Newsletter des Kölner Alpenvereins | |
ISSN: 1617-0563 / 220. Ausgabe / 21. Jahrgang Köln, 01.10.2019
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Kölner Alpenverein und die Redaktion der ALPINEWS wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen dieser Ausgabe unseres Newsletters! |
Inhalt | |
[ 01 ] AlpinVisionen 2019/2020 | | Der Vorverkauf zu den Vorträgen im Winterhalbjahr 2019/2020 hat begonnen. Das abwechslungsreiche Programm reicht von den Bayerischen Alpen bis zum Mittelpunkt der Erde.
Besonders möchten wir Sie auf die Vorträge mit Kurt Diemberger und Ulla Lohmann hinweisen - mit Sicherheit die Highlights dieser Saison!
Bayerische Alpen 15. November Dieser Vortrag von Bernd Ritschel ist eine Hommage an die Berge und Landschaften zwischen Wendelstein und Ammergauer Alpen. Natürlich liegt der Schwerpunkt auf den Landschaften und dem Wandern, aber auch schöne Skitouren, spektakuläre Klettereien und viele persönliche Erlebnisse rund um's Bergsteigen und die Fotografie fehlen nicht. Ein Vortrag nicht nur für Bergfreunde, sondern auch für alle Fotofreunde die neue und alte Fotoplätze in den Bayerischen Alpen kennenlernen wollen.
Das Quantum Glück 6. Dezember Kurt Diemberger ist der einzige lebende Alpinist, dem die Erstbesteigung zweier Achttausender gelang. Mit Hermann Buhl und zwei weiteren Gefährten bezwang er 1957 den 8.047 m hohen Broad Peak ohne Sauerstoffgeräte und die Hilfe von Hochträgern - "im Westalpenstil", wie Hermann Buhl es nannte. Am Dhaulagiri - einem der letzten jungfräulichen Achttausender - gelang ihm die Erstbesteigung mit einer schweizerischen Mannschaft 1960 ebenfalls ohne die Verwendung von künstlichem Sauerstoff.
Monte Rosa - Gran Paradiso - Mon Viso 17. Januar Piemont, das "Land am Fuße der Berge" und das Aostatal gelten unter Kennern noch als Geheimtipp. Umarmt von schneebedeckten Gipfeln sieht die Landschaft wie von Bühnenbildnern geschaffen aus. Sie verfügt über Alpenzüge in der stolzen Länge von 550 Kilometern, zu denen die schönsten und höchsten Gipfel Europas gehören. Guus und Martina Reinartz nehmen uns mit, die von hohen Felskathedralen beherrschten Täler und kostbare Zeugnisse aus der Vergangenheit kennen zu lernen.
Die besten Skidurchquerungen 14. Februar Funkelnde Schneekristalle beim Aufstieg, stiebender Pulverschnee auf der Abfahrt und dann ein uriger Hüttenabend - mehrtägige Gebirgsdurchquerungen sind die wohl eindrucksvollste und einsamste Art den Winter im Hochgebirge zu erleben. Für seinen genauso spannenden, wie beeindruckenden Skitouren-Vortrag hat Alpinjournalist und Fotograf Michael Pröttel fünfzehn ganz besondere Durchquerungen zwischen Dachstein und Bernina für Sie unter die Felle genommen.
Reise zum Mittelpunkt der Erde 6. März In einen der größten aktiven Krater, den Benbow in der Südsee, ist Ulla Lohmann als erste Frau hinabgestiegen - und das mehr als einmal. Von ihren Forschungsreisen und von ihren persönlichen Träumen, Rückschlägen und Erfolgen erzählt Lohmann mit atemberaubenden Bildern und Videos in ihrer Multivisionsshow. Der Zuschauer wird entlang des Pazifischen Feuergürtels in die Welt der Vulkane entführt, ihre Entstehung, ihre Erforschung und ihre Bedeutung.
