusiasmus er seine Suche betrieben hat. Man konnte förmlich spüren, wie er sich durch Archive und Zeitungsber­ ge wühlte, wie er in den Ostalpen auf den, teilweise durch Otto Wel­ ter selbst erschlossenen Touren, unterwegs war, und wie er dabei mit unzähligen interessanten Menschen in Kontakt gekommen ist. Fast nebenbei bekam das Publikum, darunter auch drei Nachfah­ ren von Otto Welter, einen Einblick ins Buch und einen Eindruck vom facettenreichen Leben Otto Welters. Dabei spannte der Autor auf witzige, aber auch spannende Weise den Bogen von der Geburts­ urkunde über Otto Welters humorige Reiseschilderungen, seine Ak­ tivität als Alpinist und Erschließer der Ostalpen, seine Tätigkeit als Politiker und seine bedeutende Rolle als Funktionär im Alpenverein bis zu seinem tragischen Tod in einer Gletscherspalte auf einer alpi­ nen Tour in den Zillertaler Alpen. Dabei erfuhr das Publikum auch, dass es Ende des 19. Jahrhunderts in Köln „noch keine Parkplatzpro­ bleme gab“, dass Otto Welter begeisterter Rheinschwimmer in den kölnischen Badeanstalten war, und dass bei seinem Tod unter dra­ matischen Umständen „alles schief ging, was schief gehen konnte“. Und so möchte der Autor das Buch, das er selbst mit „Ich finde es sensationell“ beschreibt, auch als Mahnung verstanden wissen, die Gefahren in den Bergen ernst zu nehmen: „Unterschätzt mir die Berge nicht!“ > Text: Andrea Weber, Fotos: Philipp Hesse

Infos Wer mehr über das Leben und Wirken Otto Welters wissen möchte, dem sei das Buch „Otto Welter – Der Tod in der Gletscher­ spalte“ ans Herz gelegt. Es ist der Beitrag der Sektion zum 150jährigen Jubiläum des Deutschen Alpenvereins und in der Geschäftsstelle des Kölner Alpen­vereins sowie bei Reinhold Kruse und im lokalen Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-9804119-4-3).

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sektionsjugend

Erste Jugendvollversammlung der Sektion Ein Abend voller Wups

Wahl der Jugendverteter

„Hallo, ich bin aus der Jugendgruppe und ich mache gerne Wups.“ So wurde die erste Jugendvollversammlung (JVV) in Köln einge­ leitet. Die JVV fand am 7. Mai statt und eine bunte Mischung von insgesamt 30 Leuten nahm teil. Die Truppe bestand aus Gruppen­ kindern, Leitern und Vertretern des DAV Vorstandes. Der Abend war eine richtige ordentliche Versammlung, aller­ dings sollte der Spaß auch nicht zu kurz kommen. Zwischendurch lockerten nämlich sogenannte Wups die Stimmung immer wieder auf. Wups sind Warm-up-Spiele. Nach einer Einführung der Spielregeln der JVV durch den am­ tierenden Jugendreferenten Leo wurde die Tagesordnung erklärt. Diese hatte natürlich nach sieben Tagesordnungspunkten auch den TOP 8 „Verschiedenes“ – wie Leo zu sagen pflegt, hat „jede gute Tagesordnung einen Punkt Verschiedenes und manche sogar zwei“. Das Schnick-Schnack-Schnuck-Wup brachte alle noch einmal in Stimmung und der glorreiche Gewinner des Duells konnte sich – auch ohne Wahlen – gegen alle durchsetzen.

Die Wahlen des Jugendreferenten und die des stellvertretenen Jugendreferenten fanden auch statt. Bis dato besetzten Leo und Felix diese Posten und stellten sich zur Wiederwahl. Bei Leo waren sich alle einig und stellten sich auf den Stuhl. Damit war die Sache beschlossen. Auch bei Felix wurde nicht lange gefackelt. Es gab einen Antrag auf geheime Wahl. Eifrige Wahlhelfer der Jugend 1 verkündeten schnell, dass auch Felix einstimmig zum stellvertreten­ den Jugendreferenten gewählt wurde. Eine schnelle Runde Krabbenkampf und Obstsalat munterte alle wieder auf, bevor die Wahl des Jugendausschusses und der Dele­ gierten anstand. Der Kölner Jugendausschuss besteht nun aus 19 Mitgliedern und auch zwei Gruppenkinder sind dabei. Sie werden die Zukunft der Jugend mitbestimmen. Des Weiteren gibt es 22 Delegierte aus Köln, die unsere Sektion auf dem Landes- und Bundesjugendleitertag vertreten.

