gletscherspalten 2/2020

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gletscher spalten 2/2020 | Mitteilungen der Sektion Rheinland-Kรถln des Deutschen Alpenvereins

www.dav-koeln.de

Lechquellengebirge und Bregenzerwald

> Neuer Termin der Mitgliederversammlung: 08.10.2020, 19:30 Uhr



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Liebe Leserinnen und Leser!

Inhalt

hier ist sie nun, Ausgabe 2 der gletscherspalten aus 2020, wieder mit den Ankündigungen zur Mitgliederversammlung und Jugendvollversammlung, beide mussten verschoben werden. Folgerichtig fehlt das Protokoll von der Mitgliederversammlung in dieser Ausgabe. So haben wir nun mehr Raum für Eure Aktivitäten. Schickt uns gerne mehr davon: Tipps für Tagestouren in die nahe Umgebung, Reise- und Gruppenberichte sind herzlich willkommen. Gerne würden wir in einer neuen Rubrik auch Eure schönsten Tourenbilder veröffentlichen (s. Rückseite). Die Titelstory führt uns nach Österreich, ins Lechquellengebirge und den Bregenzerwald. Das Gebiet um den kleinen Ort Damüls bietet sowohl im Sommer bei Wanderungen als auch im Winter zum Skifahren für jeden etwas. Der Bericht vom Skitourengrundkurs führt uns nach Obernberg am Brenner, und geklettert wird in dieser Ausgabe auf dem Peloponnes. Doch warum in die Ferne schweifen? Unsere Tourentipps zeigen, dass Aktivitäten in der Natur auch sehr nah bei Köln Spaß machen. Wandern kann man vor der Haustür, z.B. bei Pulheim-Brauweiler. Gleich zwei Touren führen in die südliche Eifel und an die Ahr, ein Gebiet, das sich auf mal mehr und mal weniger geordneten Wegen und Trails mit unterschiedlichen Fahrrädern entdecken lässt. Wir berichten über die aktuelle Lage im Kölner Haus und geben eine Vorschau auf die nächsten Vorträge in der Reihe AlpinVisionen. Wenn wir alle schnell wieder in die Berge und in unsere AV-Hütte möchten, zeigt ein aktueller Blick auf’s Klima, dass die Corona-bedingten Einschränkungen nicht nur negativ sind.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch

infos der sektion 23 Verschiedenes 23 Impressum 24 Aufruf zum Fotowettbewerb

Andrea

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infos der sektion Geschäftsstelle und Vorstand

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bergauf – bergab Lechquellengebirge und Bregenzerwald

reportage 8 Eifelcross mit Abenteuerfaktor infos der sektion 10 Ausrüstungsverleih ausbildung 11 Grundkurs Skitouren in Obernberg 14

kölner haus Interview mit Anja Hangl

veranstaltungen 15 AlpinVisionen 2020 klettergruppe 16 Klettern im Winter: Leonidio tourentipps 17 Im Westen von Köln 20 Der Ahr-Radweg 22

klima Coronavirus und die Folgen für die Umwelt

editorial  |  gletscherspalten 2/2020

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Geschäftsstelle und Vorstand

Mitgliederversammlung 2020

Jugendvollversammlung 2020

Die Einladung und die Tagesordnung zur diesjährigen Mitgliederversammlung am Donnerstag, den 8. Oktober 2020 um 19:30 Uhr in der Aula der Königin-Luise-Schule, Eingang Albertusstraße 19A, ­finden Sie im Einleger in diesem Heft. Bitte bringen Sie ihn zur Mitgliederversammlung mit. Er soll Ihnen als Tischvorlage dienen.

Die Einladung und Tagesordnung zur Jugendvoll­ versammlung am Dienstag, den 15. September 2020 um 17:00 Uhr, sowie die geplante Änderung der Sektions­jugendordnung findet Ihr im Einleger in ­diesem Heft. Der Veranstaltungsort ist bisher noch nicht klar. Wir informieren Euch spätestens zwei Wochen vorher auf www.jdav-koeln.de über Ort und Anreisemöglichkeiten.

> Der Vorstand

> Der Jugendausschuss

Mitglieder werben Mitglieder – 20k.dav-koeln.de Jetzt Mitglieder werben, weil jeder gewinnt > Wenn Sie neue Mitglieder werben, können Sie sich auf Gutscheine freuen und bei der Endverlosung attraktive Preise ­gewinnen. > Jedes geworbene Mitglied gewinnt, weil es von den vielen ­Vorteilen einer Mitgliedschaft im Alpenverein profitiert. > Auch der Deutsche Alpenverein und der Kölner Alpenverein gewinnen, weil sie in ihrer Arbeit bestätigt und gestärkt werden. Für jedes von Ihnen geworbene, erwachsene Mitglied erhalten Sie einen Gutschein in Höhe von 20 Euro. Diese Gutscheine können Sie für den Grundbetrag bei Ausbildungskursen, in der Geschäftsstelle, für den DAV-Shop oder den DAV Summit Club verwenden. Der Wert der Gutscheine wird Ihnen bei Vorlage einer Rechnung vom DAV-Shop oder DAV Summit Club vom Kölner Alpenverein gutgeschrieben. Die Gutscheine können ohne Vorlage einer Rechnung nicht ausgezahlt werden. Die Gutschrift erfolgt maximal in Höhe des Rechnungsbetrags. Wenn Sie die Gutscheine für den Grundbetrag bei einem Ausbildungskurs einsetzen wollen, dann müssen Sie den Grundbetrag zunächst in voller Höhe an das Referat für Ausbildung überweisen. Der Gegenwert wird Ihnen nach Aufforderung durch Sie von der Geschäftsstelle erstattet. Für die jährliche Endverlosung erhalten Sie ein Los für jedes geworbene Mitglied, unabhängig von dessen Alter. Was es zu gewinnen gibt, erfahren Sie auf unserer Website. Wenn Sie Mitglieder werben möchten, müssen Sie selbst mindestens ein Jahr dem DAV angehören. Sie müssen aber nicht Mitglied im Kölner Alpenverein sein. Die Daten der geworbenen Mitglieder können Sie über den Mitglieder-Service oder direkt an die Geschäftsstelle melden. Bei Sonderaktionen, bei denen der Beitritt ohne Aufnahmegebühr möglich ist (zum Beispiel ­Aktion „Mitglied werden ohne Aufnahmegebühr“, Familienmitgliedschaft, etc.), können keine Gutscheine vergeben werden. Die Teilnahme an der Endverlosung ist aber trotzdem möglich!

Mein Alpenverein

Über den Service „Mein Alpenverein“ auf unserer Webseite kann der Mitglieder-Service mit dem Mitglieder-Passwort genutzt werden. Sie finden den Link dazu ganz oben im Menu, gekennzeichnet mit einem kleinen Edelweiß. Der Vorteil ist, dass Sie Ihre Mitgliederdaten einsehen können, bevor Sie uns Änderungen mitteilen. Ebenso haben Sie die Möglichkeit, sich Beitragsbescheinigungen auszudrucken. Das Mitglieder-Passwort ist nach einmaliger Regis­trierung sofort nutzbar. Über „Mein Alpenverein“ können Sie jetzt aber noch weitere Funktionen nutzen: Sie erhalten Einsicht in Ihre Mitteilungen, die Sie über den Mitglieder-Service an uns gerichtet haben, zu Ihren Online-Anmeldungen zu Veranstaltungen und Kursen sowie zu Ihren Bestellungen von Karten für die AlpinVisionen oder zu ermäßigten Karten zu Kletterhallen. Aus „Mein Alpenverein“ können Sie darüber hinaus direkt Karten bestellen, sich für die Kletteranlage Hohenzollernbrücke eintragen oder die Kölner Eifelhütte reservieren. Dabei werden Ihre persönlichen Daten automatisch in die Formulare übernommen, was Ihnen Arbeit erspart und lästige Tippfehler vermeidet. Über Ihr persönliches Tourenbuch können Sie alle Gipfelsiege und Tourenerfolge in den Tourenarten Wanderung, Hüttentour, Bergtour, Klettertour, Eis-/Hochtour, Skitour, Trekking, Sportklettern oder Klettersteig eintragen. Damit behalten Sie den Überblick über Ihre Touren und können bei Anmeldungen zu Kursen und anspruchsvolleren Touren Ihren Kenntnisstand belegen. > Kalle Kubatschka

Die Teilnahmebedingungen für 2020 finden Sie unter: mwm.dav-koeln.de / 20.000 Mitglieder in 2020: 20k.dav-koeln.de

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infos der sektion  |  gletscherspalten 2/2020


Blick von der Freiburger Hütte auf Formarinsee und Rote Wand

Attraktives Wandergebiet Im Lechquellengebirge und Bregenzerwald

Die Teilnehmer der Tourenwoche in den Allgäuer Hochalpen im Bergsommer 2018 stehen am Gipfel des Hohen Ifen im Kleinwalsertal. Tolles Bergwetter bietet die Voraussetzung für ein beeindruckendes Rundumpanorama. Der Blick fällt auf eine unbekannte und geheimnisvoll anmutende Gebirgsregion. Imposant heben sich die schroffen Fels- und Grasgipfel des Lechquellengebirges und des Bregenzerwaldes vom tiefblauen Horizont ab. Das könnte doch ein Tourenziel für das kommende Jahr sein. Ähnlich attraktiv aber nicht so überlaufen wie das Allgäu und einfach und schnell zu erreichen. Das Lechquellengebirge ist eine kleine Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen in den Ostalpen. Es liegt im österreichischen Bundesland Vorarlberg und umfasst den Oberlauf des Lechs mit seinen Quellbächen in Hufeisenform sowie das obere Große Walsertal. Der Bregenzerwald umschließt im Wesentlichen das Einzugsgebiet der Bregenzer Ach