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[ 02 ] 12. Kölner AlpinTag: Noch schnell Tickets sichern! | | In 25 Tagen verwandelt sich das Forum Leverkusen wieder zum Treffpunkt für alle Outdoor- und Bergsportbegeisterte. Für die Seminare und Bergsportreportagen gibt es noch wenige Tickets!
Bergsportreportagen
Es erwartet Sie ein abwechslungsreiches Programm: Gehen Sie mit Olaf Rieck auf Shivling Expedition und besteigen Sie den 6.543 Meter hohen Berg im indischen Garhwal-Himalaya.
Mit Christine Thürmer, die wohl am weitesten gewanderte Frau der Welt, erleben Sie dagegen das große Abenteuer vor der Haustür. Unglaubliche 45.000 Kilometer hat sie bereits zu Fuß zurückgelegt und zeigt ihre Reportage Fernwandern in Europa.
Marlies Czerny und Andreas Lattner berichten in ihrer Reportage 4.000erleben von ihrem Bergsteigertraum und den Abenteuern auf 82 Gipfeln.
Abschließend geht es dann in Die Anden: Heiko Beyer reist von Venezuela nach Kap Hoorn und zeigt eines der mächtigsten Gebirge unserer Erde - Ein spektakuläres Kopf-Kino durch Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Argentinien und Chile!
10:30-12:00 Uhr: Shivling Expedition - Garhwal-Himalaya 13:00-14:30 Uhr: Fernwandern in Europa - Das große Abenteuer vor der Haustür 15:30-17:00 Uhr: 4.000erleben - Auf die 82 höchsten Gipfel der Alpen 18:00-19:30 Uhr: Die Anden - Von Venezuela nach Kap Hoorn
Seminare
10:00-11:30 Uhr & 13:45-15:15 Uhr: Smartphone Fotografie - Profifotos aus der Hosentasche Die beste Kamera ist die, die man immer dabei hat - das Handy. Viele Nachteile in der Bauform lassen sich durch besondere Aufnahmetechniken oder spezielle Apps einfach ausgleichen. Uwe Kindermann zeigt, wie Sie Ihre Smartphonefotografie auf das nächste Level heben.
11:45-13:15 Uhr &15:30-17:00 Uhr: Reisefotografie - Tipps und Tricks für unterwegs Wie man die Highlights einer Reise gekonnt auf die Speicherkarte bannt und die Bilder für ein Fotobuch oder eine Präsentation perfekt aufbereitet zeigt Uwe Kindermann in diesem Seminar. Ziel ist es, eine Reise mit allen Facetten für die Betrachter erlebbar zu machen.
10:00-12:00 Uhr: Wetter - Richtig deuten und einschätzen Peter Schwarz & Andy Holz vermitteln Ihnen in diesem Seminar Anwendungen, mit denen man Wetterkarten richtig interpretiert und anhand von Bildern schnell und einfach das Wetter einschätzen kann. Sie geben Tipps, wie man vor "bösen Überraschungen" gewappnet ist.
12:30-14:30 Uhr: Tourenplanung - In sechs Schritten Notfälle in den Bergen sind oft eine Folge mangelnder Tourenvorbereitung. Dank moderner technischer Möglichkeiten ist die Tourenplanung einfacher und zuverlässiger geworden. Der Berg- u. Skiführer Michael Schott zeigt Ihnen, wie Sie in sechs Schritten erfolgreich planen.
15:00-17:00 Uhr: Klettersteige - Ausrüstung, Technik und Sicherheit Klettersteige erfreuen sich wachsender Beliebtheit bei Jung und Alt. Der erfahrene Bergführer Marc Segger bringt Ihnen seine Leidenschaft für das Klettersteiggehen näher und weist Sie zu den Aspekten Ausrüstung, Technik und Sicherheit ein.
Outdoormesse
Entdecken Sie am 26. Oktober beim 12. Kölner AlpinTag den großzügigen Messebereich. Bei mehr als 70 Ausstellern bekommen Sie Informationen aus erster Hand zu Ausrüstung, Outdoor und Trekking, Reisegebieten, Tourismusregionen und vielem mehr. Das komplette Ausstellerverzeichnis finden Sie auf koelner-alpintag.de.
