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Mobilität und Reisen


Eine der größten Herausforderungen beim Klimaschutz wird für den DAV und seine Mitglieder die Mobilität sein.

Bergsport ist fast immer mit einer Anreise verbunden und das Reiseverhalten ist einer der Hauptfaktoren für hohe CO2e-Emissionen.

So ist es nicht verwunderlich, dass 90% des Energieverbrauchs im Tourismus durch den Verkehr verursacht wird (Quelle).


Wie kann ich meine Reisegewohnheiten klimafreundlicher gestalten?

In 2014 hat der Kölner Alpenverein seine Handlungsempfehlung für eine ökologisch verantwortungsvolle Anreise  zum Bergsport veröffentlicht und bei den Veranstaltungen der Sektion (Gruppen, Ausbildung) auf freiwilliger Basis umgesetzt.

In den Jahren 2020 und 2021 wurde die Handlungsempfehlung in die verbindliche Anreiseregelung überführt (gültig ab 2022).

Die Anreiseregelung eignet sich auch gut als Vorgabe für den eigenen Bergurlaub. Mit der unter Punkt 3 genannten Berechnung kann man die Aufenthaltsdauer in eine sinnvolle Relation zur Entfernung bringen und am eigenen Verhalten spiegeln.


Auto

Trotzdem ist es nicht einfach, die vielen Einflüsse auf die CO2e-Emissionen bei der Mobilität richtig zu bewerten. Unser einfacher Klima-Rechner ermittelt ohne großen Aufwand die Treibhausgas-Emissionen einer Tour oder Reise.

Dabei sieht man recht schnell, welchen Einfluss z.B. ein vollbesetztes Auto hat oder wenn man allein unterwegs ist. Ein vollbesetzter Sektionsbus (9-Sitzer) schneidet da auch gar nicht so schlecht ab.


Fernzug

Im Vergleich zum Fernzug (IC, ICE) muss man noch wissen, dass beim Klima-Rechner mit dem normalen deutschen Strommix gerechnet wird. Die Bahn fährt in Deutschland im Fernverkehr zwar aber mit 100% Ökostrom, bezieht alle andere Energie über den normalen Strommix bzw. über fossile Energiequellen. Insgesamt lag die Bahn 2020 bei 61% Ökostromanteil (Österreich 78%).


E-Auto

E-Autos haben nur dann eine bessere Ökobilanz wenn sie mit Ökostrom geladen werden. Wird zum Laden der deutsche Strommix verwendet, sind E-Autos nicht besser als normale Autos.


ÖPNV und Fernbus

Der ÖPNV schneidet schlechter ab als Fernzüge, da nicht alle Strecken elektrifiziert sind und dort dann z.B. mit Dieselantrieb gefahren wird.

Der Fernbus liegt zwischen Fernzug und ÖPNV, da dort eine höhere Auslastung zugrunde gelegt werden kann.


Flugzeug

Das Flugzeug schneidet immer am schlechtesten ab - trotz höherer Auslastung als beim Fernzug oder ÖPNV. Was auch noch hinzukommt, ist die höhere Klimawirkung der Abgase in großen Höhen. Da wird teilweise recht unterschiedlich gerechnet.

Das detaillierte Rechenmodell von Atmosfair ermittelt z.B. für eine Flugreise nach Nepal 4.063 kg CO2e (1.391 kg reines CO2 + 2.672 kg CO2e u.a. aus der besonderen Klimawirkung auf Ozon, durch Kondensstreifen usw. in großen Höhen).

Wenn man eine Fernreise unternehmen will, kommt man um das Fliegen aber kaum herum. Dann bleibt einem für den Ausgleich nur die Kompensation der CO2e-Emissionen.

Zum Vergleich: Ein CO2e-Fussabdruck von ca. 2.000 kg pro Jahr und Person wird als klimaunschädlich angesehen. Der deutsche Durchschnitt liegt derzeit bei ca. 11.000 kg.


CO2e-Emissionen pro Person: Köln - Serfaus/Tirol und zurück, ca. 1.340 km (Straße)

Die CO2e-Emissionen wurden mit unserem Klima-Rechner ermittelt.

Pkw mittel groß/neu1) mit 1 Person228 kg CO2e/Person
Pkw mittel groß/neu1) mit 2 Personen114 kg CO2e/Person
Pkw mittel groß/neu1) mit 3 Personen76 kg CO2e/Person
Pkw mittel groß/neu1) mit 4 Personen57 kg CO2e/Person
Sektionsbus2) mit 5 Personen82 kg CO2e/Person
Sektionsbus2) mit 7 Personen58 kg CO2e/Person
Sektionsbus2) mit 9 Personen45 kg CO2e/Person
Zug3), ÖPNV3)47 kg CO2e/Person
Flug Köln-Innsbruck4), Zug, ÖPNV (200 km)257 kg CO2e/Person
Flug Köln-Innsbruck4), Pkw1) mit 1 Person (200 km)283 kg CO2e/Person

Hinweis: Beim öffentlichen Personenverkehr (ÖPV, ÖPNV) werden rechnerisch teilweise gleiche oder höhere CO2e-Emissionen pro Person ermittelt als beim sehr gut ausgelasteten Pkw oder Sektionsbus. Dabei ist zu beachten, dass der ÖPV fährt, egal ob man mitfährt oder nicht. Demzufolge muss man die Emissionen durch parallel dazu fahrende Pkw's oder Busse als zusätzliche Emissionen bewerten. Die Nutzung des ÖPV ist daher immer die nachhaltigste und klimafreundlichste Anreiseart, die man wählen kann (neben der Anreise mit eigener Kraft mit dem Fahrrad oder zu Fuß).

1) Verbrauch: 6,2 L Benzin/100 km bzw. 5,4 L Diesel/100 km (170 g/km)
2) Verbrauch: 8,6 L Diesel/100 km (305 g/km)
3) ÖPV (Fernzug, Fernbus, ÖPNV): 35 g/km (10:1 aus Fernzug/-bus mit 32 g/km und ÖPNV mit 58 g/km)
4) Flugzeug: 220 g/km


ÖPV-Leitfaden

Das Klimaschutzmanagement des Kölner Alpenvereins hat einen Leitfaden  für die Nutzung des öffentlichen Personenverkehrs (ÖPV) zur nachhaltigen Anreise erstellt. Ziel des Leitfadens ist die Erleichterung der Anreise in Erholungs-, Sport- und Naturräume. Der Leitfaden ist so aufgebaut, dass die Planung und Durchführung der Anreise mit dem ÖPV mit möglichst geringem Aufwand verbunden ist.

Der Leitfaden beinhaltet Informationen und Anregungen für die Nutzung des öffentlichen Personenverkehrs in verschiedenen Regionen Nordrhein-Westfalens und in den Mittelgebirgen Deutschlands sowie einiger Nachbarländer. Es werden verschiedene Ticketoptionen im In- und Ausland zusammengefasst und erläutert. Dazu gehören vor allem die unterschiedlichen Reisegesellschaften, Buchungsmöglichkeiten, Gepäck- und Fahrradtransporte, Nachtzugmöglichkeiten sowie Fahrgastrechte.


Weiterführende Links:

Nachhaltig anreisen - auch im Sommer

Mobilität: Wieviel wiegt mein Freizeitreiseverhalten?

Mit dem Auto „ökologisch“ in die Berge

Reisen - Muss das sein?


 
 



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