Alle einen Schuh kürzer

Kalle darf nicht mit abstimmen

Vorstellung der Jugendarbeit und Abstimmungsmarathon

TOP „Verschiedenes“

Im Verlauf der JVV wurden zum Beispiel Leos Aufgaben erläutert. Außerdem wurde erklärt, was die JDAV NRW und der Bundes­ verband für unsere Jugend leisten. Durch deren Arbeit ist unter anderem möglich, dass die coolen Fahrten wie in den Duisburger Landschaftspark, ins Morgenbachtal oder in die Alpen stattfinden können. Mit den nackten Zahlen der Finanzen der Kölner Jugend hantiert normalerweise Felix. An diesem Dienstag gab er uns einen Über­ blick darüber. Natürlich gab es auch die Möglichkeit Feedback zur Jugend­ arbeit zu geben. Es kam die Anmerkung, dass es ruhig noch mehr Essen auf Fahrten geben könnte. Alle nickten. Insgesamt wurde viel abgestimmt an diesem Abend. Bei einem Wup musste man die Schuhe tauschen. Der Antrag zur Abstimmung „Wer ist der Besitzer des am meisten stinkenden Schuhs?“ wurde allerdings abgelehnt.

Zu allerletzt kam selbstredend noch der Punkt „Verschiedenes“ und das heiße Thema des neuen Sektionszentrums im TRIOTOP wurde angeschnitten.

infos der sektion  |  gletscherspalten 2/2019

Auf die Zukunft der Jugend kann man sich freuen. Voraussichtlich wird eine neue Jugendgruppe im Sommer aufgemacht werden. Nähere Infos werden dazu noch bekannt gegeben, aber ihr könnt gespannt sein. > Text: Rieke Boelsen > Fotos: Leo Rolff

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Auf der Pyramidenspitze

Blick auf den Wilden Kaiser

Unterwegs im Kaiser

Spezialsystem gegen Bettwanzen

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Gemeinsam sind wir nach Kufstein angereist. Hier startet unsere einwöchige Tour im Zahmen und im Wilden Kaiser. Wir haben uns bereits beim Vorberei­ tungstreffen im Landschaftspark Duisburg kennen­ gelernt und freuen uns nun auf die Wanderungen und vor allem auf die Klettersteige. Am ersten Tag geht es stetig bergauf bis zur Rietzaualm. Der Probe der Blaskapelle, die wir dort antreffen, können wir leider nur kurz lauschen, wir müssen weiter zur Vorderkaiserfeldenhütte, wo wir unser erstes Lager aufschlagen. Hier müssen wir zu­ nächst unsere Hüttenschlafsäcke gegen Leihschlaf­ säcke eintauschen. Warum? Nach aufwändiger Sa­ nierung soll so verhindert werden, dass Bettwanzen eingeschleppt werden. Am nächsten Morgen gibt es im Tausch gegen den Schlafsack eine Kaffeetasse. Das System funktioniert. Wanzenfrei geht es nach einem guten Frühstück zunächst zur Naunspitze, dann weiter übers Peterl­ köpfl (müssen wir besteigen, schließlich ist Peter dabei), den Zwölferkogel und über eine kurze Steil­ stufe mit Drahtseil und Holzleiter zur Pyramidenspit­ ze (1.997 m). Es ist ordentlich warm. Der Gang durch die Lat­ schen, die die Wärme gespeichert haben, hat etwas von einer Sauna. Ein Tauchbecken ist aber leider nicht in Sicht. Nach dem Abstieg durch ein Waldgebiet errei­ chen wir zunächst Hinterbärenbad und von dort nach einem kurzen Anstieg das Hans-Berger-Haus. Ein tolles Haus, das von der „wilden Kaiserin“ ge­ führt wird. Es gibt hier unter anderem auch ein Se­ minarangebot (Klettern, Kochen, Wandern) speziell