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[ 04 ] 5. Stolpersteinverlegung | | Bei der fünften Stolpersteinverlegung auf Wunsch des Kölner Alpenvereins wurden am 25. September 2019 die Steine für die Familie von Dr. Oskar Eliel von Gunter Demnig verlegt.
In Gegenwart interessierter Mitglieder wurden die Stolpersteine in der Voigtelstraße 22 in Köln-Braunsfeld in den Gehweg vor dem Haus eingelassen, das der letzte freigewählte Wohnort der Familie war.
Der Kölner Alpenverein lässt im Rahmen seines Projekts für alle seine ehemaligen jüdischen Mitglieder und deren Familien Stolpersteine verlegen.
Nähere Informationen zu diesem Projekt und zu unserer Aufarbeitung zum Thema Antisemitismus finden Sie auf unserer Webseite.
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[ 05 ] 90 Jahre Kölner Haus | | Am 1. September wurde das Jubiläum des Kölner Hauses auf Komperdell mit vielen Gästen aus nah und fern gefeiert: Viele Serfauser und Kölner waren da und auch eine Abordnung der Sektion Pfaffenhofen-Asch, unseren Nachbarn von der Ascherhütte. Vizepräsidentin Burgi Beste überbrachte die Grüße des Präsidiums.
Es wurden viele Geschenke überreicht und heftig gratuliert. Und es gab eine bemerkenswerte Rede unserer Hüttenwirtin Anja, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen:
"Das Kölner Haus wird 90 Jahre alt. Gemessen am Alter unserer Erde, ist das gar nichts. Ein Wimpernschlag der Geschichte. Mehr aber auch nicht. Aber wir wären nicht das Kölner Haus würden wir die 90 Jahre alte Geschichte nicht zum Anlass nehmen über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und darüber nachzudenken, die Welt, die uns umgibt, ein Stück weit besser zu machen. Ohne erhobenen Zeigefinger, mit den Mitteln des Genusses. Denn das verstehen wir Gastronomen immer noch am besten. Weil es uns nicht nur um den gedeckten Tisch geht, sondern darum den gedeckten Tisch als Chance für eine bessere Zukunft zu begreifen.
Wir leben inmitten einer der schönsten Landschaften Österreichs. Und auch wenn Vegetationsperioden in den Bergen kurz sind, leben wir im Überfluss. Niemand muss Mangel erleiden. Das war nicht immer so, denn unsere Ernährungsgewohnheiten haben sich massiv geändert. Schauen wir zurück, machen wir uns bewusst was wir verloren, was gewonnen haben. Und vielleicht holen wir gemeinsam das eine oder andere aus der kulinarischen Versenkung zurück auf den Tisch. Denn Geschmack prägt sich ausschließlich aus der Lebenspraxis. Oder einfacher ausgedrückt: durch Übung.
Vor 90 Jahren sah die kulinarische Welt Österreichs vollkommen anders aus. Überhaupt war das letzte Jahrhundert zweigeteilt. In der ersten Hälfte war es geprägt vom Mangel, in der zweiten hingegen vom Überfluss. Zwei scheinbare Gegensätze, die im Ergebnis keinesfalls ideal waren und uns dazu anregen sollten, das Beste aus beiden Phasen in die Zukunft mitzunehmen.