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südöstlich von Bregenz, in der Nähe des Bodensees, bis an den Hochtannbergpass. Eine kombinierte Hütten- und Festquartiertour soll es werden. Nach Terminfestlegung und Wahl der Routenführung werden Hütten und Pension gebucht. Schnell haben sich die Teilnehmer angemeldet. Ein Vortreffen findet statt und die Vorfreude steigt. Endlich kann es losgehen Endlich ist es August und das Warten hat ein Ende. Die Anreise am frühen Montagmorgen verläuft völlig problemlos. Pünktlich um 12:30 Uhr sind Andrea, Birgit, Claudia, Gabi, Katrin und Manfred am Treffpunkt der Pension Enzian in Damüls versammelt. Und auch der gebuchte Taxitransfer ist zuverlässig. Endlich kann es losgehen. Taxi und Wanderbus bringen uns von Damüls zur Alpe Laguz, dem Ausgangspunkt unserer v­ iertägigen

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Spannender Abstieg über den Nordgrat der Braunarlspitze

Hüttentour. Über Freiburger-, Göppinger- und Biberacher Hütte soll es durch den spektakulärsten Teil des Lechquellengebirges zurück bis zur Pension nach Damüls gehen. Viel Regen ist für die ersten drei Tage vorhergesagt. Aber was hilft es. Wir müssen das Beste daraus machen. Die Alpe Laguz gilt als eine der schönsten Alpen in ganz Vorarlberg. Leider ist keine Zeit zum Einkehren. Wir müssen los. Wider Erwarten ist das Wetter gar nicht schlecht und die Gewitter lassen sich bis zu unserem Eintreffen auf der Freiburger Hütte Zeit. So genießen wir den knapp dreistündigen Hüttenzustieg. Auf der Hütte angekommen wird nach der Anmeldung schnell der passende Tisch organisiert und dann ist „Feierabend“. Natürlich sitzen wir noch in geselliger Runde bis zur Hüttenruhe zusammen. Im Regen zur Göppinger Hütte Um 5:45 Uhr am nächsten Morgen verspricht der erste Blick aus dem Fenster nichts Gutes. Wie erwartet, regnet es und es wird heute auch nicht mehr aufhören. Dennoch sind alle Teilnehmer nach einem sehr guten Frühstück voller Tatendrang. Die Sicht ist noch okay, die Stimmung sehr gut und so entscheiden wir uns für die anspruchsvollere Variante über das Johannisjoch. Die spektakuläre Routenführung mit gesicherten Passagen, kurzen knackigen Anstiegen und leichten Schneefeldquerungen ist nicht vorherzusehen und überrascht uns somit immer wieder aufs Neue. Erst ganz zum Schluss fällt die Wolkenuntergrenze ab. Nass aber nicht durchnässt erreichen wir zur besten Kaffee- und Kuchenzeit die Göppinger Hütte. Auch hier ist alles sehr gut organisiert, so dass wir den Tag

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Braunarlspitze auf 2.649 Metern

nach einem köstlichen Abendessen ganz entspannt ausklingen lassen können. Anspruchsvoller Weg in die Sonne Nachts hört es auf zu regnen. Aber die dicke Nebelsuppe lässt erahnen, dass es ganz und gar nicht sicher ist, ob sich diese im Laufe des Tages auch auflöst. Immer noch ist die Stimmung super und so entschließen wir uns, von der Route der Lechquellenrunde abzuweichen und die anspruchsvollere Variante über die Braunarlspitze zu wählen. Der Blick in die Gesichter verrät die Vorfreude auf die spannende Überschreitung. Vor allen Dingen steigt mit zunehmender Höhe die Chance über der Hochnebeldecke den Sonnenschein genießen zu können. Und so ist es. Nach langer und anregender Kraxelei durch die mächtige Südwand der Braunarlspitze lichtet sich tatsächlich der Nebel. Die Eindrücke vom Gipfel sind einmalig. Verhältnisse wie eigentlich nur im Winter lassen nur die Bergspitzen oberhalb 2.500 Meter aus dem Hochnebel auftauchen. Nach langer Rast in der warmen Sonne setzen wir die Tour mit dem Abstieg über den an einigen Stellen durchaus anspruchsvollen nordseitigen Grat fort. Über, durch den langen Regen vom Vortag aufgeweichte und somit schlammige Almwiesenpassagen, erreichen wir spätnachmittags die Biberacher Hütte. Der Hüttenabend ist überaus lustig. Lange haben wir nicht mehr so viel gelacht. Allerfeinster Bergwandergenuss Am nächsten Morgen hat sich der Nebel verzogen. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Die heutige Etappe über die Hochschere nach Damüls verspricht

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Trotz Regen tolle Route zur Göppinger Hütte

Start an der Alpe Laguz

noch einmal allerfeinsten Bergwandergenuss. Gut gelaunt starten wir in den Tag. Der vor einiger Zeit angebrachte Hinweis „Nur für Geübte oder mit Führer“ verspricht einiges an Spannung. Doch es ist halb so wild. Die Hochschere zeigt sich als sehr steiler aber technisch einfach zu gehender Übergang ins Argental. Die Option, das letzte Teilstück nach Damüls mit dem Bus abzukürzen, wird abgelehnt. Und so wandern wir noch einige Kilometer und erreichen spätnachmittags die Pension Enzian. Das Gästehaus entpuppt sich als überaus modern eingerichtete Unterkunft mit vielen Annehmlichkeiten und die herzlichen Pensionswirte lassen keine Wünsche offen.

die Tourenwoche zu Ende. Wir verlassen den Bregenzerwald. Erhalten bleibt wieder einmal das einmalige Erlebnis mit gleichgesinnten Menschen in einer lockeren Atmosphäre und der körperlichen Betätigung in einer unglaublich schönen Umgebung.

Ruhige Tage zum Abschluss Nach den in Summe anstrengenden Wanderungen der vergangenen Tage verlaufen die verbleibenden zwei Tourentage spürbar ruhiger. Von der Pension aus unternehmen wir noch zwei vergleichsweise entspannte Wanderungen durch die Bergwelt rund um Damüls. Dabei bieten die Grasberge des Bregenzerwaldes eine Fülle anregender Touren. Die enorm hohe Anzahl an Almen in dieser Region sorgt natürlich auch für die ein oder andere Einkehrmöglichkeit. Bei mittlerweile allerbestem Wanderwetter führt uns die erste Tour auf die Damülser Mittagsspitze, weiter über den aussichtsreichen Berggrat des Hochblanken und über die Alpe Raguz zurück nach Damüls. Am darauffolgenden Tag wandern wir in südlicher Richtung zum Faschinajoch und von dort weiter aufs Glatthorn. Nach gemütlicher Rast an den Alpen Unter- und Oberdamüls geht es zurück zur Unterkunft. Sonntags, nach dem gemeinsamen Frühstück, geht

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Text und Fotos: Volker Seidel

Infos Charakter Konditionell recht anspruchsvolle Tour auf überwiegend schmalen Steigen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, kurze Stellen mit Drahtseil gesichert. Ausgangsort Bergsteigerdorf Großes Walsertal, per Bahn und Bus über Bludenz, für größere Gruppen beschränkte Übernachtungsmöglichkeiten. Alternativ Wintersportort Damüls, per Bahn und Bus über Bregenz. Zum Ausgangspunkt per Bus und Taxi Etappen 1) Alpe Laguz – Freiburger Hütte, auf 500 Hm, ab 170 Hm, 2,5 Std. 2) Freiburger Hütte – Johannesjoch – Göppinger Hütte, auf 860 Hm, ab 520 Hm, 6 Std. 3) Göppinger Hütte – Braunarlspitze (2.649 m) – Biberacher Hütte, auf 670 Hm, ab 1.250 Hm, 7 Std. 4) Biberacher Hütte – Hochschereweg – Damüls, auf 650 Hm, ab 1.220 Hm, 7 Std. > www.vorarlberg-alpenregion.at > www.grosseswalsertal.at > www.damüls.at > www.lechquellenrunde.com

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Ride-and-Bike-Start in Ahrbrück

Grubenpfad im Schieferland

Eifelcross mit Abenteuerfaktor Mountainbike Wochenende Ihren Ursprung hatte die Tour in einem Komoot-Posting „Naturcamping – 13 magische Orte in Deutschland“: Kanada-like schlängelt sich ein Bach in weiten Bögen durch bunten Herbstwald. Im Mittelpunkt des famosen Luftbilds liegt die Strotzbüscher Mühle direkt am Üßbach – mit Herberge, Hütten und Tipis. Wenig später wurde ein Eifel-Cross („Durch die grüne Hölle“) in einer MTB-Zeitschrift beschrieben. So hatte unsere Eifel-Durchquerung Mitte Mai 2019 ein Sehnsuchtsziel und eine Streckenidee. Trau keiner Reise-Reportage Es sollte ein „Explorer“ werden, also eine Tour, die in weiten Teilen auch für mich als Guide neu ist. Also jede verfügbare Info (Outdooractive, Komoot, Eifelvereins- und Kompass-Karte) studieren und immer wieder am Track zupfen. Ziemlich schnell wurde klar: Reiseberichte in Bike-Zeitschriften wollen genau gelesen werden. Wenn Reisejournalist Matthias schreibt, für die Tour hätte MTB-Local Gregor „die besten Trails“ rausgesucht, heißt das nicht hundert Prozent beste Trails. Sondern Schlängelpfade da, wo es welche gibt. Kein Trail-Feuerwerk, aber weite, schöne Blicke übers Land. Wenn es – wie am Samstag – aus Eimern schüttet, fragt ohnehin keiner nach Trails, nur noch nach Ankommen. Die Durchquerung der Eifel an einem Wochenende ist Abenteuer genug. Extreme am Samstag Wenn die Trails nicht extrem sind, dann das Drumherum. Extrem befremdlich: Die Jungs, die mit knal-

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lenden Fehlzündungen und qualmenden Reifen über den Nürburgring heizen. Extrem krass: der 100-Dixiklo-Parkplatz. Man mag sich gar nicht vorstellen, wenn am Ring richtig was los ist. Extrem mystisch: Die Aussicht von der Hohen Acht, mit 747 Metern höchster Eifelberg, obendrauf der steinerne Kaiser-Wilhelm-Turm. Das weit ­reichende Panorama bekommt durch die tief über der Nürburg hängenden Wolken eine besondere Note. Extrem nass ist die Weiterfahrt bis Kelberg – wir nehmen die Straße. Aber dieser Schauer ist nichts gegen das Unwetter an der Strotzbüscher Mühle. Zum Glück hält das Tipi dicht. Extrem ist auch, wie wenig erschlossen die Eifel stellenweise ist. – „Komoot“ kennt viele Wege nicht. Heimaturlaub in der Hinterwelt Extrem gut funktioniert die Selbstorganisation der Gruppe. Da findet sich immer jemand fürs Kochen, Salatschleudern, Abwaschen, Eierkochen und Frühstückstischdecken. Die Mühle lädt zu Entdeckungen ein. Was ist mit den Badezubern? Warum steht am Felshang ein Kreuz? Was zeigt der Geo­ pfad Lutzrath? Wo sind die Mofetten im Üßbach? Wie viel Strom liefert die Wasserkraftanlage? An den Wochenenden kommen Deutsche und Belgier, im Sommer viele Holländer ins Üßbachtal. „Die Natur als Unterkunft“ – Seit acht Jahren wird die Strotzbüscher Mühle unter diesem Motto von Sonya und Hans bewirtschaftet.

