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Lupen und Ferngläser


Lupen    Ferngläser    Bezugsquellen


Wer sich - im wahrsten Sinne des Wortes - näher mit Natur beschäftigt, wird früher oder später seine optische Ausrüstung vervollständigen wollen. Schließlich möchte man irgendwann auch mal wissen wollen was man da entdeckt hat.


Lupen

Für kleinere Kinder sicherlich ein guter Einstieg sind Becherlupen - durchsichtige Becher mit Lupe auf dem Deckel. Hand-/Leselupen mit Griff bieten meist 2- bis 6fache Vergrößerungen bei gleichzeitig großem Durchmesser. Auch Standlupen (bis 10fach) sind erhältlich, z. B. zum Betrachten von Diapositiven.

Für das Bestimmen insbesondere von Pflanzen sind allerdings sog. Einschlaglupen beziehungsweise Detaillupen üblich. Gebräuchlich sind hier Vergrößerungen von etwa 10x. Der Linsendurchmesser liegt meist bei etwa 2 bis 3 cm. Die Linsen können bei diesem Typ in ein Metall- oder Kunststoffgehäuse eingeklappt und mit einer Schnur problemlos um den Hals getragen werden.


Ferngläser

Es gibt sie in allen Größen, Preis- und Qualitätsstufen. Man hat also die Qual der Wahl. Ein Ratschlag vorweg: für die Auswahl sollte man verschiedene Modelle testen. Leider ist die Auswahl bei vielen Händlern bestenfalls übersichtlich. Zum Vergleichen sollte man aber durch verschiedene Modelle mal durchgesehen haben - im Idealfall auch bei verschiedenen Lichtverhältnissen. Auf was sollte man dabei achten?



Bautypen: Grundsätzlich lassen sich Ferngläser in 2 Grundtypen einteilen: Porrogläser und Dachkantgläser. Porrogläser sind diejenigen Ferngläser, deren Bauweise quasi "um’s Eck" verläuft. Die Objektive, d. h. die Frontlinsen stehen relativ weit auseinander. Einerseits wird diesem Bautyp ein besonders räumliches Bild zugeschrieben - im Nahbereich wird es allerdings schwieriger, die Bilder vom rechten und linken Strahlengang noch als ein Bild zusammenzubringen. Beim Scharfstellen werden die Okulare (die "Augenlinsen") ein- und ausgefahren, was die Konstruktion mechanisch (Staub, Wasser, einseitiges "Haken" beim Eintrocknen des Schmiermittels) anfällig macht.

Dachkantgläser (mit gerader Bauweise) können dagegen mit Innenfokussierung und sogar (in Grenzen) wasserdicht gebaut werden und sind durch ihre Bauform kompakter.



Vergrößerung und Lichtstärke: Eine Bezeichnung wie 10x42 gibt dazu erste Informationen. Die Vergrößerung beträgt in diesem Fall 10x. Die zweite Zahl ist der Durchmesser der Frontlinse. Ein Glas mit diesen Angaben wird z. B. von vielen Vogelbeobachtern genutzt. Die Vergrößerung sollte nicht wesentlich darüber liegen, da man sonst das Fernglas kaum noch ruhig halten kann. Generell gilt außerdem, dass der Durchmesser des beobachtbaren Sehfeldes mit steigender Vergrößerung kleiner wird. Das "Zielen" wird also schwieriger.

Die Lichtstärke wird durch den Durchmesser der Frontlinse bestimmt. Je größer, desto mehr Licht kann "eingefangen" werden. Klingt gut, aber große Frontlinsen erhöhen natürlich auch das Gewicht. Außerdem gilt: mit zunehmendem Alter können unsere Pupillen weniger weit geöffnet werden. Ein Begriff, der dabei wichtig ist, ist der des "Pupillenmaßstabes": Schaut man aus rund 30 cm Entfernung von hinten durch das Fernglas, sieht man einen kleinen runden Lichtfleck. Der Durchmesser dieses Pupillenmaßstabes wird berechnet indem man den Objektivdurchmesser in mm (hier 42) durch die Vergrößerung (hier 10) teilt. Hier etwas "in Reserve" zu haben kann bei schlechten Lichtverhältnissen von Vorteil sein, vor allem wenn man den Abstand der Okulare nicht ganz exakt auf den eigenen Augenabstand eingestellt hat. Taschengläser (etwa 10x25) haben generell ein kleineres Sehfeld als lichtstärkere Gläser bei gleicher Vergrößerung. Die Lichtstärke spielt allerdings vor allem in der Dämmerung oder etwa beim Blick in dunkle Baumkronen eine Rolle. Dafür passt ein Taschenfernglas vielleicht noch in die Hemdtasche kann deshalb vielleicht eher immer dabei sein

Weitere wichtige Dinge, auf die man achten sollte:



Randschärfe: Je besser das Fernglas, desto weiter reicht die Schärfe bis zum Sehfeldrand.



Brillentauglichkeit: Üblicherweise haben Ferngläser heute verstellbare Drehaugenmuscheln für die Okulare. Sollen (auch) Brillenträger das Fernglas benutzen, sollte man testen ob (bei eingedrehten Augenmuscheln) das ganze Sehfeld bis zum Rand überblickt werden kann.



Dioptrieausgleich: Wer eine Brille trägt kennt das vielleicht, die Brillenstärken (die Dioptrien) sind links und rechts unterschiedlich. Kleine Unterschiede in der Sehkraft haben wohl viel Menschen. Um links wie rechts beim Sehen durch’s Fernglas gleich scharf sehen zu können gibt es den Dioptrieausgleich. Dabei wird die Seite des Fernglases mit Ausgleich eingestellt auf die zuvor scharf gestellte andere Seite des Fernglases - macht jeder Hersteller allerdings auf etwas unterschiedliche Art: einfach nach Gebrauchsanweisung vorgehen.



Farbränder: Vor allem bei strahlendem Sonnenschein sind bei qualitativ weniger guten Gläsern an Übergängen von hellen zu dunklen Bereichen farbige Ränder zu beobachten.



Farbechtheit: Ein Fernglas sollte natürlich auch farbneutral abbilden.



Nahbereich: Wer auch größere Insekten beobachten will (Libellen, Schmetterlinge) sollte auch auf einen kurzen Nahbereich achten. Das geht bei guten Gläsern bis 1,5 Meter. Es gibt sogar von einem Hersteller solche mit noch deutlich kürzerem Mindestabstand!



Kreuzgurt: Falls jemand zu Nackenverspannungen neigt kann bei lichtstarken und entsprechend schweren Gläsern ein sog. Kreuzgurt Erleichterung bringen. Das Fernglas wird dabei nicht mit einem Gurt um den Hals getragen sondern das Gewicht wird mittels zweier Gurte auf die Schultern verteilt. Die beiden Gurte kreuzen sich dabei etwa in Höhe der Schulterblätter.


Bezugsquellen

biologie-bedarf.de
ehlert-partner.de
optische-systeme-juelich.de


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Quelle: /cgi-bin/page.cgi?408
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