für Frauen. Ein Blick ins Programm lohnt sich auf jeden Fall. Am nächsten Tag wandern wir hoch zum Strip­ senjochhaus. Anette gibt ein konstantes Tempo vor, sodass wir unser Tagesziel zügig erreichen. Nach­ mittags wird geklettert. Der Übungsklettersteig am Stripsenjoch geht über drei Abschnitte hoch zum Stripsenkopf (1.807 m) und bietet Schwierigkeiten der Stufen A–E. Wir beginnen vorsichtig und gehen im ersten Durchgang bis zum Schwierigkeitsgrad C (schwierig). Beim zweiten Durchgang nehmen wir einen anderen Weg und passieren noch eine D-Stel­ le. Große Zufriedenheit und Kletterglück stellen sich ein. So haben wir uns das vorgestellt. Am folgenden Tag wandern wir vom Stripsen­ jochhaus zunächst ins Kaiserbachtal mit kurzer Rast an der Griesner Alm und wieder über den Feldberg zurück zur Hütte. Wir haben wunderschöne Ausbli­ cke auf den Wilden Kaiser und freuen uns schon auf die nächste Tour. Nach einem tollen Sonnenuntergang und Musik mit Gesang und Gitarre wird es plötzlich unruhig auf der Hütte. Vom Wilden Kaiser sind Lichtsignale auszumachen. Nach kurzer Irritation lässt sich das alpine Notsignal deutlich erkennen. Die Bergwacht bricht gegen 22 Uhr auf und holt zwei Kletterer vom Berg. Morgens um 4 Uhr sind Retter und Gerettete wohlauf zurück. Aufgrund der zu erwartenden hohen Tempera­ turen geht es am nächsten Morgen früh los. Über Eggersteig (Steinerne Rinne), Hintere Goinger Halt und Jubiläumssteig ist unser nächstes Ziel die Grut­ tenhütte. Mit Helm und Klettersteigset sind wir im

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Unterwegs auf dem Eggersteig

Blick von der Gruttenhütte

Vergleich zu manch anderen vorbildlich ausgerüs­ tet. Am Ellmauer Tor genießen wir den wunderbaren Ausblick und nur zwei von uns zieht es hoch zur Goinger Halt. Die anderen entspannen sich, was auf den Steinen erstaunlich gut funktioniert. Doch bald geht es weiter zum Jubiläumsteig (A/B und 1–). Ein besonderes Erlebnis. Wir sind alle begeistert. Auch technisch läuft es gut. Die Gruttenhütte überrascht uns mit unglaublicher Gastfreundlichkeit. Hier bleiben wir gerne. Nach ei­ ner mehr oder auch weniger guten Nacht im Lager geht’s über den Jubiläumssteig zum Baumgarten­ köpfl und zur Gaudeamushütte. Hier soll es den bes­ ten Kaiserschmarrn geben … Stimmt! Sehr lecker. Und weiter geht's zum Klammerl. Dieser Kletter­ steig setzt sich aus zwei Sektionen zusammen: die untere Sektion mit dem Schwierigkeitsgrad B/C, die obere Sektion im Schwierigkeitsgrad D. Es macht richtig Spaß. Nach der ersten Sektion steigen wir erstmal aus. Dieses C war schon recht anstrengend und fast allen reicht es zunächst. Bernd erklettert noch die zweite Sektion. Aber alle sind zufrieden und strahlen. In der Gruttenhütte erwartet uns wieder ein tolles Essen und es gibt sogar einen Nachschlag. Weiter geht es am nächsten Morgen zur Ellmauer Halt (2.344 m) über den Gamsängersteig (B/C). Was für ein Aufstieg. Die leichte Kletterei macht allen gro­ ßen Spaß. Unterwegs sehen wir zahlreiche Gämsen, die sich durch uns nicht irritieren lassen. Beim Abstieg lassen sich einige viel Zeit, während andere schon neue Pläne schmieden. Unten erwartet die Trödler eine Überraschung. Stilvoll beenden wir die Tour auf einer Wiese mit Blick auf die Hütte bei alkoholfreiem Weizen aus Gläsern. Grandiose Idee. Danke! Am Tag darauf ist ein bisschen die Luft raus. Eigentlich wäre jetzt ein Ruhetag schön. Gemein­