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Tourskizze

Eifelpanorama an der Hohen Acht

Überfluss oder überflüssig? Am Sonntag ist manches fast im Überfluss da, allem voran das üppige Maigrün: Blätter, Keimlinge, Moos auf den Felsen. Das Springkraut sprießt grün auf den Wegen, Brennnesseln natürlich auch. Dazu kommen gelbe Farbtupfer als Kontrast. Eifelginster blüht, Raps leuchtet auf den Feldern, Butterblumen und Löwenzahn und Pusteblumen auf den Wiesen. Auch Wasser überall: Aus der Mineralquelle an der Mühle sprudelt ein Säuerling. Am Immerather Maar ist die Hundestaffel der Bundeswehr aktiv. Eher still fließt der Üßbach, aber das Finale an der „Wilden Endert“ ist wirklich wild. Dazwischen liegen noch Ulmer Maar, Jungfernweiher und leider auch etwas Nass von oben. Aber das ist für uns inzwischen fast Routine. Wortlos werden Regenjacken und Kurzhosen übergezogen. Nach der Suppeneinkehr in der Ulmer Bürgerstube ist Regen kein Thema mehr. Steilrampen gibt’s auch, für die meisten irgendwo zwischen Überfluss und überflüssig. Letzteres trifft auch für die Zugverspätungen zu. Schon auf der Hinfahrt haben wir eine Stunde verloren, auf der Rückfahrt geht’s in Koblenz nicht weiter. Schließlich kommen wir mit unserem Minigruppenticket zu einer IC-Expressfahrt nach Köln. Eine Zugbegleiterin zeigt Herz.

zwei Tage auf dem Rad ein Stück weit aus dieser Welt. Ein Abenteuer war’s. Es hat Spaß gemacht, die Grenzen der eigenen Komfortzone auszutesten. Ist der Minischlafsack fürs Tipi warm genug? Wie macht man Salat ohne Dressing? Wenn es schüttet ohne Unterlass: Kommen wir überhaupt an? Ein dickes Lob an die Mitfahrerin und die sechs Mitfahrer: Trotz mittelprächtiger Prognosen hat keiner gekniffen. Als das Wetter dann noch deutlich schlechter war als erwartet, haben sich alle durchgebissen. Letztlich hat sich gemeinsam immer eine Lösung gefunden. Das ist ein schönes Erlebnis. Zumal, wenn das Abenteuer direkt vor der Haustür stattfindet. Nix Kanada, einfach Eifel! Und prima, wenn Erste-­HilfePack und Werkzeugtasche unbenutzt wieder im Schrank verschwinden.

Vulkaneifel Wildnis – Ein Fazit Was Streckenlänge und Höhenmeter angeht, war die Tour fordernd, fahrtechnisch weniger. Am Grubenpfad in den Schieferbergen gibt es knifflige Stellen, auch später, als wir die Wunderwelt des Enderttals streifen. Zwei Tage „Eifel-Wildnis“. Das hört sich übertrieben an. Natürlich haben wir Straßen genutzt, waren froh über manche Einkehr und die Heizung in der Ferienwohnung. Aber irgendwie transportieren dich

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Text: Martin Gent Fotos: Corinna Ogonowski, Jochen Kleining, Martin Gent

Tour-Eckdaten Samstag, 18. Mai: 75 km, 1.800 Hm Über Bonn mit der Ahrtalbahn bis Ahrbrück, noch VRS-Tarif; Am Weg 2 des Eifelvereins orientierend über Teufelsley (496 m, Kletterfels, AV-Hütte), Hohe Acht und vorbei am Nürburgring nach Kelberg; Maar-Mosel-Radweg mit den Stationen Lava­bombe Strohn und Gillenfeld; durchs Üßbachtal bis zur Strotzbüscher Mühle. Sonntag, 19. Mai: 55 km, 900 Hm Abstecher zum Immerather Maar, den Üßbach aufwärts bis Ulmen und zum Ulmener Maar; über die Pudelstraße Richtung Höchstberg (616 m) und zur „Grube Maria Schacht“ (Dachschiefer); 7-MeterWasser­fall „Rausch“ an der Wilden Endert; Cochem an der Mosel; Rückfahrt mit Moselbahn nach Koblenz, von dort nach Köln.

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Geschäftsstelle

Beim Verleih steht reichlich Ausrüstung für alpine Projekte bereit

Klassische Hochtouren zum kleinen Budget dank Ausrüstungsverleih

Ausrüstungsverleih Eine Gletscherwanderung in Chamonix, Hochtouren im Wallis oder ein paar Tage auf Klettersteigen die Dolomiten erkunden: Die Spielarten des Bergsports sind vielseitig, haben aber auch eine besondere Gemeinsamkeit. Die persönliche Ausrüstung kostet eine ordentliche Stange Geld, 500 bis 1.000 Euro sind schnell ausgegeben. Damit die Budgetgrenze nicht die Bergträume zu sehr eingrenzt, steht allen volljährigen Mitgliedern seit dem 1. März der kostenlose Ausrüstungsverleih der Sektion für private Touren zur Verfügung. Das Repertoire umfasst wichtige und unerlässliche Ausrüstungsstücke für Abenteuer in Fels und Eis. Von Helm und Klettergurt über den Pickel bis hin zur messerscharfen Eisschraube und Steigeisen bergen die Sektionsschränke eine breite Materialpalette. Auch kostspielige LVS-Ausrüstung einschließlich Sonde, Schaufel und Lawinensuchgerät kann wochenweise ausgeliehen werden. Ideale Voraussetzungen, um erstmals in die Skitourenwelt reinzuschnuppern, bevor man für viel Geld sein persönliches Equipment erwirbt. Den Verleih leiten Andreas Zimmermann und weitere Sektionsmitglieder, die über eine PSA-Ausbildung verfügen. Damit ist die sachgerechte Unterbringung ebenso sichergestellt, wie die regelmäßige, kritische Kontrolle. So ist garantiert, dass ausschließlich voll funktionsfähige Ausrüstung in den Verleih geht oder bei Bedarf auch ausgetauscht und ersetzt wird. Gut für das Budget – und das Klima Der Kölner Alpenverein möchte seinen Mitgliedern und Familien mit dem neuen Ausleihservice die Gelegenheit bieten, auch bei schmalem Budget die ganze Bandbreite der Berge zu erleben. Darüber hinaus leistet der neue Service durch geringeren Res-

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sourcenverbrauch aber auch einen Beitrag zum Klimaschutz: Während privat angeschaffte Ausrüstung eher selten zum Einsatz kommt, wird das Leihmaterial deutlich intensiver genutzt. Ausleihe, Übergabe, Kaution – wie funktioniert es? Obwohl zwischenzeitlich durch die Covid-19-Pandemie abrupt gestoppt, hat der neue Ausrüstungsverleih vom Start weg großen Zuspruch gefunden. Saisonbedingt war vor allem die Skitourenausrüstung stark gefragt. Mit der Wiedereröffnung der Geschäftsstelle ist die Ausleihe mit Maske und Abstand erneut möglich. Die ausführlichen und verbindlichen Ausleihbedingungen für Mitglieder finden sich auf der Sektionswebsite unter: > http://verleih.dav-koeln.de Reservierung: Bitte möglichst frühzeitig unter verleih@davkoeln.de, unter Angabe von Mitgliedsnummer, Ausleihdatum/ -zeitraum sowie der Mengen und Größenangaben. Ausleihe: Immer wochenweise, maximal für vier Wochen. Abholung und Rückgabe: nach Terminvereinbarung donnerstags, 14 bis 18 Uhr in der Geschäftsstelle. Kaution: Die Grundkaution beträgt 50 Euro, zuzüglich 10 E­ uro für jeden Ausrüstungsgegenstand (maximal 100 Euro), und muss bar hinterlegt werden. Die Kaution für LVS-Geräte beträgt 100 Euro pro Stück. > Text: Robert Göring > Fotos: Andreas Zimmermann, Rico Rath

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Auf dem Weg zur Vennspitze

Grundkurs Skitouren in Obernberg am Brenner

„Bei Lawinenwarnstufe 5 brauchen wir nicht vor die Tür gehen: Da backen wir Bananenbrot!“ „So. Jetzt Deckel drauf, haut euch noch ’n Bier in den Kopp, esst noch Nüsse oder puzzelt Ingwer!“ Alles friert an der Vennspitze; Werner aber ist bester Laune: „Bei dem Wind brauch’ ich kein Peel­ ing mehr!“ „Dann müssen wir 15 Minuten einplanen um zu checken, ob wir auch alles vergessen haben!“ „Auch Ski wollen geführt werden!“ „Helfen bei wundgefahrenen Schienbeinen Hämorrhoidenkissen im Skischuh?“ Aber von vorn. Alles begann etwas holprig: Noch Anfang Januar wirkte es, als würde der Kurs mangels Teilnehmenden nicht stattfinden. Rasch änderte sich dies, schnell füllte sich sogar die Warteliste. Dabei waren Poet Werner, Wetterfrosch Sebastian, Koch Jan, Kleingruppenleitende Katrin, die Spitzkehrenmeisterin Natalie, Céline mit der Reepschnur, der vernünftige Waldemar und Herby, der letzte Mann für die Abfahrt. Wir alle durften gespannt mit dem Sektionsbus des Kölner Alpenvereins nach Obernberg am Brenner fahren. Tag 1: Der Obernberger See Frühstück, Materialcheck, Auffellen, LVS-Check. Gleich der erste eigentlich doch so sanft anmutende Hügel sorgte für eine kleine Abfahrt mit Fellen und