Zwischen den Kriegen, bis in die Nachkriegszeit gab es wenig. Der Hunger stand insbesondere in den Städten täglich auf dem Speiseplan. In der Stadt war man auf öffentliche Versorgungsmaßnahmen angewiesen und musste sich auf maximal 830 Kalorien pro Tag beschränken. Das ist wenig, wenn man bedenkt, dass die Menschen dieser Zeit körperlich hart arbeiten mussten. Mangelerscheinungen und Krankheiten waren die Folge. Am Land tat man sich trotz der angespannten politischen Situation stets ein bisschen leichter. Man konnte sich selbst versorgen, auch wenn die Maul- und Klauenseuche die Landwirtschaft schwer traf. Einfache mit primitivsten Mitteln, schmackhafte und kalorienreiche Kost prägte die Kochbücher dieser Jahre. Weggeworfen wurde gar nichts. Keine Kleidung, kein Papier und schon gar keine Lebensmittel. Strohhalme waren noch aus Stroh, die Sommer waren heiß, die Winter schneereich und klirrend kalt. Die Vegetationsperioden in den Alpen waren dementsprechend kurz, dennoch betrieb man Almwirtschaft, entwickelte Methoden der Haltbarkeit und verarbeitete alles was die Natur hergab. Tierisches Fett wie Butter, Schmalz oder Speck spielten ebenfalls eine große Rolle. Auch das Brot war ein wichtiges Grundnahrungsmittel, für das man auch dann eine Verwendung fand, wenn es schon alt und beinahe ungenießbar war. Daraus entstand die Vorliebe der Alpenländer für Knödel aller Art.
Fleisch gab es auch. Schaf, Ziege, Wild, Rind und natürlich Fisch. Letzterer diente vorwiegend als Eiweißquelle und wurde geräuchert, gesalzen oder gebeizt. Das Haltbarmachen spielte überhaupt eine ganz große Rolle, schließlich wollte man die kulinarische Vielfalt des Sommers und es Herbstes auch im Winter genießen. Fermentieren, einwecken, einlegen. All das war in Kühlschranklosen Zeiten essenziell. Menschen, die den Hunger der Nachkriegszeit erlebt haben, haben sich einen ganz besonderen Umgang mit Nahrungsmitteln angewöhnt.
Ab den 50er Jahren war der Mangel Geschichte. Der Marshallplan wurde unterzeichnet und brachte neben dem Geist des Wiederaufbaus auch das amerikanische Lebensgefühl nach Österreich. Insgesamt wurden 13 Milliarden Dollar investiert. Das half nicht nur den Österreichern, sondern auch den Amerikanern, die damit einen wichtigen Markt für ihre Überproduktion gefunden hatten. Fragen der Überernährung und der gesunden Ernährung rückten allmählich in den Fokus der Aufmerksamkeit. Dann ging es Schlag auf Schlag. Man gewöhnte sich an den Überfluss und an die Tatsache, dass immer alles verfügbar war. Egal aus welcher Ecke dieser Welt es stammte. Vieles was man heute in den Küchen dieses Landes findet, hat nichts mit unserer kulinarischen Heimat zu tun.
Aber wie schmeckt die eigentlich?
Darauf gibt es unzählige Antworten, denn Geschmack prägt sich wie gesagt aus der Lebenspraxis. Und die ist bei jedem von uns anders. Jeder von uns hat deshalb auch eine ganz eigene kulinarische Heimat, deren Wiederfinden und Wiedererschaffen gerade in der Fremde für jene, die ihre Heimat verlassen haben, oft eine ganz besondere Bedeutung hat.
Wie bei uns z. B. Kaiserschmarren, Kaspressknödel, Moosbeernocken oder Gerstlsuppe, die werden so schnell auch nicht verschwinden. Vorausgesetzt wir pflegen unseren kulinarischen Erinnerungsschatz und machen ihn aus den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte reicher. Unser Leben ist in Bewegung, Ernährungsgewohnheiten ändern sich und erfordern auch einen geänderten Umgang in der Küche. Nur Spitzensportler haben heute noch einen ähnlich hohen Kalorienbedarf wie damals die Holzfäller. Daran sollten wir denken, wenn wir unsere Speisekarten schreiben und unseren Gästen Gutes tun wollen.
Denn genau darum geht es. Gastgeberschaft bedeutet "Gutes tun". Das fängt bei der Bewusstseinsbildung an und endet beim Geschmack. Der ist überhaupt unser größter Verbündeter, wenn es darum geht gesellschaftspolitisch relevante Ernährungsprobleme wie Verpackungswahnsinn, Klimakatastrophen, Monokulturen, Massentierhaltung und sonstiges Fehlverhalten der entwickelten Industrieländer zu lösen. Bei dem riesigen Lebensmittelangebot wissen viele nicht mehr was ihnen noch wirklich schmeckt. Wir können fast von einer psychischen Hungersnot sprechen.