schaftlich beschließen wir, die Tour zu ändern und nicht wie ursprünglich geplant auf den Scheffauer zu gehen. Stattdessen wandern wir über den Wil­ der-Kaiser-Steig zunächst zur Steiner Hochalm. Bei Harfenklängen vom Hüttenwirt genießen wir hier die Pause. Weiter geht’s zur Walleralm. Hier würden wir jetzt einfach gerne sitzen bleiben und die Speisekar­ te rauf und runter probieren. Irgendwann gibt Peter jedoch das Signal zum Aufbruch. Schweigend gehen wir bis zum Hocheck oberhalb der Kaindlhütte. Jeder ist mit sich beschäftigt. Peter gibt ein konstantes Tempo vor. Das hilft. Die Kaindlhütte hat eine traumhafte Lage. Nach dem guten Essen genießen wir draußen den Blick auf den Scheffauer. Was für ein grandioser Ort. Wir sind begeistert. Aber dann: Ohne Vorwarnung wird um 22 Uhr die Tür geschlossen und das Licht aus­ geschaltet. Wir sind fassungslos. Über eine Hintertür gelangen wir zum Glück wieder ins Haus. Im Hüt­ tenranking ist diese Hütte schlagartig auf den letz­ ten Platz gerutscht. Schade. Freundlichkeit ist eben entscheidend. Am letzten Morgen laufen wir zur Seilbahnstation und nehmen den Kaiserlift nach Kufstein. Zum ersten Mal auf dieser Tour müssen wir die Regenjacken anziehen. Wir gehen noch einmal zusammen essen und bedanken uns bei Peter für die Organisation der tollen Gemeinschaftstour. Diese Tourenwoche war toll. Der Kaiser sieht mich auf jeden Fall wieder. Die Kombination aus Wandern, Klettersteigen und leichter Kletterei war für uns alle ein großartiges Erlebnis und es wäre toll, wenn der Kölner Alpenverein weiter solcher Angebote in sein Programm aufnähme. Danke an alle, die dabei waren. Es war sehr schön!

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Grandioser Blick auf den Scheffauer

Text: Karin Deilmann Fotos: Bernd Kästner

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Protokoll der Mitgliederversammlung

Protokoll der Mitgliederversammlung am 23.05.2019 in der Aula der Königin-LuiseSchule Anwesend: 119, Beginn: 19:30 Uhr, Ende: 22:30 Uhr Versammlungsleiter: Karl-Heinz Kubatschka Protokollführer: Frank Berthold 1. Begrüßung Der 1. Vorsitzende, Karl-Heinz Kubatsch­ ka, eröffnet die Versammlung. Er begrüßt die Mitglieder und Ehrenmitglieder und dankt allen für ihr Kommen. Einladung und Tagesordnung sind rechtzeitig in den „gletscherspalten“ 1/2019 veröffentlicht worden. Er stellt fest, dass die Versamm­ lung damit gemäß § 19 Abs. 1 der Satzung beschlussfähig ist. 2. Totengedenken Die Namen der verstorbenen Mitglieder des Jahres 2018 werden verlesen und ihrer stehend gedacht. 3. E hrung der Wettkämpferinnen und Wettkämpfer Peter Plück und Karl-Heinz Kubatschka nehmen die Ehrung der 2018 besonders erfolgreichen Wettkämpfer/innen vor. 4. V eranstaltungen 2019 Der Versammlungsleiter weist auf folgen­ de Veranstaltungen hin: Kölner Bergwo­ che, 12. Kölner AlpinTag, die Vortrags­ reihe AlpinVisionen und das nächste Sommerfest in der Eifelhütte Blens am 20. Juni 2020. 5. Jubilare der Sektion Die Ehrung der Jubilare für 25, 40, 50, 60, 70 jährige Mitgliedschaft im DAV wurde