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offener Bindung und natürlich für den ersten kleinen Sturz. Es ist nichts passiert, kein blauer Fleck, aber Demut hat er uns gelehrt! Nach dem Sturm der Nacht navigierten wir uns über den mit Ästen, Zapfen und noch so Allerlei gespickten Waldweg zum Obernberger See. Wir lernten die Hangneigung zu messen und suchten eingegrabene LVS-Geräte in einer kleinen Butterbrotdose. Diese Butterbrotdose dann mit einer Sonde zu finden, ist nicht trivial. Unseren Lernerfolg hielten wir selbstverständlich fest: Fing es bei gut siebeneinhalb Minuten an, hielt schließlich der vernünftige Waldemar den Rekord mit 1:24 Minuten. Tag 2: Der Kastnerberg Wer ihn auf der Karte sucht, wird wahrscheinlich ähnlich lange suchen wie wir bei der Tourenplanung am Vorabend. Die einzige Karte, auf der dieser Berg benannt war, gehörte Werner – es konnte nicht anders sein. Unsere Tourenplanung war zunächst schnell zu Ende: „Werner, das geht nicht: Südhang, alles grün, kein Schnee.“ – Werner: „Nun macht mal, wir werden schon sehen.“ So war es auch. Nur einmal wurden wir ermahnt, blind an einem sehr steilen Hang vorbeigegangen zu sein. Ansonsten verlief der Aufstieg zum Checkpunkt Kastnerbergalm ohne weitere Vorkommnisse. Dem Weg wollten wir aufgrund eines dort zu

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Konferenz zum Lawinenbericht

­ assierenden steilen Hangs nicht weiter folgen. p Konsequenz: Wir mussten uns durch den Wald teils mit Spitzkehren hinauf manövrieren. Wir erinnerten uns an den Lawinenlagebericht: „Die Schneedecke ist kleinräumig sehr unterschiedlich“. Auch die Abfahrt war nicht zu unterschätzen, zumal Werner uns üben lassen wollte, sehr kontrolliert und präzise abzufahren. Tag 3: Der Sattelberg Eine sehr „rollende Tourenplanung“ war das heute. Bis zur Alm waren wir uns einig, und kamen mit 450 Höhenmeter/Stunde schnell voran. Eigentlich sollte dort laut Tourenplanung das Tagesziel erreicht sein. Aber nach einer Stunde schon abfahren? Nein, nicht mit uns. Weiter ging es auf einem schmalen Mountainbikeweg durch den Wald an der Grenze zwischen Italien und Österreich. Einmal musste in Italien eine Ferse versorgt werden, ein anderes Mal war in Österreich Führungswechsel. An der Baumgrenze entschieden wir uns, aufgrund der Zeit noch 15 Minuten weiter aufzu­ steigen, dann zur ehemaligen Piste zu queren und dort abzufahren. Danach sah man aber bereits das Gipfelkreuz, und Werner forderte erneut einen Führungswechsel. Dem neuen Führenden flüsterte Werner heimlich zu: „Und jetzt lauf da hoch!“ Zum Gipfelkreuz meinte er? Ein fragender Blick, aber gezögert wurde nicht, denn Werner widerspricht man einfach nicht. So kamen wir zu unserem ersten Gipfel, bei kaum zu glaubender Windstille und genossen die vom Abend übriggebliebene Pizza in Italien am Sattelberg, um dann nach Österreich abzufahren. Leider litt unser Koch unter seinen Skischuhen und es begann eine Odyssee, den richtigen Schuh mit dem richtigen Stück Isomatte an der richtigen Stelle zu pimpen.

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Der Rutschblocktest zur Qualität der Schneedecke

Tag 4: Die Vennspitze Was für ein traumhafter Tag! „Ein bisschen Wind“ kündigte uns unser Wetterfrosch an. Früh ging es los, wir schlängelten uns durch den Wald zur Baumgrenze. Kaum kamen wir dort an, konnten wir sämtliche Windzeichen unterscheiden lernen. Warum? Weil es ein bisschen mehr als nur „ein bisschen“ Wind gab. Weiter ging es in Spitzkehren in Richtung des Gipfels. Werner ging mit unserem Koch um die Ecke zum Grat, mühsam sah das aus. Werner kam ohne Ski zurück: „Alle die Harscheisen an! Hier und jetzt.“ Schnell verstanden wir, warum. Aber trotz der Harscheisen war zeitnah Schluss. Es stürmte, der Grat war sehr hart, es war kalt und unser Koch kommentierte: „Jetzt wird das hier noch richtig alpin!“ Skidepot, die Ski wurden mit der Reepschnur (dafür ist sie also gut!) am Zaun befestigt und dann erarbeiteten wir den Gipfel der Vennspitze Schritt für Schritt. So manch einer sehnte sich nach Steigeisen und Pickel. Lange am Gipfel blieben wir nicht, es war einfach nur noch kalt. „Jungs, Werner, ihr habt uns Mädels mit einer Engelsgeduld sicher wieder zum Skidepot gebracht – an dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön!“ Während der Abfahrt gruben wir unser erstes Schneeprofil. Ergebnis: Brösel im Altschnee. Es tut uns noch immer leid, dass Werner am ­Ende der Tour aufgrund frierender Mädels nicht mehr einkehren durfte. Tag 5: Niedererberg „Rollende Tourenplanung“ gehört zu den Worten der Woche. Die Anstrengung des vergangenen Tages saß uns noch in den Knochen und daher entschieden wir an der Fradener Alm gemeinschaftlich, nicht links durch das verschneite Wäldchen zum Gipfel aufzusteigen, sondern weiter zum Ende des Tals zur

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Die Hangneigung wird ermittelt

Werner erläutert ein Schneeprofil

Hochlegeralm zu gehen. Welche Pracht, welch hochspannendes Windtreiben erwartete uns dort! Windzeichen, eines neben dem anderen. Wir konnten uns kaum satt sehen an den Winddünen, Gangeln, am Windkolk, Windfegen und Anraum! Dass es gleichzeitig stürmte, brauche ich wohl kaum zu erwähnen. Die Konferenz zur Abfahrt erbrachte, dass wir ohne weiter aufzusteigen den Hang auf gleicher Höhenlinie mit Abständen queren würden und am zweiten Bach versuchen würden, einen Weg durch den Wald hinab zu finden. Zum Glück übernahm dies Werner, der uns wieder einmal trotz der doch anstrengenden und anspruchsvollen Abfahrt sicher nach unten brachte. Das Ende dieser Abfahrt wurde nun endlich in Almi’s Berghotel mit Kaffee und Apfelstrudel für Werner begangen. Am Abend lauschten wir Kathrins Vortrag über die Naturschutzgebiete in unserer Region.

Vorabend anvisierte Abfahrt konnten wir aufgrund von zu wenig Schnee, Wechten, zuviel Triebschnee nicht umsetzen. Es musste andersherum um den Berg gehen. Und tatsächlich führte uns unser Koch zwar 40 Höhenmeter weiter nach unten als geplant, aber doch sehr punktgenau zu dem Ziehweg, den wir nehmen mussten. Über die Piste ging es zu unserem Sektionsbus zurück, zu unserem letzten Kaffee und Apfelstrudel in Almi’s Berghotel.

Tag 6: Der Skilift Werner überzeugte uns am Vorabend, dass wir uns nicht wieder körperlich so anstrengen. Also bissen wir die Zähne zusammen, hakten unsere aufgefellten Ski in eine Gondel, machten uns ganz klein und stiegen kleinlaut aus der Gondel aus. Es folgte der tägliche LVS-Check und unsere Kleingruppenleitende brachte uns in 20 Minuten auf den ersten Gipfel. Anschließend ging es mit Fellen und offenen Bindungen den Hang herunter – ein Glück, dass wir das in kleinem Rahmen schon geübt hatten. Der nächste Gipfel folgte, darauf eine kleine Pause und dann die Aufgabe des Tages: Finde die Abfahrt! Erstmalig sollten wir nicht nur den täglichen Aufstieg allein meistern, nein, nun sollten wir unseren Werner heil nach unten bringen. Ein gar nicht so einfaches Unterfangen, genau dort auszukommen, wo man hinmöchte, wenn man nicht den Aufstiegsweg wählt. Die am

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Was für eine grandiose Woche! Was für eine tolle Gruppe, Teamarbeit und Ausbildung durch Werner! Der Wetterbericht stimmte nie, Wetterfrosch Sebastian dagegen schaffte doch tatsächlich einen recht verlässlichen persönlichen Wetterbericht im Skikeller zu kreieren. Der Lawinenlagebericht war nicht immer einladend. Unser täglich Brot: „Die Schneedecke ist kleinräumig sehr unterschiedlich.“ Man suche sich also durch das Labyrinth der Gefahrenmuster hindurch, was dazu führte, dass unsere abendliche Tourenplanungen am nächsten Tag im Gelände regelmäßig gemeinschaftlich über den Haufen geworfen werden mussten. Werner, man kann Dir gar nicht genug danken! Du hast uns hochmotiviert und engagiert unheimlich viel erklärt: gelehrt zu führen, aufmerksam zu sehen, einzuschätzen und defensiv zu beurteilen, notwendige Techniken beigebracht, viel Theorie nahegebracht. Ja, und vielleicht hat der eine oder andere auch etwas für’s Leben gelernt. Vielen Dank dafür! Vielen Dank auch für Dein stetiges und so konstruktives Feedback. Und nun: Deckel drauf und Berg heil! Text: Céline Dahm Fotos: Céline Dahm, Sebastian Link