Denken wir nur an den Fleischkonsum. Der nimmt seit Jahren stetig zu. Der Qualität war dies keinesfalls zuträglich. Billigware aus Massentierhaltung überschwemmt Supermärkte, Haushalte und Großküchen. Österreich liegt im Fleischkonsum auf Platz 3 in der EU, weltweit auf Platz 15. Jeder Österreicher isst während seines Lebens im Durchschnitt etwa 5,9 Tonnen Fleisch. Damit wir uns das vorstellen können mach ich es noch ein bisschen anschaulicher: Das sind 817 Hühner, 3 Schafe (oder Ziegen), 432 Fische, 32 Schweine und 3 ganze Rinder. Angesichts dieser großen Menge an Fleisch sollten wir umso mehr darüber nachdenken, auf welche Art und Weise wir dieses Bedürfnis künftig befriedigen wollen? Alles andere wäre nur roh und barbarisch und einer entwickelten Gesellschaft unwürdig.
Die Lösung liegt vor unserer Haustür. Da wo die Strukturen klein, Bauer und Produkt noch ganz nah beieinander sind. Besinnen wir uns auf unsere Vielfalt und auf unsere Möglichkeiten. Es muss nicht immer alles geben, denn der Überfluss macht uns weder glücklicher noch macht er uns gesünder. Wir werden wieder lernen müssen zu warten, Saisonen in ihrer ganzen kulinarischen Intensität abbilden und so wieder lernen zu schmecken. Da reicht es nicht, wenn man einmal eine frische Bauernmilch getrunken oder Rohmilchkäse gekostet hat. Wie gesagt: Geschmack entwickelt sich aus der Lebenspraxis und das heißt, durch Wiederholung.
Für uns Gastronomiebetriebe ist genau dies eine besondere Herausforderung. Unsere Gäste sind im Schnitt eine Woche bei uns, in dieser Zeit können wir die Ernährungsgewohnheiten unserer Gäste nicht vollkommen über den Haufen schmeißen, aber wir können Anstöße geben, Dinge in Gang setzen, mit Genuss und Geschmack überzeugen.
Dann hätten wir schon viel gewonnen. Das wird nicht von heute auf morgen gehen, aber es wird mit Sicherheit auch keine 90 Jahre mehr dauern. Essen ist zum Mittel der Selbstverwirklichung geworden, die Menschen definieren und differenzieren sich mit dem was sie auf den Teller haben. Das wollen wir uns zunutze machen, wenn es darum geht die ganz großen Probleme dieser Welt in den Griff zu bekommen.
Essen ist längst keine Privatsache mehr. Es ist ein klares Statement. Initiativen wie die meines Cousins Paul Ivic, der heute sehr gerne dabei gewesen wäre, sich aber entschuldigt hat, zeigen das ganz deutlich. In seiner Tian Food Evolution bringt er Themen zur Sprache, die mit Kochen erst auf den zweiten Blick zu tun haben. Es geht um Dinge, die uns allen unter den Nägeln brennen und die das Bewusstsein für einen sorgsamen und ressourcenschonenden Umgang mit Lebensmitteln und Lebensmittelproduktion schärfen sollen. Denn am Ende gehören die Themen Umwelt und Gesellschaftspolitisches Engagement ohnehin zusammen. Das Essen ist das Bindemittel, aus dem die Verantwortung gemacht ist.
Die Themen Küche und Essen sind mit so vielen Aspekten des Lebens verknüpft, dass wir als Gastgeber eine Vorbildfunktion innehaben. Gerade heute, wo immer deutlicher wird, dass die Ressourcen auf unserem Planeten endlich sind. Es wäre schade um diese Welt, vor deren Schönheit wir uns immer wieder demütig verneigen. Vergessen wir das nicht und feiern wir die Vielfalt auf unseren Tellern und in unseren Gläsern.