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während des Empfangs vor der Mitglie­ derversammlung durchgeführt. 2019 sind es 43 Frauen und 97 Männer, davon 11 mit 60 und 3 mit 70 Jahren Mitgliedschaft. 6. Geschäftsbericht des Vorstands Der 1. Vorsitzende bedankt sich bei al­ len, die mitgeholfen haben, das Jahr 2018 zu einem erfolgreichen Jahr für unsere Sektion werden zu lassen. Großer Einsatz und viele Stunden wurden im administ­ rativen und bergsportlichen Bereich für unseren Verein und unsere gemeinsa­ men Ziele geleistet. Die Sektion hat ca. 430 ehrenamtlich Aktive und noch viele weitere Helferinnen und Helfer bei unse­ ren Veranstaltungen. Die Jahresberichte der Referate und Gruppen sind in den „gletscherspalten“, Ausgabe 1/2019 ver­ öffentlicht worden. Der Vorstand der Sektion hat 12 Vor­ standssitzungen und 2 Gesamtvorstands­ sitzungen durchgeführt und war bei 2 Landesverbandssitzungen, der DAVHauptversammlung in Bielefeld sowei zahlreichen weiteren Sitzungen vertreten. Der stetige und auch auf Bundesebene überdurchschnittliche Mitgliederzuwachs in der Sektion ist erfreulich (17.390 Mit­ glieder Ende 2018). Die positive Mitglie­ derentwicklung hält auch 2019 an. Die Datenschutzgrundverordnung hat uns in 2018 sehr beschäftigt. Die nötigen Maßnahmen wurden umgesetzt. Im Juni wurde das Sommerfest in Blens mit vielen Gästen und viel Spaß gefeiert. Das 6. Ehrenamtsfest des Kölner Alpen­ vereins wurde mit ca. 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern begangen. Referatsüber­ greifend wurde das Projekt „Zusammenar­ beit im Verein – Wir machen es gemeinsam“ als Handlungsempfehlung für die Sektion erarbeitet. Ca. 3.500 Besucher kamen zum 11. Kölner AlpinTag ins Forum Leverku­ sen, etwas weniger als in den Vorjahren. Der notwendige Ersatz des ersten unserer beiden Sektionsbusse wurde beschlossen und Anfang 2019 umgesetzt. Am 18. April und am 10. September wurden von Gunter Demnig weitere Stolpersteine zur Erinne­ rung an ehemalige jüdische Mitglieder auf Wunsch des Kölner Alpenvereins verlegt (Familien Gideon, Marum und Kusnitzky).

7. Jahresrechnung Der Schatzmeister Bernd Koch stellt die Jahresabschlüsse zum 31.12.2018 für die „Sektion Rheinland-Köln e.V.“ sowie „Kölner Haus / Hexenseehütte“ dar. 8. Bericht der Rechnungsprüfer Buchhaltung und Kassenführung wurden von Bärbel Eisert und Heike Wirtz am 14.05.2019 geprüft und keine Beanstan­ dungen festgestellt. Die Mitgliederversammlung stellt den Jahresabschluss zum 31.12.2018 ent­ sprechend des Vorschlags des Vorstands und Weitergabe des Vorschlags durch die Rechnungsprüferinnen einstimmig wie folgt fest: – Teilabschluss Kölner Haus / Hexen­ seehütte: Der Jahresüberschuss i.H.v. 64.333,18 Euro wird festgestellt. – Teilabschluss Sektion Rheinland-Köln e.V.: Das positive Vereinsergebnis i.H.v. 7.885,82 Euro nach Einstellung von Rück­ lagen wird festgestellt. 9. Entlastung des Vorstandes Auf Vorschlag der Rechnungsprüfer er­ teilt die Mitgliederversammlung dem Vor­ stand für das Geschäftsjahr 2018 einstim­ mig Entlastung. 10. Ergebnisverwendung Die Mitgliederversammlung stimmt den nachfolgenden zwei Empfehlungen des Vorstands zur Ergebnisverwendung ein­ stimmig wie folgt zu: – Teilabschluss Kölner Haus / Hexensee­ hütte: Der Jahresüberschuss 2018 i.H.v. 64.333,18 Euro wird auf neue Rechnung vorgetragen. – Teilabschluss Sektion Rheinland-Köln e.V.: Aus dem positiven vorläufigen Ver­ einsergebnis und nach anteiliger Auflö­ sung der Rücklagen aus Vorjahren hat der Vorstand u.a. 25.000 Euro für eine Projekt­ rücklage „Digitalisierung“, eine Erhöhung der Betriebsmittelrücklage um 20.000 Euro sowie weitere 60.000 Euro für das Projekt des Erwerbes oder Umbaus zu einer neuen Geschäftsstelle den Rücklagen zugeführt.