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Kölner Haus

Kölner Haus

Anja Hangl, die Hüttenwirtin

Das Virus hat für eine gewisse Entschleunigung gesorgt Interview mit Anja Hangl vom Kölner Haus Zur aktuellen Situation und den Auswirkungen der Coronakrise haben wir Ende Mai ein Gespräch mit Anja Hangl, Hüttenwirtin des Kölner Hauses, geführt. Erste Frage vorneweg: Wie geht es euch? Persönlich geht es uns gut. Wir sind gesund und nutzen die gewonnene freie Zeit für Dinge, zu denen wir sonst nicht kommen. Zum Beispiel haben wir uns auf die Biozertifizierung vorbereitet, die wir in Kürze anstreben. Geschäftlich gesehen ist die Situation leider eher traurig. Wie laufen die Vorbereitungen für die Eröffnung am 5. Juli? Wir überlegen zur Zeit, bereits am 27. Juni zu eröffnen. Natürlich unter Berücksichtigung aller Auflagen, wie Maskenpflicht, Abstandsregeln, Händewaschen und Desinfizierung. Die Maßnahmen für die Gastronomie sind in Österreich ähnlich wie in Deutschland. Welche Einschränkungen treffen euch besonders? Wir hatten für den 4. Juli eine Veranstaltung zum Thema Monokulturen und Diversität in der Lebensmittelindustrie mit Paul Ivic*) und weiteren Rednerinnen und Rednern geplant. Dafür hatten wir ein schönes Programm ausgearbeitet. Jetzt mussten wir die Veranstaltung leider aus wirtschaftlichen Gründen absagen. Wir haben sie inzwischen auf unbestimmte Zeit verschoben. Welche Auswirkungen haben die Maßnahmen, die für Übernachtungen getroffen werden müssen? Uns sind die Auflagen für Übernachtungen des DAV, insbesondere für die Bettenlager, noch nicht genau bekannt. Fast täglich gibt es neue Informationen. Abgesehen davon sind wir bereit, unsere Gäste zu begrüßen und ihnen im Rahmen der Sicherheitsvorkehrungen den größtmöglichen Komfort zu bieten. Wie hoch ist die Auslastung des Kölner Hauses im Vergleich zu einem normalen Sommer der vergangenen Jahre? Das können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Wir rechnen nicht damit, dass wir die Zahlen eines normalen Sommers erreichen. Zum

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jetzigen Zeitpunkt haben wir Stornierungen erhalten und merken, dass einige vorsichtig sind und auf einen Urlaub zunächst verzichten. Das macht eine Personalplanung besonders schwierig. Momentan ist es eine Herausforderung, die richtige Personalstärke zu planen. Findet die Kölner Bergwoche statt? Wir stehen mit der Sektion in Kontakt und werden in Kürze gemeinsam entscheiden, wie es weitergeht. Es sieht so aus, dass der Kölner Alpenverein die Kölner Bergwoche gerne durchführen würde, aber die Sicherheitsmaßnahmen sind noch nicht abschließend geklärt. Wie ist der aktuelle Stand bei der Hexenseehütte? Auch hier planen wir mit der Eröffnung zum 27. Juni. Die Seilbahnen fahren alle wieder, so dass die Hütte wieder erwandert werden kann. Wir wissen aber noch nicht, ob Übernachtungen möglich sein werden. Für die Gastronomie gelten die gleichen Sicherheitsmaßnahmen wie für das Kölner Haus. Welche besonderen Erkenntnisse habt ihr aus der Coronakrise gewonnen? Man kann schon sagen, dass das Virus für eine gewisse Entschleunigung gesorgt hat. Wir konnten innehalten und hinterfragen, ob Wachstum und immer mehr Wachstum wirklich der richtige Weg ist. Viele beklagen, dass in Serfaus soviel gebaut wird. Die Krise hat gezeigt, zu welchen Entbehrungen wir fähig sind. Dabei ist der Klimawandel nicht verschwunden und es ist auch weiterhin wichtig, etwas dagegen zu tun. > Interview: Caro Niemann > Fotos: Hanno Jacobs

*) Paul Ivic ist Küchenchef und Geschäftsführer des vegetarischen Sternerestaurants Tian Wien sowie Geschäftsführer des Tian München und setzt sich für nachhaltige Lebensmittelproduktion ein.

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Veranstaltungen

Rifugio Tosa Pedrotti in der Brenta

Die Salbit Gipfelnadel in den Urner Alpen

AlpinVisionen 2020/2021 Auch im kommenden Winterhalbjahr werden in der Reihe AlpinVisionen zahlreiche Vorträge angeboten. Ein Mix aus Bergsport, Streckentour und beeindruckenden Bildzeugnissen prägt die attraktive Themenauswahl. Im November begleiten wir Steffen Hoppe auf seiner 30-tägigen Tour vom Königssee zum Gardasee, und im Dezember zeigt uns Ralf Gantzhorn die schönsten Gipfeleindrücke der Schweiz aus Bergsteigersicht.

Steffen Hoppe: Bergfieber – Vom Königssee zum Gardasee Schon beim Start am Königssee klettert das Thermometer auf fast vierzig Grad. Noch mehr Sonne, noch wärmer? Gut fünf Stunden später endet die Hitzewelle Anfang Juli 2019 in krachenden Gewittern. Eine donnernde Ouvertüre auf dem Weg nach Süden. Die schroffe Berglandschaft rings um den Königssee ist Wildnis pur. Der Kontrast zum Ziel am Gardasee kann kaum größer sein. Der Süden – und zum Abschluss der Tour an einem warmen Sommerabend ein Glas Rotwein an dem Seeufer, das so viele Gesichter hat zwischen den Alpen und den Weinfeldern in der Lombardei. Doch vor dieser Verlockung liegen dreißig Wandertage und 45.000 Höhenmeter. Nur Zahlen? Es sind die Erlebnisse und Geschichten die zählen, die aufwühlen, die am Ziel noch genauso berühren wie zuvor in den Stuben der Menschen, unter gleißender Sonne, in brodelnden Wolken, im eisigen Wind und schließlich vor einer Tasse Cappuccino in einem gemütlichen Straßencafé. Der 1966 geborene Reiseautor und -fotograf Steffen Hoppe war schon viele tausende Kilometer auf verschiedenen Kontinenten unterwegs. Mit dem Rad fuhr er von Offenbach zum Kilimanjaro und auch durch die Wüsten und Steppen Afrikas und in den Urwäldern Asiens. Jetzt nimmt er Sie zu Fuß mit über die Kalkwellen des Steinernen Meers, den grünen Hundstein, die eisigen Tauern bis zum Tor nach Südtirol am Gsieser Törl. Es folgen die bizarren Dolomiten und sanften Judikarien. Und vielleicht sind Sie ja bald selbst unterwegs, der Sonne entgegen. Dazu braucht es nicht viel: einen Rucksack, Wanderschuhe und eine Menge Neugier auf wilde Landschaften, spannende Begegnungen sowie auf die eigenen „Höhen und Tiefen“.

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Ralf Gantzhorn: Schweiz Alpin – Die schönsten Touren zwischen Engadin und Mont Blanc Im Herzen Europas gelegen gilt die Schweiz als Inbegriff einer schönen Landschaft. Sie bietet auf engstem Raum alles, was das alpine Herz und des Kletterers Hände begehren: steiler Firn, griffiger Fels, luftige Grate, phantastische Ausblicke und großartige Panoramen. Kein Wunder also, dass die Schweizer Alpen ein Magnet für Bergsteiger aus aller Welt sind. Ob der Zmuttgrat am Matterhorn, die Überschreitung des Eigers oder die Nordwand des Piz Badile, die Liste der Traumtouren ist endlos und zieht Alpinisten seit jeher in das kleine Land in der Mitte Europas. Der bekannte Fotograf und Bergsteiger Ralf Gantzhorn hat in den letzten 10 Jahren fast jeden Sommer in der Schweiz verbracht, um die schönsten Touren mit seiner Kamera festzuhalten. Herausgekommen ist ein einzigartiger Vortrag über die alpinen Highlights bei den Eidgenossen. Der Vortrag lässt zwischen dem Bianco-Grat im Osten über den Granit am Salbitschijn bis hin zu den großen Viertausendern im Westen kaum einen alpinen Wunschtraum offen. Die phantastischen Fotos, die neben der erhabenen Landschaft auch die Dramatik des Momentes einfangen, verschaffen einen Einblick in die Sphäre höchsten Bergsteigerglücks. Dieser Vortrag lädt ein zum Träumen – und gibt gleichzeitig Informationen zu den schönsten Touren zwischen Engadin und Mont Blanc. Über die weiteren Themen der AlpinVisionen 2020/2021 informieren wir Sie dann in der kommenden Ausgabe der gletscherspalten im November. Für das neue Jahr sind Vorträge zur Tatra, dem Wettersteingebirge und den Dolomiten vorgesehen. 6. November 2020 Steffen Hoppe: Bergfieber – Vom Königssee zum Gardasee 4. Dezember 2020 R alf Gantzhorn: Schweiz Alpin – Die schönsten Touren zwischen Engadin und Mont Blanc Weitere Informationen dazu finden Sie auf unserer Website: > www.alpinvisionen.de

> Text: Michael Neuß > Fotos: Steffen Hoppe (l.), Ralf Gantzhorn (r.)