Lernen wir gemeinsam zufrieden zu sein mit dem was uns umgibt. Wir müssen dem Reiz einer globalisierten Welt nicht täglich aufs Neue erliegen. Denn asiatische Küche schmeckt bestimmt auch mit einem hier groß gezogenen Rind oder einem Süßwasserfisch aus den Tiroler Gewässern hervorragend. Holt Eurer Gemüse von Wochenmärkten, fördert Ab-Hof Läden und Erzeugergemeinschaften und helft Strukturen aufzubauen, die im Großen wie im Kleinen funktionieren. Wertschätzung und Wertschöpfung sind kein Widerspruch - schon gar nicht hier am Land und in den Bergen.
Wir können die Geschmäcker unserer Kindheit auf die Teller holen, auch ganz ohne falsch verstandene Romantik und scheinheiliger Folklore. Der Geschmack beginnt vor unsere Haustür, wir müssen ihn nur wiederentdecken."
Es war ein herrliches Fest! Der Vorstand dankt allen, die tatkräftig dazu beigetragen haben.
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[ 06 ] Neues vom Deutschen Alpenverein | | Pitztaler Gletscher - droht der Ausbau?: Noch ist der Ausbau des Skigebietes nicht genehmigt. Am Pitztaler Gletscher bereitet man sich für die kommende Saison vor. Wie dabei ein Naturraum für den Skitourismus erschlossen wird, hat der WWF Österreich mit aktuellen Bildern dokumentiert. Im Gelände zwischen dem Pitztaler Gletscherskigebiet und Sölden ist ein großes Erschließungsprojekt in Planung: drei neue Gondeln, Pisten auf Gletschern mit einer Fläche von mehr als 60 Fußballfeldern, ein Skitunnel und jede Menge Schneekanonen. Noch ist keine Entscheidung gefallen: DAV und ÖAV haben eine Stellungnahme gegen das Vorhaben eingereicht, die Verhandlungen starten voraussichtlich im Oktober diesen Jahres.
Kampagne "Mach's einfach": Im Jubiläumsjahr ist die Kampagne #machseinfach gestartet. Dabei wurde das ganze Jahr über gezeigt, wie jeder Einzelne mit einfachen Mitteln einen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leisten und selbst nachhaltig handeln kann. Oft reichen schon kleine Dinge. Unter dem #machseinfach werden Tipps und Tricks vorgestellt, die schnell und einfach umsetzbar sind. Die Priorisierung, was der Einzelne tun kann, ist dabei recht einfach: 1. Vermeiden 2. Reduzieren 3. Kompensieren Jeden Monat wird ein Thema aus den Bereichen Mobilität, Klima- und Ressourcenschutz näher behandelt und gezeigt, wie einfach es ist, einen eigenen Beitrag zur Erhaltung von Natur und Umwelt zu leisten.
Notfall-App SOS-EU-ALP: in Notfall beim Klettern in Tirol, beim Wandern in Bayerns Bergen oder beim Mountainbiken durch Südtirols Landschaft: Mit der neuen, kostenlosen SOS-EU-Alp App kann schnell und einfach ein Notruf abgesetzt werden, der samt Standortdaten (GPS-Koordinaten) und Kontaktdaten (direkte Telefonnummer) an die jeweilige Rettungsleitstelle übermittelt wird.
Die App funktioniert auf allen Android- und iOS-Geräten und kann ab sofort im App- und Playstore heruntergeladen werden.
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[ 07 ] Ausstellung: Gipfelkreuze | | Im Rahmen der 80. Kunstbegegnung Bensberg zeigt Ludwig Watteler Schwarz-Weiß-Fotografien von Gipfelkreuzen.