vorstand  |  gletscherspalten 2/2019


Protokoll der Mitgliederversammlung

Die sogenannte „freie Rücklage“ wurde um 64.000 Euro erhöht. Für das Projekt AlpinTag 2019 wurde wiederum eine Projektrücklage in Höhe von 20.000 Euro berücksichtigt. Das verbleibende positive Vereinsergebnis in Höhe von 7.885,82 Eu­ ro wird auf neue Rechnung vorgetragen. 11. Wirtschaftsplan 2019 Der Wirtschaftsplan 2019 wird vom Schatzmeister Bernd Koch erläutert. Die Mitgliederversammlung stimmt einstimmig der Genehmigung des vom Gesamtvorstand am 04.04.2019 berate­ nen und vom Vorstand in der Sitzung am 08.04.2019 beschlossenen Wirtschafts­ plans 2019 zu. 12. Wahlen zu den Gremien Die Wahlvorschläge des Vorstands wur­ den zusammen mit der Einladung und der Tagesordnung zur Mitgliederversamm­ lung rechtzeitig in der Ausgabe 1/2019 der „gletscherpalten“ veröffentlicht und in der Geschäftsstelle ausgehängt. Wahl­ vorschläge von Mitgliedern wurden dem Vorstand zur Kenntnis gebracht und waren ebenfalls in der Geschäftsstelle ausgehängt. Insofern ist festzustellen, dass entsprechend der Geschäftsord­ nung der Mitgliederversammlung (§ 7) verfahren wurde. Die Wahlleitung erfolgt entsprechend § 8 der Geschäftsordnung der Mitgliederversammlung durch den 1. Vorsitzenden. Gewählt werden einstimmig: 3. Vorsitzender: Ulrich Ehlen Referentin für Ausbildung: Kirsti Schareina Referentin für Öffentlichkeitsarbeit: Annette Kremser Referent für Jugend (nur Bestätigung): Leo Rolff Für die Wahlen zum Gesamtvorstand wird auf Antrag für Blockwahl gestimmt. Block 1: Alpinistengruppe: Bernd Kästner Aktivitäten am Donnerstag: Dieter Kretzschmar Familiengruppe: Renate Jaritz Frauen-Bergsport-Gruppe: Johanna Brings

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Handicap-Klettergruppe: Falko Nettekoven Integrativ: Svenja Nettekoven Junge Erwachsene: Dorothea Wölk Klettergruppe: Udo Sauer Mountainbikegruppe: Thomas Mundt Naturerlebnisgruppe: Volker Wickenkamp Skitourengruppe: Boris Klinnert Sportgruppe: Josef Nagel Tourengruppe: Peter Hommens Wandergruppe: Matthias Övermöhle Block 2: Schatzmeister: Volker Klockhaus Schriftführer: Hardy Woywod Ausbildung: Oliver Fuchs Kommunikation (Ausb.): Stephan Ling Ehrenamt:Christoph Dollar Gruppen: Burkhard Frielingsdorf Hütten und Wege: Michael Stein Hexenseehütte: Wolfgang Halter Kölner Eifelhütte: Hans-Jürgen Dettbarn Wege: Michael Stein Richterhütte: Wolfgang Halter Jugend: Felix Budde Leistungssport: Jochen Prox Naturschutz: Torsten Lietz Block 3: Print Medien: Martin Feller Digitale Medien: Kalle Kubatschka Veranstaltungen (ÖA): Axel Vorberg Projekte (ÖA): Philipp Hesse Red. gletscherspalten: Carola Niemann Red. gletscherspalten: Andrea Weber Bücherei: Sonja Woywod

Archiv: Reinhold Kruse Die Kandidaten/innen aller 3 Blöcke werden jeweils einstimmig gewählt. Als Rechnungsprüfer/in werden Heike Wirtz und Hans Jörg Galden jeweils ein­ stimmig gewählt. Alle anwesenden Gewählten nehmen die Wahl an. Gewählte, die zur Mitglie­ derversammlung nicht anwesend sein konnten, hatten im Voraus die Annahme des Mandats erklärt. 13. I nformationen zum Projekt Sektionszentrum. Frank Berthold berichtet über den Stand der Arbeitsgruppe Sektionszentrum, der im Anschluss ausführlich diskutiert wird. 14. V erschiedenes Nach der Verabschiedung der ausschei­ denden Gremienmitglieder wählt die Mit­ gliederversammlung auf Vorschlag des Vorstands Rainer Jürgens und Josef Na­ gel einstimmig zu Ehrenmitgliedern. Am Ende der Mitgliederversammlung bedankt sich der Versammlungsleiter für das Interesse und die Mitwirkung. Beschlossen in der Vorstandssitzung vom 05.06.2019.