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Mit Schwung zurück auf den Felsvorsprung

Blick über das Tal von Leonidio

Klettern im Winter Leonidio auf dem Peloponnes

Anreise über Athen

T-Shirt Wetter im Winter

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Rechtzeitig vor einem in Deutschland bevorstehenden Sturm machten wir uns im Februar aus dem nasskalten Köln auf in Richtung Süden. Unser Ziel war Leonidio auf dem Peloponnes mit seinem vielen tausenden Routen und dutzenden Sektoren. In den letzten Jahren ist hier ein großes und vielfältiges Klettergebiet entstanden, das neben gut abgesicherter Sportkletterei auch Mehrseillängen bietet. Nach der Anfahrt (von Athen ist es noch ein Stück) und einem freundlichen Willkommen in unserer schönen Unterkunft im Nachbarort Tsitalia freuten wir uns darauf, zum Fels zu kommen. Bei angenehmen Temperaturen und heiter bis wolkigem Wetter ging es mit kurzem Zustieg zum ersten Sektor direkt oberhalb von Leonidio. Rasch zeigte sich, dass wir uns nicht zu viel erhofft hatten: vielseitige Kletterei von Platten bis zu Sintern (die nennt man dort Tufa), gute Absicherung, angenehmes Wetter, eine tolle Landschaft und nicht zuletzt nette Menschen und gutes Essen. Was will das Klettererherz mehr? Inmitten der ersten Frühlingsblumen und der kräftigen Sonne fühlte man sich wie in Deutschland im April. Zwar wurde es nachts noch frisch inklusive Bodenfrost, aber sobald die Sonne schien, war das schnell vergessen und es gab T-Shirt Wetter im Winter … und das während in Deutschland der nächste Sturm mit Regen über das Land zog. Um mehr von der Landschaft zu sehen, legten wir einen Pausentag vom Klettern ein und machten eine längere Wandertour, auch wenn man im Nachhinein

sagen muss, dass die Region doch eher zum Klettern als zum Wandern taugt. (Für den ein oder anderen Pausentag gibt es aber genug zu entdecken!) Auch die Kultur sollte nicht zu kurz kommen, so besichtigten wir das Bergkloster Moni Elonis, das direkt in den Fels gebaut ist. Nachdem wir mit dem Fels warm genug geworden waren, stand auch eine Mehrseillänge auf dem Programm, bei der wir aus dem Tal von Leonidio auf die Ebene aufstiegen. Auch hier gab es keinen Grund sich zu beschweren: beste Absicherung, beste Aussicht, angenehme Kletterei … Danach hatten wir uns das Abendessen in unserer bevorzugten Taverna im Ort redlich verdient. Am letzten Tag ging es dann noch einmal Richtung Kyparissi, das auch einige Klettersektoren bietet. Hier hatten wir Vlychada ins Auge gefasst, das direkt neben einem einsamen Strand liegt und wir wurden nicht enttäuscht. Dank der kräftigen Sonne haben wir uns im Februar kurz ins Wasser gewagt – auch wenn es noch kalt war. Auf dem Rückweg nach Athen und zum Rückflug nach viel zu kurzen zehn Tagen machten wir noch Halt im antiken Mykene, denn was ist ein Besuch in Griechenland ohne etwas Kultur der alten Griechen zu besichtigen? Dann ging es zurück in das kühle, ungemütliche Deutschland mit einer Vielzahl an Erinnerungen und dem Gedanken, dass man sicherlich noch das ein oder andere Mal nach Leonidio reisen könnte … Text und Fotos: Matthias Josko

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Abteikirche Brauweiler

Richtung Glessener Höhe

Im Westen von Köln Rundwanderweg S6 Was tun, wenn man wie in Corona-Zeiten eben nicht weit weg möchte, dennoch aber gern die Wanderschuhe schnürt? Dann wandert man quasi direkt vor der Haustür. Eine Möglichkeit ist der Rundwanderweg S6, der im Westen von Köln durch die landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen der Lössebene führt. Einsteigen kann man ideal an der Abtei Brauweiler, in Pulheim, die man unter anderem mit den Bussen 961 ab Weiden-West oder 949 ab WeidenZentrum erreicht. Historisches in Brauweiler Die Abtei Brauweiler im Pulheimer Ortsteil Brauweiler ist eine ehemalige Benediktinerabtei. Die ehemalige Abteikirche St. Nikolaus, einer der großen romanischen Kirchenbauten des Rheinlandes, ist weithin sichtbar. Sie bestimmt sowohl das Gesicht des Ortes, als auch das Bild des gesamten Gebiets im Kölner Westen. Die Abtei selbst hat eine bewegte Geschichte. Nach der Aufhebung des Klosters im Zuge der Säkularisation 1802 wurden die Abteigebäude ab 1811 als Bettlerdepot und ab 1815 als Arbeitsanstalt genutzt. Ab 1933 dienten die Gebäude zunächst als Konzentrationslager, später als Gefängnis der Kölner Gestapo und von 1945 bis 1949 als Lager der Britischen Armee. Der damalige Oberbürgermeister von Köln, Konrad Adenauer, wurde dort auch gefangen gehalten. Ab 1954 wurde die Abtei in die kommunale Verwaltung übernommen. Zwischen 1954 und 1978 wurden hier psychisch

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Kranke sowie Alkohol- und Drogenabhängige behandelt. Seit 1980 sind hier zwei Kulturdienststellen des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) untergebracht. Es finden zudem regelmäßig Ausstellungen und Konzerte statt. Um die Wegstrecke des Rundwanderweges S6 gut zu finden, empfiehlt es sich, entweder eine Karte mitzunehmen oder ein GPS-Gerät bzw. Kartenmaterial auf dem Smartphone zu nutzen. Der Weg ist zwar auf den Karten verzeichnet aber in seinem Verlauf nicht markiert. Neben gutem Schuhwerk, auf dem man auch weitere Strecken auf Asphalt zurücklegen kann, schadet ein Rucksack mit etwas Verpflegung nicht. Bei Sonnenschein darf in keinem Fall eine gute Sonnenschutzcreme fehlen, denn Schatten gibt es auf den Feldwegen so gut wie nicht. Zur Glessener Höhe Die Abtei im Rücken startet man durch die KaiserOtto-Straße bis man rechter Hand einen Naturkostladen erreicht. Dort geht man nach links in die Langgasse und biegt danach gleich wieder rechts in den Friedhofsweg ein, dem man bis zur Marienstraße (Hauptstraße) in Dansweiler folgt. Hier am Ende des Friedhofwegs geht man nach links und nimmt dann sofort rechts die Straße „An der Maar“. Dieser Straße folgt man im Rechtsbogen durch ein Wohngebiet, an dessen Ende die Straße, die nunmehr Herrmannstraße heißt, zwischen Pferdekoppeln zum Feldweg wird. Dieser Feldweg führt uns kurz vor

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Hinter Fliesteden am Fliestedener Flies

dem Ortsrand von Glessen nach links in Richtung Glessener Höhe. Wer nun strikt dem Rundwanderweg S6 folgen möchte biegt bei Kilometer 3,5 ab dem Startpunkt nach rechts ab und folgt dem Weg etwa 400 Meter bis er an der Straße „Zur Glessener Höhe“ endet. Hier geht man nach links und passiert das Glessener Waldstadion, einen Sportplatz, bevor man auf dem hier weiter asphaltierten Weg, den Fuß der Glessener Höhe erreicht. Der Weg, den auch Radfahrer und Inline-Sakter gerne nutzen, folgt nun am Fuß der Glessener Höhe ihrem gesamten Verlauf in SüdNord-Richtung bis kurz vor Oberaußem. Gipfelkreuz im Rheinischen Wer bei Kilometer 3,5 nicht nach rechts abbiegt, kann hier auch eine alternative Strecke nehmen und noch einen Abstecher auf die Glessener Höhe machen. Hier folgt man dem Wanderweg A4 durch das bewaldete Gelände in Richtung Oberaußem. Die Glessener Höhe ist eine rekultivierte Abraumhalde der umliegenden Braunkohletagebaugebiete des Rheinischen Braunkohlereviers. Die künstlich aufgeschüttete Anhöhe bildet mit 205 Höhenmetern die höchste Erhebung des RheinErft-Kreises. Es gibt hier sogar ein „Gipfelkreuz mit Gipfelbuch“. Allerdings verlängert sich die ohnehin etwa 23 Kilometer lange Runde dann, je nach Wegwahl, nicht unerheblich. Am nördlichen Ende der Glessener Höhe liegt bei etwa Kilometer 8 das Restaurant „Hallerhof“, das auch einen Biergarten hat. Hier kann man eine Pause machen, wenn man nicht gerade an einem Montag oder eben in Corona-Zeiten unterwegs ist. Außer montags (Ruhetag) ist hier normalerweise von 12 bis 22 Uhr geöffnet.

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Sinthern Kirche

Energiegewinnung gestern und heute Folgt man dem Rundwanderweg S6 nun weiter, quert dieser kurz vor dem Ortsrand von Oberaußem die L91, die Oberaußem mit Glessen verbindet. Der Wegstecke des Rundwanderwegs S6 folgend quert man hier die L91 und folgt dem Radweg nach rechts in Richtung Glessen, um diesen kurz darauf gleich an der ersten Möglichkeit nach links wieder zu verlassen. Hier ist der Historische Wanderweg VIII, des Eifelvereins ausgeschildert, der nun immer geradeaus zwischen Feldern hindurch nach Fliesteden führt. Zunächst geht es leicht bergan bis man am höchsten Punkt links in einiger Entfernung die alte Windmühle von Büsdorf sieht. Anders als den modernen Windrädern im Hintergrund, fehlen der alten Windmühle die Flügel. Von hier aus sieht man auch gut die Kraftwerke Niederaußem, Neurath und Frimmersdorf. Wasser in Fliesteden Der Rundwanderweg S6 führt nun, immer noch geradeaus, hinunter in das kleine Dorf Fliesteden, wo man auf die Straße „Am Alten Flies“ (Hauptstraße) stößt. Hier geht man nach rechts und dann gleich wieder rechts in die Straße „Am Platz“. Diese verlässt man kurze Zeit später und biegt nun nach links in den Jennerweg ein. Dem Jennerweg folgt man bis zu dessen Ende, quert dort die Hauptstraße und geht dann in Richtung Kleingartenanlage. Wer in Fliesteden seine Trinkflasche auffüllen möchte, kann das tun, an der Straße „Am Alten Flies“ gibt es sowohl einen Gasthof als auch einen Kiosk. Hat man die Jennerstraße hinter sich gelassen, die Straße „Am Alten Flies“ gequert und ist dem Weg in Richtung Kleingartenanlage gefolgt, lässt man diese rechter Hand liegen und folgt dem Weg immer

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Wegweiser in Dansweiler

Zwischen Glessen und Fliesteden

weiter entlang des Fliestedener Flies, einem kleinen Bach, der an einigen Stellen kaum sichtbar ist. Der Bodenbelag wechselt hier bald von Asphalt wieder auf einen natürlichen Untergrund, was das Gehen deutlich angenehmer macht. Man erreicht schließlich ein kleines Wäldchen im Ommelstal, wo eine Bank an einem kleinen Teich zu einer kurzen Pause einlädt.