Noch bis zum 17. November können Sie diese sehr sehenswerte Ausstellung in der Thomas-Morus-Akademie in Bensberg besuchen:
Wenn nach langer anstrengender Wanderung der Gipfel mit dem Gipfelkreuz sichtbar wird, geht jedem Wanderer das Herz auf, zeigt es doch an, dass die Mühen des Weges vorerst ein Ende haben. Als passionierter Bergsteiger und ausgebildeter Fotograf ist Ludwig Watteler Sommer wie Winter in den Bergen unterwegs.
Die Gipfelkreuze bieten ihm dafür Orientierung, markieren den höchsten Punkt des Gipfels. In besonderer Weise sind hier für ihn in der Horizontalen und der Vertikalen Himmel und Erde, Gott und die Menschen miteinander verbunden.
Seit mehr als 10 Jahren widmet sich Ludwig Watteler in Schwarz-Weiß-Fotografien diesem Motiv. Ob im Gegenlicht, in Schnee und Eis, mit oder ohne Korpus, angeschnitten oder vielleicht im Nebel kaum erkennbar.
Es ist ein eigener, neuer Blick auf die Gipfelkreuze, weit weg von den Fotografien in den touristischen Katalogen. Es ist viel mehr als eine flüchtige Fotografie mit dem Smartphone, sondern stellt die Einzigartigkeit jedes Gipfelkreuzes in faszinierenden Perspektiven heraus.
Ludwig Watteler zu seinen Bildern: "Es macht mir Freude in den Bergen unterwegs zu sein und die Gipfel zu besteigen, es geht mir nicht um 'höher-weiter-schneller' und Gipfelzwang. Mancher Gipfel war mühsam zu erreichen. Bei diesen hatte ich das Gefühl, das Kreuz intensiver in Augenschein nehmen zu können."
Gipfelkreuze: 80. Kunstbegegnung Bensberg, Thomas-Morus-Akademie. 17.09.-17.11.2019, täglich 9 bis 18 Uhr, Overather Straße 51-53, Bergisch Gladbach.
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[ 08 ] Informationsveranstaltung zu Borreliose | | Am 5. Oktober veranstaltet der Borreliose und FSME Bund Deutschland e.V. eine Informationsveranstaltung zu Borreliose in Essen. Die Veranstaltung dauert von 14:00 bis ca. 17:30 Uhr und ist kostenlos.
Borreliose (auch Lyme-Borreliose) ist die häufigste von Zecken übertragene Krankheit. Schätzungen reichen von 200.000 bis 800.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland. Borrelien sind Bakterien. Es gibt bisher keine Impfung dagegen. Im frühen Stadium ist die Borreliose mit Antibiotika gut heilbar. Bleibt sie unentdeckt oder unbehandelt, kann sie chronisch werden und enorme Schäden anrichten. Sie ist dann nur noch schwer heilbar.
Der Veranstalter, der Borreliose und FSME Bund Deutschland e.V., ist eine Patientenorganisation und ging aus dem 1994 in Hamburg gegründeten Lyme-Borreliose Bund hervor. Ihm angeschlossen ist der größte Teil der Borreliose-Selbsthilfegruppen sowie mehr als 1500 Einzelmitglieder und Förderer. Alle großen Krankenkassen anerkennen und fördern seine Arbeit.
An dem Tag werden drei Vorträge zu den Themen "Antibiotische Behandlung der Lyme-Borreliose", "Bericht einer Betroffenen - Gesund werden ist möglich" und "Antientzündliche und darmgesunde Ernährung bei disseminierter Borreliose" gehalten. Näheres entnehmen Sie bitte der Einladung.
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Impressum | | Herausgeber: Deutscher Alpenverein, Sektion Rheinland-Köln e.V. (Kölner Alpenverein) Redaktion: Karsten Althaus [ka], Hanna Bär [hb], Monique Heimann [mh], Annette Kremser [ak], Kalle Kubatschka [kk] (verantwortlich) Redaktionsschluss für die November-Ausgabe: 20.10.2019 Kontakt: webmaster@dav-koeln.de Web-Archiv/Abonnement: www.alpinews.de Auflage: 29.883 Empfänger
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