Wir gratulieren unseren Jubilaren 70 Jahre im DAV Lieselotte Partting Käthe Wagner Dr. Gerd Winterfeld 60 Jahre im DAV Dr. Hilde Berkenbusch Carola Diem Margarethe Dunst Dietrich Hagemeier Paul Henseler Michael Herrmann Gretel Johlen Karlheinz Scheer Mathilde Schmitz Engelbert Schulz Volker Wirth 50 Jahre im DAV Dr. Manfred Fromme Birgitt Gebigke

Wilfried Kliem Hedwig Mai Hermann-Josef Merzbach Renate Scholz Elke Stein 40 Jahre im DAV Wolfgang Backschat Peter Becker Doris Boelsen Volker Boelsen Willibert Cremer Hans-Georg Dungel Irene Dungel Joachim Feldwisch Heinz-Josef Füssenich Johannes Geismann Hans-Georg Haase Dieter Herrbold Karin-Anita Hille Ulrich Hille

Bernd Jonszies Friedhelm Kaiser Heinz Korecky Dr. Gero Kosch Michael Krath Angelika Krüger Edgar Lang Kurt Meyer Josef Nagel Agathe Over Hans-Bernd Over Gerhard Pohle Kai Rasmus

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Verschiedenes

Stolpersteine für Familie Tietz

Am 18. März 2019 verlegte der Künstler Gunter Demnig auf Wunsch des Kölner Al­ penvereins die nächsten Stolpersteine für unsere ehemaligen jüdischen Mitglieder. Die Stolpersteine für die Familie Tietz wurden in der Parkstraße 61 in 50968 Köln (Marienburg) verlegt. Ein weiterer Stolperstein für Alfred L. Tietz wurde an seiner Arbeitsstätte in der Gürzenichstraße 2 in 50667 Köln (am Kaufhof) verlegt. Dies war die vierte Stolpersteinverlegung für ehemalige jüdische Mitglieder unserer Sektion. > Text: ALPINEWS, Foto: Kalle Kubatschka

Anschriften unserer Hütten

In eigener Sache

> Kölner Eifelhütte (Eifelheim Blens), St. Georg­straße 4, 52396 Heimbach, Tel. 02446 3517 > Kölner Haus auf Komperdell, 6534 Serfaus, ÖSTERREICH, Tel. 0043 5476 6214, Fax -62144, www.koelner-haus.at > Hexenseehütte siehe Kölner Haus

Wenn Sie uns gerne Themenvorschläge, Text- und/oder Bildmaterial schicken möchten, verwenden Sie dafür bitte ausschließlich unsere Redaktionsadresse: redaktion@gletscherspalten.de. > Die Redaktion

Erinnerungsstücke gesucht

Private Kleinanzeigen

Unser Archivar, Reinhold Kruse, nimmt gerne jederzeit Dokumente, Fotos, Schriftstücke, Erinnerungen und alte Ausrüstungsgegenstände entgegen. Seine Adresse: Schillstraße 7, 50733 Köln, Tel. 0221 763148, ReinholdKruse@t-online.de.

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Mitglieder werben Mitglieder Jetzt Mitglieder werben, weil jeder gewinnt > Wenn Sie neue Mitglieder werben, können Sie sich auf Gutscheine freuen und über die Endverlosung attraktive Preise gewinnen. > J edes geworbene Mitglied gewinnt, weil es von den vielen Vorteilen einer Mitgliedschaft im Alpenverein profitiert. > A uch der Deutsche Alpenverein und der Kölner Alpenverein gewinnen, weil sie in ihrer Arbeit bestätigt und gestärkt werden.