Grenze zwischen den kurkölnischen und Jülicher Territorien. Früher war die Burg auf allen vier Seiten von Wassergräben umgeben, die vom Pulheimer Bach gespeist wurden. Auch heute sind noch die Schlitze für die Ketten einer früheren Zugbrücke erkennbar. Der heutige Bau, der sich mittlerweile in privater Hand befindet, wurde nach einem Brand 1664 errichtet. Die Burgstraße geht man bis zu deren Ende und biegt dann nach links in die Sintherner Straße ab. Dieser folgt man immer weiter. Sie wird in Sinthern zur Brauweiler Straße, die man an der Kirche St. Martinus nach links in „Zum Birkengraben“ verlässt. Der Birkengraben führt entlang des Neuen Friedhofs von Sinthern nun wieder zwischen Feldern hindurch bis nach Brauweiler. Von der Brücke, die die Umgehungsstraße zwischen der Bonn Straße und Glessen quert, hat man einen schönen Blick auf die Abteikirche von Brauweiler. Hat man Brauweiler erreicht, nimmt man hinter den ersten Häuserblöcken die Von-Werth-Straße nach links. Durch den Abteipark Brauweiler erreicht man nach etwa 23 Kilometern Wegstrecke wieder den Ausgangspunkt.

Wieder auf Asphalt Bei etwa Kilometer 15 trifft der Weg auf eine T-Kreuzung. Hier geht man nach rechts und dann sofort wieder nach rechts, um in einer Kehre nun ein kleines Stück oberhalb des Fliestedener Flies in süd-östlicher Richtung weiter zu gehen. Nach etwa 300 Metern unter Bäumen und neben Brombeeren, endet das Wäldchen, und der Weg verläuft nun wieder asphaltiert zwischen Feldern hindurch immer geradeaus bis zur Wesselinger Straße, die die Dörfer Geyen und Mansteden miteinander verbindet. Bei Kilometer 17,3 biegt man nach links in die Wesselinger Straße ein und erreicht bereits wenige Minuten später die ersten Häuser von Geyen. Hier nimmt man gleich die erste Möglichkeit links und folgt nun dem „Weilersgrund“. An dessen Ende geht man nach rechts in den den „Nellesweg“. Der Nellesweg geht schließlich in die Römerfeldstraße über, der man nach rechts bis zur Straße „Am Römerturm“ folgt. Hier biegt man nach links ab und folgt der Straße, die hinter der Manstedtener Straße zur Burgstraße wird, immer geradeaus. An der Kreuzung von „Am Römerturm“, Manstedtener Straße und Burgstraße steht die Burg Geyen. Die Geyener Junkerburg Die Geyener Junkerburg ist eine Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert. Sie diente als Zollhof an der

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Text: Andrea Weber Fotos: Michael Neuß, Andrea Weber

Infos Länge:

23 km

Start/Ziel:

Pulheim-Brauweiler

An-/Abreise: Bus 961 ab Köln Weiden-West Bus 949 ab Köln Weiden-Zentrum Besonderheit:

ehr viel Asphalt, somit gut für S eine Radtour geeignet

Einkehr:

In den Dörfern

> https://abteibrauweiler.lvr.de

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Ahrweiler

Blick auf die Marienkapelle von Pützfeld

Der Ahr-Radweg Das Ahrgebiet mit dem Rad erkunden

Erste Tagesetappe geschafft

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Der Ahr-Radweg ist eine Variante des Ahrsteigs für das Fahrrad. Er führt von Blankenheim aus 77 Kilometer an der Ahr entlang bis nach Remagen-Kripp. Hier mündet die Ahr in den Rhein. Die Tour ist gekennzeichnet von einer abwechslungsreichen Natur- und Kulturlandschaft und führt im ersten Teil zunächst durch Wälder, über Brücken, an zahlreichen Viadukten vorbei durch historische Ortschaften. Im zweiten Streckenabschnitt beeindruckt das Weinanbaugebiet des Ahrtals mit seinen Weinbergen. Wir starten unsere zweitägige Tour am Bahnhof Blankenheim-Wald. Zunächst führt der Weg knapp fünf Kilometer leicht bergauf nach Blankenheim. Hier entspringt in der Mitte des Ortes die Quelle der Ahr unter einem Brunnenhaus. Vor allem bei schönem Wetter lohnt sich ein Spaziergang durch das mittelalterliche Blankenheim mit seiner Burg, die heute als Jugendherberge dient, und der Besuch eines Cafés. Blankenheim ist Ausgangspunkt des offiziellen Ahrsteigs und des Ahr-Radwegs. Nachdem wir den Ort erkundet, die Quelle besichtigt und uns mit einem kleinen Imbiss im MuseumsCafé gestärkt haben, machen wir uns auf den Weg. Der Radweg erweist sich als gut befahrbar und ist bestens mit dem Radweg-Logo ausgeschildert. Er führt zunächst unterhalb von Blankenheim über die Trasse der stillgelegten Bahnstrecke Ahrdorf-Blankenheim. Hier ist der Radweg gut ausgebaut, nur an wenigen Stellen führt er über befestigte Wirtschaftsund Waldwege. Durch eine abwechslungsreiche

Landschaft mit Wiesen, Wäldern und Taleinschnitten führt die Route weiter durch die kleinen Ortschaften Ahrhütte und Ahrdorf nach Antweiler und Fuchshofen. Ab hier folgt ein Abschnitt von mehreren Kilometern bis Schuld, den wir auf der Landstrasse zurücklegen müssen, da der Radweg auf diesem Streckenabschnitt noch nicht fertiggestellt ist. Die Strecke insgesamt ist leicht zu fahren, denn es geht die meiste Zeit bergab. Nur hin und wieder müssen wir einen moderaten Anstieg bewältigen. Noch ein paar Kilometer und wir erreichen nach ungefähr der Hälfte der Strecke den kleinen Ort Insul, unser Tagesziel. Nach einem schmackhaften Abendessen und einem leckeren Ahrwein beziehen wir unser Nachtlager. Am nächsten Tag starten wir bei strahlendem Sonnenschein die zweite Tagesetappe. Durch ein breites Wiesental fahren wir durch die Orte Dümpelfeld, Liers und Hönningen, bevor wir Ahrbrück erreichen, Endhaltestelle der von Remagen kommenden Ahrtalbahn. Ab hier verläuft der Radweg in großen Teilen parallel zur Ahr. Kurz hinter Ahrbrück erblicken wir auf einer Anhöhe links die Marien-Wallfahrtskapelle von Pützfeld, ein Juwel frühbarocker rheinischer Kunst mit vollständig erhaltener Inneneinrichtung aus dem 17. Jahrhundert und von überregionaler Bedeutung. Der kurze Abstecher zur Kirche lohnt sich. Zwischen Altenahr und Walporzheim führt der Weg weite Strecken auf der alten Bahntrasse

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Blankenheim

Ahrmündung in den Rhein

e­ ntlang, wo insgesamt zwei Tunnel und sieben Ahrbrücken zum Radweg ausgebaut wurden. Mit Blick auf die Burg Kreuzberg, der letzten bewohnten Burg im Bezirk Ahrweiler, geht es weiter vorbei an den Ruinen der Burg Ahre. Nur kurze Zeit später finden wir uns plötzlich in der vom Weinanbau geprägten Region des Ahrtals wieder. Unterhalb der steilen Weinberge fahren wir durch eine romantische Felsenwelt und passieren nacheinander die Weinorte Mayschoß, Rech und Dernau, bevor wir Marienthal erreichen. In jedem dieser Orte finden sich Gaststätten und Straußenwirtschaften, die zu einer Brotzeit und einem Winzerwein einladen. Besonders zu erwähnen ist das im 12. Jahrhundert gegründete Kloster Marienthal. Es dient heute als Weingut und wird seit einigen Jahren von mehreren Winzern und Winzergenossenschaften gemeinsam betrieben. Die Kirchenruine wird gerne für Konzerte genutzt. Bei schönem Wetter kann man wunderbar im Klostergarten neben der Kirchenruine und inmitten alter Gemäuer einkehren. Nur wenige Kilometer weiter erreichen wir zunächst Walporzheim und etwas später das mittelalterliche Ahrweiler. Das historische Städtchen ist vollständig von einer gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauer mit Wallgraben, Toren und Türmen aus dem 13. Jahrhundert umschlossen. Bei einem Spaziergang kann man alte und neue Fachwerkhäuser erkunden, den Marktplatz mit der frühgotischen Kirche St. Laurentius und das alte Rathaus. Natürlich finden wir auch hier wieder zahlreiche Einkehrmöglichkeiten. Weiter geht es nach Bad Neuenahr, dem tradi­ tionsreichen Kurort mit Spielbank und Heilbad. Von hier folgt der Radweg der Ahr meist am Ufer bis nach Sinzig. Bei Sinzig erreichen wir über den ausgeschilderten Weg die Ahrmündung. Das Gebiet, in dem

die Ahr in den Rhein fließt, steht unter Naturschutz und ist Lebensraum seltener wild wachsender Pflanzen und in ihrem Bestand bedrohter Vogelarten. Die artenreiche Flora und Fauna ist in dem Flussdelta besonders geschützt. Hier in Remagen-Kripp am Rhein endet der AhrRadweg. Wir fahren noch einige Kilometer den Rhein abwärts bis zum Remagener Bahnhof, wo wir mit unseren Rädern in den Zug nach Köln steigen. Insgesamt gesehen ist der Ahr-Radweg eine entspannte Freizeittour. Allzu große Steigungen und Höhenunterschiede erwarten die Radler/innen nicht. Maximal 150 Höhenmeter gilt es zu bewältigen. Weite Strecken verläuft der Radweg über ehemalige Bahntrassen und gut befestigte Rad- und Feldwege.

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Straußenwirt­ schaften in jedem Ort am Weg

Text und Fotos: Caro Niemann

Infos Länge des Ahr-Radwegs: 77 km Start: Ahrquelle in Blankenheim Ende: Ahrmündung in Remagen-Kripp Zugverbindung Hinweg: stündlich von Köln bis Blankenheim-Wald Zugverbindung Rückweg: halbstündlich von Remagen bis Köln Hotels und Einkehrmöglichkeiten sind in allen Orten an der Strecke vorhanden. Es gibt zudem mehrere Campingplätze: > www.dasahrtal.de/camping-im-ahrtal Der Ahr-Radweg ist in beide Richtungen, mit nur moderaten Steigungen, gut befahrbar. Weitere Informationen: > www.ahrtal.de > www.ahrweg.de

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Klima

Keine Kondensstreifen über der Sella in den Dolomiten

Bahnfahren in Zeiten der Coronakrise

Coronavirus und die Folgen für die Umwelt Hauptgewinner könnte die Natur sein Befürchtungen, die Coronakrise verdränge das Klimathema in der Politik, sind durchaus ernst zu nehmen. Nach dem Lockdown gehen die Bemühungen der Bundesregierung und des Europaparlaments vor allem dahin, die wirtschaftlichen Folgen zu mildern. Werden dabei Umweltthemen zweitrangig? Wird Fridays for Future wieder eine ähnliche Rolle spielen wie vor der Krise? Das Coronavirus hat das Leben der Menschen verändert. Doch Hauptgewinner der Krise war zumindest zeitweilig die Natur. Was passiert, wenn der Verkehr lahmliegt, konnte man nun beobachten. Innerhalb kürzester Zeit zeigten die strengen Maßnahmen, die nahezu weltweit zur Eindämmung des Virus getroffen wurden, positive Auswirkungen auf die Umwelt. Inzwischen gilt als wissenschaftlich erwiesen, was gefühlt bereits nach ein paar Tagen Lockdown deutlich war: Die Luft ist besser. Die Stickoxid-Emissionen gingen zurück – genau in dem Moment, als auch der Verkehr zum Erliegen kam. Die Natur hat die Auszeit genutzt, um sich zu regenerieren. Doch wie lange hält dieser Effekt? Schlagzeilen aus der Tagespresse im März und April dokumentieren die positiven Auswirkungen des nahezu globalen Stillstands auf die Natur. So meldet Kolumbien, türkisblaues Wasser sei zurück (spiegel.de 09.04.2020). Dank Corona ist der Himalaya erstmals seit 30 Jahren von Indien aus wieder sichtbar (n-tv.de 09.04.2020). Das Wasser in Venedigs Kanälen ist plötzlich kristallklar. Und die Lagunenstadt ist gerade menschenleer. (spiegel.de 17.03.2020). Das sind nur einige wenige Meldungen, die die positiven Folgen für die Natur zeigen. Der Flugverkehr ist nahezu zum Erliegen gekommen. Der Verkehr auf den Straßen und auf den Schienen ist ebenfalls merklich reduziert. Staumeldungen im Radio waren während des Lockdown

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selten. Wegen der Coronakrise wurde der Tourismus praktisch weltweit komplett heruntergefahren. Und nicht nur die Luft war erheblich besser und klarer, auch die Lärmbelästigung durch Flugzeuge war deutlich geringer, eine Wohltat für die Menschen, die in der Nähe von Flughäfen und Flugschneisen leben. Gleichzeitig ist das Fahrrad bevorzugtes Verkehrsmittel geworden. Einige Städte haben darauf schnell reagiert und dem Radverkehr Vorfahrt eingeräumt. Brüssel hat beispielsweise die komplette Innenstadt in eine Fußgänger- und Fahrradzone umgewandelt. Auch andere Großstädte haben Radfahrern und Fußgängern kurzfristig mehr Platz zugewiesen. Und auch die Fahrradhändler haben seit der Wiedereröffnung der Geschäfte keine freie Minute mehr. Sie werden geradezu überrannt. Es bleibt abzuwarten, wie die Umwelt reagiert, wenn die Lockdown-Maßnahmen sukzessive wieder zurückgefahren werden. Trotz Forderungen der Autoindustrie wird es keine Kaufprämien für Diesel und Verbrenner geben. Stattdessen soll der Kauf von Elektroautos gefördert werden. Damit setzt die Politik ein Zeichen für die Zukunft. Die Klimarettung muss höchste Priorität genießen. Umwelt- und Klimaschutz sollte bei Hilfen zum Wirtschaftsaufschwung maßgeblich bleiben. Die Coronakrise hat gezeigt, dass wir zu Entbehrungen fähig sind. Wir müssen uns nicht auf die nächsten Billigflüge nach der Krise stürzen. Wir sollten mit Bedacht unsere nächsten Reiseziele und die Art des Reisens wählen. Die neuen Abstandsregeln könnten dazu inspirieren, an neue Orte zu reisen. Die Freiheit, unterwegs zu sein, lässt sich besser nutzen, als die üblichen Hotspots zu besuchen. > Text: Caro Niemann > Fotos: Jörg Virus, Caro Niemann

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Verschiedenes/Impressum

Impressum

Erinnerungsstücke gesucht

Zeitschrift für die Mitglieder der Sektion Rheinland-Köln e.V. im DAV, herausgegeben vom Referat für Öffentlichkeitsarbeit Auflage (Print): 11.000 / (E-Paper): 2.140 Beigelegt: Einladung zur Mitgliederversammlung, Einladung zur Jugendvollversammlung, Veranstaltungsprogramm (Grüne Seiten) Titelbild: Auf dem Hochschereweg, Foto: Volker Seidel Rückseite: Fotos aus der Redaktion Redaktion: Tina Gissel, Robert Göring, Meike Hansen, Kalle Kubatschka, Michael Neuß, Carola Niemann, Wolfgang Spicher, Karin ­Spiegel, Andrea Weber (verant­ wortlich), Bernd Weber Texte an: redaktion@gletscherspalten.de Die Redaktion behält sich vor, einge­reichte Texte zu ­kürzen.

Unser Archivar, Reinhold Kruse, nimmt gerne jederzeit Dokumente, Fotos, Schriftstücke, Erinnerungen und alte Ausrüstungsgegenstände entgegen. Seine Adresse: Schillstraße 7, 50733 Köln, Tel. 0221 763148, ReinholdKruse@t-online.de.

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Bergwandern und Skitouren auf der Duxeralm Unsere Ferienwohnung im Chalet „Haus Marlene“ liegt auf der Duxer­ alm (1.700 m), in Hochkrimml, an der Grenze zwischen Zillertal und dem Natio­nalpark „Hohe Tauern“. Das Chalet, auf einer Hochebene eingebettet zwischen Wald und Alm, eignet sich im Sommer hervorragend für viele schöne Berg- und Mountainbiketouren direkt ab Haus.

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Redaktionsschluss für Heft 3/2020: 01.09.2020 natureOffice.com | DE-229-JMXJ2BQ

Aufgrund der Höhenlage ist der Aufenthalt insbesondere auch für Allergiker geeignet.

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Unsere Geschäftsstelle Geschäftsstelle: Andrea Dörschug, Monika Küpper, Ines Wellbrock (Leitung), Clemensstraße 5–7 (Nähe Neumarkt), 50676 Köln, Tel. 0221 2406754, Fax 0221 2406764, www.dav-koeln.de, info@dav-koeln.de Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag 14:00 bis 18:30 Uhr Bücherei: Donnerstag 16:30 bis 18:30 Uhr Ausrüstungsverleih: nach Vereinbarung über http://verleih.dav-koeln.de Bankverbindung: Pax Bank, IBAN DE37 3706 0193 0030 3030 32, BIC GENODED1PAX

Anschriften unserer Hütten > Kölner Eifelhütte, St. Georg­straße 4, 52396 Heimbach-Blens, Tel. 02446 3517 www.koelner-eifelhuette.de > Kölner Haus auf Komperdell, 6534 Serfaus, Österreich, Tel. 0043 5476 6214, Fax -62144, www.koelner-haus.at > Hexenseehütte siehe Kölner Haus

infos der sektion  |  gletscherspalten 2/2020

Im Winter freuen sich unsere Gäste über die Abfahrt direkt bis ans Haus aus dem Skigebiet „Zillertal Arena“ oder über die vielen Skitourenmöglichkeiten. Auch Winterwanderer, Schlittenfahrer und Langläufer kommen direkt vor der Haustür auf ihre Kosten. Die Wohnung haben wir so ausgestattet, dass wir und Sie sich richtig wohlfühlen können: – Wohnzimmer mit Kaminofen und gemütlicher Essecke – Zwei Schlafzimmer mit je 2 Betten – Separate Küche mit Spülmaschine, Herd und Backofen – Badezimmer mit Badewanne und Dusche – Wohnfläche insgesamt 65 qm – Überdachte Süd Terrasse mit Gartennutzung – Parkplatz – Gemeinschaftskeller für Ski, Skischuhe und mit Werkbank – Tischtennisraum Wir freuen uns, Sie als unsere Gäste willkommen zu heißen. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite www.ferienhausmiete.de/273208 oder Sie sprechen uns gerne an: Andrea Wiemer – 0172 3794972 Für Gäste des Kölner Alpenvereins – 10% Rabatt auf den Wochenpreis.

In eigener Sache Wenn ihr uns gerne Themenvorschläge, Text- und/oder Bildmaterial schicken möchtet, verwendet dafür bitte ausschließlich unsere Redaktionsadresse: redaktion@gletscherspalten.de. > Die Redaktion

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Die schönsten Tourenbilder werden gesucht Unser neuer Fotowettbewerb „Auf Tour“ möchte bezaubernde und spektakuläre Mo­t ive aus den Fotospeichern und -alben der Touren unserer Sektionsmitglieder zu Tage fördern. Aus allen Einsendungen wählt eine Jury für jede Ausgabe jeweils drei Siegerbilder aus für die neue Rubrik in den gletscherspalten. Lasst uns an Euren Tour- und Bergerlebnissen teilhaben! Schickt uns Eure schönsten Tourenbilder mit Ortsangabe und Datum an redaktion@gletscherspalten.de. > Die Redaktion der gletscherspalten


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