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mal in Höhe des Rechnungsbetrags. Wenn Sie die Gutscheine für den Grundbetrag bei einem Ausbildungskurs einsetzen wollen, dann müssen Sie den Grundbetrag zunächst in voller Höhe an das Referat für Ausbildung überweisen. Der Gegenwert wird Ihnen nach Aufforderung durch Sie von der Geschäftsstelle erstattet. Für die jährliche Endverlosung erhalten Sie ein Los für jedes geworbene Mitglied, unabhängig von dessen Alter. Was es zu gewinnen gibt, erfahren Sie auf unserer Website. Wenn Sie Mitglieder werben möchten, müssen Sie selbst mindestens ein Jahr dem Deutschen Alpenverein angehören. Sie müssen aber nicht Mitglied im Kölner Alpenverein sein. Die Daten der gewor­b enen Mitglieder können Sie über den Mitglieder-Service oder direkt an die Geschäftsstelle melden. Bei Sonderaktionen, bei denen der Beitritt ohne Aufnahme­ gebühr möglich ist (zum Beispiel Aktion „Mitglied werden ohne Aufnahme­g ebühr“, Familienmitgliedschaft, etc.), können keine ­G utscheine vergeben werden. Die Teilnahme an der End­v erlosung ist aber trotzdem möglich! Die Teilnahmebedingungen für 2019 finden Sie unter: www.dav-koeln.de/cgi-bin/page.cgi?672

infos der sektion  |  gletscherspalten 2/2019


Impressum Zeitschrift für die Mitglieder des DAV Sektion Rheinland-Köln e.V., herausgegeben vom Referat für Öffentlichkeitsarbeit, DAV Sektion Rheinland-Köln e.V. Auflage (Print): 10.000 / (E-Paper): 2.200 Beigelegt: Veranstaltungsprogramm (Grüne Seiten), Ausbildungsprogramm (Gelbe Seiten) Titelbild: Aiguille Dibona, Foto: Robert Göring, Stephan Fieth Redaktion: Tina Gissel, Robert Göring, Kalle Kubatschka, ­ Michael Neuß, Carola Niemann, Katrin Preiß, Wolfgang Spicher, Karin S ­ piegel, Andrea Weber (verantwortlich), Bernd Weber, Annelie Weigand, Johanna Wieners Texte an: redaktion@gletscherspalten.de Die Redaktion behält sich vor, einge­reichte Texte zu ­kürzen. Anzeigen an: anzeigen@gletscherspalten.de Druck: Warlich Druck, Meckenheim Satz: Jeanette Störtte, Berlin

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Der Kölner Alpenverein hat folgende ehrenamtliche Tätigkeit zu vergeben:

Ausbilder/-innen Das Referat Ausbildung sucht ehrenamtliche Aus­ bilder/-innen unter anderem in den Bereichen Bergsteigen, Hochtouren, Klettern, MTB oder Handicap. Haben Sie schon einmal daran gedacht, eine Ausbildung zu machen und Ihr Wissen weiterzugeben? Wir bieten Ihnen eine qualitativ hochwertige Ausbildung und erstatten Ihre Auslagen. Hierfür erwarten wir, dass Sie mit Herzblut und Engagement mehrere Jahre lang Ausbildungskurse für die Sektion anbieten.

Redaktionsschluss für Heft 3/2019: 1.9.2019

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Unsere Geschäftsstelle Geschäftsstelle: Andrea Dörschug, Monika Küpper, Ines Wellbrock, Clemensstraße 5–7 (Nähe Neumarkt), 50676 Köln, Tel. 0221 2406754, Fax 0221 2406764, www.dav-koeln.de, info@dav-koeln.de Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag 14:00 bis 18:30 Uhr Bücherei: Donnerstag 16:30 bis 18:30 Uhr Bankverbindung: Pax Bank, IBAN DE37 3706 0193 0030 3030 32, BIC GENODED1PAX

Als besonderes Angebot findet 2020 ein mehrtägiges Trainingscamp in den Alpen statt. Hier können Unklarheiten, Wissensrückstände, oder Unsicherheiten aufgearbeitet werden und Sie können uns und unsere Ausbildungsstruktur kennenlernen. Weitere Informationen unter https://tinyurl.com/Ausbilder-Info Informationsveranstaltungen dazu: 18.7., 12.9., 7.11.2019, jeweils 19 Uhr in der Geschäftsstelle des Kölner Alpen­ vereins. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an KMSchareina@t-online.de

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